Zimmermann / Kamphans / Metz-Göckel | Perspektiven der Hochschulforschung | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 359 Seiten, eBook

Zimmermann / Kamphans / Metz-Göckel Perspektiven der Hochschulforschung


1. Auflage 2008
ISBN: 978-3-531-90827-4
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

E-Book, Deutsch, 359 Seiten, eBook

ISBN: 978-3-531-90827-4
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Ziel dieses Bandes ist es, die Hochschulforschung und die Frauen- und Geschlechterforschung zur Hochschule stärker aufeinander zu beziehen. Dem Plädoyer der Herausgeberinnen für die Entwicklung integrativer Perspektiven folgen 20 Einzelbeiträge, die das Spektrum der aktuell brisanten Themen der Hochschulforschung abstecken und im Einzelnen Anknüpfungspunkte aufzeigen. Die in den vergangenen ca. 30 Jahren getrennten Wege der Hochschul- und der Frauen- und Geschlechterforschung werden nachgezeichnet, hochschulische Binnenverhältnisse und Alltagspraxen ebenso wie Aspekte der Europäisierung und Internationalisierung der deutschen Hochschulen beleuchtet und empirisch, theoretisch sowie hochschulpolitisch reflektiert. Insgesamt erscheint die kritische Auseinandersetzung mit der je eigenen Geschichte und alltäglichen Praxis als eine der wichtigsten Voraussetzungen, um integrative Forschungs- und Entwicklungsperspektiven umzusetzen.

Dr. phil. Karin Zimmermann ist Sozialwissenschaftlerin und wissenschaftliche Angestellte am Hochschuldidaktischen Zentrum der Universität Dortmund.
Marion Kamphans ist Sozialwissenschaftlerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Hochschuldidaktischen Zentrum der Universität Dortmund.
Prof. Dr. Sigrid Metz-Göckel, em., ist Hochschul- und Geschlechterforscherin und war bis 2005 Leiterin des Hochschuldidaktischen Zentrums der Universität Dortmund.

