E-Book, Deutsch, 300 Seiten, eBook
Lütke Schelhowe Erfahrung und unternehmerische Orientierung im Internationalisierungsprozess
2010
ISBN: 978-3-8349-8607-8
Verlag: Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Eine theoretische und empirische Untersuchung deutscher Unternehmen
E-Book, Deutsch, 300 Seiten, eBook
Reihe: Strategisches Kompetenz-Management
ISBN: 978-3-8349-8607-8
Verlag: Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Angesichts der fortschreitenden Globalisierung stellt sich die Frage nach dem Verlauf und der Gestaltung von Internationalisierungsprozessen. Christoph Lütke Schelhowe untersucht zwei entscheidende unternehmensinterne Einflussfaktoren.
Dr. Christoph Lütke Schelhowe promovierte bei Prof. Dr. Jörg Freiling am Lehrstuhl für Mittelstand, Existenzgründung und Entrepreneurship (LEMEX) der Universität Bremen und arbeitet derzeit als Unternehmensberater.
Zielgruppe
Research
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Geleitwort;6
2;Vorwort;8
3;Inhaltsübersicht;10
4;Inhaltsverzeichnis;12
5;Abbildungsverzeichnis;15
6;Tabellenverzeichnis;17
7;Abkürzungsverzeichnis;20
8;Symbolverzeichnis;22
9;Gleichungsverzeichnis;23
10;1 Problemstellung;24
10.1;1.1 Wissenschaftliche und praktische Relevanz des Forschungsthemas "Internationalisierungsprozess";24
10.2;1.2 Zielsetzung der Arbeit;27
10.3;1.3 Theoretische Grundlage der Arbeit;30
10.4;1.4 Methodik der Erkenntnisgenerierung;32
10.5;1.5 Aufbau der Arbeit;34
11;2 Perspektive der Internationalisierungsprozessforschung zur Rolle von Erfahrung im Internationalisierungsprozess;36
11.1;2.1 Grundlagen der Internationalisierungsprozessforschung;36
11.1.1;2.1.1 Internationalisierungsprozess als Forschungsgebiet;36
11.1.1.1;2.1.1.1 Grundverständnis des Internationalisierungsprozesses;36
11.1.1.2;2.1.1.2 Perspektiven der Internationalisierungsprozessforschung;41
11.1.2;2.1.2 Überblick über Theorieansätze der Internationalisierungsprozessforschung;45
11.1.2.1;2.1.2.1 Klassifikation der bestehenden Theorieansätze;45
11.1.2.2;2.1.2.2 Traditionelle Ansätze der Internationalisierungsprozessforschung;49
11.1.2.3;2.1.2.3 Moderne Ansätze der Internationalisierungsprozessforschung;52
11.1.3;2.1.3 Status quo der Internationalisierungsprozessforschung;54
11.2;2.2 Diskussion ausgewählter Theorieansätze hinsichtlich der Rolle von Erfahrung im Internationalisierungsprozess;58
11.2.1;2.2.1 Vorauswahl geeigneter Theorieansätze und Vorstellung der Diskussionskriterien;58
11.2.2;2.2.2 Rolle von Erfahrung in ausgewählten Theorieansätzen;61
11.2.2.1;2.2.2.1 Internationalisierungsprozessmodell der Uppsala-Schule;61
11.2.2.2;2.2.2.2 Ansätze der "Born Global"-Forschung;66
11.2.3;2.2.3 Zusammenfassender Vergleich;70
11.3;2.3 Offene Fragen zur Rolle von Erfahrung im Internationalisierungsprozess;76
12;3 Perspektiven der organisationalen Lernforschung zur Rolle von Erfahrung im Internationalisierungsprozess;79
12.1;3.1 Vorbemerkung;79
12.2;3.2 Erfahrung als Teil des individuellen Wissens;80
12.3;3.3 Erfahrungsaufbau auf individueller und organisationaler Ebene;84
12.3.1;3.3.1 Individuelles Lernen;85
12.3.1.1;3.3.1.1 Vorstellung und Diskussion individueller Lerntheorien Wissenschaftliche Definitionsversuche des Lernbegriffs haben in de;85
12.3.1.2;3.3.1.2 Grundlagen des individuellen Lernens;88
12.3.2;3.3.2 Übergang vom individuellen Lernen zum organisationalen Lernen;91
12.3.2.1;3.3.2.1 Vorstellung und Diskussion organisationaler Lernperspektiven;91
12.3.2.2;3.3.2.2 Grundlagen des organisationalen Lernens;94
12.3.3;3.3.3 Implikationen für den Erfahrungsaufbau im Internationalisierungsprozess;98
12.4;3.4 Wirkung von Erfahrung im organisationalen Kontext;99
12.4.1;3.4.1 Erfahrung als Ressource zur Verbesserung der Problemlösungsund Handlungs-kompetenz;99
