Fields | Bittersweet Always | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 500 Seiten

Reihe: Gray Springs University

Fields Bittersweet Always

Roman
19001. Auflage 2019
ISBN: 978-3-95818-407-7
Verlag: Ullstein Forever
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, Band 2, 500 Seiten

Reihe: Gray Springs University

ISBN: 978-3-95818-407-7
Verlag: Ullstein Forever
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Manche Wunden kann Liebe nicht heilen, aber sie muss es wenigstens versuchen. Toby Hawthorne war ein Mysterium. Ein Rätsel, das nicht Teil meiner Pläne fürs College war.  Ich war nicht auf der Suche nach Liebe. Aber ich war auch nicht nicht auf der Suche nach Liebe. Und an diesem Ort, zwischen allen Stühlen, fand er mich. Ich hatte keine Ahnung von den Kämpfen, die er jeden Tagen austrug, und verliebte mich Hals über Kopf. Als ich es herausfand, war es zu spät. Weil ich alles wollte. Jedes zerbrochene verlorene Teil von ihm.  Ich wusste, dass ich ihn nicht heilen konnte. Ich konnte ihn nur lieben. Aber ich hätte wissen müssen, dass Liebe nicht genug ist. 'Eine mitreißende, berührende, zutiefst bewegende gefühlvolle Geschichte die unter die Haut geht.' (Fairys Wonderland)

Ella Fields ist Mutter und Ehefrau und lebt in Australien. Während ihre Kinder in der Schule sind, trifft man sie meistens, wie sie mit ihrer Katze Bert und ihrem Hund Grub über ihre Figuren und Bücher spricht. Sie ist schokoladensüchtig und eine unverbesserliche Sammlerin schöner Notizbücher. Sie liebt es, Stories mit hart erarbeiteten Happy Ends zu schreiben.
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Prolog


Ich wusste nicht, wie spät es war, aber die Sonne war schon vor Stunden aufgegangen, und mein Dad lag immer noch im Bett. Mom sagte, er wäre manchmal an den Wochenenden furchtbar müde, nachdem er eine lange Arbeitswoche hinter sich hatte. Er war Bauunternehmer – er hatte sogar das Haus gebaut, in dem wir wohnten – daher war das vermutlich eine logische Erklärung. Ich fand nur, dass niemand gerne den ganzen Tag verschlafen sollte. Ich konnte nicht begreifen, wieso man auf diese Art das Leben verpassen wollen konnte.

Andererseits war ich erst dreizehn und, wie mein Bruder Drew sagen würde, woher zum Teufel sollte ich das wissen?

»Pippa! Nimm deine dämliche Kosmetiktasche vom Tisch.« Drew schob die große pinkfarbene Tasche so heftig zur Seite, dass sie fast auf den Boden gefallen wäre. »Mom hat dir ja nur hundert Mal gesagt, du sollst sie nicht rumliegen lassen.«

Ich zog die Nase hoch, straffte die Schultern und stapfte zum Tisch, um meine Tasche zuzumachen. »Was geht dich das überhaupt an? Sie stört doch niemanden.«

»Pippa«, schalt meine Mutter sanft, als sie in das Esszimmer kam und eine Schale mit Obst auf den Tisch stellte. »Du weißt, wie dein Dad ist, also räum sie einfach weg. Bitte.« Sie blieb mit in die Hüften gestemmten Händen stehen, und der Ausdruck in ihren Augen bewirkte, dass meine Schultern nach unten sanken.

»`kay.« Es war immer dasselbe alte Lied. Mein Dad konnte zu viel Unordnung nicht vertragen. Irgendetwas daran verursachte ihm schlechte Laune, was wiederum dazu führte, dass meine Mom aussah, als würde sie an einer verfaulten Tomate lutschen, bis er sich wieder beruhigt hatte.

Nachdem ich mein Make-up in meinem Schrank verstaut hatte, verbrachte ich den Morgen mit meinem Wörtersuchbuch. Ich hatte drei davon zu Weihnachten bekommen, und dieses hier war anspruchsvoller als alle, mit denen ich mich vorher beschäftigt hatte.

Nach dem Lunch klopfte Mom an meine Tür und sagte, sie müsste Drew zum Hockeytraining bringen. Wenn sie nicht lange wegblieb, ließ sie mich oft zu Hause. Es gefiel mir, dass sie mir vertrauen konnte.

