Buch, Deutsch, Band Band 193, 408 Seiten, mit 1 Abb., Format (B × H): 160 mm x 237 mm, Gewicht: 806 g
Reihe: Hypomnemata
Essen im Diskurs der römischen Antike
Buch, Deutsch, Band Band 193, 408 Seiten, mit 1 Abb., Format (B × H): 160 mm x 237 mm, Gewicht: 806 g
Reihe: Hypomnemata
ISBN: 978-3-525-25301-4
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
This work deals with food as a sign or symbol in ancient Roman society. Of major relevance for such a field of research is the mos maiorum, the construed but normative way one’s forebears were said to have lived. Especially encounters with Greek culture lead the Romans to become aware of their own identity. Considering above all the mos maiorum, this book undertakes an examination of the various fields in which food worked as a social sign. Under scrutiny are, amongst others, questions of prestige, gift exchange, and identity. These fields are approached mostly from a dichotomic angle, e.g. with regard to social and cultural differences between city dwellers and the rural populace or Romans and non-Romans. Further attention is paid to phenomena of transgression. This regards gender and sexuality of the eaters as well as the substance and the quantity of the things consumed. To sum up, in every field described, food worked as a social symbol through which all kinds of meaning could be communicated, both in ›reality‹ by the ancient Romans and in literature by the Roman writers.
Zielgruppe
Altertumswissenschaftler, Althistoriker, Kulturwissenschaftler sowie die entsprechenden Bibliotheken und Institute.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
