Horstmeier / Habermann-Horstmeier | Grundlagen der Gesundheitsförderung in der stationären Behindertenarbeit | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 160 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 225 mm

Horstmeier / Habermann-Horstmeier Grundlagen der Gesundheitsförderung in der stationären Behindertenarbeit

Eine praxisbezogene Einführung
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-456-95836-1
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Eine praxisbezogene Einführung

E-Book, Deutsch, 160 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 225 mm

ISBN: 978-3-456-95836-1
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Gesundheitsförderung und Prävention für Menschen in der stationären Behindertenarbeit. Wie gelingt die sinnvolle Einbindung von Gesundheitsförderung und Prävention in der stationären Behindertenarbeit?Wichtige Leitbegriffe und Prinzipien wie z.B. Inklusion, Equality of Opportunity, Soziale Gerechtigkeit, Partizipation oder Empowerment werden anhand von Fallbeispielen anschaulich erklärt. Mit Fragen und Antworten zum Inhalt kann das Erlernte anschließend leicht überprüft werden. Damit gelingt ein Einstieg in das Thema leicht und der Leser kann mit Hilfe dieser kompakten Übersicht: zwischen Grund- und Sekundärbedürfnissen behinderter Menschen differenzieren vorhandene Probleme in diesen Themenbereichen schnell erkennen, die epidemiologischen Zusammenhänge und Risikofaktoren richtig einschätzen, sinnvolle Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention im Rahmen der eigenen Behindertenarbeit selbst umsetzen.

Horstmeier / Habermann-Horstmeier Grundlagen der Gesundheitsförderung in der stationären Behindertenarbeit jetzt bestellen!

Zielgruppe


Studierende der Gesundheitswissenschaften, alle Berufsgruppen, die in der Behindertenarbeit tätig sind,

