E-Book, Deutsch, Band 2, 300 Seiten
Reihe: Two Faces
Mainberg Two Faces - Herzenssplitter
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-492-98484-3
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Romantic Thrill
E-Book, Deutsch, Band 2, 300 Seiten
Reihe: Two Faces
ISBN: 978-3-492-98484-3
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Autoren/Hrsg.
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Umbruch
Samuel Das Leben hält so manche Überraschungen bereit – bisher war ich davon ausgegangen, dass mich nichts mehr verblüffte. Mein bisheriger Lebenslauf hatte sich stets turbulent gestaltet. Das führte ich auf das eigene Elternhaus und der daraus resultierenden Erwartungshaltung, meinen bis vor kurzem regen Verkehr im Blue66 und einem ausschweifenden Lebensstil zurück. Ich hatte den Ruf eines Mannes, der sich ausnahmslos das nahm, was er wollte. Unverbindlicher Sex mit den heißesten Frauen, rauschende Parties, luxuriöse Trips, Sportwagen, die den Wert eines Einfamilienhauses im Umland Frankfurts kosteten. Durch die illegalen Machenschaften meines Vaters wurde ich ebenfalls mit Leuten aus dem Milieu konfrontiert. Der einzelne Mandant, der sich den Dienstleistungen des Konsortiums des Ethan Grafenberg bediente, stellte weniger den kriminellen Anteil, viel mehr die Hintermänner, die sich ungern in die Suppe spucken ließen. Nicht einmal die Tatsache, dass diese Machenschaften eines Tages aufgeflogen waren, überraschte mich mehr. Geschweige denn der Medienrummel. Im Fokus der Berichterstattung über Steueroasen stand mein Vater, und somit zwangsweise auch ich. Vollkommen unerwartet hatte mich hingegen die Naturgewalt Billy Winkler getroffen. Es ist bereits ein abenteuerlicheres Problem, wenn Vater und Sohn ein und dieselbe Frau begehren. Eine, die seit dem Tod meiner Mutter sein Herz berührte, in die er sich verliebt hatte, nicht wissend, wer hinter Cecilia Ballier steckte. Auch ich hatte keine Ahnung, dass die reizvolle Blondine, die sich als Modebloggerin ausgab, nicht die war, für die wir sie alle hielten. Sexy, charmant, intelligent, jedoch eine verdeckte Ermittlerin, die die Machenschaften der Steuermafia aufklären und meinen Vater überführen sollte. Im Großen und Ganzen betrachtet endete das Szenario unschön. Für mich stellte es dennoch die schönste Überraschung dar. Dass ausgerechnet ich mich in Kriminalhauptkommissarin Billy Winkler verliebte und dass sich aus dem verbotenen Verlangen eine Beziehung entwickelte, ähnelte eher an eine Daily Soap. Wenn ich die gemeinsame Silvesternacht Revue passieren ließ, die einsam gelegene Berghütte, das Feuerwerk, kam bei mir der Verdacht auf, widererwartend ein romantisches Gen in mir zu tragen. Gern erinnerte ich mich an diese sternenklare und eiskalte Nacht. Im Tal feuerten die Menschen ihr Neujahrsfeuerwerk ab und wir konnten die Ausläufer der bunten und glitzernden Sternenschweife sehen. Dick eingepackt standen Billy und ich vor der Hütte und begrüßten das neue Jahr. Fackeln erhellten den Eingangsbereich der eingeschneiten Blockhütte. »Haben wir nicht alle zwei Gesichter?«, sinnierte ich. »Eine Tatsache, die vermutlich niemanden wirklich bewusst ist.