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Zielgruppe


Research

Weitere Infos & Material


1;Inhaltsverzeichnis;5
2;Vorwort;9
3;Hochschul- und Geschlechterforschung im Diskurs;11
3.1;Hochschulforschung und Frauen- und Geschlechterforschung – Stationen ihrer Entwicklung;14
3.2;Die Hochschule als Institution, Akteur und soziales Feld mit asymmetrischer Geschlechterkultur – Theoretische Zugänge;17
3.3;Hochschulalltag in Bewegung und Beharrung – Empirie und Praxis;21
3.4;Hochschul- und Geschlechterpolitik – Zum Wandel von Geschlechterverhältnissen in der Hochschule und darüber hinaus;25
3.5;Perspektiven oder was Geschlechter- und Hochschulforschung voneinander lernen können;28
3.6;Literatur;31
4;Hochschulforschung und Frauenund Geschlechterforschung – Stationen ihrer Entwicklung;35
4.1;Hochschulforschung und Frauen- und Geschlechterforschung – zwei Welten begegnen sich?;37
4.1.1;1 Gegenstandsbestimmung;37
4.1.2;2 Zur Konstituierung der Forschungsfelder Hochschule und Geschlecht;38
4.1.3;3 Stationen der hochschulzentrierten Frauen- und Geschlechterforschung;47
4.1.4;4 Hochschulforschung und Geschlechterforschung im Verhältnis zueinander;56
4.1.5;Literatur;58
4.2;Hochschulforschung international;65
4.2.1;Einleitung;65
4.2.2;Themengebiete und beteiligte Disziplinen;66
4.2.3;Die institutionelle Situation der Forschung;70
4.2.4;Streubreite der institutionellen Basis;73
4.2.5;Beziehungen von Hochschulforschung, Hochschulpolitik und Hochschulpraxis;74
4.2.6;Nationale und internationale Bezüge der Hochschulforschung;80
4.2.7;Zunehmende Internationalisierung und Europäisierung der Forschung;81
4.2.8;Abschließende Überlegungen zur Hochschulforschung;83
4.2.9;Literatur;84
4.3;Innerinstitutionelle Hochschulforschung – Balanceakt zwischen nutzenorientierter Forschung und reflektierter Praxis;87
4.3.1;Erfahrungen in den USA: von der Dokumentation zur Steuerung mit Institutional Research;87
4.3.2;Das Forschungsspektrum von Institutional Research;89
4.3.3;Perspektiverweiterung von Akteursgruppen;93
4.3.4;Literatur;95
4.4;Hochschulen im Wandel – Perspektiven für eine interdisziplinäre Hochschulforschung;97
4.4.1;1. Zur Funktionalität organisationaler Entscheidungsstrukturen in Zeiten hohen Reformdrucks;98
4.4.2;2. Zur Funktionalität individueller Entscheidungsprozesse bei der Verfolgung multipler Ziele;101
4.4.3;3. Fazit;109
4.4.4;Literatur;110
5;Die Hochschule als Institution, Akteur und soziales Feld mit asymmetrischer Geschlechterkultur – Theoretische Zugänge;113
5.1;Spielräume für eine reflexive Hochschulforschung;115
5.1.1;Vom Umgang mit Reflexivität in der Hochschulforschung;116
5.1.2;Forschungsdesiderate aktueller Hochschulforschung;119
5.1.3;Wissenschaftliche Reflexivität à la Bourdieu;122
5.1.4;Teilnehmende Objektivierung als soziale Praxis einer reflexiven Hochschulforschung;127
5.1.5;Literatur;130
5.2;Eine Frage der Gauß’schen Normalverteilung: Zur sozialen Praxis der Nachwuchsförderung an Universitäten;133
5.2.1;Leistung und Anerkennung;134
5.2.2;Leistungsindikatoren und Darstellung von Leistung;135
5.2.3;Bestenauslese;137
5.2.4;Ver- und Erkennungseffekte;139
5.2.5;Literatur;141
5.3;De-Institutionalisierung und gendered subtexts. ‚ Asymmetrische Geschlechterkultur an der Hochschule‘ revisited;143
5.3.1;1. „Herrschaft“ und „Diskriminierung“ – Out of time?;143
5.3.2;2. De-Institutionalisierung oder „gendered subtext“?;145
5.3.3;3. Diskursive Verschiebungen, De- und Re-Thematisierungen;150
5.3.4;4. Feminismus als allround-Projektionsfolie;151
5.3.5;5. De-Thematisierung als „neue“ Asymmetrie?;153
5.3.6;Literatur;154
5.4;Hochschule als Institution: Gussform, Arena und Akteur;157
5.4.1;1. Gussform;157
5.4.2;2. Arena;158
5.4.3;3. Akteur;160
5.4.4;Fazit;162
5.4.5;Literatur;163
5.5;Zwischen gesellschaftlichem Diskurs und organisationalen Praktiken: Theoretische Überlegungen und empirische Befunde zur Wettbewerbskonstitution im Hochschulbereich;165
5.5.1;1. Einleitung;165
5.5.2;2. Hochschulen im Wettbewerb: Das Beispiel der Einführung von Bachelor- und Master- Studiengängen;166
5.5.3;3. Diskussion;172
5.5.4;Literatur;174
6;Hochschulalltag in Bewegung und Beharrung – Empirie und Praxis;177
6.1;Hierarchie, Fachkompetenz und Geschlecht in Lehrveranstaltungen: Ergebnisse einer ethnographischen Teilnehmenden Beobachtung;179
6.1.1;Der methodische Zugang zum Forschungsfeld;181
6.1.2;Das untersuchte Forschungsfeld;182
