Fields | Pretty Venom | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 330 Seiten

Reihe: Gray Springs University

Fields Pretty Venom

Roman
19001. Auflage 2019
ISBN: 978-3-95818-419-0
Verlag: Ullstein Forever
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, Band 3, 330 Seiten

Reihe: Gray Springs University

ISBN: 978-3-95818-419-0
Verlag: Ullstein Forever
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



'Was tust du, wenn außer Liebe nichts mehr übrig ist?' Callum Welsh hatte die Kunst, mich zu hassen, bereits perfektioniert, als wir noch Kinder waren und dachten unsere Eltern würden uns früher oder später aus wirtschaftlichen Gründen gemeinsam vor den Traualtar zwingen. Er dachte, mir würde es gefallen, aber ich habe mir nur gewünscht, dass er mich in Ruhe lässt.  Bis er mir eines Nachmittags meinen ersten Kuss stahl.  Und trotz allem, was bis dahin geschehen war, war danach nichts mehr wie zuvor. Mit den Jahren schmolz das Eis um unsere Herzen und er hasste mich nicht mehr. Er liebte mich sogar genug um mich zu heiraten.   Bis ich einen dämlichen Fehler machte und alles ruinierte.  Der Hass kam zurück. Mit bösen Worten und noch schlimmeren Taten. Aber wir waren keine Kinder mehr. Ich konnte sein Gift ertragen.  Er würde wieder zu mir gehören, selbst wenn es mich die Reste meines gebrochenen Herzens kosten würde.

Ella Fields ist Mutter und Ehefrau und lebt in Australien. Während ihre Kinder in der Schule sind, trifft man sie meistens, wie sie mit ihrer Katze Bert und ihrem Hund Grub über ihre Figuren und Bücher spricht. Sie ist schokoladensüchtig und eine unverbesserliche Sammlerin schöner Notizbücher. Sie liebt es, Stories mit hart erarbeiteten Happy Ends zu schreiben.
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Drittes Kapitel


Callum


Fünfzehn Jahre alt

Das Problem dabei, jemanden nicht zu mögen, war, dass einen das regelrecht auffressen konnte.

Es nagte am Verstand wie ein Parasit, der nicht totzukriegen war, egal auf welche Weise man versuchte, ihn zu zerquetschen.

Ich saß an dem großen Esstisch im Stil des 17. Jahrhunderts unter einem Kronleuchter, der Lichtflecken durch den Raum tanzen ließ, und wartete.

Wir aßen das Drei-Gänge-Menü, das unsere Köchin Wanda jeden Freitagabend zubereitete, und beim zweiten Gang ließ mein Vater sich lang und breit über die Vorzüge der Neugestaltung seines Büros aus. Er hatte es erst letztes Frühjahr komplett umbauen lassen.

Meine Mutter war nur am Nicken und Lächeln, ihre Augen wanderten zwischen denen meines Vaters hin und her, während sie mit ihrer Gabel geistesabwesend in dem Matsch herumrührte, den sie aus ihrem Currygemüse fabriziert hatte.

Als das Dessert serviert wurde, wusste ich, dass ich aus dem Schneider war.

»Spielst du nächsten Wochenende gegen Chesterton?«, erkundigte sich mein Vater, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und tätschelte seinen Bauch.

Ich hob den Kopf, sah ihn an und nickte.

»Interessiert sich Renee für Football?«, warf meine Mutter ein. »Du solltest sie zu dem Spiel einladen.«

»Sie macht sich nichts aus Football.« Mein Vater runzelte angesichts meiner hastigen Antwort die Stirn, und ich räusperte mich. »Ich meine, sie kommt mir nicht wie der Typ Footballfan vor.« Nein, sie hatte es mit Prinzessinnen und Schleifen und stand offensichtlich auf dominante Männer in Liebesromanen.

