Meisch / Jäger / Nielebock Erziehung zur Friedensliebe

Annäherungen an ein Ziel aus der Landesverfassung Baden-Württemberg
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-8452-8658-7
Verlag: Nomos
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

E-Book, Deutsch, Band 4, 346 Seiten, Format (B × H): 153 mm x 227 mm

Reihe: Ethik in der Nachhaltigkeitsforschung | Ethics of sustainability research

Die Verfassung Baden-Württembergs nennt Friedensliebe als ein Ziel von Erziehung für die Schulen und Hochschulen. Worin liegen die Chancen, Möglichkeiten und Grenzen dieses ambitionierten Erziehungszieles? Der Band beleuchtet aus philosophischer, politikwissenschaftlicher und juristischer Perspektive die normativen Grundlagen des Friedensliebe-Begriffs. Historisch orientierte Beiträge weisen aus, dass und inwiefern es eine zivilisatorische Errungenschaft darstellt, die Liebe zum Frieden (und nicht zum Krieg) zum Erziehungsziel zu erklären. Der Umsetzung dieses Ziels im bestehenden Bildungssystem und den damit verbundenen Herausforderungen widmen sich Beiträge aus der pädagogischen Theorie und Praxis. Schließlich gilt es, die Möglichkeiten und Bedarfe zu benennen, um die Friedensliebe in der Bildung zu fördern. Die Antworten des Sammelbandes bieten über den Landeskontext hinaus grundsätzliche Einsichten in die Friedensbildung.

Mit Beiträgen von
Prof. Dr. Karin Amos Larissa Berner Prof. Dr. Franziska Bertschy Prof. Dr. Hanne-Margret Birckenbach Jessica Caus Fabian Fleischer Prof. Dr. Norbert Frieters-Reermann Prof. Dr. Ulrich Herrmann Prof. Dr. Dr. Otfried Höffe Uli Jäger, M.A. Prof. Dr. Christine Künzli David Dr. Simon Meisch Dr. Uta Müller Dr. Thomas Nielebock Eberhard Stilz Prof. Dr. Rainer Treptow Prof. Dr. Jürgen Wertheimer Prof. Dr. Wolfram Wette

Autoren/Hrsg.

Meisch, Simon

Jäger, Uli

Nielebock, Thomas

Fachgebiete

• Sozialwissenschaften Politikwissenschaft Internationale Beziehungen Konflikt- und Friedensforschung, Rüstungskontrolle, Abrüstung
• Rechtswissenschaften Öffentliches Recht Staats- und Verfassungsrecht
• Interdisziplinäres Wissenschaften Wissenschaften Interdisziplinär Friedens- und Konfliktforschung

