Düsing | Fundamente der Ethik | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 152, 334 Seiten

Reihe: problemata

Düsing Fundamente der Ethik

Unzeitgemäße typologische und subjektivitätstheoretische Untersuchungen
1. Auflage 2005
ISBN: 978-3-7728-3004-4
Verlag: frommann-holzboog
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Unzeitgemäße typologische und subjektivitätstheoretische Untersuchungen

E-Book, Deutsch, Band 152, 334 Seiten

Reihe: problemata

ISBN: 978-3-7728-3004-4
Verlag: frommann-holzboog
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



In die Pluralität und Unübersichtlichkeit der zahlreichen Ethik-Ansätze bringt Düsing Ordnung durch seine Klassifizierung grundlegender Ethik-Typen in Geschichte und Gegenwart. Ausgehend von seiner Theorie der Selbstbewusstseinsmodelle, entwickelt der Autor ein ethisches Prinzipiengefüge, in dem eine ideale ethische Gemeinschaft rein sich selbst bestimmender Personen entworfen wird. Er zeigt in Auseinandersetzung mit neueren und neuesten Ethik-Ansätzen, wie die grundlegenden Realisierungsgebiete der Ethik von dieser Konzeption geprägt werden und gibt Anregungen zu Anwendungsproblemen.

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1;Zusammenfassung;6
2;Summary;7
3;Inhalt;10
4;Vorwort;14
5;Einleitung: Die Diversität moderner Ethik-Entwürfe;16
6;1 Grundtypen der Ethik;24
6.1;Einleitung;24
6.2;1. Deontologie;25
6.3;2. Utilitarismus und Eudämonismus;34
6.4;3. Tugendlehre;42
6.5;4. Politische Ethik;48
6.6;5. Individualethik;54
6.7;6. Rationale oder empirische Ethikfundierungen;58
6.8;Resümee;73
7;2 Grundlagen und Probleme moderner Ethik-Entwürfe. Eine kritische Analyse;80
7.1;Einleitung;80
7.2;1. Neuere und neueste deontologische Lehren;81
7.3;2. Varianten des Utilitarismus;96
7.4;3. Typen evolutionärer Ethik;116
7.5;4. Ansätze zu einer Ethik als Tugendlehre;138
8;3 Subjektivität als Prinzip der Ethik;144
8.1;Einleitung: Handlungssubjekte in konkreten Beispielen;144
8.2;1. Selbstbewußtseinsmodelle. Eine Übersicht;149
8.3;2. Idealisierte voluntative Selbstbestimmung als Grundlage der Ethik;164
9;4 Das Prinzip der Ethik und seine grundlegenden Realisierungsgebiete;202
9.1;Einleitung;202
9.2;1. Ethische Subjektivität und Intersubjektivität als Begründungssinn der Pflichten;204
9.3;2. Das ethische Selbst und seine Tugenden;231
9.4;3. Das ethische Selbst, seine Zwecke und Güter sowie sein höchstes Gut;264
9.5;4. Individualethik und politische Ethik auf der Grundlage sittlicher Subjektivität und Intersubjektivität;285
9.6;5. Die subjektive Fundierung sittlicher Selbstbestimmung in Vernunft, in Gefühlen, in Selbstbewußtseinsmodellen;297
10;Schluß: Zur Methode der Idealisierung und der Realisierung;316
11;Verzeichnis der zitierten Literatur;322
12;Personenregister;338
13;Sachregister;342


VIERTES KAPITEL (S. 187-188)

Das Prinzip der Ethik und seine grundlegenden Realisierungsgebiete

Einleitung

Wie eingangs dargelegt, ergeben sich aus der Struktur des selbstbewußten Willens die verschiedenen grundlegenden Gebiete und Arten der Ethik. Dies kann nun dahingehend präzisiert werden, daß es die ideale voluntative Selbstbestimmung des Selbst und das darin implizierte Ideal einer ethischen Gemeinschaft sind, die das eigentliche Fundament für jene verschiedenen Gebiete und Arten der Ethik ausmachen. Jenes Ideal enthält nur den noematischen Vorstellungsinhalt, daß Personen von sich aus einander wechselseitig anerkennen und achten in ihrer jeweiligen idealen voluntativen Selbstbestimmung.

Da dies Ideal, konstituiert von der idealen voluntativen Selbstbestimmung, praktische Bedeutung haben und den Willen in seinen freien Entschließungen dazu bestimmen soll, es zu befördern, wird solche Beförderung also als schlechthin gesollt vorgestellt. Darin gründen die ethischen Pflichten und damit auch die Lehre über sie, die ethische Pflichtenlehre. Die sich in ihrem Wollen sittlich bestimmende Person faßt aber in der Beförderung dieses Ideals und spezifischer hinsichtlich der Ausführung ethischer Pflichten nicht lediglich verstreute, punktuelle Entschlüsse; sie bildet vielmehr aufgrund der Identität und synthetischen Einheit ihrer voluntativen Selbstbestimmung bestimmte ethische Haltungen aus als dauerhafte, konstante, subjektive Möglichkeiten oder Dispositionen zu handeln, in denen die Person sich zugleich selbst versteht, die Tugenden; die ethische Lehre über sie ist die Tugendlehre.

Der Wille des endlichen Selbst ist zudem in der voluntativen Vorstellung des Spannungsfeldes zwischen seinen Möglichkeiten und seiner Wirklichkeit teleologisch strukturiert; er entwirft, ausgehend von seinem wirklichen Zustand, im Vollzug der Selbstbestimmung inhaltlich erfüllte eigene Zwecke, die modal nur möglich sind, und sucht sie zu verwirklichen. Sofern ethische voluntative Selbstbestimmung von solcher teleologischen Beschaffenheit ist, verfolgt sie ethische Zwecke und als deren leitendes Prinzip einen inhaltlich bestimmten höchsten Zweck oder ein höchstes Gut, was in einer Lehre von ethischen Zwecken und von einem höchsten ethischen Zweck oder Gut ausgeführt wird.

So zeigt sich anhand von Grundstrukturen der idealen voluntativen Selbstbestimmung, daß eine subjektivitätstheoretisch fundierte Ethik alle drei entscheidenden Gebiete der Ethik in einer noch darzulegenden Ordnung zu behandeln hat. Solche Ordnung wird auch für den Typus dieser Ethik von prägender Bedeutung sein. Die ethische Darlegung dieser Pflichten-, Tugend- und Zweckelehre erfolgt nun jeweils in unterschiedlicher Weise, je nach dem ob deren primärer Referenzbereich der Einzelne oder die Gesellschaft ist, ob die Ethik also als Individualethik oder als politische Ethik durchgeführt wird. Beides ist hier erforderlich; da die ideale voluntative Selbstbestimmung vom einzelnen Selbst vollzogen wird, erweist sich die hiesige Ethik vorrangig als Ethik des Einzelnen und konkreter: des Individuums. Auf dieser Grundlage kann dann in spezifischer Explikation des Ideals einer ethischen Gemeinschaft auch die gesellschaftlich- politische Dimension dieser Ethik entwickelt werden.



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