Was mir ganz und gar nicht gefiel, war, dass mein Dad schlief, obwohl er die Zeit auch mit mir hätte verbringen können.

Ich vermisste ihn. Ich vermisste ihn, obwohl er nur ein Stück den Flur hinunter von mir entfernt war.

Seufzend klappte ich das Buch zu, warf meinen Bleistift auf das Bett und ging nach unten, um mir etwas zu trinken zu holen.

Das kühle Wasser rann meine Kehle hinunter, während ich zusah, wie ein Vogelschwarm von der alten Eiche vor dem Küchenfenster hochflatterte. Nachdem ich mein Glas in die Spüle gestellt hatte, füllte ich ein zweites, zögerte aber, als ich wieder nach oben zum Schlafzimmer meiner Eltern ging.

Einen Moment lang nagte ich unschlüssig an meiner Lippe und blickte auf das Wasser in dem Glas hinunter, das sich in meiner zitternden Hand kalt anfühlte. Auf der anderen Seite der Tür konnte ich den Ventilator surren hören, obgleich es mitten im Winter war.

Ich schüttelte den Kopf und klopfte mit meiner freien Hand leicht an die Tür. Keine Reaktion – nicht, dass ich mit einer gerechnet hätte. Langsam schob ich die Tür auf und spähte in den Raum.

»Dad?« Wieder erhielt ich keine Antwort.

Mom hatte das Bett so ordentlich um ihn herum gemacht, als wäre er ein Teil der Einrichtung und würde perfekt in das Zimmer passen. Er hatte sich die geblümte Steppdecke über den Kopf gezogen, schnarchte aber nicht, wie er es üblicherweise tat, wenn er tief und fest schlief.

»Dad?«, fragte ich erneut, diesmal ein bisschen lauter.

»Jetzt nicht, Pip.« Seine Stimme klang benommen, rau, aber klar und laut genug, um mich zusammenzucken zu lassen.

»Ich habe dir etwas Wasser gebracht.«

»Ich habe gesagt, jetzt nicht. Mist.« Ein Rascheln folgte, und ich beobachtete, wie er sich auf die Seite zum Fenster mit der Aussicht auf die Bergkuppen in der Ferne rollte.

An schlechten Tagen tat sein barscher Umgang mit uns wirklich weh. Schuldgefühle nagten an meinem Gewissen. Ich glaubte nicht, dass ich je so sein konnte wie Mom. Fast vierzehn oder nicht, ich verlor allmählich die Geduld mit ihm. Ich trat zum Bett und stellte das Wasser auf seinen Nachttisch.

Auf dem Weg nach draußen blieb ich auf dem gewebten Läufer in der Nähe der Tür stehen. »Du weißt, dass Mom Drew zum Training gebracht hat. Schon wieder.«

Hockey war Drews und Dads Ding. Und mir war klar, dass Dad Probleme hatte. Obgleich ich diese Probleme nicht verstand, wusste ich, dass er sie hatte. Aber Drew sprach nie darüber. Obwohl ich wusste, dass es schlimm für ihn sein musste, wenn Dad schlecht drauf war oder nicht aufwachen wollte und es Drew überließ, sich stattdessen für Mom ein Lächeln abzuringen.

Dad gab einen gereizten Laut von sich, und ich fuhr herum, als ich das Bett unter seinem Gewicht ächzen hörte. »Ich bin nur müde, meine Kleine. Es war eine lange Woche. Er versteht das.«

Ich knirschte mit den Zähnen, atmete tief durch die Nase ein und stieß die Luft langsam durch den Spalt zwischen meinen Lippen wieder aus. Es half nicht. »Tut er das? Du weißt, dass Schlaf Schlaf fördert, oder?« Richtig, ich hatte das nachgeschlagen. »Vielleicht könntest du wach bleiben, wenn du aufstehen und etwas tun würdest.«

Er nuschelte etwas, das wie `Jesus Christus´ klang, und seufzte dann. »Pip, komm her.«

Meine Brauen zogen sich zusammen, als ich verfolgte, wie er sich in eine sitzende Position hochhievte und die Bettdecke auf seine von einem T-Shirt bedeckte Taille hinunterrutschte.

»Schon okay. Ich wollte nur nach dir sehen.« Ich wandte mich zum Gehen, dabei schluckte ich hart.

