Weber Selektionskriterien beim Investment in aktive US-Aktienfonds
2008
ISBN: 978-3-8349-9852-1
Verlag: Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
E-Book, Deutsch, 307 Seiten, eBook
ISBN: 978-3-8349-9852-1
Verlag: Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
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Sebastian Weber liefert durch die Erprobung von verschiedenen Selektionskriterien neue Erkenntnisse in der Frage um die Persistenz von Fondsrenditen. Dazu analysiert er ein Sample mit reduziertem Survivorship Bias bestehend aus aktiven US-Aktienfonds von Morningstar über den Zeitraum von 1996 bis 2005 insbesondere hinsichtlich Styles.
Dr. Sebastian Weber promovierte bei Prof. Dr. Ralf Trost im Fachgebiet Finanzwirtschaft/Investitionen der Technischen Universität Ilmenau. Er ist Wirtschaftsingenieur und Kaufmännischer Leiter bei der R. Stahl HMI-Systems GmbH in Köln.
Zielgruppe
Research
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Geleitwort;6
2;Vorwort;8
3;Inhaltsangabe;9
4;Abstract;10
5;Inhaltsverzeichnis;11
6;Abbildungsverzeichnis;15
7;Tabellenverzeichnis;17
8;Abkürzungsverzeichnis;24
9;1. Einleitung;26
10;2. Wesen von US-Aktienfonds;29
10.1;2.1 Begriffsabgrenzung;29
10.2;2.2 Datenbasis der Analyse;33
10.3;2.3 Einordnung von US-Aktienfonds;36
11;3. Theoretische Grundlagen der Performanceanalyse;39
11.1;3.1 Kapitalmarkteffizienz;39
11.2;3.2 Modelle der Marktrendite;42
11.3;3.3 Bewertungskonzepte von Fondsperformance;62
12;4. Entwicklung eines Faktormodells für US-Aktienfonds;74
12.1;4.1 Summary Statistics;75
12.2;4.2 Sukzessive Entwicklung eines 3-Faktorenmodells;82
12.3;4.3 3-Faktorenmodell mit S&P/Barra-Indizes;104
12.4;4.4 3-Faktorenmodell mit S&P/Citigroup-Indizes;109
12.5;4.5 4-Faktorenmodell MARKT, KMG, HMN* und Momentum;113
12.6;4.6 Zusammenfassung;119
13;5. Survivorship Bias in US-Aktienfonds;123
13.1;5.1 Entstehung des Effekts und seine Adjustierung;123
13.2;5.2 Anwendung der Adjustierungsmethode;124
13.3;5.3 Bereinigung des adjustierten Samples;129
13.4;5.4 Fondssterblichkeit;133
13.5;5.5 Überlebende versus sterbende Fonds;136
13.6;5.6 Messung des Survivorship Bias;141
13.7;5.7 Zusammenfassung;144
14;6. Ansätze zur Bestimmung von Selektionskriterien;148
14.1;6.1 Kommerzielle Fondsratings;148
14.2;6.2 Theoretische Ansätze zur Bestimmung von Selektionskriterien;168
14.3;6.3 Entwicklung eines neuen Ansatzes zur „style-resistenten“ Selektion;181
15;7. Schlussbetrachtung;228
16;Anhang 1: Das Mid-Cap-Segment;234
17;Anhang 2: Eliminierung doppelter Zeitreihen im Set 12/2005;237
18;Anhang 3: Veränderung der Akteure durch Survivorship Bias;238
19;Anhang 4: Ansätze zur Lösung des Quotientendilemmas;239
20;Anhang 5: Festlegung des Parameters Zeitfenster;242
21;Anhang 6: Verschiedene Tests der Faktormodelle;258
22;Anhang 7: Return auf Return zurück bis 1994 auf 1995;260
23;Anhang 8: SR auf Return über die Gesamtperiode;271
24;Anhang 9: 4F-Alpha auf Return über die Gesamtperiode;279
25;Anhang 10: 4F-IR auf Return über die Gesamtperiode;287
26;Anhang 11: 3F-Alpha auf Return über die Gesamtperiode;295
27;Anhang 12: 3F-IR auf Return über die Gesamtperiode;303
28;Anhang 13: Analyse des Renditepotenzials der Faktorprämien;311
29;Literaturverzeichnis;322
Wesen von US-Aktienfonds.- Theoretische Grundlagen der Performanceanalyse.- Entwicklung eines Faktormodells für US-Aktienfonds.- Survivorship Bias in US-Aktienfonds.- Ansätze zur Bestimmung von Selektionskriterien.- Schlussbetrachtung.