Das Lächeln meiner Mutter veranlasste mich, die Hände fester um mein Besteck zu schließen. »Ich werde mit Valery sprechen. Vielleicht können wir einen Wochenendausflug daraus machen.«

Ich konnte nur mühsam ein Stöhnen unterdrücken und bedachte meinen Vater mit einem Blick, der ihn dazu bewog, zu sagen: »Nein, Schatz. Ich habe den Oswalds gesagt, ich würde dich zu unserer Dinnerverabredung mitbringen, damit du Erin wiedersehen kannst.«

Meine Mutter winkte ab und sackte fast in ihrem Stuhl nach hinten. »Muss das sein? Erin ist sterbenslangweilig.«

Ich schaltete ab und starrte die mit staubigrosanen Hortensien gefüllte Kristallvase an, während mein Vater meine Mutter an die Vorteile erinnerte, die es mit sich brachte, wenn man die richtigen Freundschaften unterhielt.

»Kann ich aufstehen?«, fragte ich, sowie mein Vater innehielt, um einen Schluck von seinem Whisky zu trinken.

Auf sein Nicken hin schob ich meinen Stuhl zurück und schob ihn unter den Tisch, bevor ich mich in mein Zimmer zurückzog.

Die Mahagonitreppe schimmerte, als ich mit der Handfläche über das Geländer strich und meine Füße mich nach oben trugen. Mein Zimmer lag ganz am Ende des ersten Stocks, Gott sei Dank weit von dem meiner Eltern entfernt, das oben an der Treppe lag. Kunstvolle Schnitzereien zierten das Holz der geöffneten Türen.

Die Tür meines Zimmers sah genauso aus, nur dass es nur eine gab. Der Raum selbst war noch nicht einmal halb so groß wie der meiner Eltern, was in Anbetracht der Tatsache, dass ihr Zimmer einen guten Teil des ersten Stocks einnahm, vollkommen in Ordnung war.

Bevor wir eingezogen waren, als ich ein Kind war, hatte es in diesem Stock acht Schlafzimmer sowie verschiedene Wohnzimmer und Bäder gegeben. Einige der Räume waren als Gästezimmer erhalten geblieben, aber meine Eltern beschlossen, sich für sich selbst eine Art Miniaturhaus zu schaffen, indem sie Wände einreißen und ihre Hälfte des Stockwerks komplett umbauen ließen.

Der Dachboden und Wandas Zimmer befanden sich im zweiten Stock, wo es noch einen weiteren, mit den zahlreichen aufgegebenen Projekten meiner Mutter aus vergangenen Jahren vollgestopften Raum gab.

Für eine Vorzeigefrau versuchte sie wirklich, ihre Zeit sinnvoll zu nutzen, statt müßig dabeizusitzen, während mein Vater die Tausende anderer Leute in Millionen verwandelte. Zu schade, dass ihre Bemühungen immer irgendwie lustlos waren und sie nie durchhielt.

Nachdem ich geduscht hatte, ließ ich mich auf mein großes Bett fallen und zappte mich durch die Kanäle meines Flachbildschirmfernsehers.

Aber sosehr ich auch versuchte, mich von irgendetwas Geistlosem ablenken zu lassen, mein Kopf bestand darauf, immer dieselben Fragen zu wiederholen.

Ich konnte es mir nicht erklären. Es hatte sich in der ganzen Schule herumgesprochen – ihr Literaturgeschmack und der Umstand, dass er ihr einen Abstecher in das Büro der Direktorin eingetragen hatte.

Ich hatte sie beim Lunch beobachtet, als sie mit ihren Theaterclubkumpels auf der anderen Seite der Cafeteria saß, aber sie hatte kein einziges Mal zu mir herübergeschaut.

. Ich musste sie vergessen. Keine Ahnung, warum es mich kümmerte oder warum ich überhaupt einen Gedanken an sie verschwendete. Irgendetwas an ihr reizte mich bis aufs Blut und brachte mich dazu, die Fäuste zu ballen. Ihre albernen Schleifen, die schicken Strumpfhosen und ihre Weigerung, sich etwas daraus zu machen, was andere von ihr dachten, brachten mich zur Weißglut.

Ich beugte mich vor und nahm mein Telefon vom Nachtschränkchen, um Tara anzurufen. Ich konnte ein bisschen Dirty Talk brauchen. Das würde meine Laune definitiv bessern.

Trotzdem wollte mein Finger sich nicht rühren. Er schwebte über ihrem Namen, kreiste darum wie eine Hummel um eine Blume.

Fluchend ließ ich das Telefon fallen, überprüfte, ob die Tür abgeschlossen war, und schob dann eine Hand in meine Hose.

Schüler schlurften vorbei, und ich lehnte den Kopf gegen meinen Spind.

