Wie verläuft Identitätsentwicklung im Alter? Obwohl zunächst als Frage pers- licher Lebensführung aufzufassen, birgt die Thematik auch große gesellschaft- che Relevanz. Angesichts der wachsenden Gruppe von aktiven Älteren ist es höchste Zeit, sich dieser Frage zu stellen und den Mechanismen und Prozessen der Identitätsentwicklung im Alter auf die Spur zu kommen. Identitätsentwi- lung im Alter kann jedoch nicht losgelöst von unterschiedlichen Entwicklun- kontexten beschrieben werden. Insofern ist es nahe liegend, Identitätsforschung in einem Feld zu beginnen, das in den letzten Jahren zunehmend als `identitä- förderlich´ und `sinnstiftend´ beschrieben wird: dem Freiwilligen Engagement. So wendet sich diese empirisch ausgerichtete Studie dem Feld des freiwilligen, gemeinwohlorientierten Engagements zu. Sie macht anhand ihrer Ergebnisse deutlich, dass die Übernahme von Verantwortung im gesellschaftlichen Raum eine Chance zur Identitätsentwicklung bietet. Aus der Tatsache, dass sich etwa 1 30% aller Senioren engagieren kann gefolgert werden, dass es sich hierbei um ein durchaus bedeutsames Forschungsfeld handelt. Über fünf Jahre hinweg hat sich die Verfasserin der Studie intensiv mit den Erfahrungen Älterer im Engagement befasst: als Projektkoordinatorin im B- desmodellprojekt Pflegebegleiter wurde anschaulich, wie sich insbesondere äl- re Freiwillige in ihren Lebensausrichtungen im Rahmen des Projektes verändern können. Diese zunächst in informellen Gesprächen zutage tretenden Verän- rungen haben neugierig gemacht und Forschungsinteresse geweckt.
Steinfort
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Weitere Infos & Material
Einführung.- Einführung.- A.- Identität, Drittes Alter und Freiwilliges Engagement – Begriffliche Klärungen.- Entwicklungsverläufe und Konstruktionsprozesse von Identität.- Freiwilliges Engagement als möglicher Kontext von Identitätsentwicklung im Dritten Alter – Differenzierung spezieller Aspekte.- Leitthesen und zentrale Fragestellung.- B.- Durchführung.- Auswertung.- C.- Modell: Identitätsentwicklung im Kontext Freiwilligen Engagements im Dritten Alter.- Zusammenfassung zentraler Ergebnisse.- Sozialgerontologische und geragogische Diskussion der Ergebnisse.
Dr. Julia Steinfort ist freie Mitarbeiterin im Forschungsinstitut Geragogik (Witten), Lehrerin an der Fachschule für Sozialpädagogik in Düsseldorf und Lehrbeauftragte der KFH Freiburg.