Grunow / Pamme / Köhling | Vereinbarte Verbindlichkeit im administrativen Mehrebenensystem | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 238 Seiten, eBook

Grunow / Pamme / Köhling Vereinbarte Verbindlichkeit im administrativen Mehrebenensystem

Kommunalisierung im Sozialsektor

E-Book, Deutsch, 238 Seiten, eBook

ISBN: 978-3-531-92081-8
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Aus systemtheoretischer Sicht besteht die allgemeine Funktion des administrativen Systems in der Herstellung von Verbindlichkeit im Handeln und Entscheiden - sowohl innerhalb des öffentlichen Sektors als auch in dessen gesellschaftlichem Umfeld. Wie diese Verbindlichkeit im komplexen administrativen Mehrebenensystem, also im föderalen System Deutschlands, erreicht werden kann, wurde im Rahmen eines zweijährigen DFG-Forschungsprojektes anhand eines Praxisbeispiels aus Hessen untersucht. Dort wurde die Durchführungsverantwortung von sozialen Hilfen (und dafür benötigte Ressourcen) von der Landesebene auf die Kreise und kreisfreien Städte übertragen. Diese Kommunalisierung im Sozialsektor erweist sich als ein überaus anspruchsvoller Prozess, der eine neue Ausrichtung lokalhorizontaler und vertikaler Kooperation erfordert. Neben den Logiken lokaler Pfadabhängigkeiten und Vernetzungsmuster sind auch Interessen und Einflussnahmen der Landesebene weiterhin zu berücksichtigen. Die Studie zeigt, wie es in diesem Prozess zur Herausbildung interpersonalen Vertrauens und zur Veränderung von cognitive maps bei den beteiligten Akteuren kommen kann. Der flächendeckende Implementierungsprozess konnte zwar erfolgreich auf den Weg gebracht werden, die Herstellung flächendeckender Verbindlichkeit erweist sich aber einmal mehr als ein Prozess, für den zumindest in den Fällen mit unzureichender Ausgangslage ein 'langer Atem' erforderlich ist.

Prof. em. Dr. Dieter Grunow ist geschäftsführender Direktor des Rhein-Ruhr-Instituts für Sozialforschung und Politikberatung (RISP) an der Universität Duisburg-Essen.
Dr. Hildegard Pamme arbeitet an der Fachhochschule Münster/Fachbereich Sozialwesen.
Dipl. soz. wiss. Karola Köhling ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Duisburg-Essen.
Dipl. soz. wiss. Jens Lanfer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Duisburg-Essen.
Dipl. soz. wiss. Sandra Wißing ist Fachleiterin im Sozialwerk St. Georg.
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Zielgruppe


