Buch, Deutsch, Band 7, 160 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 238 g
Berliner Hefte zu Geschichte und Gegenwart der Stadt #7
Buch, Deutsch, Band 7, 160 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 238 g
Reihe: Berliner Hefte zu Geschichte und Gegenwart der Stadt
ISBN: 978-3-946674-06-1
Verlag: Berliner Hefte zu Geschichte und Gegenwart der Stadt
Vom 27. bis 29. Januar 1978 kamen zahlreiche Vertreter*innen der undogmatischen Linken auf dem legendären Tunix-Kongress an der Technischen Universität in West-Berlin zusammen. Rund 20.000 Menschen waren der Einladung zu einem „Treffen all derer, denen es stinkt in diesem, unserem Lande“, gefolgt – gemäß der Parole: „Wir hauen alle ab! Zum Strand von TUNIX!“. In einer Atmosphäre von Diskussion, Aktion und Party fanden lebhafte Debatten statt, u.a. zu alternativer Energiegewinnung, selbstverwalteten Jugendzentren, Neonazis in der Bundesrepublik, Feminismus und Ökologie, ‚neuer‘ Theorie aus Frankreich, zum Überleben im Stadtteil, zu linken Buchhandlungen und Kneipen. Das Treffen in Tunix war ein Nährboden für neue Projektformen. Es ging um erreichbare Ziele. Der Begriff des Projekts stand dabei für Vernetzung, Beweglichkeit und Selbstbestimmung. Die emanzipatorischen Ansätze umfassten gleichermaßen die Kritik an etablierten Institutionen, den Wunsch nach Befreiung aus engen politischen Strukturen und den Aufbau neuer Handlungs(spiel)räume. Seither hat sich der Projektbegriff verändert – das Projekt selbst ist als Arbeits- und Organisationsform zum neoliberalen Leitbild geworden. 40 Jahre nach Tunix gilt es, diese Ambivalenz zur Sprache zu bringen und die Projektepraxis auf ihre politischen Anliegen hin zu befragen.
Produziert anlässlich der Veranstaltung Wiedersehen in TUNIX! Eine Revision der Berliner Projektekultur, HAU Hebbel am Ufer, 2018
160 Seiten, zahlr. Abbildungen, mit Texten u.a. von Sabeth Buchmann, Birgit Eusterschulte, Christa Kamleithner, Felix Klopoteck/Ulrich Bröckling, Jana König, Stefan König, Sibylle Plogstedt, Sven Reichardt, Thomas Seibert, Michael Sontheimer, Julia Wigger und Fotografien von Stephanie Kloss
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Anina Falasca, Annette Maechtel, Heimo Lattner
Einleitung: Hello Again!
Annemie Vanackere und das Team des HAU Hebbel am Ufer?
Das HAU Hebbel am Ufer und das Treffen in Tunix?
Stefan König
Tunix: The Making Of
?Michael Sontheimer
Von Tunix in die taz. Erinnerungen an spontaneistisches Denken und Arbeiten
?Jana König
Aufbruch oder Rückzug? Zur innerlinken Debatte um den Tunix-Kongress
?Julia Wigger
Lesben und Schwule am Strand von Tunix??Über die West-Berliner Lesben- und Schwulenbewegung und ihr Verhältnis zum Tunix-Kongress?
Thomas Seibert
In erster Person. Existenzökologie des Projekts
?Ulrich Bröckling im Gespräch mit Felix Klopotek
Die unhintergehbare Differenz. Was verweist von 68 und Tunix auf Neoliberalismus und den grassierenden Zwang zur Selbstoptimierung? Und was weist darüber hinaus?
?
Sabeth Buchmann
Zwischen Projekt und Bartleby: Tunix im Widerspruch. Nachträgliche Überlegungen zur vorweggenommenen Nachträglichkeit der 1990er Jahre
?Birgit Eusterschulte
Vom Werk zum Projekt zur Ausstellung (und zurück). Projekt ’74 in Köln?
Annette Maechtel
Tu-nix, Tu-was, Tu-es-anders: Berliner Alternativkultur?!
Christa Kamleithner
„Überleben im Stadtteil“. Berliner Projektekultur und linke Planungstheorie zwischen 1968 und 1978
?Sibylle Plogstedt
Der Ruf der Madame X. Arbeitsplätze in der Frauenbewegung – ein Traum?
Sven Reichardt
Arbeitsstrukturen: Die Alternativökonomie des „Projekts“
Stephanie Kloss
Linke Stadt 2018. Bildstrecke
Programm Wiedersehen in TUNIX! Eine Revision der Berliner Projektekultur