Weitere Infos & Material
Vorwort
1. Einleitung
1.1 Fragestellung und Methode
1.2 Zur Definition von ›Zeichen‹ und ›Symbol‹
1.3 Die Quellenlage
1.4 Zum Stand der Forschung
1.5 Zum Aufbau dieser Untersuchung
1.6 Zeichen als Quelle für den römischen Alltag
2. Quando ita maiores voluerunt – Essen als Zeichen im Diskurs über den mos maiorum
2.1 Einleitung
2.2 Die römische Ernährung der Frühzeit
2.3 Die Konstruktion des mos maiorum aus seinem angenommenen Gegenteil
2.4 Der Beginn von Luxuskritik und Dekadenzdenken
2.5 Das Gegenmodell: Die römische Wahrnehmung des eigenen mos maiorum
2.6 Frugalitas und comitas als verwandte Elemente des mos maiorum
2.7 Puls und mos maiorum in der römischen Republik
2.8 Die Aufkündigung des Konsenses: Diskursive Kontroversen zum mos maiorum beim Essen
2.9 Die gute alte, schmutzige Zeit
2.10 Altväterliche Sparsamkeit und schmutziger Geiz
2.11 ›Malven‹ gegen Seeigel – der literarische Bescheidenheitsgestus
2.12 Beißende Kritik: Knoblauch, Zwiebeln und der satirische Umgang mit dem mos maiorum
2.13 Zusammenfassung
3. Kulinarische Zeichen im Habitus der römischen Gesellschaft
3.1 Die römischen Eliten und ihr Umgang mit Nahrung als Träger und Kommunikator von Prestige
3.1.1 Einleitung
3.1.2 Kulinarische Kreativität: Das Prestige erstmalig und exklusiv verspeister Nahrungsmittel
3.1.3 Feinschmeckertum als Quelle von Prestige
3.1.4 Sic sapit illa magis – Der Preis als Prestigeträger und -kommunikator
3.1.5 Quam multa magnaque paropside cenat? – Prestige durch Masse oder Größe
3.1.6 Seltenheit
3.1.7 ›Vornehmheit‹ der Zutaten
3.1.8 Kulinarische Eroberung: Schwierige oder aufwendige Beschaffung
3.1.9 Tatsächlicher oder imaginierter ›Import‹ als prestigeträchtiges Zeichen
3.1.10 Einheimisches und Selbstgezogenes: Das Prestige des üppigen Maßhaltens
3.1.11 Zur Rangordnung der Speisen untereinander
3.1.12 Essen und die Frage nach Prestige und mos maiorum in der römischen Luxusgesetzgebung
3.1.13 Zusammenfassung
3.2 Panem et circenses ? – Essen als sozialer Marker der Unterschichten
3.2.1 Einleitung
3.2.2 Sermo proletarius: Zum Habitus der römischen Unterschichten
3.2.3 Cibus vulgaris – Unterschichtenessen aus Sicht der Eliten
3.2.3.1 Nicht ganz gleich – ähnliche Nahrung für Arm und Reich
3.2.3.2 Hülsenfrüchte – das Feingebäck des ›Kleinen Mannes‹?
3.2.3.3 Minderwertige und billige Alltagsnahrung
3.2.3.4 Die ›Kneipe an der Ecke‹ und schmutzige Umgebung im allgemeinen als Teil des proletarischen Habitus
3.2.4 Die Cena Trimalchionis – nichts als proletarische Prasserei?
3.2.5 Zusammenfassung
3.3 Weitergabe und Austausch von Nahrungsmitteln in Form von Gaben
3.3.1 Vorbemerkung zur römischen Gabenkultur
3.3.2 Nahrung als Gabe zum späteren Verzehr
3.3.3 Nahrung als Gabe zum sofortigen Verzehr – das Gastmahl
3.3.4 Die griechische Idee des Eranos als Element des römischen
Gabentauschs
3.3.5 Bewusst billige oder minderwertige Gaben
3.3.6 Nahrungsmittel im Euergetismus
3.3.7 ›Erzwungene‹ Gaben
3.3.8 Zusammenfassung
4. Essen als Kommunikator von Alteritäten und Dichotomien
4.1 Rom und die Anderen: Grundzüge der kulinarischen Geographie
4.1.1 Die Griechen
4.1.2 Juden
4.1.3 Andere Völker
4.1.3.1 Nicht hellenisierte Orientalen
4.1.3.2 Sesshafte oder nomadisierende ›Barbaren‹
4.1.4 Zusammenfassung
4.2 Der Gegensatz von Stadt und Land im Spiegel kulinarischer Semantik
4.2.1 Einleitung
4.2.2 Typisch ländliche Kost: frui paratis
4.2.3 Gekauftes als Zeichen städtischer Kost
4.2.4 Kulinarische Zeichen im moralischen Vergleich zwischen Stadt und Land
4.2.5 Rohes oder schlicht Erwärmtes auf dem Land – raffinierte Gerichte in der Stadt
4.2.6 Tumbe Bauern – verzärtelte Städter: beleidigende Zeichen
4.2.7 Zusammenfassung
5. Essen im Transgressionsdiskurs
5.1 Nahrungsmittel als sexuelle Zeichen
5.1.1 Metaphern für körperliche Sexualität
5.1.2 Metaphern für erotische Vorgänge
5.1.3 Aphrodisiaka
5.1.4 Geschlechtlichkeit
5.1.5 Liebesgaben
5.1.6 Instrumente der Vergewaltigung
5.1.7 Zusammenfassung
5.2 Vincere famem? – Das Notwendige und der Genuss
5.2.1 Das Notwendige
5.2.2 Ad edendum saturos cogentia – Genuss beim Essen
5.2.3 Essen über den Hunger hinaus
5.2.4 Das friedliche Leben des Genießers: Kuchen und andere Desserts als Zeichen des Konsenses
5.2.5 Zusammenfassung
5.3 Übermaß, Un-Nahrung und Ekel: Essen als Zeichen inhumaner Transgression
5.3.1 Das Problem der Bewertung von Übermaß
5.3.2 Ökonomischer Ruin durch Essen
5.3.3 Abdomini servire: Der Kontrollverlust über den eigenen Körper
5.3.4 Der Tyrann bei Tisch: sittliche Transgression
5.3.5 Überdruss
5.3.6 Die Essbarkeit des nicht Essbaren: Un-Nahrung
5.3.6.1 Un-Nahrung und nicht Essbares
5.3.6.2 Phänomene von übertriebenem Luxus und Verschwendung
5.3.6.3 Hominum pastus und pecudum cibatus: Tiernahrung für Menschen?
5.3.6.4 Säuglingsnahrung
5.3.6.5 Sklavennahrung
5.3.6.6 Un-Nahrung als Folge ›unmenschlichen‹ oder dem Habitus widersprechenden Geizes
5.3.6.7 Verfaultes und Verdorbenes – die ungeliebte Ecke des ›Kulinarischen Dreiecks‹
5.3.6.8 Ekel
5.3.6.9 Dirae dapes – Kannibalismus
5.3.7 Zusammenfassung
6. Essen als Zeichen: Ansätze zu einer kulinarischen Semantik der römischen Welt
7. Verzeichnis der abgekürzt zitierten Sekundärliteratur
8. Indizes
8.1 Index der antiken Personen sowie der mythologischen und literarischen Gestalten
8.2 Index der Nahrungsmittel und Speisen