Weitere Infos & Material


1;Inhalt und Vorwort;7
2;1 Einführung;17
2.1;1.1 Was ist Behinderung? Was ist Inklusion?;17
2.1.1;1.1.1 Definition „Behinderung“;18
2.1.2;1.1.2 Definition „Inklusion“;20
2.2;1.2 Um welche Formen der Behinderung geht es hier?;22
2.3;1.3 Was ist Gesundheitsförderung?;25
2.3.1;1.3.1 Grundlegende Prinzipien und Begriffe der Gesundheitsförderung;25
2.3.2;1.3.2 Soziale Determinanten der Gesundheit als Ansatzpunkte für Gesundheitsförderung;29
2.3.3;1.3.3 Unterschiede zwischen Gesundheitsförderung und (Krankheits-)Prävention;30
2.4;1.4 Warum eine spezielle Gesundheitsförderung in der Behindertenarbeit?;32
2.4.1;1.4.1 Prinzipien und Leitbegriffe der Gesundheitsförderung in der Behindertenarbeit;34
2.4.2;1.4.2 Schlussfolgerungen hieraus für die Praxis;38
3;2 Gesundheitliches Gesamtkonzept in einer Behinderteneinrichtung;41
3.1;2.1 Bereiche, in denen Gesundheitsförderung in der Behindertenarbeit stattfinden soll;41
3.2;2.2 Von der Planung zur Umsetzung von Gesundheitsförderungsmaßnahmen;43
3.2.1;2.2.1 Public Health Action Cycle;43
3.2.2;2.2.2 Von der Problemerkennung zur Maßnahmenplanung;45
3.2.3;2.2.3 Kosten und Nutzen;47
3.2.4;2.2.4 Kommunikation;48
4;3 Essen und Trinken;51
4.1;3.1 Ernährung und Körpergewicht;51
4.2;3.2 Epidemiologie und andere grundlegende Informationen;53
4.2.1;3.2.1 Überernährung und Adipositas;53
4.2.2;3.2.2 Unter- und Fehlernährung;57
4.2.3;3.2.3 Ernährungsverhalten;57
4.3;3.3 Risikofaktoren;58
4.4;3.4 Problembereiche in der Praxis;58
4.5;3.5 Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention;59
4.5.1;3.5.1 Was ist eine gesunde Ernährung für Menschen mit Behinderung?;60
4.5.2;3.5.2 Wie kann auf problematisches Essverhalten Einfluss genommen werden?;64
4.5.3;3.5.3 Welche Besonderheiten müssen noch berücksichtigt werden?;65
5;4 Bewegung;69
5.1;4.1 Die Bedeutung der Bewegung für unsere Gesundheit;69
5.2;4.2 Epidemiologie, Risikofaktoren und andere grundlegende Informationen;70
5.3;4.3 Problembereiche in der Praxis;73
5.4;4.4 Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention;74
5.4.1;4.4.1 Zielsetzung;74
5.4.2;4.4.2 Bewegungsfördernde Angebote in einer bewegungsfördernden Umwelt;75
5.4.3;4.4.3 Behindertensport;79
5.4.4;4.4.4 Besonderheiten bei körperlich stark eingeschränkten Menschen;79
6;5 Körperpflege;81
6.1;5.1 Epidemiologie und andere grundlegende Informationen;81
6.2;5.2 Risikofaktoren;82
6.3;5.3 Problembereiche in der Praxis;82
6.4;5.4 Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention;83
7;6 Schlafen;89
7.1;6.1 Die Bedeutung von Schlaf für die Gesundheit;89
7.2;6.2 Epidemiologie, Risikofaktoren und andere grundlegende Informationen;92
7.3;6.3 Problembereiche in der Praxis;93
7.4;6.4 Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention;94
8;7 Gestaltung der Umgebung;97
8.1;7.1 Epidemiologie, Risikofaktoren und andere grundlegende Informationen;97
8.1.1;7.1.1 Innenraumbelastung;98
8.1.2;7.1.2 Wohnumfeld-Ressourcen;101
8.1.3;7.1.3 Besonderheiten in Behinderteneinrichtungen;102
8.2;7.2 Problembereiche in der Praxis;103
8.3;7.3 Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention;104
8.3.1;7.3.1 Bedeutung der individuellen Gestaltungsmöglichkeit beim Wohnen;104
8.3.2;7.3.2 Barrierefreiheit;105
8.3.3;7.3.3 Einfluss des Raums auf das psychische Wohlbefinden;106
8.3.4;7.3.4 Einfluss des Raums auf das körperliche Wohlbefinden;107
8.3.5;7.3.5 Sauberkeit/Hygiene;108