6.1.3;Die hierarchische Position der Lehrenden und die Lehrstrukturen der untersuchten Studienfächer;184
6.1.4;Die Herstellung informell legitimierter hierarchischer Differenz zwischen hierarchisch Gleichen;186
6.1.5;Lehr-Lerninteraktionen mit Blick auf Lehrende: Die interaktive Herstellung der Geschlechterhierarchie durch die Vergeschlechtlichung der Fachkompetenz;188
6.1.6;Literatur;195
6.2;Lehr-/Lernkulturen und Kompetenzentwicklung: Was Studierende lernen, wie Lehrende lehren und wie beides miteinander zusammenhängt;197
6.2.1;1. Einleitung;197
6.2.2;2. Was und wie Studierende lernen – Befunde aus der Absolvent/ inn/ en- forschung;199
6.2.3;3. Wie Lehrende lehren – Befunde aus Untersuchungen mit Lehrenden an Hochschulen;202
6.2.4;4. Ausblick oder: Wie Lehrende lernen (können) zu lehren;210
6.2.5;Literatur;212
6.3;Der Bologna-Prozess: seine Risiken und Nebenwirkungen;215
6.3.1;Die Kontroverse um die Risiken und Chancen des Bologna-Prozesses;215
6.3.2;Die Folgen des Bologna-Prozesses für die Geschlechterforschung;217
6.3.3;Antworten auf die Frage nach der Gestalt der Geschlechterforschung;219
6.3.4;Fazit;226
6.3.5;Literatur;227
6.4;Hochschule als Lebenswelt für Studierende: Ein Ziel des New Public Management?;231
6.4.1;1. Einleitung;231
6.4.2;2. Der lebensweltliche Ansatz in der Hochschulforschung;232
6.4.3;3. Neue Dienstleistungsangebote als Realisierung von New Public Management;240
6.4.4;4. Fazit;247
6.4.5;Literatur;249
6.5;Finanzierungs- und Steuerungsstrukturen im Hochschulbereich im internationalen Vergleich;251
6.5.1;1. Dimensionen der Internationalisierung im Hochschulbereich;251
6.5.2;2. Hochschulfinanzierung und -steuerung in verschiedenen Staaten;254
6.5.3;3. Schlussfolgerungen für das deutsche Hochschulsystem;259
6.5.4;Literatur;261
6.6;Europakompetenz in der Lehrerbildung. Durch Begegnung lernen;263
6.6.1;Europakompetenz begrifflich schärfen;264
6.6.2;Idee der Austausche: Korrektur provinzieller Erfahrungen;265
6.6.3;Begleitung zwischen Fürsorge und Laisser-faire;267
6.6.4;Das Praktikum als Prozess und als Baustein eines modernen Professionsverständnisses;267
6.6.5;Lerngelegenheiten und ihre sozialen Dimensionen;268
6.6.6;Exemplarisch Systemkompetenz erwerben;269
6.6.7;Potenzielle Stolperschwellen: Interkulturelle Kommunikation und Generationenkonflikte;269
6.6.8;‚Erziehung‘ durch Feedback – Gebot der Toleranz versus Resonanz;271
6.6.9;Literatur;272
6.7;Zwischen den Welten. Eine neue Generation von Wissenschaftlerinnen in transnationalen Räumen?;273
6.7.1;Internationalisierungsboom und flexibilisierte Biographien;276
6.7.2;Transnationale Migration;279
6.7.3;Transmigration und Biographie;281
6.7.4;Eine neue Generation von Wissenschaftsmigrantinnen;283
6.7.5;Literatur;287
7;Hochschul- und Geschlechterpolitik – Zum Wandel von Geschlechterverhältnissen in der Hochschule und darüber hinaus;292
7.1;Eine Universität neu denken;293
7.1.1;1. Zum Konzept einer Universität in der „Weltgesellschaft“;295
7.1.2;2. Zur Produktion des „Neuen Wissens“ in der Universität;298
7.1.3;3. Zum Verhältnis zwischen „modernem Staat“ und neuer Universität;302
7.1.4;4. Zum Schluss: Die Universität der Zukunft gibt es nicht;305
7.1.5;Literatur;306
7.2;Geschlechtergerechtigkeit als Reformstrategie oder: Gleichstellung als Teil der Hochschulreform;309
7.2.1;1. Intentionen und theoretische Grundlagen einer geschlechtergerechten Hochschulreform;310
7.2.2;2. Rahmenbedingungen und Erfahrungen der konkreten Projektarbeit;316
7.2.3;3. Perspektiven, aber keine Illusionen!;322
7.2.4;Literatur;326
7.3;Praktische Umsetzung von Gender Mainstreaming und theoretischer Diskurs: Parallelwelten oder doch eng verbunden?;331
7.3.1;1. Einführung;331
7.3.2;2. Konsens und Dissens in der Geschlechterforschung zu Gender Mainstreaming;333
7.3.3;3. Umsetzungsbeispiele: Gender Mainstreaming in der Hochschule;335
7.3.4;4. Abschließende Bemerkungen oder Was zeigen die Implementierungsprozesse zu Gender Mainstreaming an den vier ausgewählten Hochschulen, was zeigen sie nicht?;346
7.3.5;Literatur;349
7.4;Kennziffern und Indikatoren: Politische und soziale Sprengkraft;353
7.4.1;1. Kennziffern und Hochschulqualität;353
7.4.2;2. Hochschulqualität als Steuerungsgegenstand;354
7.4.3;3. Grundlegende Unterscheidungen;356
7.4.4;4. Zwei Leitbilder der Hochschule;358
7.4.5;5. Die melancholerische Hochschule;358
7.4.6;6. Sprengkräfte;359
7.4.7;Literatur;362
8;AutorInnen und Herausgeberinnen;363

