Wagner | Die Deutschen und der Gehorsam | Buch | 978-3-593-51915-9 | sack.de

Buch, Deutsch, 236 Seiten, Format (B × H): 147 mm x 225 mm, Gewicht: 368 g

Wagner

Die Deutschen und der Gehorsam

Von der Aufklärung bis zur Gegenwart
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-593-51915-9
Verlag: Campus Verlag GmbH

Von der Aufklärung bis zur Gegenwart

Buch, Deutsch, 236 Seiten, Format (B × H): 147 mm x 225 mm, Gewicht: 368 g

ISBN: 978-3-593-51915-9
Verlag: Campus Verlag GmbH


Galten die Deutschen bis zur frühen Neuzeit noch als freiheitsliebend und schwer zu unterwerfen, verkehrte sich dieses Stereotyp seit dem späten 18. Jahrhundert zunehmend ins Gegenteil. Doch so oft die deutsche Identität seitdem auch mit dem Wert oder Unwert des Gehorsams verknüpft wurde, so hat man bislang nie eingehend untersucht, was Gehorsam in Deutschland in verschiedenen Epochen im Detail bedeutete und wie sich Rechtfertigung und Kritik dieses Werts verschoben. Wurde Gehorsam mit der Autorität der Befehlenden gerechtfertigt oder mit der Rationalität des Befehls? Mit der heroischen Leistung der Gehorchenden oder schlicht pragmatisch damit, dass ein gewisses Maß an Gehorsam für das Funktionieren gesellschaftlicher Prozesse notwendig ist? Was veränderte sich zudem im Diskurs über Gehorsam, je nachdem ob man von Gehorsam gegenüber personaler Macht oder legalen Strukturen spricht? Und in welchem Maße kann Gehorsam als das Produkt einer freien Entscheidung gelten? Martin Wagner verfolgt die Wandlungen des Gehorsamsbegriffs von der Aufklärung bis zu den Protesten der 'Querdenker:innen' in der jüngsten Vergangenheit und schafft damit die Grundlage für eine historisch informierte Debatte über ein Reizwort der deutschen Geschichte.

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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Einleitung. 9

Geschichte eines Stereotyps.9

Deutscher Gehorsam in der historischen und psychologischen Forschung.15

Vier Thesen.22

Gehorsam und Pflicht.28

Anmerkung zur Vorgehensweise.31

1. Das Ende des Gehorsams oder die Erfindung des Gehorsams? Von der Aufklärung bis zu den Befreiungskriegen (1750–1815).35

Erfindung der Autonomie?.38

Gesetzesgehorsam.46

Militärischer Gehorsam.50

Grenzen des militärischen Paradigmenwechsels.56

Gehorsam als Treue.58

2. Neuansätze und Kontinuität: Das 'kurze' 19. Jahrhundert (1815–1871). 63

Alltagsgehorsam.65

Ungleichzeitige Entwicklungen? Militär, Pädagogik, Ehe.70

Soziale Frage und beginnende Marginalisierung des Gehorsams.79

3. Konjunktur und Krise des Gehorsams: Das Deutsche Kaiserreich (1871–1918). 85

Ambiguität des Militarismus.90

Die Köpenick-Affäre.94

Marginalisierung des Gehorsams.96
Koloniale Fantasien von Gehorsam und Ungehorsam.105

4. Zwischen sozialistischem Paradigmenwechsel und konservativem Geist: Die Weimarer Republik (1918–1933).109
Sozialistisches Desinteresse am Gehorsam.111

Das Ende der Moral.115

Gehorsam in der (Anti-)Kriegsliteratur.118

Autoritäres Erbe und neuer konservativer Geist.122

Liberales und autoritäres Denken in der Jugendbewegung.127

5. Nationalsozialistische Kompromissbildungen: Das Dritte Reich (1933–1945). 131

Gehorsamskritische Rhetorik.134

Nationalsozialistisches Desinteresse am Gehorsam.137

Orte des Gehorsams: Parteiorganisationen, Kindererziehung, Propaganda-Filme.139

Nationalsozialistische Neuansätze?.143

Identität von Führer- und Volkswillen.144

Gehorsam und Staatskritik.146

Gehorsam des stillen Befehls.148

6. Auf dem Weg zum gesellschaftlichen Konsens: Nachkriegszeit und Bundesrepublik (1945–1990). 153

Die antiautoritären 1950er Jahre.154

Konservative Gegenströmungen.161

Radikale Gehorsamskritik.165

Ungehorsam ist anstrengend.167

Die konkurrierenden Narrative von '1968'.170

Ziviler Ungehorsam.174

Alternativen zum Gehorsam.180

7. Diesseits und jenseits des Gehorsams: Die DDR (1949–1990). 185

Sozialistischer Gehorsam in den Augen des Westens.186

Gehorsam im sozialistischen Freiheitsbegriff.190

Faschismus-Theorie ohne Gehorsam.193
'Die Partei hat immer recht.' Anpassungsprobleme und melancholische Einwilligung.197

8. Konsens und Öffnung des Diskurses: Die jüngste Vergangenheit (1990–2024). 203

Konsens gegen den Gehorsam.204

Autorität ohne Gehorsam.208

Ergebnisoffene Betrachtungen.211

Epilog: Möglichkeiten der Ideengeschichte. 219

Dank. 223

Literatur. 225


Wagner, Martin
Martin Wagner ist Professor of German an der University of Calgary (Kanada).

Martin Wagner ist Professor of German an der University of Calgary (Kanada).



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