8.3.6;7.3.6 Unfallschutz/Schutz im Notfall;109
8.3.7;7.3.7 Lärm;109
8.3.8;7.3.8 Licht;110
8.3.9;7.3.9 Architektonische Planung der Einrichtung;110
8.3.10;7.3.10 Gestaltung des Wohnumfelds;110
9;8 Zeitgestaltung;113
9.1;8.1 Zeit und Zeitempfinden;113
9.2;8.2 Freizeit;114
9.3;8.3 Lernen;117
9.3.1;8.3.1 Neurophysiologische Grundlagen des Lernens;117
9.3.2;8.3.2 Besonderheiten bei Menschen mit geistiger Behinderung;118
9.4;8.4 Arbeit;119
9.4.1;8.4.1 Aufgaben und Funktionen der regelmäßigen Arbeit;119
9.4.2;8.4.2 Werkstätten für behinderte Menschen;120
9.4.3;8.4.3 Bedeutung der Arbeit für Menschen mit Behinderung;121
9.4.4;8.4.4 Betriebliche Gesundheitsförderung in WfbMs;122
9.5;8.5 Problembereiche in der Praxis;122
9.6;8.6 Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention;123
9.6.1;8.6.1 Zeitempfinden;123
9.6.2;8.6.2 Freizeit;123
9.6.3;8.6.3 Lernen und Arbeit;128
10;9 Schutz vor Wettereinflüssen und Infektionskrankheiten;131
10.1;9.1 Wettereinflüsse, Körpertemperatur und Kleidung;131
10.2;9.2 Die häufigsten Infektionskrankheiten in stationären Einrichtungen;132
10.2.1;9.2.1 Faktoren, die zu einer Erkältung beitragen;133
10.2.2;9.2.2 Durchfallerkrankungen;135
10.3;9.3 Problembereiche in der Praxis;136
10.4;9.4 Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention;137
10.4.1;9.4.1 Wettergerechte Kleidung;137
10.4.2;9.4.2 Impfungen;139
10.4.3;9.4.3 Spezielle Maßnahmen bei Erkältungskrankheiten;142
10.4.4;9.4.4 Spezielle Maßnahmen bei Durchfallerkrankungen;145
11;10 Sicherheit und Unfallverhütung;147
11.1;10.1 Die Bedeutung von Sicherheit und Schutz;147
11.2;10.2 Epidemiologie, Risikofaktoren und andere grundlegende Informationen;148
11.3;10.3 Problembereiche in der Praxis;149
11.3.1;10.3.1 Emotionale Sicherheit;149
11.3.2;10.3.2 Unfälle;150
11.3.3;10.3.3 Andere Gefahren;151
11.4;10.4 Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention;151
11.4.1;10.4.1 Herstellung von mehr Sicherheit;151
11.4.2;10.4.2 Verhinderung von Unfällen im Haushalt;152
11.4.3;10.4.3 Verhinderung von Wege-Unfällen, Arbeitsunfällen und Unfällen außerhalb;154
11.4.4;10.4.4 Verhinderung besonderer Unfallgefahren;155
12;11 Sexualität;157
12.1;11.1 Die Bedeutung der Sexualität;157
12.2;11.2 Epidemiologie, Risikofaktoren und andere grundlegende Informationen;158
12.2.1;11.2.1 Sexualität und Partnerschaft;158
12.2.2;11.2.2 Schwangerschaftsverhütung;162
12.2.3;11.2.3 Sexualität und Gewalt;166
12.2.4;11.2.4 Menstruation und Monatshygiene;167
12.2.5;11.2.5 Gynäkologische Probleme;168
12.3;11.3 Beispiele für Problembereiche in der Praxis;168
12.4;11.4 Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention;169
13;12 Weitere Themen der Gesundheitsförderung in der praktischen Behindertenarbeit;173
14;13 Lösungsvorschläge zu den Aufgabenstellungen;177
14.1;13.1 Antwort zu Aufgabe 1;177
14.2;13.2 Antwort zu Aufgabe 2;181
14.3;13.3 Antwort zu Aufgabe 3;185
14.4;13.4 Antwort zu Aufgabe 4;193
14.5;13.5 Antwort zu Aufgabe 5;194
14.6;13.6 Antwort zu Aufgabe 6;197
14.7;13.7 Antwort zu Aufgabe 7;201
14.8;13.8 Antwort zu Aufgabe 8;214
14.9;13.9 Antwort zu Aufgabe 9;215
14.10;13.10 Antwort zu Aufgabe 10;218
14.11;13.11 Antwort zu Aufgabe 11;220
15;14 Glossar;227
16;15 Literatur- und Linkverzeichnis;265
16.1;15.1 Literaturverzeichnis;265
16.2;15.2 Literaturempfehlungen;270
16.3;15.3 Linkverzeichnis;274
16.4;15.4 Linkempfehlungen;277
17;16 Abbildungs-, Abkürzungs- und Stichwortverzeichnis;279


