Döpfner / Berner / Steinhausen | Psychopathologisches Befund-System für Kinder und Jugendliche (CASCAP-2) | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 219 Seiten

Döpfner / Berner / Steinhausen Psychopathologisches Befund-System für Kinder und Jugendliche (CASCAP-2)

Manual mit Glossar und Explorationsleitfaden
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-8444-3199-5
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Manual mit Glossar und Explorationsleitfaden

E-Book, Deutsch, 219 Seiten

ISBN: 978-3-8444-3199-5
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Das Psychopathologische Befund-System für Kinder und Jugendliche (CASCAP-2) dient der Erfassung der wichtigsten Merkmale psychischer Störungen im Kindes- und Jugendalter. Mithilfe des CASCAP-2 können über 100 psychopathologische Merkmale klinisch beurteilt werden. Die Diagnostikerin bzw. der Diagnostiker nimmt die Einschätzung auf der Basis einer klinischen Exploration des Kindes bzw. Jugendlichen und der begleitenden Bezugsperson(en) sowie anhand eigener Beobachtungen in der Untersuchungssituation vor.
CASCAP-2 besteht aus drei Komponenten: dem Befundbogen, dem Glossar und dem Explorationsleitfaden. Im Glossar werden die einzelnen Merkmale definiert, Beispiele für eine starke Symptomausprägung gegeben und abzugrenzende Merkmale aufgelistet. Der Explorationsleitfaden beinhaltet Beispielfragen und liegt in zwei Versionen vor, eine für die Exploration des Kindes bzw. des Jugendlichen und eine für die Exploration der Bezugsperson(en). Auf dem separat lieferbaren Befundbogen werden die klinischen Beurteilungen dokumentiert.
CASCAP-2 ist der Nachfolger des CASCAP-D. Im Befund-System wurden einige psychopathologische Merkmale hinzugefügt. Entsprechend wurden das Glossar und der Befundbogen überarbeitet und der Explorationsleitfaden erweitert. Im Manual wurden weitere empirische Studien ergänzt und es wird ein neues empirisches Skalenmodell vorgestellt.
CASCAP-2 ergänzt die kategoriale Diagnostik durch eine phänomenologische Beschreibung psychischer Störungen von Kindern und Jugendlichen auf der Ebene von Einzelsymptomen. Das für die Praxis konzipierte Instrument lässt sich sehr gut in klinische Routineabläufe integrieren.

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Zielgruppe


Fachärzt:innen für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Ärztliche und Psychologische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut:innen, Klinische Psycholog:innen, Studierende und Lehrende in der psychotherapeutischen Aus-, Fort- und Weiterbildung