« Aus der Hütte hallten sanfte Klänge zu uns. Eine Mischung aus orchestralem Sound, der an sakrale Mönchsgesänge erinnerte. Ein atmosphärischer Chormix, der exakt in unsere Gefühlswelt passte und uns in diese Nacht tief eintauchen ließ. »Das vergangene Jahr hatte es in sich«, murmelte Billy und lehnte sich an mich. »Fast mein komplettes Leben wurde umgemodelt.« Ich verstärkte meine Umarmung. »Nie und nimmer habe ich einen solchen romantischen Ausklang erwartet. Es ist wie in einem Märchenfilm.« »Es hat sich in der Tat vieles verändert, mit dem ich niemals gerechnet habe.« Die Nachdenklichkeit in meiner Stimme konnte ich nicht verbergen. »Ereignisse, die auf den ersten Anschein hin übel und katastrophal erschienen, entpuppten sich unverhofft positiv.« »Wenn ich mir überlege, wie sich die Vorgänge miteinander verwoben haben, absolut verrückt.« Sie wiegte den Kopf hin und her. »Bist du erleichtert, dass du endlich die Todesumstände deiner Freundin Kessy aufgedeckt hast?« »Ja, es war ein wunder Punkt, der mich mein gesamtes Leben begleitet hat«, flüsterte sie ergriffen. »Ich bleibe auch bei meinem Entschluss«, unterstrich ich mein brisantes Vorhaben. »Anitas Eltern aufzusuchen?« Ich nickte. »Das beweist Mut und Stärke.« In ihrer Stimme schwang Bewunderung mit. »Das habe ich von dir übernommen.« Ich machte eine Pause. »Sie werden mich hassen.« Sie drehte sich um, sodass wir uns ansehen konnten. Ihre Nase und ihre Wangen hatten sich durch Kälte gerötet. Oder lag es an ihrer aufgewühlten Verfassung? »Einerseits sicherlich, auf der anderen Seite erhalten sie endlich Gewissheit.« Ihre Augen spiegelten wie die meinen unser neu gefundenes Glück, das uns die Kraft gab, unlösbar geglaubte Dramen zu bewältigen. »Ohne dein Auftauchen im Blue ständen wir heute Nacht nicht hier, da ich ein Feigling war«, fasste ich die Situation in einem Satz zusammen. »Nun, da widerspreche ich nicht.« Sie knuffte mich in die Seite. »Ich hatte einfach genug von den ganzen Affären, bei denen es sich immerzu um Sex drehte. Jede Frau haben zu können, mit ihnen zu spielen, hat für mich jeglichen Reiz verloren. Es hat mich alles nur noch angekotzt.« Es fiel mir nicht schwer, ihr gegenüber offen über meine Gefühle zu sprechen. »Ich weiß«, flüsterte sie und presste sich fester an mich, so als wolle sie in mich hineinkriechen. »Obwohl ich voller Zweifel war.« Spontan drückte ich ihr einen Kuss auf die Lippen. »Meine Ehe war seit Langem vorbei, dennoch habe ich an der praktischen Gewohnheit festgehalten.« »Gewohnheiten lassen uns träge werden. Aber wie heißt es? Stillstand ist eine Art Rückschritt.« »Der verdeckte Einsatz hat mir erstmals gezeigt, dass ich aus mir als Frau etwas machen kann. Das hat mich wahnsinnig aufgewühlt.« »Du bist wunderschön, Billy Winkler!« Ich nahm ihr Gesicht in meine Hände. »Ein wundervoller Mensch, den man einfach lieben muss. Du hast das Leben aus einer Perspektive betrachtet, die mir so nie bewusst war.« »Vielleicht sollte alles so sein und der rote Faden des Schicksals hat uns zusammengeführt.« »Poetisch, kitschig, schön.« Es entlockte mir ein Lächeln und einen glücklichen Seufzer, da ich wusste, dass es aus tiefstem Herzen kam. »Es ist ein Geschenk«, fuhr sie fort. »Eines der märchenhaftesten Weihnachtsgeschenke.