E-Book, Deutsch, 88 Seiten
Reihe: Therapeutische Praxis
Melfsen / Walitza Behandlung sozialer Ängste bei Kindern
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-8409-2439-2
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Das „Sei kein Frosch“-Programm
E-Book, Deutsch, 88 Seiten
Reihe: Therapeutische Praxis
ISBN: 978-3-8409-2439-2
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Der Band stellt wirksame Methoden zur verhaltenstherapeutischen Behandlung sozialer Ängste bei Kindern im Alter von 8 bis 12 Jahren vor. Das evidenzbasierte 'Sei kein Frosch'-Programm eignet sich insbesondere für den Einsatz im Einzelsetting. Nach einer Beschreibung der Störung und des diagnostischen Vorgehens wird praxisorientiert der Ablauf in den einzelnen Therapiesitzungen – beginnend mit der Psychoeduktion und der Therapiezielvereinbarung bis hin zur Durchführung der Expositionen – dargestellt. Es werden Möglichkeiten zur Motivierung der Kinder und Ideen zur spielerischen Gestaltung der Sitzungen aufgezeigt. Zudem werden Anregungen für eine kindgerechte Informationsvermittlung und für die Gestaltung von Sitzungen mit den Eltern gegeben.
Der Band beinhaltet eine Vielzahl unterschiedlicher Therapiematerialien, die mit großer Sorgfalt und vielen Ideen speziell zur Behandlung sozial ängstlicher Kinder entwickelt wurden. Bei den Materialien handelt es sich u.a. um therapeutische Spiele, Comics, Malvorlagen, Kreuzworträtsel und Bastelanleitungen sowie eine therapeutische Geschichte. Die zahlreichen Therapiematerialien können direkt von der beiliegenden CD-ROM ausgedruckt werden.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Sozialwissenschaften Psychologie Psychotherapie / Klinische Psychologie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie
- Sozialwissenschaften Soziologie | Soziale Arbeit Soziale Arbeit/Sozialpädagogik Soziale Arbeit/Sozialpädagogik: Familie, Kinder, Jugendliche
- Medizin | Veterinärmedizin Medizin | Public Health | Pharmazie | Zahnmedizin Medizinische Fachgebiete Kinder- & Jugendpsychiatrie
Weitere Infos & Material
1;Behandlung sozialerÄngste bei Kindern;1
2;Inhaltsverzeichnis;7
3;Vorwort;9
4;Teil I: Grundlagen;11
4.1;Kapitel 1: Soziale Phobie;13
5;Teil II: Therapie der sozialen Phobie;29
5.1;Kapitel 2: Psychoedukation;31
5.2;Kapitel 3: Fakten zur sozialen Angst bei Kindern;38
5.3;Kapitel 4: Therapiezielvereinbarung;41
5.4;Kapitel 5: Vermittlung des Therapierationals;45
5.5;Kapitel 6: Strategien zum Umgang mit Angst;49
5.6;Kapitel 7: Sozial ängstliche Gedanken;51
5.7;Kapitel 8: Vorbereitung der Expositionen;55
5.8;Kapitel 9: Aufmerksamkeitstraining;58
5.9;Kapitel 10: Expositionen;60
5.10;Kapitel 11: Notfallkoffer und Erinnerungskiste;62
5.11;Kapitel 12: Booster-Sitzung;63
5.12;Kapitel 13: Soziale Kompetenz;64
5.13;Kapitel 14: Elternsitzungen;67
6;Literatur;71
7;Anhang;77
8;Materialien auf CD-ROM;91
Kapitel 2 Psychoedukation (S. 29-30)
Inhalte und Ziele
1. Beziehung zum Kind aufbauen.
2. Externalisierung der Ängste.
3. Normalisierung von Ängsten.
2.1 Beziehung zum Kind aufbauen
Die Beziehung zum Kind wird fortwährend in der Therapie aufgebaut. Dabei wird je nach den individuellen Bedürfnissen des Kindes vorgegangen. Als Einstieg in die Therapie sollten Fragen gewählt werden, die nicht bedrohlich sind und dem Kind ein positives Gefühl vermitteln. Sie vermitteln aber auch gleichzeitig dem Therapeuten Informationen dazu, was für das Kind von Bedeutung sein könnte, welche Vorlieben oder Hobbys es hat, womit es sich gerne beschäftigt. Diese Informationen sind für die Ausgestaltung der therapeutischen Geschichte wichtig, anhand dieser Informationen sollten die Materialien ausgewählt werden: Kann man das Kind mit Musik begeistern, malt es gerne, spielt es mit Handpuppen oder spielt es Fussball, liebt es Musik, welches sind die Lieblingsfarben etc.