Inhaltsverzeichnis

1;Cover;1
2; Vorwort;5
3; Einleitung: Erziehung zur Friedensliebe;11
3.1; 1. Ziel des Sammelbands;11
3.2; 2. Die Auseinandersetzung mit dem Friedensbegriff;12
3.3; 3. Frieden und Nachhaltige Entwicklung;16
3.4; 4. Friedensliebe;19
3.5; 5. Der kulturgeschichtliche Kontext;22
3.6; 6. Erziehung zur Friedensliebe;24
3.7; 7. Ausblick;26
3.8; 8. Literatur;27
4; Der Friedensbegriff in deutschen Landesverfassungen;31
5; Friedensliebe: Philosophische Beobachtungen;39
5.1; 1. Einleitung;39
5.2; 2. Vor- und Frühgeschichte;40
5.3; 3. Augustinus;42
5.4; 4. Vom Hochmittelalter bis zum Zeitalter der Aufklärung;44
5.5; 5. Kant;47
5.6; 6. Nach Kant;51
5.7; 7. Literatur;53
6; Friedenslogik: Grundlagen für eine Erziehung zum Frieden;55
6.1; 1. Einleitung;55
6.2; 2. Friedenslogische Prämissen;59
6.3; 3. Friedenslogik als Methode und ihre Handlungsprinzipien;63
6.3.1; 3.1. Was ist das Problem? Das Prinzip der Gewaltprävention;63
6.3.2; 3.2. Wie entsteht das Problem? Das Prinzip der Konflikttransformation;65
6.3.3; 3.3. Was sind angemessene Mittel? Das Prinzip der Dialogverträglichkeit;67
6.3.4; 3.4. Welche Ethik gilt? Das Prinzip der Interessenentwicklung;69
6.3.5; 3.5. Welche Reaktionen erfolgen im Fall von Misserfolg? Das Prinzip der Reflexivität;72
6.4; 4. Ermutigung zum friedenslogischen Denken und Handeln;74
6.5; 5. Literatur;75
7; Die Erziehung zur Friedensliebe: Das Friedensgebot der Landesverfassung Baden Württemberg;77
7.1; 1. Frieden in der Landesverfassung;77
7.1.1; 1.1. Fundstellen;77
7.1.2; 1.2. Insbesondere Vorspruch;78
7.1.3; 1.3. Insbesondere Art. 12 Abs. 1 LV;79
7.1.3.1; 1.3.1. Motive des Verfassungsgebers;79
7.1.3.2; 1.3.2. Christliche Nächstenliebe;80
7.2; 2. Verfassungsmäßigkeit und Grenzen der Erziehungsziele;81
7.2.1; 2.1. Verfassungsmäßigkeit staatlicher Erziehungsziele;81
7.2.2; 2.2. Immanente verfassungsrechtliche Grenzen für Erziehungsziele;83
7.2.3; 2.3. Staat und Elternrecht;85
7.2.3.1; 2.3.1. Träger der Erziehung;85
7.2.3.2; 2.3.2. Rangfolge der Erziehungsträger;86
7.3; 3. Erziehungsziel Friedensliebe;87
7.3.1; 3.1. Frieden;87
7.3.1.1; 3.1.1. Begriff;87
7.3.1.2; 3.1.2. Reichweite;89
7.3.2; 3.2. Elemente der Friedensliebe;89
7.3.2.1; 3.2.1. Rechtsstaat;89
7.3.2.2; 3.2.2. Nächstenliebe und Brüderlichkeit;90
7.3.2.3; 3.2.3. Toleranzgebot;91
7.3.2.4; 3.2.4. Gerechtigkeit;92
7.4; 4. Verantwortlicher Träger des Erziehungsziels Friedensliebe;93
7.5; 5. Zusammenfassende Thesen;94
8; Der industrialisierte Krieg: keine Niederlage – kein Sieg;97
8.1; Zur Erinnerung an den polnischen Unternehmer und Pazifisten,;97
8.2; Kriegstheoretiker und Friedensaktivisten;97
8.3; Johann von Bloch (1836-1902);97
8.3.1; 1. Einleitung;97
8.3.2; 2. Johann von Bloch – der Eisenbahnmagnat als Waffenspezialist prognostiziert Verlauf und Ende des künftigen Krieges;100
8.3.3; 3. Im Stellungskrieg entscheidet die Artillerie;103
8.3.4; 4. Erfolglose Friedensbemühungen;108
8.3.5; 5. Literatur;110
9; Krieg und Frieden: Militarisierung – Kriegsbegeisterung – Friedensbewegungen vor dem Ersten Weltkrieg im Wilhelminischen Deutschland;113
9.1; 1. Militarisierung;113
9.1.1; 1.1. August ?14 – „ein zündender Blitz“;113
9.1.2; 1.2. Von der Balkan-Krise zum Weltkrieg;114
9.1.3; 1.3. Vorahnungen;115
9.1.4; 1.4. Die Militarisierung des Wilhelminischen Bürgertums;116
