E-Book, Deutsch, Band 196, 498 Seiten
Tonger-Erk Actio
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-11-026726-6
Verlag: De Gruyter
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Körper und Geschlecht in der Rhetoriklehre
E-Book, Deutsch, Band 196, 498 Seiten
Reihe: Studien zur deutschen Literatur
ISBN: 978-3-11-026726-6
Verlag: De Gruyter
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Von der Antike bis ins 20. Jahrhundert bildet die Rhetorik ausschließlich den Mann als Redner aus und leitet zu einer explizit männlichen Art und Weise des Redeauftritts (actio) an. Die Studie nimmt diese – körperliche und geschlechtsspezifische – Ausbildung durch die actio-Lehre in den Blick. Dabei zeigt sie, wie mit der ‚Transformation‘ der Rhetorik im 18. Jahrhundert diskursive Verschiebungen einhergehen: Die rhetorischen Regeln für Gestik, Mimik, Stimmführung und Kleidung werden von der Konversations- und Erziehungslehre adaptiert und erstmals für beide Geschlechter ausformuliert.
Zielgruppe
Wissenschaftler (Literaturwissenschaft, Kulturwissenschaft, Rhetorik), Bibliotheken, Institute
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Sprachwissenschaft Sprechwissenschaft, Rhetorik
- Sozialwissenschaften Soziologie | Soziale Arbeit Spezielle Soziologie Sprachsoziologie
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Deutsche Literatur
- Geisteswissenschaften Sprachwissenschaft Soziolinguistik
- Geisteswissenschaften Literaturwissenschaft Literatursoziologie, Gender Studies
Weitere Infos & Material
1;I Prolog: Körperbildungsmacht Rhetorik;9
2;II Körper-Rede, Macht, Geschlecht: Rhetorik mit Pierre Bourdieu und Judith Butler;25
3;III Aufführung von Männlichkeit: Actio und Geschlechterdifferenz in der alten Rhetorik;48
3.1;1 Einleitung;48
3.1.1;1.1 Stellenwert der actio in der alten Rhetorik;48
3.1.2;1.2 Fragestellung und Vorgehen;55
3.2;2 Antike Konzeptionen der actio und ihr gendering;61
3.2.1;2.1 Stimme;63
3.2.2;2.2 Gestik und Mimik;70
3.2.3;2.3 Kleidung;74
3.2.4;2.4 Leitdifferenz angemessen/unschicklich: Decorum;77
3.3;3 Das rhetorische Subjekt;84
3.3.1;3.1 Ars und natura;85
3.3.2;3.2 Der vir bonus;90
3.3.3;3.3 Rednerbildung, Mannwerdung: Die Ausbildung zum Redner;93
3.3.4;3.4 Lebenslang: Rhetorik für jedes Alter;94
3.3.5;3.5 Nachahmungen: Imitatio;98
3.3.6;3.6 Stimmübungen: Declamatio;101
3.3.7;3.7 Leibesübungen: Palaestra;105
3.4;4 Die rhetorische Situation;107
3.4.1;4.1 Schauplätze – Kampfplätze;108
3.4.2;4.2 Reden vor Massen: Publikum;112
3.4.3;4.3 Sich als etwas zeigen: Ethos und actio;119
3.4.4;4.4 Die Kunst verbergen: Redner und Schauspieler;130
3.5;5 Synthese;142
4;Exkurs: Damen und Herren im Gespräch: Actio in der Gesprächsrhetorik des 16. und 17. Jahrhunderts;146
4.1;1 Ein weiblicher vir bonus? Castigliones Hofdame;146
4.2;2 Bildungsmittel weiblicher Rhetorik: Harsdörffers Frauenzimmer Gesprächspiele;175
5;IV Ansehen von Weiblichkeit: Actio und Geschlechterdifferenz im 18. Jahrhundert;188
5.1;1 Einleitung;188
5.1.1;1.1 Fragestellung und Vorgehen;188
5.1.2;1.2 Die actio in der Rhetorik des 18. Jahrhunderts;199
5.1.3;1.3 Polarisierung der Geschlechtscharaktere;207
5.1.4;1.4 ›Öffentliche‹ und ›private‹ Rede;210
5.2;2 Das Frauenzimmer als Rednerin: Positionen der Frühaufklärung;219
5.2.1;2.1 »Nacheiferung«: Aufruf zur imitatio historischer Rednerinnen in Frauenzimmer-Lexika;221
5.2.2;2.2 »Redner im Reifrocke«: Eine Scherzrede über die Vorzüge weiblicher Rhetorik (Blaufus);234
5.3;3 Geschlechtsneutrale Aktion? Actio in Rhetoriken;243
5.3.1;3.1 Wiederbelebung der Tradition: Gottscheds ›männliche‹ Rhetorik;244
5.3.2;3.2 Universalistische Entwürfe: Die Herausbildung der actio als selbstständige Disziplin (Engel, Lessing, Cludius, Pfannenberg, Seckendorf);252
5.3.3;3.3 Einzelfall: Eine Redekunst fürs Frauenzimmer;279
5.4;4 Praktische Bildung: Actio in Erziehungsliteratur;289
5.4.1;4.1 Im pädagogischen Jahrhundert: Erwachendes Interesse an Mädchenbildung;289
5.4.2;4.2 Perspicuitas, brevitas, latinitas: Fénelons Anforderungen an eine weibliche Rhetorik;295
5.4.3;4.3 Gefallenwollen: Rousseaus Ideal einer weiblichen Rhetorik;300
5.4.4;4.4 Bescheidenheit: Campes Einschränkung weiblicher Rhetorik;315
5.4.5;4.5 Gesprächigkeit: Einspruch einer Gouvernante;321
5.5;5 Anstand im Leibe: Actio in der Anstandsliteratur;326
5.5.1;5.1 Von der Rhetorik zur Sittenlehre: Actio als körperlicher Anstand;326
5.5.2;5.2 Konzeptionen der ›Wohlanständigkeit‹ (Zedler, Sulzer, Garve);332
5.5.3;5.3 Über den Umgang mit Menschen und Frauenzimmern (Knigge);342
5.5.4;5.4 Knigges Nachfolger/innen: Körperlicher Anstand für Männer und Frauen von Welt (Siede, Wenzel, Wallenburg);354
5.5.5;5.5 Anstand üben: Verkörperungen;390
5.6;6 Synthese;417
6;V Rhetorische Aneignung: Actio und Geschlechterdifferenz um 2000;429
6.1;1 Einleitung: Actio in Populärrhetoriken für Frauen;429
6.2;2 Rhetorisches Subjekt und rhetorische Situation;436
6.2.1;2.1 Karrierefrau im Haifischbecken;436
6.2.2;2.2 Leitdifferenz durchsetzungsstark/harmoniebedürftig;437
6.2.3;2.3 Ars und natura;438
6.3;3 Aktuelle Definitionen der actio und ihr gendering;439
6.3.1;3.1 Strategien der Aneignung und Vermischung männlicher und weiblicher Redestile;439
6.3.2;3.2 Stimme;444
6.3.3;3.3 Gestik und Mimik;447
6.3.4;3.4 Kleidung;449
6.3.5;3.5 Raum- und Distanzverhalten: Abschied von der Bescheidenheit;451
6.4;4 Rhetorik-Training;454
6.5;5 Die geschlechtliche Codierung von Gespräch und öffentlicher Rede;461
7;VI Epilog;466
8;VII Literaturverzeichnis;475
8.1;1 Quellen;475
8.2;2 Forschungsliteratur;483