Simonsen | Leonhard Goppelt (1911–1973). Eine theologische Biographie | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 296 Seiten, Format (B × H): 165 mm x 240 mm

Simonsen Leonhard Goppelt (1911–1973). Eine theologische Biographie

Exegese in theologischer und kirchlicher Verantwortung. E-BOOK
1. Auflage 2004
ISBN: 978-3-86234-013-2
Verlag: V&R unipress
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection

Exegese in theologischer und kirchlicher Verantwortung. E-BOOK

E-Book, Deutsch, 296 Seiten, Format (B × H): 165 mm x 240 mm

ISBN: 978-3-86234-013-2
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Leonhard Goppelt hat einen eigenständigen Entwurf der Theologie des Neuen Testaments vorgelegt, der zu erheblich anderen Positionen kommt als das Werk Rudolf Bultmanns. Es ist in einem eigenständigen Prozess entstanden, inhaltlich geprägt durch die Weiterführung der heilsgeschichtlichen Erlanger Theologie Hofmanns, darin in großer Nähe zum Werk Gerhard von Rads. Viele von Goppelts Positionen wie der gesamtbiblische Ansatz, die Einbeziehung von Wirken und Verkündigung Jesu in die Theologie des Neuen Testaments und eine positive Würdigung der späten Schriften des Neuen Testaments haben erst nach seinem Tod Anerkennung gefunden. Die aufgrund von Goppelts frühem Tod in mancher Hinsicht nur fragmentarisch publizierte »Theologie des Neuen Testaments« wird durch die Darstellung seiner vorangehenden Forschungen zur Auslegung des Alten Testaments im Neuen und zur Geschichte des Urchristentums gewürdigt. Das gesamte Lebenswerk wird in seinen verschiedenen Entwicklungsstadien in die Theologiegeschichte des 20. Jahrhunderts eingeordnet.

Dr. Horst Simonsen ist Pastor der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde St. Nicolai auf Helgoland.
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Weitere Infos & Material


