E-Book, Deutsch, 254 Seiten, eBook
Reihe: Markt- und Unternehmensentwicklung Markets and Organisations
Effizienz und Flexibilität in komplexen Leistungsbeziehungen
E-Book, Deutsch, 254 Seiten, eBook
Reihe: Markt- und Unternehmensentwicklung Markets and Organisations
ISBN: 978-3-8349-8168-4
Verlag: Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Dr. Beatrix Alexandra Ertsey promovierte bei Prof. Dr. Dres. h.c. Arnold Picot am Institut für Information, Organisation und Management der LMU München. Sie war freiberufliche Beraterin der PricewaterhouseCoopers AG und ist als Commercial Manager (Financial Engineering für große Outsourcing-Projekte) bei der Siemens AG in München tätig.
Zielgruppe
Research
Weitere Infos & Material
1;Geleitwort;6
2;Vorwort;8
3;Inhaltsverzeichnis;10
4;Abbildungsverzeichnis;13
5;Tabellenverzeichnis;14
6;Abkürzungsverzeichnis;15
7;Symbolverzeichnis;15
8;1. Einführung: Das Produktivitätsparadoxon des Outsourcing;17
9;2. Zur ökonomischen Theorie der Nachverhandlung und Terminierung von Verträgen;32
9.1;2.1. Das Problem nachverhandelbarer Verträge;32
9.2;2.1. Das Problem nachverhandelbarer Verträge;32
9.3;2.2. Lösungsmechanismen zum Effizienzproblem bei Nachverhandlung und Terminierung;71
10;3. Eine theoretische Analyse der Outsourcing-Kooperation;94
10.1;3.1. Was ist „außen“? – Abgrenzung zur Unternehmung;95
10.2;3.2. Was ist „außen“? – Abgrenzung zur marktlichen Koordination;115
11;4. Eine empirische Exploration der Outsourcing-Kooperation;138
11.1;4.1. Untersuchungsdesign;138
11.2;4.2. Untersuchungsgüte;143
11.3;4.3. Auswertungsmethodik;147
11.4;4.4. Auswertung und Interpretation;149
12;5. Nachverhandlung von Outsourcing-Verträgen: Ein ökonomisches Modell;187
12.1;5.1. Grundstruktur und zeitlicher Ablauf;187
12.2;5.2. Situation ohne formale Verträge;190
12.3;5.3. Der Einfluss formaler Verträge auf die Investitionsanreize;196
12.4;5.4. Ansätze zur Lösung des Unterinvestitionsproblems aus Nachverhandlungs- und Terminierungsrisiken;208
13;6. Schlussbetrachtung: Produktivitätssteigerung durch komplexe Verträge;225
13.1;6.1. Das Problem mit der Insel;225
13.2;6.2. Komplexe Verträge in der Praxis;227
13.3;6.3. Weiterer Forschungsbedarf;228
14;Anhang;230
15;Literaturverzeichnis;258
Einführung: Das Produktiviätsparadoxon des Outsourcing.- Zur ökonomischen Theorie der Nachverhandlung und Terminierung von Verträgen.- Eine theoretische Analyse der Outsourcing-Kooperation.- Eine empirische Exploration der Outsourcing-Kooperation.- Nachverhandlung von Outsourcing-Verträgen: Ein ökonomisches Modell.- Schlussbetrachtung: Produktivitätssteigerung durch komplexe Verträge.
4. Eine empirische Exploration der Outsourcing-Kooperation (S. 122-123)
Um den höheren Detaillierungsgrad bei der Charakterisierung von Outsourcing- Beziehungen zu erreichen, der für die Gestaltung von Lösungsansätzen notwendig ist, wurde eine empirische Untersuchung durchgeführt, über deren Ergebnisse im Folgenden berichtet wird. Zuvor werden Untersuchungsdesign und zentrale Schritte der Untersuchungsdurchführung vorgestellt.
4.1. Untersuchungsdesign
Der Stand der Literatur ist neben dem Gültigkeitsanspruch der Befunde das wesentliche Kriterium zur Wahl der Untersuchungsart.122 Im Zuge der Literaturanalyse wurde festgestellt, dass die theoretische Fundierung der Outsourcing-Beziehung aus vertragstheoretischer Sicht unzureichend ist. Entsprechend war eine Identifikation oder Ableitung von begründeten Hypothesen, welche für eine explanative Untersuchung notwendig wären, kaum möglich. Sicherlich betritt man bei der Erforschung von Outsourcing-Beziehungen aber auch kein wissenschaftliches Neuland. Daher wurde für die vorliegende Arbeit ein Mittelweg gewählt zwischen einem rein explorativen Ansatz, wie er etwa mit einer offenen Befragung verfolgt wird, und der explanativen Prüfung bereits bestehender Vermutungen.
Das Objekt der Untersuchung waren Geschäftsbeziehungen im Rahmen von Outsourcing-Transaktionen. Hinsichtlich der Gültigkeit oder Aussagekraft der möglichen Ergebnisse stellte dies das Design der Studie vor einige Herausforderungen. Da eine Geschäftsbeziehung aus mindestens zwei Unternehmen besteht, betreffen die zu untersuchenden Hypothesen ein Merkmal jeweils des einen sowie des anderen Unternehmens. Damit wäre es also nicht nur notwendig, Unternehmen ausfindig zu machen, die Outsourcingverträge abgeschlossen haben, sondern man müsste zudem deren Vertragspartner identifizieren, um den Untersuchungsgegenstand vollständig erheben zu können. Die meisten Unternehmen sind jedoch aus Gründen der Vertraulichkeit nicht bereit, ihre Kundenbeziehungen offenzulegen.
Auf der Ebene der Geschäftsbeziehung selbst können daher aussagekräftige Daten nicht direkt oder nur in sehr kleinzahligem Umfang erhoben werden.123 Als Alternative empfiehlt die Literatur in solchen Fällen, auf das Instrument der Befragung zurückzugreifen, bei dem die interessierenden Sachverhalte von den Untersuchungsteilnehmern quasi indirekt beurteilt werden.124 Im Rahmen einer Befragung lässt sich auch ermitteln, wie stark ein Unternehmen mit dem Thema „Outsourcing" konfrontiert ist.
Damit kann das Problem der Ziehung einer repräsentativen Stichprobe bei unbekannter Grundgesamtheit umgangen werden. Dennoch gab es Gründe, die einer repräsentativen Datenerhebung für die vorliegende Arbeit entgegenstanden. Auf der Ebene der zu untersuchenden Merkmale zählte dazu die Schwierigkeit, bestimmte Variablen, wie spezifische Investitionen zu messen, für die keine objektivierbaren Daten vorliegen.
Bei einer Reihe von Merkmalen lagen zudem die Informationen, die für die Formulierung korrekter Messhypothesen erforderlich sind, wie etwa die Skalierung des Merkmals, nicht vor. Vielmehr galt es ja, genau diese Informationen zu ermitteln, weil sie nicht nur für ein Messmodell, sondern bereits für die Spezifikation des theoretischen Modells erforderlich sind. Vor allem aber war es dafür notwendig, nicht nur wenige, ausgewählte Variablen und deren Beziehung zueinander zu untersuchen, sondern den Einfluss mehrerer unterschiedlicher Merkmale festzustellen.