2 Gesundheitliches Gesamtkonzept in einer Behinderteneinrichtung
Ziel der Gesundheitsförderung in der Behindertenarbeit ist es, eine gesundheitsfördernde Lebenswelt „Behinderteneinrichtung“ zu schaffen. Als Grundlage hierfür braucht es ein Gesamtkonzept, in dessen Rahmen dann die einzelnen Maßnahmen der Gesundheitsförderung und (Krankheits-)Prävention geplant und umgesetzt werden. Das Konzept sieht vor, die Bedingungen in der Einrichtung schrittweise so zu verbessern, dass sich dies positiv auf die Gesundheit der Bewohner und der dort beschäftigten Betreuungskräfte auswirkt. Auf dieser Basis soll es allen leichter fallen, sich gesundheitsbewusst zu verhalten. 2.1 Bereiche, in denen Gesundheitsförderung in der Behindertenarbeit stattfinden soll
Doch wie kann man gesundheitsfördernde bzw. gesundheitserhaltende Lebensbedingungen in einer Behinderteneinrichtung schaffen und gleichzeitig die gesundheitsförderlichen Ressourcen der Menschen stärken, die in diesem Setting leben und arbeiten? Hierzu müssen zuerst einmal konkrete Bereiche definiert werden, in denen Gesundheitsförderung stattfinden soll (Abbildung 2-1). Im vorliegenden Buch wird dies überwiegend am Beispiel einer Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderung gezeigt. Im Zentrum stehen dabei die gesundheitlichen Grundbedürfnisse der Menschen mit Behinderung, die in der Wohneinrichtung leben. Hierzu gehören: gesundes Essen gesundes Trinken gesunder Schlaf ausreichend Bewegung eine gesundheitsfördernde Unterkunft Schutz und Sicherheit eine adäquate Körperpflege ausreichend Nähe und adäquate soziale Beziehungen das Bedürfnis nach Sexualität. Erst wenn dies gewährleistet ist, können auch die sekundären20 gesundheitlichen Bedürfnisse der Menschen mit Behinderung in den Blickpunkt rücken. Zu diesen gehören: Ein gesundheitsfördernder Umgang im Hinblick auf mögliche Krankheiten der Bewohner die Versorgung mit Medikamenten die Versorgung mit Hilfsmitteln den Kontakt mit Gesundheitseinrichtungen den Kontakt mit Ärzten die psychische Situation der Bewohner das Verhalten der Bewohner den Konsum von Drogen Altern und Tod andere einschneidende Ereignisse. Weiterhin gehören zu einer gesundheitsfördernden Lebenswelt „Behinderteneinrichtung“ unbedingt auch Maßnahmen, die die Gesundheit der Betreuungskräfte fördern. Denn: „Nur wenn es den Mitarbeitern gut geht, kann es auch den Bewohnern gut gehen.“ (s. Literaturverzeichnis [4]). Außerdem braucht es politische und soziale Rahmenbedingungen, die es erst ermöglichen, gesundheitsfördernde Lebenswelten für Menschen mit Behinderung zu gestalten. Hier spielen nicht zuletzt auch finanzielle Aspekte eine große Rolle. Nur wenn es politisch gewollt ist, dass genügend finanzielle Ressourcen für Menschen mit Behinderung zur Verfügung gestellt werden, können bestimmte (aber: nicht alle!) Maßnahmen erst umgesetzt werden. Im Idealfall führt dies alles für die dort lebenden Menschen mit Behinderung nicht nur zu einer besseren Gesundheit, sondern auch zu mehr gesellschaftlicher Teilhabe. Gleichzeitig kann mehr gesellschaftliche Teilhabe auch zu mehr Gesundheit bei den Menschen mit Behinderung führen. Abbildung 2-1: Ansatzpunkte der Gesundheitsförderung in der Lebenswelt „Behinderteneinrichtung“. 2.2 Von der Planung zur Umsetzung von Gesundheitsförderungsmaßnahmen
2.2.1 Public Health Action Cycle
Gesundheitsförderungsmaßnahmen sollten grundsätzlich nach den Prinzipien des sogenannten „Gesundheitspolitischen Aktionszyklus“ (Public Health Action Cycle; Abbildung 2-2) geplant und umgesetzt werden. Abbildung 2-2: Public Health Action Cycle. Partizipation: Entsprechend den Grundsätzen der Gesundheitsförderung ist es wichtig, alle Beteiligten in die Planung und Umsetzung der Maßnahmen einzubeziehen. Dies bedeutet, dass nicht nur die Ideen der Leitungskräfte in den Prozess einfließen, sondern auch die der übrigen Beschäftigten (Betreuungskräfte, Physiotherapeuten, Logopäden, Küchenpersonal, Hausmeister etc.), der Bewohner, ihrer Angehörigen oder gesetzlichen Betreuer, aber ggf. auch die Ideen des Betriebsarztes und anderer Gesundheitsfachleute sowie weiterer Interessenvertreter (Stakeholder), die in diesem Zusammenhang jeweils eine Rolle spielen. Verantwortlichkeit: In jeder Einrichtung sollte es grundsätzlich jemanden geben, der für das Thema „Gesundheit“ verantwortlich ist, der entsprechende Themen immer wieder einbringt und darauf