Hochschul- und Geschlechterforschung im Diskurs.- Hochschul- und Geschlechterforschung im Diskurs.- Hochschulforschung und- Frauenund Geschlechterforschung — Stationen ihrer Entwicklung.- Hochschulforschung und Frauen- und Geschlechterforschung — zwei Welten begegnen sich?.- Hochschulforschung international.- Innerinstitutionelle Hochschulforschung — Balanceakt zwischen nutzenorientierter Forschung und reflektierter Praxis.- Hochschulen im Wandel — Perspektiven für eine interdisziplinäre Hochschulforschung.- Die Hochschule als Institution, Akteur und soziales Feld mit asymmetrischer Geschlechterkultur — Theoretische Zugänge.- Spielräume für eine reflexive Hochschulforschung.- Eine Frage der Gauß’schen Normalverteilung: Zur sozialen Praxis der Nachwuchsförderung an Universitäten.- De-Institutionalisierung und gendered subtexts. ‚Asymmetrische Geschlechterkultur an der Hochschule‘ revisited.- Hochschule als Institution: Gussform, Arena und Akteur.- Zwischen gesellschaftlichem Diskurs und organisationalen Praktiken: Theoretische Überlegungen und empirische Befunde zur Wettbewerbskonstitution im Hochschulbereich.- Hochschulalltag in Bewegung und Beharrung — Empirie und Praxis.- Hierarchie, Fachkompetenz und Geschlecht in Lehrveranstaltungen: Ergebnisse einer ethnographischen Teilnehmenden Beobachtung.- Lehr-/Lernkulturen und Kompetenzentwicklung: Was Studierende lernen, wie Lehrende lehren und wie beides miteinander zusammenhängt.- Die Bologna-Prozess: seine Risiken und Nebenwirkungen.- Hochschule als Lebenswelt für Studierende: Ein Ziel des New Public Management?.- Finanzierungs- und Steuerungsstrukturen im Hochschulbereich im internationalen Vergleich.- Europakompetenz in der Lehrerbildung. Durch Begegnung lernen.- Zwischen den Welten. Eineneue Generation von Wissenschaftlerinnen in transnationalen Räumen?.- Hochschule- und Geschlechterpolitik —Zum Wandel von Geschlechterverhältnissen in der Hochschule und darüber hinaus.- Eine Universität neu denken.- Geschlechtergerechtigkeit als Reformstrategie oder: Gleichstellung als Teil der Hochschuleform.- Praktische Umsetzung von Gender Mainstreaming und theoretischer Diskurs: Parallelwelten oder doch eng verbunden?.- Kennziffern und Indikatoren: Politische und soziale Sprengkraft.