5.3 Bereinigung des adjustierten Samples (S. 104-105)
Durch Vergleich der monatlichen Sets mit dem jeweils nachfolgenden Monat von März 2003 bis Dezember 2005 wurde ein Set von 5.056 gestorbenen Fonds gesammelt. Im kommerziellen Set von Dezember 2005 sind 9.342 lebende Fonds enthalten. Dies ergibt ein Gesamtsample von 14.398 Fonds. Auf der Basis dieser Methode sollte man erwarten, dass dieses Set relativ frei von Survivorship Bias ist und auch sonst keine Schwierigkeiten beherbergt. Tatsächlich beinhaltet dieses Sample eine Unmenge von doppelten und fälschlicherweise für gestorben erklärten Fonds. Dies hat unterschiedliche Gründe. Um eine kommerzielle Datenbank wie die von Morningstar zu führen, bedarf es einer ziemlich rigiden Vorgehensweise, wenn Fonds nicht mehr reporten. Reportet z.B. ein Fonds zum zweiten Mal hintereinander nicht an Morningstar, wird er aus der Datenbank gelöscht. Reported er später wieder, wird er wieder neu aufgenommen und sein Name wird erneut eingetippt.
Stellt man nun ein Sample in der beschriebenen Art und Weise zusammen, kommt es zu Verdoppelungen in vielfachen Ausprägungen. Bei insgesamt 233 Fonds kommt der identische Name mehr als einmal vor. Diese Fonds haben das Reporting ausgesetzt, wurden gelöscht und haben das Reporting später wieder aufgenommen. Dabei wurde ihr Name wieder richtig von den Mitarbeitern bei Morningstar eingegeben.
Diese sind anhand des Namens und des Herkunftsdatums einfach zu bereinigen. Fonds sind die jeweils neuesten Fonds und wurden behalten, sind älter und werden gelöscht. Jedoch sind dies nicht die einzigen Problemfälle. Vielfach tauchen andere Schreibweisen auf wie z.B. „lg" anstatt „large", fehlende Leerzeichen oder Tippfehler, kurz: Eine Vielzahl von Variationen. Diese lassen sich aufgrund ihrer Unterschiedlichkeit nicht mit einem Textmatch abfangen. Dazu kommen vom Fonds bewusst veranlasste Namensänderungen sowie Übernahmen unter den Asset Managern wie z.B. bei PIMCO durch die Allianz Ende 1999.
Im Januar und März 2005 änderte sich der Großteil der Namen der Fonds der Pacific Investment Management Company (PIMCO). PIMCO ist ein hervorragender Asset Manager, dessen Fonds ausgezeichnete Renditen haben. Die Fonds sind mit 4-5-Sternen-Ratings von Morningstar ausgezeichnet. Hier kann man eigentlich nicht von einem sterbenden Fonds sprechen, nur weil sich der Namen durch eine Übernahme ändert. Verallgemeinert kann man postulieren: Wenn der Track Record eines Fonds weiter besteht, dann ist er nicht gestorben.
Eine Verfälschung der Ergebnisse bei Querschnittsvergleichen ergibt sich auch dann, wenn mehrere Tranchen (A,B,C etc. im Namen) dessselben Fonds mit gleicher Rendite nach Gebühren im Sample vorhanden sind. Eine bestimmte Kennzahl hat keine bessere (oder schlechtere) Selektionswirkung, nur weil es einen Fonds mehrfach gibt. Denn es steht die gleiche Anlagestrategie nach Gebühren dahinter. Manchmal sind unterschiedliche Ausgabeaufschläge mit verschiedenen Mindestinvestmentvolumina der Treiber der verschiedenen Tranchen kombiniert. Manchmal sind die Verdoppelungen mit identischer Performance auch geschlossene Tranchen, in die man nicht mehr neu investieren kann.
Jedoch wird Morningstar als Reportingkanal für die bestehenden Investoren weiterhin genutzt. Die Verschiedenheit der Fondsnamen macht es unmöglich, diese als weiteres Bereinigungskriterium über die 233 doppelten Fondsnamen hinaus zu verwenden. Daher bleibt nur die Möglichkeit einer Bereinigung auf Basis der Performance. Der Statusmonat oder Herkunftsmonat ist der Monat des Sets, aus dem der Fonds stammt. Monat für Monat wird über das gesamte Set hinweg rollierend immer eine Abfrage auf Doppelte - im Sinne identische Performance in den letzten 6 Monaten - durchgeführt. Nur auf Basis der Renditen ist dieses Puzzle zu lösen. Aus der Menge der Fonds dieser ersten Abfrage (doppelte Performance) wird in einer zweiten, darauf basierenden Abfrage der entsprechende Statusmonat untersucht.