Flatscher Logos und Lethe
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-495-86021-2
Verlag: Verlag Karl Alber
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Zur phänomenologischen Sprachauffassung im Spätwerk von Heidegger und Wittgenstein
E-Book, Deutsch, 440 Seiten
ISBN: 978-3-495-86021-2
Verlag: Verlag Karl Alber
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Den Ausgangspunkt der Überlegungen zum Sprachverständnis im Spätwerk von Heidegger und Wittgenstein bildet die gemeinsame Stoßrichtung gegen die Insuffizienz der tradierten Philosophie, Sprache lediglich von einem anthropozentrischen und instrumentellen Gesichtspunkt aus zu betrachten. In einer umfassenden Weite genommen, gestaltet sich die Frage nach Sprache nicht als eine unter vielen, sondern in ihr zeigt sich das gesamte Welt- und Selbstverständnis des Menschseins überhaupt - ein Menschsein, das sich nicht mehr als über die Sprache souverän verfügend versteht, sondern sich als ein solches erfährt, das immer schon antwortend in das Geflecht der Sprache eingelassen ist, die es mit anderen teilt. Das vermeintlich Eigenste des Menschen - die Sprache, die ihn auszeichnet und seine Identität gewährt - besitzt er nun gerade nicht, sondern sie ist ihm so gegeben, indem sie sich entzieht und ihm so seine Seinsweise gewährt. Dieser konstituierende Entzug im Eigenen beinhaltet Konsequenzen für das menschliche Selbstverständnis: Sprache erweist sich als Gabe, die nie restlos in den menschlichen Verfügungsbereich überzuführen ist. Vielmehr zeigt sich in ihr ein uneinholbarer Abgrund in der Proprietät des Menschseins, das immer schon durch die sprachliche Unverfügbarkeit eines (vor)ursprünglichen Außer-sich-seins geprägt ist und auf dieses immer schon responsiv bezogen ist. Wie sich aus der Besinnung auf Sprache zeigt, besagt Menschsein gerade ein vorgängiges Hinausgehaltensein und beinhaltet einen verhältnishaften Bezug zu einer die eigene Identität konstituierenden Alterität.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Inhalt;7
2;Vorwort;11
3;I. Teil;23
4;Heideggers Zugänge zur Sprache – ein werkgeschichtlicher Abriss;24
5;Heideggers Abgrenzung von der traditionellen Sprachauffassung;40
5.1;a) Die Frage nach der Sprache als Auseinandersetzung mit der Metaphysik;40
5.2;b) Das metaphysische Bild der Sprache – Heideggers Rückgang zu Aristoteles;52
6;Wittgensteins Zugänge zur Sprache – ein werkgeschichtlicher Abriss;74
7;Wittgensteins Abgrenzung von der traditionellen Sprachbetrachtung;89
7.1;a) Das metaphysische Bild der Sprache – Wittgensteins Rückgang auf Augustinus;89
7.2;b) Die Destruktion der intentionalistischen Bedeutungstheorie;93
7.3;c) Das Ungenügen der ostensiven Definition;100
7.4;d) Unzulänglichkeiten der Analyse in der Suche nach einer Essenz;102
7.5;e) Die Sackgasse der Privatsprache;108
8;Erste Synopsis;130
9;II. Teil;139
10;Wittgensteins Annäherung an Sprache – oder sich im Offenen bewegen;140
10.1;a) Die irreduzible Vielfalt der Sprachspiele als Eigensinn des Beispiels;141
10.2;b) Das Gespieltwerden von Sprachhandlungen in Lebensformen und Weltbildern;161
10.3;c) Regelfolgen als Übereinstimmung in einer Sprachgemeinschaft;175
11;Exkurs Derrida: Gebrauch als Wiederholung oder das Erbe im Kommen;195
12;Gespräch und Geviert als responsives Geschehen bei Heidegger;215
12.1;a) Sprache als Gespräch? Oder Heideggers Verständnis von Responsivität;217
12.2;b) Ein Weg zur Sprache – das Gespräch;233
12.3;c) »Wir sind – ein Sprachgeschehnis«;248
12.4;d) Der Gabecharakter des Wortes;259
12.5;e) Antwortendes Hörens als Ent-sprechen;281
12.6;f) Das Schweigen als Antwort auf die Stille und das Lauten der Stimme;290
12.7;g) Ding und Welt im Geviert;296
13;Zweite Synopsis;307
14;III. Teil;335
15;III. Teil: Wie (nicht) sagen? Heideggers Sagen des Ungesagten: Bemerkungen zum Feldweg-Gespräch Anchibasie;336
15.1;a) Exposition: Der Stil der Verhaltenheit;336
15.1.1;Der biographische Kontext der Feldweg-Gespräche;344
15.1.2;Das Gespräch als Vollzug;348
15.1.3;Die Struktur der Feldweg-Gespräche;351
15.2;b) Durchführung: Anchibasie;356
15.2.1;Der Zug des Titels;356
15.2.2;Wege des Gehens als Wege des Denkens;361
15.2.3;Ein Gespräch des Gesprächs;367
15.3;c) Reprise: Die Wende der Nacht;369
15.4;d) Coda: Das Gelingen des Feldweg-Gesprächs als dessen Scheitern;385
16;Wie (nicht) schreiben? Das Offene in Wittgensteins Texten;389
16.1;a) Die Textsorte der »Bemerkungen« und Wittgensteins Arbeitsweise;389
16.2;b) Überlegungen zum Schreiben im Vorwort der Philosophischen Untersuchungen;395
16.3;c) »Stilistische« Eigenheiten der Philosophischen Untersuchungen;405
17;Literaturverzeichnis;415
17.1;a) Primärliteratur Heidegger;415
17.2;b) Primärliteratur Wittgenstein;420
17.3;c) Sekundärliteratur;422