Weger | Club der Heldinnen 1. Entführung im Internat | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 208 Seiten

Reihe: Club der Heldinnen

Weger Club der Heldinnen 1. Entführung im Internat


1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-86274-985-0
Verlag: Verlag Friedrich Oetinger GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1, 208 Seiten

Reihe: Club der Heldinnen

ISBN: 978-3-86274-985-0
Verlag: Verlag Friedrich Oetinger GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Hanni und Nanni war gestern: Ein Internat für starke Mädchen! Die Schülerinnen des Internat 'Matilda Imperatrix' sind alle sehr besonders: Flo reitet wie der Teufel und ist eine fantastische Schwertkämpferin. Pina hingegen, eher besonnen, kann Tierfährten lesen und mit dem Bogen schießen. Als die sehr brave Blanca zu ihnen ins Internat kommt, sind die beiden Freundinnen erst einmal skeptisch. Doch dann entpuppt sich Blanca als Piratin, mit deren Hilfe sie Flos kleine Schwester aus den Fängen skrupelloser Entführer befreien können. Beste Unterhaltung: witzig, schnell, spannend!

Nina Weger, 1970 geboren, war nach dem Abitur zunächst eine Saison lang als Seiltänzerin beim Circus Belly beschäftigt, bevor sie eine Journalistenschule besuchte und als Redakteurin und Regieassistentin arbeitete. Heute lebt sie mit ihrem Mann und zwei Kindern als freie Autorin in Hannover und schreibt unter anderem Drehbücher für bekannte Fernsehserien. Nebenbei leitet sie mit einer Freundin ehrenamtlich den 'Kinderzirkus Giovanni', der mit dem 'Deutschen Kinderpreis' ausgezeichnet wurde. Nina Dulleck, geboren 1975, zeichnet, seit sie einen Stift halten kann. Sie lebt mit ihrer Familie in Rheinhessen inmitten von Kirschbaumplantagen und Weinbergen.

