Schilling | Freude, die bleibt | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 230 Seiten

Schilling Freude, die bleibt

Wie Gott unsere Herzen mit Glück erfüllt
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-417-27126-3
Verlag: R. Brockhaus
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Wie Gott unsere Herzen mit Glück erfüllt

E-Book, Deutsch, 230 Seiten

ISBN: 978-3-417-27126-3
Verlag: R. Brockhaus
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Wir sind für die Freude geschaffen. Denn unser Schöpfergott ist die Liebe. Und die Freude ist ein Teil seiner Liebe. Gott-Vater, Sohn und Heiliger Geist - ein ewiges Sich-übereinander-Freuen. Aber wie kommen wir in diese Freude hinein? Die Impulse in diesem Buch inspirieren dazu, alltägliche 'Freudenräuber' zu entlarven und so manchen Vorbehalt, sich der Freude einfach so hinzugeben, loszulassen. Denn Gott freut sich nicht nur über uns. Er möchte auch, dass wir uns freuen - an seiner Schöpfung, an ihm und an dem Geschenk des Lebens! Dieses Buch ist eine herzliche Einladung, die Türen der Seele weit zu öffnen und sie wieder neu zu empfangen - diese ewige, tragende, frische, tiefe und überfließende Freude.

Birgit Schilling ist Supervisorin (SG), Coach und Paartherapeutin. Sie hat mehrere Bücher zum Thema Glaube und Spiritualität veröffentlicht und gehört zum Mitarbeiterteam der Zeitschriften AUFATMEN, JOYCE und FAMILY. Die Mutter dreier erwachsener Kinder lebt mit ihrem Mann in Köln. www.schilling-supervision.com
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1


FREUDE ALS EMOTION UND ALS LEBENSGRUNDGEFÜHL


Was ist Freude eigentlich? Früher verstand ich manches unter Freude, was ich heute nicht mehr so nennen würde. In meiner Kindheit erlebte man mich in der Familie öfter als einen kleinen Sonnenschein. Doch von meinem inneren Erleben her traf das meistens gar nicht zu. So gewöhnte ich mich daran, dass das innere Erleben und die äußere Wahrnehmung nicht unbedingt übereinstimmen mussten. Ich gewöhnte mich daran, die anderen mehr im Blick zu haben, die es mochten, wenn ich gut drauf war, auch wenn ich mich innerlich eher einsam oder verloren fühlte.

Auf meinem weiteren Lebensweg leitete mich immer wieder das innere Ziel, Spaß zu haben. Ich gab mich aufgedreht und lustig, doch echtes inneres Wohlsein stellte sich dabei nicht ein. Zu anderen Zeiten war mein Ehrgeiz obenauf, der mich zu immer neuen Zielen trieb. Wenn ich ein Ziel erreicht hatte, spürte ich eine Art Freude. Heute würde ich dieses Gefühl eher Triumph nennen. »Geschafft!«, dachte ich und spürte Erleichterung. Ich konnte ein Ziel abhaken, eine kleine Welle der Freude spüren, doch eine Unrast trieb mich weiter: Schon war ich unterwegs zu neuen Ufern und Zielen. All das förderte kein inneres Wohlsein. Ich war getrieben und entfremdete mich mehr und mehr von mir und meinem Wesen. Freude als Lebensgrundgefühl – sie stellte sich dadurch nicht ein.

Freude, die es wirklich verdient, so bezeichnet zu sein, ist aus meiner heutigen Sicht immer etwas Ganzheitliches. Es ist ein Wohlsein, das tief im Inneren des eigenen Wesens eine Resonanz findet. Dieses Echo kommt aus meinem Seelengrund, aus meinem wahren Selbst, aus meinem Herzen. Im wahren Selbst bin ich die, die ich wirklich bin, die, die Gott sich gedacht hat, mit allen Facetten meines Seins.2 Inzwischen erlebe ich häufig Freuden-Momente in dieser Verbundenheit mit Gott, mit mir und anderen. Ich bemerke es auch viel schneller als früher, wenn alte Muster und Antreiber bei mir das Steuer übernehmen, und kann besser zu wahrer Freude zurückkehren.

In Sprüche 4,23 (ELB) heißt es: »Mehr als alles, was man sonst bewahrt, behüte dein Herz! Denn in ihm entspringt die Quelle des Lebens.« Dieses Buch möchte dich in deinem Herzen stärken, in deinem wahren Selbst. Über die tiefe Resonanz der Freude und der anderen echten Gefühle deines Herzens wirst du mit dir und deinem Wesen in Kontakt kommen und von dort aus kannst du mit Gott in Kontakt treten.

