E-Book, Deutsch, 352 Seiten
Wilson Goethe und die Juden
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-406-81496-9
Verlag: Verlag C. H. Beck GmbH & Co. KG
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Faszination und Feindschaft
E-Book, Deutsch, 352 Seiten
ISBN: 978-3-406-81496-9
Verlag: Verlag C. H. Beck GmbH & Co. KG
Format: PDF
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Goethe und die Juden - das heikle Thema wurde allzu lange gemieden. Dabei war Goethes Verhältnis zu den Juden seiner Zeit mehr als zwiespältig. Neben einer gewissen Faszination standen Vorurteile und - besonders in Goethes späteren Jahren - eine regelrechte Feindschaft, die er jedoch bewusst kaum öffentlich äußerte. Auf Grund von bisher ungenutzten Quellen deckt der bekannte Goethe-Forscher W. Daniel Wilson diese schwierige Seite von Goethes Leben und Wirken auf. «In Jena darf nach alten Gesetzen kein Jude übernachten. Diese löbliche Anordnung dürfte gewiß künftig hin besser als bisher aufrecht erhalten werden.» So schrieb Goethe 1816 in einem Brief. In seinen öffentlichen Äußerungen und Tätigkeiten stellte er sich meist als Freund der Juden dar, auch um seine vielen jüdischen Verehrer und Verehrerinnen nicht zu verlieren. Doch besonders ab 1796 ging er in harte Opposition gegen die Emanzipation der Juden. Diese Haltung stand auch nur scheinbar in Widerspruch zu seinen freundschaftlichen Kontakten mit einigen gebildeten Juden. Im zeitgenössischen Kontext fragt W. Daniel Wilson, wie Goethes Einstellungen zu bewerten sind und wen er überhaupt als «Juden» betrachtete. Wilson zeigt uns den Schriftsteller und Politiker, denn Theaterdirektor und den Privatmann Goethe und zeichnet ein differenziertes Bild, das dennoch klare Urteile nicht scheut.
W. Daniel Wilson lehrte als Professor für Germanistik von 1983 bis 2005 in Berkeley und von 2006 bis 2019 an der Universität London. Er hat vielbeachtete Bücher zu Goethe geschrieben, darunter sein aufsehenerregendes Buch über Goethe als Politiker: "Das Goethe-Tabu. Protest und Menschenrechte im klassischen Weimar".
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Cover;1
2;Titel;3
3;Impressum;4
4;Inhalt;5
5;Vorwort;7
6;1. Einleitung;9
6.1;Ein heikles Thema;9
6.2;‹Antisemitismus› und Judenfeindschaft;16
6.3;Die Emanzipation und ihre Gegner;18
7;2. Zwischen Faszination und Abscheu;23
7.1;Selbstzeugnisse als Öffentlichkeitsarbeit;24
7.2;Assimilation und Häme: Jüdische Sprache und Aussprache;32
7.3;Vorurteile und Gefühle;39
7.4;Schwierige Toleranz;44
7.5;Anwalt der Juden?;47
7.6;Das Jahrmarktsfest der Zweideutigkeit;50
7.7;Ambivalenz;55
8;3. Juden in Weimar;57
8.1;Der Geheimrat;62
8.2;Goethe als Kunde und Spender;81
8.3;Goethes Erfahrungen mit Juden in Sachsen-Weimar;88
8.4;«die niedrigste Klaße meiner Nation»: Ein Appell an Goethe;92
9;4. Judenemanzipation: Das Frankfurter Ghetto 1796–1817;95
9.1;Die gescheiterte Emanzipation in Frankfurt;96
9.2;Humanitätssalbader;104
9.3;«Juden und Judengenossen»;131
10;5. Rückschläge der Emanzipation in der postnapoleonischen Ära;139
10.1;Goethe und ein «löbliches» Aufenthaltsverbot;139
10.2;Der Dichter und der Brandstifter;146
10.3;Die Kritiker;150
10.4;«dulden wir keinen Juden unter uns»: Wanderjahre der Erlesenen;159
10.5;Mordgeschichten;163
10.6;Mischehen;165
10.7;Juden als Rasse?;179
11;6. Gebildete, Konvertierte, Satirisierte;189
11.1;Gebildete Juden;189
11.2;Karlsbad: «Brunnenfreiheit»?;199
11.3;Die Konvertiten;210
11.4;Späte Begegnungen: Künstler, Wissenschaftler und Schriftsteller;228
11.5;Juden auf der Bühne;235
11.6;Der Theaterdirektor;242
12;7. Fazit;257
13;Anhang;275
13.1;Siglen;277
13.2;Anmerkungen;279
13.3;Bibliographie;328
13.4;Bildnachweis;345
13.5;Personenregister;346
13.6;Register der Werke Goethes;351
14;Zum Buch;352
15;Vita;352