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Kapitel Eins
»Wir sind verloren!« Flo tastete verzweifelt die raue Felswand ab. »Die haben uns echt eingesperrt! Diese Schule ist wirklich das alleraller…!« »Wer den Skorpion reizt, darf über einen Stich nicht klagen«, seufzte Pina und warf ihre langen, schwarzen Zöpfe zurück. »Verschone mich jetzt bloß mit deinen indianischen Weisheiten«, stöhnte Flo. »Meine Ehre steht auf dem Spiel!« »Ehre?!« Pina rollte mit den Augen. »Es geht um eine blöde Wette gegen ein paar blöde Jungs.« »Die ich gewinnen muss! Und darum muss ich hier raus!« »Du bist schon knallrot im Gesicht.« »Ich hänge ja auch kopfüber aus einem Fenster«, knurrte Flo. »Schon vergessen?« »Nein. Denn ich halte dich ja an den Füßen«, Pina beugte sich über den breiten Fenstersims und grinste zu ihrer Freundin hinunter, die mit dem Kopf nach unten hin und her baumelte. »Kann ich dich jetzt wieder hochziehen?« »Erst wenn ich eine Stelle gefunden habe, wo wir einen Haken einschlagen können, um uns abzuseilen.« »Okay«, sagte Pina und lehnte sich wieder zurück, als sei es das Normalste der Welt, seine beste Freundin verkehrt herum aus einem Fenster über einem Abgrund hängen zu lassen. Aber Flo und Pina waren nun mal keine normalen Freundinnen. Und sie besuchten auch keine normale Schule. Flo und Pina waren Schülerinnen des Matilda-Imperatrix, dem Internat für besondere Mädchen. Nur wer ein außergewöhnliches Talent besaß, mit dem er eines Tages die Welt verbessern konnte, wurde für diese geheime Schule ausgewählt. Pina, zu deren Vorfahren der berühmte Indianer Sequoyah vom Stamm der Cherokee zählte, war eine begabte Naturforscherin. Sie erkannte jede Spur und besaß den messerscharfen Blick eines Adlers. Flo, Spross einer alten Ritterfamilie, war eine phantastische Planerin: Ob Verkehrsumleitungen oder Rettungspläne – sie hatte sofort eine Idee, wie man am klügsten vorging. Dank ihres Talents waren nach einem Erdbeben schon zehn verschüttete Kinder geborgen worden. Doch nicht nur die Schülerinnen, auch die Schule selbst war in jeder Hinsicht besonders. Und darum auch besonders streng: Nur einmal pro Woche durften die Mädchen unter Aufsicht das Gelände verlassen, und näherer Kontakt zur Bevölkerung war absolut untersagt. »Ich halte mich doch nicht an so blödsinnige Regeln, nur weil die tausend Jahre alt sind!«, fluchte Flo, während sie weiter die alte Mauer aus Felssteinen absuchte. »Wir gehen ja auch nicht mehr auf Plumpsklos! Oder benutzen Schnürsenkel aus Schafsdarm!« »Würdest du lieber auf eine andere Schule gehen?«, rief Pina nach unten. »Niemals!«, rief Flo. »Aber nur weil dies hier die beste Schule der Welt ist, muss ich trotzdem nicht alles toll finden!« Ihre letzten Worte verloren sich in einem tiefen Gongschlag, der aus dem Flur hallte. Es war der Ruf zur großen Begrüßungszeremonie des neuen Schuljahrs. »Schluss jetzt!« Pina zog ihre Freundin mit einem kräftigen Ruck zurück ins Zimmer. Unsanft landete Flo auf den knatschenden Dielen der alten, holzgetäfelten Kammer. »Wir hatten uns geschworen, in diesem Jahr ausnahmsweise mal einen guten Eindruck zu machen. Und dazu gehört auch Pünktlichkeit.« Pina sah ihre Freundin streng an, aber dann musste sie losprusten, denn Flos straßenköterblonde Haare standen noch wilder ab als sonst, und ihr Sweatshirt mit der großen Bauchtasche klebte in einem dicken Wulst unterm Kinn. »Du siehst aus wie eine Klobürste mit Halskrause.« »Hahaha – ich dachte, Indianerherz kennt keinen Scherz!«, entgegnete Flo und zog unwirsch ihren Pulli herunter. Dann schnappte sie ihren Koffer, warf ihn auf das dritte, freie Himmelbett. Sie schob die Vorhänge beiseite, die so dunkelrot wie überreife Kirschen schimmerten, und wühlte unter den Anziehsachen einen Samtumhang in derselben Farbe hervor. »Das ist eine monstergroße Ungerechtigkeit!«, schimpfte sie. »Ausgerechnet uns in diese Butze über dem Abgrund zu stecken!« Allerdings war es keine monstergroße Überraschung, dass ausgerechnet Flo und Pina in dem ausbruchsichersten Zimmer der Schule gelandet waren. Schließlich hatte Flo im vergangenen Jahr die berühmte rote Liste von Direktorin Petronova angeführt. Und noch nie in der tausendjährigen Geschichte des Internats war eine Schülerin häufiger ausgebüxt als sie – natürlich dicht gefolgt von Pina. »Wir werden schon einen Weg nach draußen finden«, besänftigte Pina sie und legte sich ihren Samtumhang um die Schultern. »Zur Not schmieren wir uns mit Seife ein und quetschen uns durch den Kaminschacht. Oder wir segeln mit so einem Fluganzug aus dem Klofenster. Aber jetzt komm!« »Ich mach ja schon!« Flo stülpte sich die Samtkapuze über den Kopf und stieß die Tür zum Flur auf. Mit wehendem Umhang marschierte Pina hinaus – und blieb abrupt stehen. Direkt gegenüber, auf der anderen Seite des Flurs, war nämlich ebenfalls eine Tür aufgeflogen. Zwei aufgetakelte Mädchen mit superschicken Sonnenbrillen im Haar staksten auf den Flur. Angeberisch schwenkten sie ihre protzigen Handtaschen, und unter ihren Samtumhängen funkelten die Glitzerschriften ihrer Marken-T-Shirts um die Wette. »Cilly und Lilly!