1;Inhalt;9
2;Vorwort;19
3;Einleitung;21
4;1. Leonhard Goppelt – Leben und Werk;25
4.1;1.0. Vorbemerkung zur Quellenlage;25
4.1.1;1.0.1. Fremdzeugnisse zur Biographie Goppelts;25
4.1.2;1.0.2. Mündliche Quellen;27
4.2;1.1. Grundzüge einer Biographie Leonhard Goppelts;28
4.2.1;1.1.1. Herkunft, Jugend. und Studentenjahre;28
4.2.2;1.1.2. Der Weg in die akademische Laufbahn;28
4.2.3;1.1.3. Lehrtätigkeit an der Kirchlichen Hochschule in Hamburg;29
4.2.4;1.1.4. Von der Kirchlichen Hochschule zur Evangelisch-Theologischen Fakultät in Hamburg;31
4.2.5;1.1.5. Die Berufung zur Gründung der Evangelisch-Theologischen Fakultät an der Ludwig- Maximilians- Universität in München;32
4.2.6;1.1.6. Nachwirkungen;33
4.3;1.2. Übersicht über das literarische Werk;35
4.3.1;1.2.1. Das monographische Werk;35
4.3.2;1.2.2. Aufsätze (Christologie, Ethik, Ekklesiologie);36
4.3.3;1.2.3. Artikel in Lexika und Nachschlagewerken;37
4.3.4;1.2.4. Rezensionen;37
4.3.5;1.2.5. Mitherausgabe der »Calwer Predigthilfen«;37
4.4;1.3. Folgerungen aus der Übersicht über Leben und Werk für die weitere Darstellung;38
4.4.1;1.3.1. Systematische Querschnitte oder längsschnittorientierte theologische Biographie?;38
4.4.2;1.3.2. Epochen in Goppelts Leben und Werk;38
5;2. Grundzüge der Geschichte der theologischen Diskussion um das Alte Testament unter besonderer Berücksichtigung der theologischen Neuaufbrüche nach dem Zweiten Weltkrieg;41
5.1;2.0. Auslegung des Alten Testaments von der Alten Kirche bis zum Ersten Weltkrieg;41
5.1.1;2.0.1. Der Prozeß der doppelten Integration von Altem und Neuen Testament und Schrift und kirchlicher Lehrtradition von der Alten Kirche bis zur konfessionellen Orthodoxie;41
5.1.2;2.0.2. Die Begründung der »Biblischen Theologie« durch J. Ph. Gabler;42
5.1.3;2.0.3. Die Akzentverschiebung vom primär theologischen zum primär religions- geschichtlichen Interesse;42
5.2;2.1. Neuansätze zu einer positiven theologischen Wertung des Alten Testaments nach dem Ersten Weltkrieg;44
5.2.1;2.1.1. Theologische Exegese: Karl Barth;44
5.2.1.1;2.1.1.1. Der »Römerbrief« – der fundamentaltheologische Neuansatz;44
5.2.2;2.1.2. Die Diskussion um die sogenannte »pneumatische Exegese«;48
5.2.3;2.1.3. Neuorientierungen in der deutschsprachigen alttestamentlichen Wissenschaft nach dem Ersten Weltkrieg (Die Wiederentdeckung der theologischen Fragestellung der Disziplin);51
5.2.4;2.1.4. »Christologische Auslegung« des Alten Testaments;58
5.3;2.2. Verstärkung der theologischen Kritik am Alten Testament nach dem Ersten Weltkrieg;62
5.3.1;2.2.1. Adolf von Harnack: Das Alte Testament als Evangelium vom fremden Gott;62
5.3.2;2.2.2. Rudolf Bultmann: Das Sein unter dem Gesetz und das Sein unter der Gnade;66
5.3.3;2.2.3. Emanuel Hirsch: Das Alte Testament als das mächtigste Widerspiel des Neuen;69
5.4;2.3. Zusammenfassung der Diskussion;71
5.5;2.4. Die Zuspitzung der Auseinandersetzung um das Alte Testament im Kirchenkampf;72
5.5.1;2.4.1. Die »völkische« Kritik am Alten Testament und ihr theologisches Umfeld;72
5.5.2;2.4.2. Formen apologetischer Auseinandersetzung um das Alte Testament;74
6;3. Typologische Auslegung des Alten Testaments im Neuen als zentrale hermeneutische Konstante im Lebenswerk Goppelts;75
6.1;3.1. Inhalt und Struktur von »Typos«;75
6.1.1;3.1.1. »Die Aufgabe«;75
6.1.2;3.1.2. »Typologisches Schriftverständnis im Spätjudentum«;76
6.1.3;3.1.3. »Die typologische Deutung des Alten Testaments im Neuen«;76
6.1.4;3.1.4. Die Zusammenfassung;77
6.2;3.2. Das Verständnis des Neuen Testaments in »Typos«; einleitungswissenschaftliche Gesichtspunkte;78
6.3;3.3. Die Definition der typologischen Schriftauslegung und ihre Konsequenzen für das Verständnis der Umwelt des Neuen Testaments;80
6.3.1;3.3.1. Die Definition des Begriffs »Typologie«;81
6.3.2;3.3.2. Die durch das Verständnis der Typologie gegebenen religionsgeschichtlichen Abgrenzungen;83
6.4;3.4. Typologische Schriftauslegung als Kriterium der Abgrenzung zu anderen frühchristlichen Schriften am Beispiel des Barnabasbriefes ( kanongeschichtliche Fragestellung);85
6.5;3.5. Typologisches Schriftverständnis in den einzelnen neutestamentlichen Schriften bzw. Schriftengruppen;86
6.5.1;3.5.1. Die synoptischen Evangelien;86
6.5.2;3.5.2. Paulus;89
6.5.3;3.5.3. Der Hebräerbrief;90
6.5.4;3.5.4. Das Johannesevangelium;92
6.6;3.6. Die Grundintention von »Typos«;93