achtet, dass beschlossene Gesundheitsziele umgesetzt werden. Dies muss nicht unbedingt jemand aus dem Leitungsteam sein oder ein medizinisch vorgebildeter Mitarbeiter, sondern das kann auch jemand sein, der sich im Bereich der Gesundheitsförderung weitergebildet hat. Diese Person sollte nicht für die Planung und Umsetzung jeder einzelnen Maßnahme verantwortlich sein, sondern „das Ganze“ im Blick behalten. Die Verantwortlichkeiten für die Planung und Umsetzung der Einzelmaßnahmen sollten in den jeweils betroffenen Bereichen liegen und während der Maßnahmenplanung zu einem möglichst frühen Zeitpunkt festgelegt werden. Grundsätzlich ist es sinnvoll, die einzelnen Planungsschritte und die für die Planung und Umsetzung verantwortlichen Personen detailliert schriftlich festzuhalten. Zeitplan: Dies schließt einen detaillierten Zeitplan mit ein, der zeigt, bis wann bestimmte Schritte umgesetzt sein sollen. Der Public Health Action Cycle umfasst üblicherweise folgende Schritte: Problemdefinition: Der erste Schritt in einem Public Health Action Cycle besteht darin, die vorhandenen Gesundheitsprobleme und -bedürfnisse in einem Setting festzustellen. Diese werden anschließend entsprechend ihrer Wichtigkeit eingestuft (Priorisierung). Das geschieht nach zuvor festgelegten Kriterien. Ziel- und Strategieformulierung: Darauf aufbauend werden anschließend die entsprechenden Ziele und Strategien festgelegt. Hier unterscheidet man generelle Ziele von spezifischen Zielen. Generelle Ziele beschreiben das, was grundsätzlich erreicht werden soll. Spezifische Ziele drücken aus, was im Detail erreicht werden soll, und setzen dazu jeweils einen Zeitpunkt fest, bis zu dem dies geschehen sein soll. Nun müssen entsprechende Strategien21 und Methoden festgelegt werden, die dazu geeignet sind, diese spezifischen Ziele zu erreichen. Implementierung: Es folgt die Phase der Umsetzung (Implementierung). Hier müssen zuerst die zur Umsetzung der geplanten Maßnahmen nötigen Ressourcen (v.a. materieller, personeller und finanzieller Art) ermittelt und beschafft werden. Sind diese vorhanden, werden die Maßnahmen entsprechend dem ausgearbeiteten Maßnahmenplan mithilfe der beschlossenen Methoden durchgeführt. Evaluation: Idealerweise sollte schon während (= Prozessevaluation) und dann insbesondere auch nach der Umsetzung (= Ergebnisevaluation) danach geschaut werden, ob man die richtigen Maßnahmen ausgewählt hat, ob die Maßnahmen von den Menschen im Setting angenommen werden und natürlich auch ob diese Maßnahmen zum Erfolg (d.h. zu mehr Gesundheit im Setting „Behinderteneinrichtung“) führen. Abbildung 2-2 zeigt, dass die Evaluationsergebnisse dann wieder in die erneute Betrachtung der aktuellen Situation vor Ort einfließen, sodass der Zirkel von vorne beginnen kann. Auf diese Weise können die Maßnahmen der Gesundheitsförderung optimal an die jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden. Jede Runde des Zirkels führt somit idealerweise zu mehr Gesundheit im Setting. 2.2.2 Von der Problemerkennung zur Maßnahmenplanung
In all den in Kap. 2.1 genannten Lebenswelt-Bereichen können Probleme auftreten, die die Gesundheit der Bewohner einer Behinderteneinrichtung sowie direkt oder indirekt auch die Gesundheit der dort Beschäftigten beeinträchtigen können. Diese Probleme zu identifizieren, ist einer der ersten Schritte bei der Planung von Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention (s. „Public Health Action Cycle“). Dies kann z.B. mithilfe einer Befragung der Bewohner, der Angehörigen bzw. gesetzlichen Vertreter und der Beschäftigten in einer Behinderteneinrichtung geschehen. Auch Workshops zu verschiedenen Gesundheitsthemen können z.B. den Beschäftigten Gelegenheit geben, die gesundheitsrelevanten Probleme der Einrichtung anzusprechen. Um für die festgestellten Probleme dann auch jeweils passende Maßnahmen erarbeiten zu können, die auf den aktuell besten wissenschaftlichen Daten beruhen, braucht es entsprechendes Grundlagenwissen. Die folgenden Kapitel schildern daher typische Probleme in Lebenswelt-Bereichen, die die Grundbedürfnisse der Menschen mit Behinderung abbilden (z.B. in Kap. 3 den Bereich „Essen und Trinken“). Zuvor werden hierzu epidemiologische Daten zur Häufigkeit dieser Probleme und ihrer möglichen Folgen erörtert. Definition „Epidemiologie“ Die Epidemiologie ist eine...



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