12.4.2;3.4.2 Erfahrung als Ursache für organisationale Trägheit;102
12.4.3;3.4.3 Implikationen für die Rolle von Erfahrung im Internationalisierungsprozess;110
12.5;3.5 Wandlungsfähigkeit als Meta-Kompetenz einer lernenden Organisation;113
13;4 Bezugsrahmen zur Rolle von Erfahrung und EntrepreneurshipOrientierung im Internationalisierungsprozess;118
13.1;4.1 Vorbemerkung;118
13.2;4.2 Erfahrung und Entrepreneurship-Orientierung als Determinanten im Interna-tionalisierungsprozess;119
13.2.1;4.2.1 Erfahrung;119
13.2.2;4.2.2 Entrepreneurship-Orientierung;121
13.2.2.1;4.2.2.1 Allgemeines Konstruktverständnis Ähnlich wie in der Forschung zum Strategischen Management lässt sich auch in der Entre-;121
13.2.2.2;4.2.2.2 Dimensionen einer "Internationalen Entrepreneurship-Orientierung" auf Basis der Theorie der Unternehmerfunktionen;127
13.2.2.3;4.2.2.3 Wirkung auf den Internationalisierungsprozess;133
13.3;4.3 Entwicklung und Diskussion des Bezugsrahmens zur Rolle von Erfahrung und Entrepreneurship-Orientierung im Internationalisierungsprozess;135
14;5 Ergebnisse der empirischen Untersuchung;141
14.1;5.1 Konzeption der Studie;141
14.1.1;5.1.1 Zielsetzung;141
14.1.2;5.1.2 Design der Studie;142
14.1.3;5.1.3 Datenerhebung und Stichprobe;146
14.1.3.1;5.1.3.1 Grundgesamtheit und Datenerhebung;146
14.1.3.2;5.1.3.2 Prüfung und Aufbereitung der Stichprobe;151
14.1.3.3;5.1.3.3 Beschreibung der Stichprobe;159
14.2;5.2 Methodik der empirischen Studie;162
14.2.1;5.2.1 Konzeptionalisierung und Operationalisierung der Konstrukte;162
14.2.1.1;5.2.1.1 Grundverständnis theoretischer Konstrukte;162
14.2.1.2;5.2.1.2 Spezifikation von Konstrukten;164
14.2.1.3;5.2.1.3 Dimensionalität von Konstrukten;171
14.2.1.4;5.2.1.4 Vorgehensweise bei der Konzeptionalisierung und Operationalisierung reflektiv- und formativ-spezifizierter Konstrukte;176
14.2.2;5.2.2 Methodik der Datenanalyse;188
14.2.2.1;5.2.2.1 Grundlagen der Kausalanalyse;188
14.2.2.2;5.2.2.2 Auswahl des kausalanalytischen Ansatzes (LISREL vs. PLS);190
14.2.2.3;5.2.2.3 Vorgehensweise bei der Schätzung und Gütebeurteilung des varianzbasierten Strukturgleichungsmodells;193
14.3;5.3 Entwicklung und Beurteilung der Messmodelle;198
14.3.1;5.3.1 Internationale Erfahrung;198
14.3.1.1;5.3.1.1 Definition, Konzeptionalisierung und Operationalisierung Die Entwicklung eines Messmodells für das Konstrukt "Internatio;198
14.3.1.2;5.3.1.2 Empirisches Messmodell;207
14.3.2;5.3.2 Internationale Entrepreneurship-Orientierung;210
14.3.2.1;5.3.2.1 Definition, Konzeptionalisierung und Operationalisierung;210
14.3.2.2;5.3.2.2 Empirisches Messmodell;220
14.3.3;5.3.3 Erfolg und Dynamik der Internationalisierung;234
14.3.3.1;5.3.3.1 Definition, Konzeptionalisierung und Operationalisierung;234
14.3.3.2;5.3.3.2 Empirische Messmodelle;242
14.4;5.4 Beurteilung des Strukturmodells;245
14.4.1;5.4.1 Analyse der Konstrukte im Strukturmodell;245
14.4.2;5.4.2 Analyse der Dimensionen von Erfahrung und Entrepreneurship-Orientierung auf ihre Wirkung im Strukturmodell;247
14.4.3;5.4.3 Analyse moderierender Effekte;254
14.5;5.5 Diskussion der Ergebnisse;258
15;6 Schlussbeurteilung;266
15.1;6.1 Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse;266
15.2;6.2 Implikationen für die Unternehmenspraxis;272
15.3;6.3 Ausblick auf den weiteren Forschungsbedarf;275
16;Quellenverzeichnis;278
Problemstellung.- Perspektive der Internationalisierungsprozessforschung zur Rolle von Erfahrung im Internationalisierungsprozess.- Perspektiven der organisationalen Lernforschung zur Rolle von Erfahrung im Internationalisierungsprozess.- Bezugsrahmen zur Rolle von Erfahrung und Entrepreneurship-Orientierung im Internationalisierungsprozess.- Ergebnisse der empirischen Untersuchung.- Schlussbeurteilung.