9.1.5; 1.5. Die mentale Militarisierung in Schule, Jugendpflege und Jugendbewegung;118
9.2; 2. Friedensbewegungen;121
9.3; 3. Der Untergang des wilhelminischen Bürgertums;124
9.4; 4. Jugendführung als Jugendverführung;125
9.5; 5. Rückblick;126
9.6; 6. Literatur;127
10; „Make Peace not Love!“– Krieg und Frieden im Spiegel der Literatur;129
10.1; 1. Make Peace...;129
10.2; 2. Warum entsteht Krieg?;136
10.3; 3. Zurück zur Moderne;139
10.4; 4. Kassandra;144
10.5; 5. Abbildungen;146
10.6; 6. Literatur;146
11; Wie ist die Friedensidee in der Pädagogik ein Erziehungsziel geworden?;149
11.1; 1. Einleitung;149
11.2; 2. Aspekte der Geschichte der Friedenspädagogik von Karl Ernst Nipkow;150
11.3; 3. Marc Antoine Jullien de Paris, die Idee des Friedens und die komparatistische Begründung der Pädagogik;156
11.4; 4. Friedenserziehung als Beispiel für das Spannungsfeld von Politik und Pädagogik;161
11.5; 5. Ausblick: Bedarf einer weltgeschichtlichen Perspektive auf die Idee des Friedens in der Pädagogik;164
11.6; 6. Literatur;165
12; Friedenspolitische Lernprozesse in Deutschland nach 1945;167
12.1; 1. Kriegserziehung als historische Last;167
12.2; 2. Nach Hitler: Abkehr von der tradierten Kriegsmetaphysik;169
12.3; 3. Eine stille Revolution: Wandlungen der Deutschen nach 1945;171
12.4; 4. Ein Bundespräsident spricht vom „Frieden als Ernstfall“;172
12.5; 5. Kritische Friedenserziehung;175
12.6; 6. Der Kampf gegen die Nachrüstung (1979-1984) und das Ende des Kalten Krieges;178
12.7; 7. Von der militärischen Zurückhaltung zur militarisierten Außenpolitik;179
12.8; 8. Erinnern für die Zukunft: Die Rolle der historisch-politischen Bildung;182
12.9; 9. Literatur;184
13; Friedensliebe als Ziel der Lehramtsausbildung: Ethische und didaktische Perspektiven;187
13.1; 1. Einleitung;187
13.2; 2. Erziehung wozu? „Friedensliebe“ als Grundhaltung oder Tugend;187
13.2.1; 2.1. Aristoteles‘ Tugenden als Grundhaltungen für ein gelingendes Leben;189
13.2.2; 2.2. Wie kann man zur Tugend erziehen?;193
13.3; 3. „Friedensliebe“ in der universitären Lehramtsausbildung;198
13.3.1; 3.1. Ethik in der universitären Ausbildung;198
13.3.2; 3.2. Konkretes Unterrichtsthema: Humanitäre Interventionen als Mittel zum Frieden?;200
13.4; 4. Literatur;205
14; Erziehung zur Friedensliebe – Ansätze oder umgesetztes Ziel?Bestandsaufnahme und Perspektiven der gymnasialen Bildungspläne 2016 des Landes Baden-Württemberg;207
14.1; 1. Friedensliebe – zur Relevanz eines Erziehungsziels;207
14.2; 2. Begriffsklärungen und Operationalisierung: Was verstehen wir unter Frieden, Liebe, Friedensliebe und Erziehung zur Friedensliebe?;212
14.2.1; 2.1. Was verstehen wir unter Frieden?;212
14.2.2; 2.2. Was verstehen wir unter Liebe?;215
14.2.3; 2.3. Was verstehen wir unter Friedensliebe?;217
14.2.4; 2.4. Was verstehen wir unter Erziehung zur Friedensliebe?;218
14.3; 3. Erläuterung des Analysevorgehens;223
14.4; 4. Analyse ausgewählter Schulfächer;223
14.4.1; 4.1. Analyse naturwissenschaftlicher Fächer;224
14.4.1.1; 4.1.1. Analyse des Fachs Chemie;225
14.4.1.2; 4.1.2. Zwischenfazit für das Fach Chemie;228
14.4.1.3; 4.1.3. Unterrichtsentwurf für das Fach Chemie zu 3.3.1./3.4.2.: „Chemische Gleichgewichte“;228
14.4.1.4; 4.1.4. Analyse des Fachs Physik;229