Doch wie entsteht Freude, die von innen kommt und die den ganzen Menschen umfasst? Was passiert in uns, wenn wir Freude empfinden? Wie kann man Freude beschreiben?

Freude einheitlich zu definieren ist nicht möglich. Mir sind zwei Aspekte wichtig geworden, die unterschiedlich sind und sich doch im Leben von gläubigen Menschen gemeinsam zeigen.

IMPULS


Folgende Fragen können dir weiterhelfen. Halte einen Moment inne und sprich mit Jesus darüber:3

Kenne ich ein solches Pseudo-Freuden-Erleben aus meiner Lebensgeschichte oder aktuellen Situation?

Habe ich beim Lesen der Zeilen eine innere Reaktion in mir wahrgenommen? Wenn ja, welche?

Ist mir vielleicht eine konkrete Begebenheit in den Sinn gekommen?

Freude als Emotion


Beginnen wir mit der Freude, die wir als menschliche Gemütsbewegung erleben. Es ist eine Emotion, mit der Gott, unser Schöpfer, uns Menschen ausgestattet hat. Damit meine ich eine Welle von Frohsein, die uns ad hoc überkommt und die nach einer Weile wieder abebbt. Freude ist ein Mitgenommenwerden mit dieser emotionalen Welle. Wir können uns das selbst nicht geben oder gar befehlen.

Die Emotion der Freude stellt sich als Resonanz auf ein äußeres oder inneres angenehmes Erleben ein. Unvermittelt überkommt mich diese Emotion und überrascht mich. Ich habe sie nicht bewusst angesteuert. Die Emotion der Freude wird mir unvermittelt geschenkt.4 Der Auslöser ist vielleicht eine warmherzige Begegnung mit einem Freund. Oder ich lese in meiner Bibel und plötzlich füllen Tränen meine Augen, weil die Worte der Schrift mein Herz so tief berühren, dass mir Freudentränen die Wangen herunterlaufen. Oder ich erinnere mich an ein tolles Erlebnis, das ich vor Kurzem hatte, und während ich in der Erinnerung schwelge, breitet sich wieder die Emotion der Freude in mir aus.

Je nachdem, wie intensiv ich diese Emotion erlebe, zeigt sie sich auch in äußeren Reaktionen: Ich lächle oder lache laut auf, manchmal lasse ich Jubelrufe los oder mein ganzer Körper drückt die Freude aus. Ich springe, tanze, klatsche, werfe die Arme in die Luft. Wenn wir Fußballfans zuschauen, die das Tor ihrer Mannschaft bejubeln, dann reißen sie automatisch die Arme hoch und springen vor Freude in die Luft. Der ganze Körper ist an dieser Freude beteiligt und verstärkt dadurch erneut die erlebte Freude.

Bei echt erlebter Freude lächelt nicht nur der Mund, sondern die Augenringmuskeln werden (unwillkürlich) mitaktiviert. Dadurch strahlen die Augen und das ganze Gesicht spiegelt die Freude wider. Das ist willkürlich, ohne inneres freudiges Erleben, nicht nachahmbar. Bei spontan gemachten Fotos kann man manchmal diese Freude einfangen. Ich liebe ein solches Foto von meiner hochbetagten Mutter und mir von einem Moment, in dem wir einander innig in die Augen schauen und man die Freude, die wir füreinander empfinden, förmlich spüren kann.

Wenn die innere Freude fehlt, ist der Augenringmuskel nicht aktiv und dann sehen Fotos eher unecht und gestellt aus. Ein typisches Beispiel sind Handy-Selfies. Mit dem Ergebnis sind wir häufig nicht zufrieden, denn man merkt den Unterschied: Echte Freude ist lebendig, auch wenn die Gesichtsmuskeln nur in Nuancen anders sind.5

IMPULS


Schließe die Augen, wenn du möchtest, und frage dich: Was waren bei mir in letzter Zeit Momente großer emotionaler Freude? Es können kleine oder große Begebenheiten sein.

Wann hüpfte mein Herz?

Wann sprudelte bei mir die Freude von innen her?

Mach dir Notizen, halte kurz inne und schwelge nochmals in diesen frohen Augenblicken. So verankerst du das Frohe in deinem Inneren, in deinem Gehirn. Vielleicht beginnst du durch die Erinnerung aktiviert automatisch zu lächeln.