Hochschul- und Geschlechterforschung im Diskurs (S. 11)

Karin Zimmermann, Sigrid Metz-Göckel und Marion Kamphans

Den intellektuellen Spannungen, von denen das Symposion und der vorliegende Band ihren Ausgang nehmen, liegt eine geringe (gegenseitige) Zurkenntnisnahme von Hochschulforschung und Frauen- und Geschlechterforschung zu Grunde. Diese wechselseitige Distanzierung ist nach mehr als 20 Jahren Hochschul- und Frauen- und Geschlechterforschung kaum mehr als produktiv anzusehen, zumal sich die Verhältnisse stark verändert haben, für die Hochschulen und die Frauen.

Frauen sind inzwischen Teil der Hochschule und Wissenschaft geworden und thematisieren als relativ spät hinzugekommene Akteurinnen nun aus ihrer Sicht die Hochschule und Wissenschaft. Und auch die Hochschulen waren und sind dabei zu lernen, mit Frauen als wissenschaftlichen Subjekten umzugehen und sich mit der Frauen- und Geschlechterforschung auseinanderzusetzen.

Daraus resultierende Irritationen gibt es wohl auf beiden Seiten.

Denn einerseits geht es in der Frauen- und Geschlechterforschung darum, eine Geschlechterdimension auch im Kontext von Hochschule und Hochschulforschung bewusst zu machen, indem Geschlecht mit anderen differenz- und hierarchiekonstituierenden Faktoren zusammengedacht und aufgezeigt wird, wie Geschlecht in die Strukturen und Verhältnisse von Hochschule und Wissenschaft eingelagert ist.

Letzteres ist bisher eine Domäne der Frauen- und Geschlechterforschung gewesen. Hieraus resultiert ein wissenschaftliches Geschlechterwissen, das sich vom alltagsweltlichen Wissen über Frauen und Männer weit entfernt hat.

Andererseits sind das Alltagsund Erfahrungswissen mit dem wissenschaftlichen Wissen über Hochschulen und die Prozesse in Hochschulen gerade in der Hochschulforschung eng miteinander verquickt, weil HochschulforscherInnen zugleich HochschulakteurInnen z.B. als GutachterInnen, Beiratsmitglieder sind.

Daher habe die Hochschulforschung eine „kontext-bewußte Wissenschaft zu sein, die sich in besonders intensivem Maß Meta- Fragen zur eigenen Forschung zu stellen hat (Teichler 1994: 170). Hochschulforschung generiert wissenschaftliches Wissen über die Hochschule, welches das Alltags- und Erfahrungswissen der HochschulakteurInnen transzen- diert. Insoweit besteht zwischen Hochschulforschung und Frauen- und Geschlechterforschung Konsens.

Auch die Frauen- und Geschlechterforschung generiert wissenschaftliches Wissen zur Kategorie Geschlecht, das sie überprüft. Als weitere Gemeinsamkeit schließt sich an, dass in beiden Forschungsfeldern disziplinübergreifend gearbeitet wird. So befasst sich Hochschulforschung mit dem „Nicht-Eigentlichen (Teichler 1994: 170), das heißt unter anderem mit dem „Stellenwert von individuellen Handlungsplänen und Werten, den Lebens- und Arbeitsbedingungen, den organisatorischen und finanziellen Voraussetzungen oder den Entscheidungen über die Ressourcen einer Disziplin (ebd.).

Die Frauen- und Geschlechterforschung fragt hier weitergehend, wie darin die geschlechtliche Arbeitsteilung, Geschlechter differenzierende Mechanismen und Traditionen eingeschrieben werden. Da sich die beiden Forschungsgebiete jeweils gegenstandsbezogen konstituiert haben, ohne eine je eigene Disziplin zu bilden, werden die Forschungsinteressen in beiden durch unterschiedliche fachdisziplinäre (sozialwissenschaftliche, organisationssoziologische, betriebswirtschaftliche, ökonomische, psychologische oder hochschuldidaktische) Perspektiven angeleitet.

Während z.B. in der sozialwissenschaftlichen Hochschulforschung die Hochschule als Organisation mit ihren Mitgliedern und in ihren mehrfachen Funktionen interessiert, fokussiert die Frauenund Geschlechterforschung die Hochschule als eine vergeschlechtlichte Organisation (gendered organization) und die ungleiche Partizipation von Frauen und Männern und wie Geschlechterverhältnisse in die mehrfache Funktionalität der Hochschulen als Ausbildungs- und Forschungsinstitution hineinwirken. An diesen Stellen bewegen sich Frauen- und Geschlechterforschung und Hochschulforschung im Dissens.


Dr. phil. Karin Zimmermann ist Sozialwissenschaftlerin und wissenschaftliche Angestellte am Hochschuldidaktischen Zentrum der Universität Dortmund. Marion Kamphans ist Sozialwissenschaftlerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Hochschuldidaktischen Zentrum der Universität Dortmund. Prof. Dr. Sigrid Metz-Göckel, em., ist Hochschul- und Geschlechterforscherin und war bis 2005 Leiterin des Hochschuldidaktischen Zentrums der Universität Dortmund.



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