« Letzte Abende zeichnen sich oft durch eine unterschwellige Melancholie aus. Die gepackten Koffer standen in Sichtweite, da wir am nächsten Vormittag die Skihütte verließen und abreisten. Wenig später saßen wir auf dem Sofa, der lodernde Kamin verbreitete eine angenehme Wärme. Billy hatte sich an mich gekuschelt und ich fühlte ihr Herz schlagen. Unablässig fuhr ich zärtlich mit meinen Fingern durch ihre Haare. Es waren minimale Gesten, die ich für mich neu entdeckte. Bis auf das Knistern und Knacken des brennenden Holzes herrschte Stille. »Küss mich, du kannst das so gut.« Sie kicherte. »Aber sicher«, raunte ich und strich mit der Zunge über ihre sinnlichen Lippen, die mich aufgrund des wundervoll geschwungenen Lippenherzes zum Schwärmen brachten. Mit einem hingebungsvollen Seufzer folgte sie dem Spiel der Verführung. »Warum schaffe ich es nicht, dich einfach zu küssen, ohne dass ich schon wieder total geil auf dich werde?« »Upps!« Ihre Finger streichelten die Beule, die sich in meiner Hose abzeichnete. »Das muss an der Umgebung liegen.« »Oder eventuell an dir.« »Ich kann gar nicht mit ansehen, wie du leidest.« »Was schlagen Sie an Therapiemaßnahmen vor?«, scherzte ich. Sie legte die Stirn in Falten, bis sie mir ein diebisches Lächeln schenkte. So ungern sie sich an ihre Zeit als Cecilia zurückerinnerte, umso mehr fesselten Billy kleine Rollenspiele. »Tja, bei dem Krankheitsbild rate ich dem Patienten eine Langzeitbehandlung.« »Oh, so ernst?« Mit einem leidvollen Gesichtsausdruck untermauerte ich die Worte. »Ich bin übrigens privat versichert, sofern das hilft.« »Warum sagen Sie das denn nicht gleich? Das ändert alles.« »Behandlung durch die Chefärztin persönlich?« »Selbstredend, für den gutzahlenden Patienten sind mir keine Kosten und Mühen zu viel.« Mit einer fließenden Bewegung setzte sie sich auf meine Oberschenkel. Ihre langen Haare fielen seidig glänzend über ihre Schultern, wie eh und je begeisterten mich ihre ausdrucksstarken Augen und ich liebte ihren sinnlichen Mund. Ich hatte nie eine Frau gesehen, die ein solch ausgeprägtes Lippenherz besaß. Ein Kussmund, dem ich nur selten widerstand. »Wir beginnen mit einer speziellen Aufwärmphase.« Ihre Hände wanderten unter mein Shirt. »Ich liebe deine Muskeln.« Ihre Fingernägel strichen stimulierend über den Bauch bis hin zum Hals. »Schockbehandlungen sind nur für Kassenpatienten.« »Ah, zum Glück.« Mit geschlossenen Augen genoss ich ihre Liebkosungen. »Der visuelle Teil der Behandlung ist inklusive.« Im Nu hatte ich ihren Pullover über den Kopf gestreift. Zum Vorschein kamen ihre wohlgeformten Brüste. Erneut krallten sich ihre Nägel in die Haut, dabei bewegte sie ihr Becken. »Mobilisationsübungen lösen Verspannungen.« »Nun, wenn ich das Ergebnis befühle, dann ist das alles andere als entspannt.« Es war wieder einer der Momente, in denen die Zärtlichkeit von rauschender Lust abgelöst wurde. Diese Anziehungskraft, das Verlangen, Billy zu spüren, wie ich in ihre feuchte Vagina eindrang, langsam und genießerisch jeden Millimeter auskostend. Ficken, um ein körperliches Bedürfnis zu befriedigen, den Druck loszuwerden, hatte ich konsumiert wie Fast Food. Um bei der Metapher zu bleiben, genoss ich den Sex mit Billy wie ein exquisites Fünf-Gänge-Menü. Echtes, verzehrendes Begehren, der Wunsch, ihren sinnlichen Körper zu erforschen, ihre Atmung zu hören, zu fühlen, wie sich unsere Muskeln anspannten… Sogar der heranrollende Höhepunkt,...