Ich habe bemerkt, dass ich manchmal genaue Vorstellungen davon habe, was mir Freude macht und was nicht. Oft stimmen diese Vorstellungen allerdings gar nicht mit der Realität überein. So dachte ich früher, dass ich das Sortieren von Wäsche nicht mochte. In meinem Prozess der zunehmenden Achtsamkeit für mich selbst erwischte ich mich jedoch dabei, dass ich beim Wäschemachen meistens ein Lied auf den Lippen hatte und fröhlich gestimmt war. Wie konnte das sein? Mir wurde klar, dass mir das ordnende Falten der Wäsche, diese Handarbeit, als Ergänzung zu meinem sonstigen Tun guttat. Mein Körper gab mir wie von selbst die Rückmeldung: »Alles ist gut, es geht mir gut, ich freue mich!« Diese Beobachtung erstaunte mich sehr. Ich hatte Freude im Alltag entdeckt, die ich dort nicht vermutet hatte.

In letzter Zeit gab es viele Situationen, in denen mein Herz vor Freude hüpfte.

Vor einigen Wochen sprang ich mit meiner vierjährigen Enkelin Eleya auf einem Trampolin. Währenddessen entwickelte sich im Miteinander wie von selber eine kleine Choreografie mit einer Mischung aus Singen, Springen, Tiere imitieren und dem Versuch, einander zu fangen. Das löste in uns beiden eine große Freude aus. Wir lachten viel und immer wieder zog es uns gemeinsam aufs Trampolin. Wir spielten miteinander, waren selbstvergessen, einfach fröhlich im Geschehen. Auch jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, strahle ich bei der Erinnerung unwillkürlich. Ich freue mich darüber.

Vor ein paar Tagen spürte ich Freude, als Wolfgang und ich abends mit lieben Freunden beieinandersaßen und einander unsere Freuden, Sorgen und Unsicherheiten des Lebens erzählten. Das Schwierige und Schmerzliche wurde in dieser Atmosphäre gegenseitiger Liebe und Interesse auf seltsame Weise leichter. Beim Erzählen der Freudenmomente konnte ich die schöne Emotion erneut spüren und die Mitfreude meiner Freunde verstärkte meine Freude noch. Zum Abschluss beteten wir miteinander. Wenn das Frohe und Notvolle von anderen umbetet wird, spüre ich Trost, Erleichterung und Freude. Ja, geteiltes Leid ist halbes Leid und geteilte Freude ist doppelte Freude!

Soeben habe ich eine Schreibpause gemacht und bin im Park spazieren gegangen. Ich spürte Freude in meinem Herzen über den Sonnenschein, das Rauschen des Windes in den Bäumen, das Zwitschern der Vögel. Eine fröhliche Grundstimmung erfüllte mich.

Mein Herz hüpfte heute Morgen, als mein Mann und ich einander begrüßten, uns warm in die Augen schauten, ein paar liebe Worte sagten und uns umarmten.

Mein Herz hüpfte, als ich gestern im Frühsommer mein erstes selbst gebackenes Stück Erdbeerkuchen mit Sahne aß. Oh, war das köstlich!

IMPULS


Halte in den nächsten Wochen immer mal wieder inne und spüre hin, wie du dich gerade fühlst. Versuche auch wahrzunehmen:

Wann spüre ich Freude? Wie fühle ich überhaupt Freude?

Wie bemerke ich, dass ich emotional freudig bin?

Wie bahnt es sich an? Und wie geht es dann weiter?

Welche Körperempfindungen sind bei der Freude spürbar?

Deine Erkenntnisse kannst du in deinem Freudenheft sammeln, wenn du möchtest.

Wie genau wir Freude spüren und wie sie sich ausdrückt, ist bei jedem von uns ein wenig anders. Wir sind von der Persönlichkeit her alle verschieden. Bei extrovertierten Menschen äußert sich Freude meistens lauter, mehr nach außen gerichtet als bei introvertierten Personen. Doch egal, wie wir...


Schilling, Birgit
Birgit Schilling ist Supervisorin (SG), Coach und Paartherapeutin. Sie hat mehrere Bücher zum Thema Glaube und Spiritualität veröffentlicht und gehört zum Mitarbeiterteam der Zeitschriften AUFATMEN, JOYCE und FAMILY. Die Mutter dreier erwachsener Kinder lebt mit ihrem Mann in Köln.
www.schilling-supervision.com

Birgit Schilling ist Supervisorin (SG), Coach und Paartherapeutin. Sie hat mehrere Bücher zum Thema Glaube und Spiritualität veröffentlicht und gehört zum Mitarbeiterteam der Zeitschriften AUFATMEN, JOYCE und FAMILY. Die Mutter dreier erwachsener Kinder lebt mit ihrem Mann in Köln.
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