»Und diese eine Szene, wo er sagt …«

Renee hörte nicht auf zu lächeln, während Tara die Details aus dem dämlichen Buch weitergab, das sie gelesen hatte.

Dem dämlichen Buch, das Renee hätte peinlich sein sollen, stattdessen aber sämtliche Schülerinnen zu einem Buchclubtreffen auf den Gängen der Schule anzulocken schien.

Ja, die Leute hatten während der letzten Wochen Witze darüber gerissen, aber sie hatte sie wirkungslos an sich abprallen lassen. Als bestünde sie aus glitzerndem Stein, und alles andere wäre Wasser, das über sie hinweg oder um sie herum spülte, während sie davon unberührt blieb. Schön. Unverändert.

»Hey.« Mike blieb neben mir stehen, um seinen Spind zu öffnen. »Kommst du heute Nachmittag zur Teambesprechung?«

»Vermutlich.«

»Vermutlich?« Mike schob ein Buch hinein und griff nach seinem Telefon und seinem Portemonnaie, bevor er die Tür zuknallte. »Was ist los mit dir?« Als ich fortfuhr, Renee finster anzufunkeln, folgte mir sein Blick. »Oh. Mann, die ist heiß.«

»So, wie sie mit ihren Rüschensocken und mit den lächerlichen Schleifen herumstolziert, sieht sie aus wie ein verdammter Pfau.«

Mike erwiderte nichts, also schielte ich zu ihm und stellte fest, dass seine Augen unverwandt auf Renee ruhten. Ich knirschte mit den Zähnen.

»Schon, aber sie weiß, wie man die Sachen trägt.«

»Was bist du? Die Modepolizei?«

Er lachte. »Halt die Klappe.« Er musterte mich kurz von Kopf bis Fuß, dann hob er die Brauen. »Moment. Gefällt sie dir oder so?«

Ich straffte mich und zwang mich, laut zu lachen. »Fuck, nein. Sie geht mir tierisch auf den Geist.«

»Warum?«

»Warum?«, wiederholte ich, als hätte er mir die dümmste Frage der Welt gestellt.

»Ja, warum?« Er zuckte mit den Achseln und lockerte seine Krawatte. »Normalerweise gibt es einen Grund dafür, jemanden nicht zu mögen.«

»Ich brauche keinen Grund«, schnappte ich.

Mike murmelte etwas, das wie »Bullshit« klang, und schob sein Portemonnaie in seine Hose.

»Meine Eltern haben damit angefangen«, gestand ich leise. Ich wusste, dass er, wenn ich ihm nicht ein paar Brocken hinwarf, vermuten würde, was er wollte. Das konnte ich nicht zulassen.

»Deine Eltern?«

Mit einem Nicken erklärte ich: »Unsere Moms. Sie scheinen es für eine tolle Idee zu halten, uns zu verkuppeln.«

»Woher weißt du das?«, fragte er.

Ich begann Richtung Cafeteria zu gehen. Wenn Tara hier herumhängen und über irgendein bescheuertes Buch quasseln wollte, von mir aus. Mike ging neben mir her. »Abgesehen davon, dass mich meine Mutter mindestens einmal am Tag nach Renee fragt, habe ich Ende des Sommers gehört, wie sie im Fernsehzimmer getrunken und sich darüber unterhalten haben wie Teenagermädchen.«

Mike lachte. »Sie haben vermutlich kein Wort ernst gemeint.«

Er kannte Valery Grant und Lucinda Welsh nicht. Diese beiden Frauen waren Weltmeisterinnen darin, das zu bekommen, was sie wollten. »Oh doch. Unsere Väter planen eine Fusion ihrer Firmen.«

»Ach du Scheiße«, sagte Mike, als wir uns in die Schlange einreihten. »Steckt Welsh Holding in...


Fields, Ella
Ella Fields ist Mutter und Ehefrau und lebt in Australien. Während ihre Kinder in der Schule sind, trifft man sie meistens, wie sie mit ihrer Katze Bert und ihrem Hund Grub über ihre Figuren und Bücher spricht. Sie ist schokoladensüchtig und eine unverbesserliche Sammlerin schöner Notizbücher. Sie liebt es, Stories mit hart erarbeiteten Happy Ends zu schreiben.



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