«, stöhnte Flo. »Wir hätten uns auch etwas Besseres vorstellen können, als direkt neben den unwürdigsten Schülerinnen dieses Internats zu wohnen«, entgegnete Cilly spitz und eilte mit erhobener Nase den Gang hinunter. »Ihr seid ein Schandfleck für unsere Schule!«, quietschte Lilly und trippelte Cilly hinterher. »Aber euch wird der Spaß am Regelbrechen schon noch vergehen! Dafür werden wir sorgen!« »Na, super!« Flo raufte sich die Haare. »Die größten Schleimschnecken der Schule im Zimmer gegenüber! Jetzt kommen wir nicht mal mehr heimlich bis zum Kaminschacht. Die lauern doch nur darauf, uns bei Petronova anzuschwärzen.« »Pah!« Pina sah den beiden Blondinen aus schmalen Augen nach. »Nur der schlechte Jäger weicht dem Bären aus. Der gute sucht seine Spur.« Sie knuffte Flo in die Seite. »Langsam wird deine Wette echt zu ’ner spannenden Sache.« Flo hob mit ernster Miene einen Finger. »Stell dir dieses Pferd-gegen-Fahrrad-Rennen nicht zu einfach vor!« Pina winkte ab. »Du hast gewettet, dass du mit Eisenherz schneller bist als ein paar Blödmänner auf ihren Mountainbikes. Wo ist das Problem?« »Die Gegner dürfen die Strecke auswählen. Und dieser Luca ist ziemlich gut.« »Aber dein Eisenherz ist das trittsicherste und schnellste Pferd, das ich kenne!« In dem Moment schlug der Gong zum zweiten Mal. Jetzt mussten sie sich wirklich beeilen. Flo und Pina pesten zu dem alten, steinernen Treppenhaus und sausten die Stufen hinunter. Von unten drangen lautes Schwatzen und Gelächter herauf. Mit jedem Stockwerk wurde das Gebrabbel lauter, und als sie um die letzte Kurve bogen, sahen sie auf ein Meer von roten Samtkapuzen. Hunderte Mädchen strömten durch den Kreuzgang, vorbei an den besonderen Steinsäulen, Richtung Kapitelsaal. Eilig reihten sich Flo und Pina in den Fluss mit ein und ließen sich bis zum Eingang des Versammlungsraums spülen. Kaum war Flo durch die schmale Seitentür geschlüpft, blieb sie stehen und hielt die Luft an. Sie liebte diesen Saal mit seiner nachtblauen, von Sternen übersäten Decke und dem ausgetretenen Steinboden, in den die Namen ihrer berühmten Vorgängerinnen gemeißelt waren. Andächtig schaute Flo in den Himmel, als sie plötzlich einen Blick im Nacken spürte und herumfuhr. Auf der Bühne am anderen Ende des Saals stand Direktorin Petronova. Wie immer trug sie ein schwarzes, schlichtes Kleid und hatte die dunklen Haare streng zurückgebunden. Für eine Millisekunde hob sie eine Augenbraue und warf Flo einen mahnenden Blick zu. Unfassbar, dachte Flo, während sie Pina nacheilte. Wie schaffte Petronova es nur, in dem ganzen Gewusel aus roten Samtumhängen sie sofort ausfindig zu machen?! Niemand wusste genau, woher die Direktorin eigentlich kam. In ihrem Lebenslauf stand, sie hätte ein Impfmittel gegen Spinnengift erfunden. Glaubte man aber den Gerüchten, die hinter vorgehaltener Hand erzählt wurden, war Petronova in Wirklichkeit eine enttarnte Spionin, die vor einigen Jahren schleunigst von der Bildfläche verschwinden musste. Und wo, wenn nicht an diesem geheimen Ort, hätte sie besser untertauchen können? »Fünftklässler hierher, Fünftklässler hierher!«, rief eine Schülerin des Abschlussjahrgangs und winkte Flo zu einer der hölzernen Bankreihen, die sich über die Längsseiten der Saalwände zogen. Flo rutschte hinter Pina über den blanken Sitz zu einer zarten Chinesin auf. Min-Hai stammte aus einer berühmten Kalligrafen-Dynastie. Sie selbst war eine talentierte Tuschkünstlerin und beherrschte sieben asiatische Geheimschriften. Gleich darauf rückte Olga Nikolajef nach. Sie wollte eines Tages zum Mars fliegen. Ein russischer Kosmonaut der Raumstation ISS hatte sie für das Matilda empfohlen. Ihr folgte Minerva von Niederhosenbach, Expertin für Giftpflanzen. Wer sich mit ihr anlegte, hatte ganz schnell mal eine blaue Zunge oder rote Pusteln im Gesicht. Beweisen konnte man das natürlich nie, dafür war Minerva viel zu raffiniert. Nun schlug der Gong zum dritten Mal, und das Geplapper verstummte. Die letzten Schülerinnen huschten zu ihren Plätzen, das Schulorchester spielte auf, und am Ende des Saals öffneten sich die Flügel des großen Eichentors. In zwei Reihen zogen die neuen Schülerinnen ein. Vorneweg die kleinen Erstklässlerinnen, manche vor Aufregung ganz grün im Gesicht. Dann folgten die Quereinsteigerinnen von der zweiten bis zur zwölften Klasse. Flo konnte sich noch gut an ihren ersten Schultag erinnern. Vor...


Nina Weger, 1970 geboren, war nach dem Abitur zunächst eine Saison lang als Seiltänzerin beim Circus Belly beschäftigt, bevor sie eine Journalistenschule besuchte und als Redakteurin und Regieassistentin arbeitete. Heute lebt sie mit ihrem Mann und zwei Kindern als freie Autorin in Hannover und schreibt unter anderem Drehbücher für bekannte Fernsehserien. Nebenbei leitet sie mit einer Freundin ehrenamtlich den "Kinderzirkus Giovanni", der mit dem "Deutschen Kinderpreis" ausgezeichnet wurde.

Nina Dulleck, geboren 1975, zeichnet, seit sie einen Stift halten kann. Sie lebt mit ihrer Familie in Rheinhessen inmitten von Kirschbaumplantagen und Weinbergen.



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