6.6.1;3.6.1. Anfragen an die Konzeption von »Typos«;96
6.7;3.7. Der theologiegeschichtliche Kontext und die weitergehenden gedanklichen Wurzeln von »Typos«;97
6.7.1;3.7.1. Der theologiegeschichtliche Kontext;97
6.7.2;3.7.2. Ansatzpunkt und Hintergrund von »Typos«;100
6.8;3.8. Die Wirkungsgeschichte von »Typos«;107
6.8.1;3.8.1. »Das Judentum im Urteil der Alten Kirche« (1942);107
6.8.2;3.8.2. Die Wirkung von »Typos« im Rahmen vor allem der alttestamentlichen Theologie;112
6.8.3;3.8.3. Goppelts eigener Debattenbeitrag Mitte der sechziger Jahre;120
6.8.4;3.8.4. Der Ausgang der Debatte um die Typologie seit dem Ende der sechziger Jahre;126
6.9;3.9. Zusammenfassung;130
7;4. Geschichte des Urchristentums als Leitmotiv in Goppelts mittlerer Schaffensphase;135
7.1;4.1. Das Um- und Vorfeld der Arbeit;136
7.1.1;4.1.1. Das theologische Umfeld der Arbeit;136
7.1.2;4.1.2. »Geschichte des Urchristentums« als Disziplin der neutestamentlichen Wissenschaft;137
7.2;4.2. »Judentum und Christentum im ersten und zweiten Jahrhundert« ( 1954);139
7.2.1;4.2.1. Überblick über das Werk;140
7.2.2;4.2.2. Historische Grundfragen innerhalb von »Christentum und Judentum im ersten und zweiten Jahrhundert «;141
7.2.3;4.2.3. Die Epochen der Geschichte des Urchristentums in »Christentum und Judentum im ersten und zweiten Jahrhundert «;150
7.2.4;4.2.4. Zur theologischen und kirchlich-praktischen Einordnung von » Christentum und Judentum im ersten und zweiten Jahrhundert «;160
7.3;4.3. Weiterentwicklungen der Position Goppelts in der Frage nach dem Verhältnis von Christentum und Judentum sowie in der Zuordnung der Verkündigung Jesu zum Ganzen der neutestamentlichen Theologie;165
7.3.1;4.3.1. »Israel und die Kirche, heute und bei Paulus« (1963);166
7.3.2;4.3.2. Die Weiterentwicklung in der »Jesusfrage«: »Der verborgene Messias. Zur Frage nach dem geschichtlichen Jesus;170
7.4;4.4. »Die apostolische und nachapostolische Zeit«;172
7.4.1;4.4.1. Überblick über das Werk;172
7.4.2;4.4.2. Entwicklungen im hermeneutischen und methodischen Ansatz;175
7.4.3;4.4.3. Entwicklungen in einleitungswissenschaftlicher und historischer Sicht;178
8;5. Goppelts nachgelassenes späteres Werk: Die » Theologie des Neuen Testaments « und der Kommentar zum ersten Petrusbrief;181
8.1;5.0. Der theologie- und geistesgeschichtliche Hintergrund der späteren Arbeiten Goppelts;181
8.2;5.1. Die »Theologie des Neuen Testaments«;182
8.2.1;5.1.1. Der theologiegeschichtliche Ort der Arbeit;182
8.2.2;5.1.2. Die Entwicklung der eigenen hermeneutischen Position im Gespräch mit anderen Stimmen aus Vergangenheit und Gegenwart;184
8.2.3;5.1.3. Die innere Struktur der »Theologie des Neuen Testaments«;196
8.2.4;5.1.4. Die materiale Durchführung der »Theologie des Neuen Testaments«;201
8.2.5;5.1.5. Zusammenfassende Würdigung;223
8.3;5.2. Goppelts Arbeiten zur urchristlichen Sozialethik;225
8.3.1;5.2.1. Die traditionsgeschichtliche und religionsgeschichtliche Einordnung des ersten Petrusbriefes;226
8.3.2;5.2.2. Das Verhältnis der urchristlichen Sozialethik zu sozialethischen Entwürfen der neueren Theologiegeschichte;229
8.4;5.3. »Textpredigt und wissenschaftliche Theologie in der Krise« (1972);231
9;6. Aspekte der Wirkungsgeschichte von Goppelts Werk;235
9.1;6.0. Überblick;235
9.1.1;6.0.1. Goppelts grundsätzliche Kritik an theologischen Schulbildungen;235
9.1.2;6.0.2. Zentrale Aspekte der Nachwirkung von Goppelts Werk;236
9.2;6.1. Jesus von Nazareth – sein Wirken im Rahmen des ganzen Neuen Testaments;237
9.2.1;6.1.1. Goppelts eigene Entwicklung;237
9.2.2;6.1.3. Wie werden Goppelts Intentionen aufgenommen?;241
9.3;6.2. Die neutestamentlichen »Spätschriften« und die Frage nach der sachlichen Einheit des Kanons;246
9.4;6.3. Der erste Petrusbrief und die Frage nach den Christen in der Gesellschaft;252
9.4.1;6.3.1. Goppelts eigene Entwicklung;252
9.4.2;6.3.2. Die weitere Entwicklung;252
9.4.3;6.3.3. Goppelts Nachwirkung;254
9.5;6.4. Die Sicht des Neuen Testaments und der ganzen Bibel;257
9.5.1;6.4.1. Goppelts eigene Entwicklung;257
9.5.2;6.4.2. Übergreifende Fragestellungen;258
9.6;6.5. Goppelts Nachwirkungen in der systematischen und praktischen Theologie;275
9.6.1;6.5.1. Goppelts Nachwirkungen in der systematischen Theologie;275
9.6.2;6.5.2. Goppelts Nachwirkungen in der praktischen Theologie;279
9.7;6.6. Resümee;280
10;Literatur;283