»Pippa, bitte. Setz dich.«

Ich schloss die Augen und zählte bis drei, dann trat ich zum Bett und versuchte, Zurückhaltung in meine nächsten Worte zu legen. »Was ist denn?«

»Sieh mich an.«

Ich gehorchte; registrierte seine rot geränderten Augen und den Dreitagebart, der sein Kinn bedeckte. Mein Dad war ein hoch gewachsener Mann – gesund wirkend, kräftig und wenigstens einsfünfundachtzig groß. Vielleicht sogar noch größer. Er war mir immer wie ein Riese, geradezu majestätisch vorgekommen, und als ich heranwuchs, hatte ich mir nichts mehr gewünscht als seine Anerkennung, seine auf mir ruhenden lächelnden Augen.

Aber als ich ihn jetzt betrachtete, wusste ich nicht, wie ich dieses Bild mit dem in Einklang bringen sollte, das ich in meiner Erinnerung zu sehen pflegte. Oder vielleicht dem, das ich sehen wollte. Dem, das ich mir als Selbstschutzmaßnahme im Geist aufgebaut hatte. Weil ich es wirklich hasste, ihn anzuschauen, wenn er in einer Verfassung war wie heute.

»Was?«, krächzte ich und wollte mir in den Hintern treten, weil ich so verwundbar klang.

Er klopfte auf das Bett und nickte zu dem Kopfkissen meiner Mom hinüber.

Ich setzte ein gezwungenes Lächeln auf, kletterte auf ihr Ehebett und stellte Moms Kissen auf, um mich dagegenzulehnen.

»Du erinnerst mich nicht nur an deine Mutter, sondern auch an meinen Dad«, stellte er fest.

Als ich an Grandpa Henry dachte, verzog ich das Gesicht. In Grandpas Nasenlöchern wuchsen widerspenstige graue Haare, die zu seinen wild wuchernden Augenbrauen passten. »Grandpa weiß manchmal gar nicht mehr, wer wir sind.«

Mein Dad kicherte. »Demenz. Er kann nichts dafür. Aber früher einmal …« Er stupste mich gegen die Nase, und ich bemühte mich, die Augen nicht zu weit aufzureißen. »Er war ein störrischer, eigensinniger und sehr willensstarker Mann.«

»Ja?«, fragte ich und ließ mich in das Leben eintauchen, das in den Augen meines Dads aufflammte.

»Ja.« Dann wurden diese Augen traurig, als er mich eine Minute lang anstarrte. »Versprich mir etwas.«

Ich wagte nicht zu blinzeln, weil ich fürchtete, er könnte dann den Blick von mir abwenden, und nickte nur.

»Versprich mir, dass du das hier nie verlieren wirst, egal was kommt.« Wieder erhellte ein Lächeln seine Augen, spielte aber nicht um seine Lippen. »Du wirst erwachsen werden, dich verändern und dazulernen. Aber versprich mir, dass das, was hier drin ist …«, er streckte eine Hand aus und tippte mit einem großen Finger auf den Regenbogen in der Mitte meines blauen T-Shirts, » … immer dasselbe bleiben wird.«

Sein Finger fiel auf die Decke, und ich blinzelte schließlich doch.

Einmal.

Zweimal.

Dreimal.

»Warum sagst du das?«, stieß ich hervor. Meine Brust füllte sich mit einem guten Maß an Hoffnung, aber auch mit einem seltsamen Gefühl von Beklommenheit.

Er zog die Lippe hinter seine Zähne, als er mich eindringlich ansah. Seine Miene war jetzt unergründlich. »Weil das Leben ablaufen wird. Lauf mit ihm ab, aber … lass nicht zu, dass es etwas daran ändert, wer du bist.«

Danach legte er sich wieder hin, fixierte mich noch eine Weile mit einem merkwürdigen Blick und schlief dann wieder ein.

Später in dieser Nacht erwachte...


Fields, Ella
Ella Fields ist Mutter und Ehefrau und lebt in Australien. Während ihre Kinder in der Schule sind, trifft man sie meistens, wie sie mit ihrer Katze Bert und ihrem Hund Grub über ihre Figuren und Bücher spricht. Sie ist schokoladensüchtig und eine unverbesserliche Sammlerin schöner Notizbücher. Sie liebt es, Stories mit hart erarbeiteten Happy Ends zu schreiben.



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