Einstieg mit einem Zauberkunststück Um das angespannte Kind zu entspannen, kann mit einem Zauberkunststück in die erste Sitzung eingestiegen werden (vgl. Neumeyer, 2009). Es erfolgt eine Hinführung zum Thema, wie Schwierigkeiten und Probleme auf eine unerwartete Art und Weise überwunden werden können: Dazu wird eine Postkarte mit einer Tür gezeigt. Schau mal, hier habe ich ein Bild von einer Tür. Es ist eine besondere Tür: eine „Angsttür“. Was meinst du, verbirgt sich hinter der Tür? Glaubst du, ich könnte ein Loch in die Postkarte schneiden, das so groß ist, dass du mit dem ganzen Körper durch die Tür durchgehen kannst, um nachzusehen? Sollen wir das mal probieren?
Das Kind soll eine magische Formel sprechen, während der Therapeut entsprechend der nachfolgenden Anleitung schneidet:
1.Die Postkarte längs falten.
2.Auf der Mitte des Umbruchs ein kleines Loch schneiden.
3.Bis etwa einen halben Zentimeter vor dem Rand in beide Richtungen auf dem Umbruch schneiden.
4.Die Karte anschließend wieder falten und von der offenen Seite her parallele Schnitte senkrecht zur Längskante und bis einen halben Zentimeter vor dem Umbruch schneiden.
5.Die Karte umdrehen und zwischen die Schnitte der Gegenseite ebenfalls bis etwa einen halben Zentimeter vor den Rand schneiden.
6.Die Karte auseinander ziehen und das Kind durchsteigen lassen.
Erzählen von Geschichten: Die Rahmengeschichte der Therapie
Das Erzählen von Geschichten kann eine sehr effektive Form vom verdeckten Modellernen sein (Friedberg & McClure, 2002). Die Informationen der Geschichten reflektieren die kindliche Wahrnehmung internaler und externaler Möglichkeiten zur Problemlösung.
Um dem Kind das Entwicklungspotenzial eines Frosches zu verdeutlichen, stellen wir in der therapeutischen Geschichte die Qualitäten eines sozial ängstlichen Kindes mit dem Nachnamen „Frosch“ heraus (vgl. Geschichte – Teil I im Anhang, S. 79). In die therapeutische Geschichte sollen persönliche Parameter des Kindes, wie seine bevorzugten Tätigkeiten, angenehme Erlebnisse, Lieblingsfarben etc. integriert werden (Wirl, 1999). Diese Informationen sollen am Beginn der Sitzung (vgl. Kapitel 2.1) erfragt werden. Wenn die therapeutische Geschichte sowohl als Einstieg als auch der zweite Teil der Geschichte als Ausstieg gewählt wird, kann sie im Verlauf der Therapie als vertrauter und Halt gebender Rahmen dienen.
Weitere Hinweise zur Gestaltung der therapeutischen Geschichte finden sich im Anhang (vgl. S. 79). Auch für die Gestaltung eines Helferwesens sollte ein Lieblingstier oder -wesen oder ein Symbol gewählt werden, das für das Kind Schutz bedeutet. Als hilfreich hat sich auch eine Veränderung der Sitzposition beim Erzählen der Geschichte (z.?B. auf den Boden setzen) erwiesen.
Selbstbild
Das Kind wird gebeten, ein Bild von sich zu malen, als Porträt oder Ganzkörperbild, mit Lieblingstier oder Spielzeug oder bei einer Tätigkeit, die es gerne macht.