Weitere Infos & Material


|13|1  Übersicht über das Psychopathologische Befund-System
1.1  Entwicklung und Zielsetzung
Das Psychopathologische Befund-System für Kinder und Jugendliche dient der klinischen Beurteilung einzelner psychopathologischer Merkmale (Symptome) aufgrund eines halbstrukturierten Interviews mit dem Patienten und der begleitenden Bezugsperson sowie aufgrund der Beobachtung des Untersuchers in der Untersuchungssituation. Obwohl weitgehend differenzierte standardisierte Interviews zur Erfassung psychischer Störungen bei Kindern und Jugendlichen existieren (z.?B. Görtz-Dorten, Thöne & Döpfner, 2022), werden diese Verfahren aufgrund ihres beträchtlichen Aufwandes in der klinischen Praxis kaum eingesetzt. Standardisierte Dokumentationen des psychopathologischen Befundes, die eine Beurteilung der psychischen Störungen von Kindern und Jugendlichen im Anschluss an eine klinische Exploration des Patienten und seiner Bezugsperson erlauben, wurden zwar in verschiedenen kinder und jugendpsychiatrischen Kliniken schon seit geraumer Zeit angewandt, sie deckten jedoch nicht den gesamten Bereich psychopathologischer Auffälligkeiten ab. Darüber hinaus war ein systematischer Vergleich über die verschiedenen Institutionen hinweg aufgrund der unterschiedlichen Konzeptionen der Befunde nicht möglich. Für die Erwachsenenpsychiatrie existiert dagegen seit längerem das von der Arbeitsgemeinschaft Methodik und Dokumentation in der Psychiatrie (AMDP) entwickelte Dokumentationssystem des psychischen Befundes, das vor allem im deutschen Sprachraum, aber auch darüber hinaus eine weite Verbreitung gefunden hat (Arbeitsgemeinschaft für Methodik und Dokumentation in der Psychiatrie, 2023; Fähndrich & Stieglitz, 2023; Stieglitz, Haug, Kis, Kleinschmidt & Thiel, 2023). |14|Bei der Entwicklung des Psychopathologischen Befund-Systems für Kinder und Jugendliche dienten das AMDP-System sowie die Diagnosekriterien nach ICD-10 und DSM-III-R bzw. DSM-IV als Orientierungsrahmen. Mit der Entwicklung des Befund-Systems wurden mehrere Ziele verfolgt: Erfassung der wichtigsten Merkmale psychischer Störungen Im Kindes- und Jugendalter: Das Befund-System musste breiter angelegt werden als das AMDPSystem für Erwachsene, das vor allem psychotische Störungen besonders differenziert erhebt. Zwar können alle psychopathologischen Phänomene des Erwachsenenalters spätestens im Jugendalter beobachtet werden, jedoch sind im Kindes- und Jugendalter die Schwerpunkte anders verteilt als im Erwachsenenalter: Psychosen und schwere affektive Störungen treten in der Regel erst ab dem Jugendalter auf und stellen auch in klinischen Populationen dieser Altersgruppe einen relativ geringen Anteil. Demgegenüber sind externale Störungen (hyperkinetische Störungen, Störungen des Sozialverhaltens) in allen Altersgruppen relativ häufig zu beobachten, während diese Störungsformen in der Erwachsenenpsychiatrie eher von untergeordneter Bedeutung sind. Darüber hinaus sind altersspezifische psychopathologische Phänomene zu beobachten, die im Erwachsenenalter nicht oder nur sehr selten auftreten. Dazu gehören psychische Auffälligkeiten, die im Rahmen des frühkindlichen Autismus zu beobachten sind, ebenso wie Entwicklungsstörungen psychischer Funktionen, z.?B. der Sprachentwicklung. Einsetzbarkeit in klinischen Routineabläufen: Um die Anwendung des Befund-Systems in der klinischen Routine zu erleichtern, wurde der Durchführungsökonomie besondere Beachtung geschenkt, indem analog zum AMDP-System die zu beurteilenden Merkmale in Merkmalsgruppen zusammengefasst wurden. Die Merkmalsgruppen können global entweder als unauffällig (Kodierung „nicht vorhanden“) oder nicht beurteilbar (Kodierung „nicht bekannt“) eingeschätzt werden, wobei dann die Beurteilung der Einzelmerkmale entfällt. Berücksichtigung der Situationsspezifität psychopathologischer Merkmale: Häufig lassen sich psychische Auffäl|15|ligkeiten bei Kindern und Jugendlichen in der Untersuchungssituation nicht direkt beobachten und beurteilen, sondern können nur durch Befragung des Patienten oder der Bezugsperson erhoben werden. Deshalb soll durch das Befund-System erstens die in der Untersuchungssituation während der Exploration feststellbare aktuelle Symptomatik beurteilt werden. Zweitens soll davon unabhängig das Ausmaß eingeschätzt werden, in dem die Symptomatik in anderen Kontexten (in der Familie, der Schule, in der Gleichaltrigengruppe usw.) auftritt. Die Entwicklung des Psychopathologischen Befund-Systems für Kinder und Jugendliche wurde 1989 an den Kliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universitäten Köln und Zürich begonnen. Die ersten Versionen (Döpfner et al., 1995) wurden ab 1990 in der klinischen Routineanwendung überprüft und in den folgenden Jahren mehreren Revisionen unterworfen. In mehreren Studien wurde das Instrument empirischen Analysen unterzogen (Döpfner et al., 1993; Döpfner, Berner, Schwitzgebel & Lehmkuhl, 1994; Döpfner, Wolff Metternich et al., 1997; Döpfner & Lehmkuhl, 1994). Im deutschsprachigen Raum ist dieses Befund-System auf eine breite Akzeptanz gestoßen, so dass es mittlerweile sowohl in der Kinder- und Jugenpdsychiatrie und Psychotherapie als auch in psychotherapeutischen Ambulanzen und Praxen routinemäßig eingesetzt wird. Da auch auf internationaler Ebene kein vergleichbares Instrumentarium vorlag, wurde ein European Network on Diagnostic Instruments for Children and Adolescents (ENDICAP) gegründet, dem Fachleute aus 14 europäischen Nationen angehören. Innerhalb dieses Netzwerkes wurde die Psychopathologische Befund-Dokumentation überarbeitet, und eine englische sowie eine deutsche Fassung wurden erstellt. Durch die Überarbeitung wurde das Instrumentarium verkürzt und vereinfacht. In der englischen Fassung erhielt das Instrument die Bezeichnung Clinical Assessment Scale for Child and Adolescent Psychopathology (CASCAP). Die deutsche Fassung Psychopathologischen Befund-Systems für Kinder und Jugendliche erhielt das identische Akronym mit dem Zusatz D (D = deutsch), also CASCAP-D. Bei |16|dem hier vorgelegten CASCAP-2 handelt es sich um den Nachfolger des CASCAP-D. Darin wird das Psychopathologische Befund-System um wenige psychopathologische Merkmale und um neuere empirische Studien erweitert. Eine detaillierte Zusammenfassung der Änderungen findet sich am Ende des ersten Kapitels im Abschnitt 1.6. 1.2  Erfasste Merkmalsbereiche
CASCAP-2 besteht aus 13 Modulen, in denen die insgesamt 103 Merkmale zu Merkmalsgruppen zusammengefasst sind (siehe Tabelle 1). Die Ausprägung der einzelnen Merkmale wird |17|anhand einer vierstufigen Skala (3?=?stark, 2?=?deutlich, 1?=?leicht, 0?=?nicht vorhanden) beurteilt, oder das Merkmal wird als nicht beurteilbar (9?=?nicht bekannt) eingeschätzt. Ganze Merkmalsbereiche können global als unauffällig (0?=?nicht vorhanden) oder als nicht beurteilbar (9?=?nicht bekannt) dokumentiert werden. In diesem Fall entfällt die Beurteilung der einzelnen Merkmale dieses Moduls. Merkmalsbereiche Anzahl der Items 1 Interaktion und Beziehung 10 2 Oppositionell-dissoziales Verhalten 8 3 ...



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