Research

Weitere Infos & Material


1;Inhalt;5
2;1 Kommunalisierung sozialer Hilfen in Hessen – der praktische Entstehungszusammenhang vom Modellprojekt zur flächendeckenden Umsetzung;9
3;2 Verbindlichkeit in einer komplexen Umwelt. Die Kommunalisierung sozialer Hilfen als Gegenstand politik-und verwaltungswissenschaftlicher Forschung;16
3.1;2.1 Herstellung bindender Entscheidungen im politisch-administrativen Mehrebenensystem;16
3.2;2.2 Governance, Sachverstand und Legitimation: Output- und Throughput-Bedingungen;19
4;3 Verbindlichkeit in der wissenschaftlichen Beobachtung: ein systemtheoretischer Untersuchungsansatz;23
4.1;3.1 Das Grundsätzliche: soziale Systeme;24
4.2;3.2 Der Kontext: das politisch-administrative System;26
4.3;3.3 Der Analysezusammenhang: Kommunalisierung sozialer Hilfen;26
4.4;3.4 Die Beobachtungsstrategie: Fallrekonstruktion, Fallvergleich, und funktionale Äquivalente;36
5;4 Das Forschungsdesign;39
5.1;4.1 Inhaltlich-methodischer Argumentationszusammenhang;39
5.2;4.2 Datenerhebung und Datenauswertung;44
5.2.1;4.2.1 Fallauswahl;44
5.2.2;4.2.2 Leitfadengestützte Experteninterviews;45
5.2.2.1;A. Entwickeln von Auswertungskategorien;47
5.2.2.2;B. Codieren des Textmaterials;47
5.2.2.3;C. Aufbereitung des Materials mit Hilfe zusammenfassender Fallübersichten;47
5.2.3;4.2.3 Beobachtungen in den Sitzungen des Issue-Netzwerkes;48
5.2.4;4.2.4 Dokumentenanalyse;49
5.2.5;4.2.5 Zusammenführung der ausgewerteten Daten;50
6;5 Die lokalen Kommunalisierungsprozesse im Vergleich: zwischen Pfadabhängigkeit, Lernfähigkeit und Routine;51
6.1;5.1 Verbindliche Rahmen- und Zielvereinbarung;52
6.2;5.2 Verbindlichkeit als Gleichsinnigkeit der Anwendung von Kommunalisierungsprinzipien;54
6.2.1;5.2.1 Viel nutzt viel: Etablierung einer professionellen partizipativen Sozialplanung in KommA;57
6.2.2;5.2.2 Viel, aber allein: Verwaltungsinterne Steuerung auf hohem fachlichen Niveau in KommB;60
6.2.3;5.2.3 Aus wenig, mach viel: Kooperatives Lernen in KommC;64
6.2.4;5.2.4 Ohne was geht wenig: Fruchtbare Ansätze verlaufen in KommD im Sande;67
6.2.5;5.2.5 Zusammen, aber doch getrennt: Sozialplanung und Kommunalisierung in KommE;70
6.2.6;5.2.6 Große Pläne verpuffen in KommF;72
6.3;5.3 Die Herstellung von Verbindlichkeit durch die Anerkennung spezifischer Implementations-Prinzipien;78
6.3.1;5.3.1 Inhaltliche Akzeptanz der Kommunalisierung insgesamt;78
6.3.2;5.3.2 Inhaltliche Akzeptanz der Praktiken im Einzelnen;83
6.3.3;5.3.3 Zwischenfazit: Verbindlichkeit als Anerkennung gültiger Prinzipien?;87
6.4;5.4 Kommunalisierung von sozialen Hilfen und Verbindlichkeit: Gesamtinterpretation;88
7;6 Mechanismen zur Herstellung von Verbindlichkeit in der empirischen Einzelbetrachtung;92
7.1;6.1 Verkoppelung der Ebenen: Integration von Landesinteressen in lokale Kommunikationsund Entscheidungsprozesse;93
7.1.1;6.1.1 Modellprozess zur Kommunalisierung sozialer Hilfen;94
7.1.2;6.1.2 „Operation Sichere Zukunft“;98
7.1.3;6.1.3 Vorbereitung der landesweiten Kommunalisierung;99
7.1.4;6.1.4 Landesweite Kommunalisierung sozialer Hilfen;101
7.2;6.2 Pfadabhängigkeit: Restriktionen für die Angleichung von Praktiken;109
7.2.1;6.2.1 Die Rahmenvereinbarung als Startpunkt für kommunale Pfadwechsel?;110
7.2.2;6.2.2 Zielkonforme Ausgangsbedingungen und die Umsetzung der Kommunalisierung;111
7.2.3;6.2.3 Zielferne Ausgangsbedingungen: unzureichende Lösung von der Pfadentwickung;114
7.2.4;6.2.4 Zielferne Ausgangsbedingungen: Bemühung um nachhaltige Loslösung von der Pfadentwicklung;116
7.2.5;6.2.5 Fördernde und hemmende Faktoren für einen Pfadwechsel;117
7.2.6;6.2.6 Fazit;121
7.3;6.3 Die Bedeutung issuebezogener Vernetzung für die Vereinbarung von Verbindlichkeit;122
7.3.1;1. Schnittstellenfunktion des Netzwerkes:;122
7.3.2;2. Kommunikationsfunktion des Netzwerkes:;123
7.4;6.4 Die Herausbildung von personalem Vertrauen in kommunalen Netzwerken;132
7.4.1;6.4.1 Empirische Beobachtung von Vertrauensbildungsprozessen in zwei IssueNetzwerken im Vergleich;134
7.4.2;6.4.2 Empirische Beobachtung von generalisierten Erwartungen im basalen Interorgani-sationsnetz;135
7.4.3;6.4.3 Die Konstituierung des Issue-Netzwerkes durch Interessensausbildung;137
7.4.4;6.4.4 Der Prozess der Vertrauens-/Misstrauensausbildung bei der Verteilung zusätzlicher Landesmittel im Issue-Netzwerk;139
7.4.5;6.4.5 Die Leistungsfähigkeit der Issue-Netzwerke beider Kommunen;143
7.5;6.5 Die Funktion von Kommunikation für die Veränderung von cognitive maps;144
7.5.1;6.5.1 Ausgangsbedingungen der Kommunen KommC:;146
7.5.2;6.5.2 Veränderungen der Cognitive Maps im Beobachtungszeitraum;147
7.5.3;6.5.3 Entwicklung einer gemeinsamen Zielperspektive;158
7.5.4;6.5.4 Fazit: Veränderungen der cognitve maps im Beobachtungszeitraum;162
8;7 Vereinbarte Verbindlichkeit im Mehrebenensystem –zur theoretischen Fundierung von Erfolgsfaktoren und Hemmnissen;164
8.1;7.1 Zusammenfassung empirischer Ergebnisse;164
8.2;7.2 Zur Relevanz systemtheoretisch begründeter Beobachtungskategorien;174
8.2.1;7.2.1 Netzwerke als einfache Sozialsysteme bzw. als Interaktionssysteme;174
8.2.2;7.2.2 Wissen und Lernen;177
8.2.3;7.2.3 Vertrauen;179
8.2.4;7.2.4 Grenzüberschreitende Kommunikation;182
8.2.5;7.2.5 Verbindlichkeit;184
8.2.6;7.2.7 Prognose der weiteren Entwicklung;186
8.3;7.3 Systemtheorie in der Governanceforschung;187
9;8 Literaturverzeichnis;190
10;10 Glossar;196
11;11 Anhang;198


Prof. em. Dr. Dieter Grunow ist geschäftsführender Direktor des Rhein-Ruhr-Instituts für Sozialforschung und Politikberatung (RISP) an der Universität Duisburg-Essen.

Dr. Hildegard Pamme arbeitet an der Fachhochschule Münster/Fachbereich Sozialwesen.

Dipl. soz. wiss. Karola Köhling ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Duisburg-Essen.

Dipl. soz. wiss. Jens Lanfer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Duisburg-Essen.

Dipl. soz. wiss. Sandra Wißing ist Fachleiterin im Sozialwerk St. Georg.


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