" (S. 133-134)

Nach der ausführlichen Analyse von »Typos« soll nun die in 1.3.2. benannte »mittlere« Schaffensphase Goppelts gewürdigt werden. Im Mittelpunkt dieser Periode stehen seine Arbeiten zur Geschichte des Urchristentums. Goppelt hat drei Entwürfe zur Geschichte des Urchristentums vorgelegt: – Da ist zunächst die unveröffentlichte Originalhabilitation, die er im Wintersemester 1941/42 unter dem Titel »Das Judentum im Urteil der Alten Kirche« vorlegte;1 – als ausführliche Umarbeitung dieser hat er 1954 unter den stark veränderten Nachkriegsbedingungen die Monographie

»Christentum und Judentum im ersten und zweiten Jahrhundert (Ein Aufriß der Urgeschichte der Kirche)« veröffentlicht (4.2); – schließlich hat er in der Reihe »Die Kirche in ihrer Geschichte« eine weitere Bearbeitung zur Geschichte des Urchristentums unter dem Titel »Die apostolische und nachapostolische Zeit« vorgelegt (4.4.).2 »Christentum und Judentum im ersten und zweiten Jahrhundert« soll ausführlicher analysiert werden, weil hier Goppelts eigene Stimme stärker hervortritt, als es der lehrbuchartige Charakter es in »Die apostolische und nachapostolische Zeit« zulässt. Zuvor soll ein kurzer Abschnitt über das unmittelbare Umfeld der Arbeit und über die Disziplin »Geschichte des Urchristentums « (o.ä.) im Gefüge der neutestamentlichen Wissenschaft des 20. Jahrhunderts vorangestellt werden, um diesen Arbeitsschwerpunkt Goppelts in rechter Weise einordnen und würdigen zu können (4.1.).

In einem weiteren kurzen Zwischenabschnitt sollen Entwicklungen in den wichtigen Themenbereichen »Kirche und Israel« und »Jesus und das Urchristentum«, die schon zum späteren Werk (vgl. 5.) hinführen, anhand des Referates von zwei ausgewählten Aufsätzen dargestellt werden (4.3). Ein dem der Behandlung von »Typos« entsprechender wirkungsgeschichtlicher Teil kann in die Zusammenfassung eingehen, denn die unmittelbare Resonanz auf diese Werke Goppelts war recht gering.3

4.1. Das Um- und Vorfeld der Arbeit

4.1.1. Das theologische Umfeld der Arbeit


Der Ansatz, die vorliegende Arbeit in Epochen zu gliedern (1.3.2.) gründet sich darauf, dass Goppelt gerade seine monographischen Werke in bewusster Auseinandersetzung mit theologischen, kirchlichen und zunehmend auch gesellschaftlichen Strömungen der jeweiligen Zeit verfasst hat. »Typos« (1939) und »Das Judentum im Urteil der Alten Kirche« (1942) als ein erster Versuch der geschichtlichen Sicht des Urchristentums waren aus dem Versuch der Klärung der kirchlichen Stellung zum alttestamentlichen Erbe unter den Fragestellungen von Nationalsozialismus und Kirchenkampf zu verstehen, auch wenn die theologischen Wurzeln dieser Arbeiten natürlich tiefer gingen."


Simonsen, Horst
Dr. Horst Simonsen ist Pastor der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde St. Nicolai auf Helgoland.

Dr. Horst Simonsen ist Pastor der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde St. Nicolai auf Helgoland.



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