14.4.1.5; 4.1.5. Zwischenfazit für das Fach Physik;232
14.4.1.6; 4.1.6 Unterrichtsentwurf für das Fach Physik;233
14.4.2; 4.2. Analyse sozialwissenschaftlicher Fächer;234
14.4.2.1; 4.2.1. Analyse des Fachs Gemeinschaftskunde;234
14.4.2.2; 4.2.2. Zwischenfazit für das Fach Gemeinschaftskunde;236
14.4.2.3; 4.2.3. Unterrichtsentwurf für das Fach Gemeinschaftskunde zur „3.2.2.2 Politische Teilhabe”;237
14.4.2.4; 4.2.4. Analyse des Fachs Geographie;238
14.4.2.5; 4.2.5. Zwischenfazit für das Fach Geographie;240
14.4.2.6; 4.2.6. Unterrichtsentwurf für das Fach Geographie;241
14.5; 5. Ergebnisse, Implikationen und Reflexion des Forschungsprojekts: Zur Verankerung und zum Potenzial der EzFL, zu den Handlungsfeldern beteiligter Bildungsinstitutionen und zu den Schwierigkeiten der Analyse;242
14.6; 6. Literaturverzeichnis;245
15; Verständigung organisieren. Der Beitrag der Sozialen Arbeit zum sozialen Frieden;265
15.1; 1. Vorbemerkungen;265
15.2; 2. Rückblick: Friedensbewegung und Soziale Arbeit;267
15.3; 3. Strukturelle Kontexte;270
15.4; 4. Was heißt Organisieren von Verständigung?;272
15.4.1; 4.1. Exkurs;274
15.5; 5. Beispiele für Formen organisierender Verständigung;275
15.5.1; 5.1. Mediation;276
15.5.2; 5.2. Mobile Jugendarbeit und Streetwork;276
15.5.3; 5.3. Beratung;278
15.5.4; 5.4. Hilfeplanverfahren;278
15.6; 6. Institutionalisierte Teilhabe: Beteiligung und Beschwerde;280
15.7; 7. Zusammenfassung und Schluss;284
15.8; 8. Literatur;284
16; Bildung als Reparaturwerkstatt der Gesellschaft? – Die zu unterscheidenden Facetten von Bildung im Kontext einer Nachhaltigen Entwicklung;289
16.1; 1. Ausgangslage – Bildung im Kontext einer Nachhaltigen Entwicklung im Spannungsfeld von freier Entfaltung und offener Zukunft vs. Ausrichtung an gesellschaftlichen Anforderungen;289
16.2; 2. Nachhaltigkeit – regulative Idee und/oder deren Konkretisierung als Legitimationsgrundlagen von Bildung;292
16.3; 3. Vermittlung spezifischer Kompetenzen – Umsetzung und Beitrag von BNE zu übergeordneten Zielen von Bildung;298
16.4; 4. Fazit;301
16.5; 5. Literatur;302
17; Förderung der Friedensliebe in unfriedlichen Strukturen? Denkanstöße für eine umfassende friedenspädagogische Orientierung im Bildungssystem;305
17.1; 1. Friedenspädagogik als globale Aufgabe;305
17.2; 2. Friedenspädagogik aus ermöglichungsdidaktischer Perspektive;307
17.2.1; 2.1. Ermöglichungsdidaktische Grundlagen;307
17.2.2; 2.2. Ermöglichen von friedenspädagogischen Lernprozessen;309
17.3; 3. Konsequenzen für friedenspädagogisches Denken und Handeln;312
17.3.1; 3.1. Friedenspädagogik als Bildung über, für und durch Frieden;313
17.3.2; 3.2. Friedenspädagogik auf verschiedenen Kompetenzebenen;317
17.3.3; 3.3. Friedenspädagogik als Bildung von Geburt an;319
17.4; 4. Si vis pacem, para pacem – Friedensliebe ermöglichen;321
17.5; 5. Literatur;322
18; Friedensbildung 2020: Grundzüge für eine zeitgemäße „Erziehung zur Friedensliebe“ an Schulen;325
18.1; 1. Einleitung;325
18.2; 2. Friedenspädagogik, Friedenserziehung, Friedensbildung;326
18.3; 3. Grundlagen und Erfahrungen der Friedenspädagogik;327
18.4; 4. Friedensbildung 2020: Systematisches Vorgehen;332
18.5; 5. Friedensbildungsland Baden-Württemberg?;337
18.6; 6. Blick über die Grenzen;340
18.7; 7. Literatur;341
19; Autorinnen und Autoren;345