1 Problemstellung (S. 1)
1.1 Wissenschaftliche und praktische Relevanz des Forschungsthemas "Internationalisierungsprozess"
Angesichts der fortschreitenden Globalisierung ist es wenig verwunderlich, dass die Erforschung der Internationalisierung von Unternehmen auf verstärktes Interesse in Wissenschaft und Praxis stößt. Die Relevanz des Themas wird durch die stark zunehmende internationale Verflechtung der Volkswirtschaften deutlich, die in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur immer weiter vorangeschritten ist, sondern noch an Dynamik gewonnen hat.
Die Entwicklung der für Unternehmen zentralen Formen der Internationalisierung "Außenhandel" und "Direktinvestitionen" bestätigt dies eindrucksvoll: Seit 1980 sind beide Größen auf deutscher und weltweiter Ebene kontinuierlich gewachsen und haben 2007 ein neues Rekordniveau erreicht.
Bemerkenswert ist dabei vor allem, dass sich das Wachstum im weltweiten Außenhandel zuletzt sogar noch beschleunigt hat und dass es das Wachstum des Weltsozialprodukts stets deutlich übertroffen hat. Erst die durch die amerikanische "Immobilienblase" verursachte weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise dürfte den Trend der rasant fortschreitenden Internationalisierung in 2008 vorerst gestoppt haben. Die für die letzten Jahrzehnte dargelegte Entwicklung soll jedoch nicht einfach als eine "Trendfortschreibung" der seit jeher existenten internationalen Geschäftstätigkeiten von Unternehmen gesehen werden.
Die Internationalisierung der Wirtschaft ist schließlich kein neues, sondern ein seit langem empirisch feststellbares Phänomen. Grenzüberschreitender Handel fand bereits zu allen Zeiten statt. Mit der fortschreitenden Globalisierung ist jedoch ein "Trendbruch" entstanden, der sich auf alle volkswirtschaftlichen Akteure (Individuen, Unternehmen und Staaten) auswirkt.
Angesichts der volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen ist es verständlich, dass das Thema so kontrovers in der breiten Öffentlichkeit diskutiert wird. Beispielhaft seien hier Diskussionen aus jüngster Zeit über die Exportabhängigkeit deutscher Unternehmen, über Produktionsverlagerungen ins Ausland oder über Firmenübernahmen ausländischer Investoren im Inland genannt.
So zeigt sich die praktische Relevanz des Themas auch an der großen Aufmerksamkeit, die es in der öffentlichen Diskussion genießt. Insbesondere für das Management stellt die zunehmende Internationalisierung der Unternehmen eine besondere Herausforderung dar. Das internationale Umfeld, in dem Unternehmen im Rahmen ihrer Wertschöpfung aktiv sind, ist häufig derartig vielfältig, dass die Führungskomplexität für Entscheidungsträger rapide ansteigt.
Mit der zunehmenden Dynamik der Globalisierung kommt eine zweite Herausforderung auf die Unternehmensführung zu: Entscheidungsträger müssen immer schneller auf Rahmenbedingungen reagieren, die sich teilweise unerwartet und drastisch verändern, seien es Kundenwünsche, Faktorkosten oder Wettbewerbsintensitäten. Angesichts dieser Rahmenbedingungen gewinnt die wissenschaftliche Untersuchung dynamischer Prozesse der Internationalisierung immer mehr an Relevanz.
Studiert man jedoch die wissenschaftliche Literatur des Internationalen Managements, so zeigt sich, dass bis heute die statische Perspektive dominiert und dynamische Prozesse der Internationalisierung häufig vernachlässigt werden. Punktuelle Entscheidungen, wie die anfänglichen Motive zur Internationalisierung, die Auswahl von Zielmärkten sowie die Entwicklung und Umsetzung von Markteintritts- und -bearbeitungsstrategien, stehen zumeist im Vordergrund.
Nur selten wird die Internationalisierung von Unternehmen als dynamischer Prozess aufgefasst und dabei explizit auf die Evolutorik und Pfadabhängigkeit des Prozesses eingegangen. Ungeachtet dieser Vernachlässigung evolutorischer Fragestellungen in der Literatur des Internationalen Managements liegen in der Forschung bereits theoretische Modelle zum Internationalisierungsprozess von Unternehmen vor.