Becker Frederic von Rosenberg (1874–1937)

Diplomat vom späten Kaiserreich bis zum Dritten Reich, Außenminister der Weimarer Republik
1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-647-36076-8
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection

Diplomat vom späten Kaiserreich bis zum Dritten Reich, Außenminister der Weimarer Republik

E-Book, Deutsch, Band Band 083, 362 Seiten

Reihe: Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

ISBN: 978-3-647-36076-8
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
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Frederic von Rosenberg (1874-1937) served as a foreign services diplomat in several different functions and was for a short time even Foreign Minister in the cabinet of Chancellor Cuno. The biography of this conservative diplomat impressively shows how internal and external forces acted together to create politics. This is especially apparent in the phase between Germany´s defeat in World War I and the preparation of a new constitution in 1918, during the Ruhr Crisis of 1923, and during the beginnings of the Nazi regime under Adolf Hitler, which broke with all the traditional methods of the German diplomatic services. By taking reference to Rosenberg´s biography and autobiography, this volume can help us to better understand this eventful and complex period of German history and German foreign policy, stretching from the uneasy phase of Wilhelmine Germany to the beginnings of the Nazi dictatorship.

Dr. Winfried Becker ist em. Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Passau.

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1;Cover;1
2;Title Page;4
3;Copyright;5
4;Table of Contents;6
5;Body;8
6;Vorwort;8
7;I. Karriere im Kaiserreich;10
7.1;Das Elternhaus. Entscheidung für die diplomatische Laufbahn;10
7.2;Im Weltkrieg: Südosteuropa. Die Verfolgung der Armenier;21
7.3;Die Mitarbeit an den Friedensschlüssen von Brest-Litowsk und Bukarest;27
8;II. Verfassungswandel, Kriegsschulddiskussion und Neuanfang im diplomatischen Dienst;42
8.1;Umbruch und Demissionsabsicht;42
8.2;Der »Schwadronsgaul« bleibt im Geschirr;54
8.3;Österreichs schwerer Neubeginn. Enttäuschte Anschluss-Erwartungen;62
8.4;Rosenbergs Haltung zum Anschluss;69
8.5;Kontakte und Konzeptionen des Gesandten in Wien;79
8.6;»Das Idyll, das mir in Kopenhagen beschieden war«;88
9;III. Rosenberg und Cuno ringen um eine internationale Lösung des Reparationsproblems;96
9.1;Die ungelöste Reparationsfrage und eine schwierige Kabinettsbildung;96
9.2;Erste außenpolitische Initiativen und Ruhrbesetzung;110
9.3;Passiver Widerstand und ein Marathon diskreter Vorverhandlungen;129
9.4;Mai-August 1923 – Primat der Außenpolitik;147
9.5;Der Rücktritt der Regierung begräbt den ersten Erfolg;160
9.6;Der Problemhorizont der Reparationspolitik;167
10;IV. Dienst am Staat über die Zäsur von 1933 hinweg: Diplomat in Stockholm und Ankara;182
10.1;Schwedens innere und äußere Lage 1917–1933;182
10.2;»Der bayerische Wald grüßt die schwedischen Schären«;188
10.3;Völkerbunds- und Wirtschaftsfragen;194
10.4;Die schwedische Presse über die Entwicklung in Deutschland 1930–1933;201
10.5;Das Ende einer Laufbahn: der ehemalige Orientreferent im Staate Atatürks;210
11;Resümee;222
12;Erinnerungen des Botschafters Frederic von Rosenberg † 30. VII. 1937;238
12.1;Stammbäume;311
13;Abkürzungen;314
14;Quellen- und Literaturverzeichnis;318
14.1;Archivalische Quellen;318
14.2;Gedruckte Quellen, Literatur, Nachschlagewerke;322
15;Register;342
16;Back Cover;370


III. Rosenberg und Cuno ringen um eine internationale Lösung des Reparationsproblems (S. 95-96)

Rosenberg und Cuno ringen um eine Lösung des Reparationsproblems

Die ungelöste Reparationsfrage und eine schwierige Kabinettsbildung Das größte Problem der deutschen Außenpolitik lag Ende des Jahres 1922 in der ungelösten Frage der Reparationen. Die Artikel 231 bis 239 und 244 des Versailler Vertrags samt Anhängen hatten, ausgehend von der funktional auf die Entschädigungszwecke bezogenen Kriegsschuld Deutschlands, sehr hohe Reparationen nach dem Prinzip der Ersetzung bestimmter Kriegsschäden der Siegerstaaten einschließlich »Sachleistungen« – Schiffe, Tiere und Materialien, Kohlen, Koks und chemische Produkte – auferlegt.

Die Höhe der zu leistenden Gesamtsumme blieb unfixiert, weil die Schäden mechanisch addiert wurden und die Siegermächte sich über deren Gesamthöhe nicht einigen konnten. Die Reparationen wurden dringend für die Erstattung der Kriegsschulden Frankreichs und Englands an die USA benötigt, was die Ermittlung des Verteilungsschlüssels zusätzlich komplizierte. Für die deutsche Seite entstand der Eindruck einer ungemessenen Schuld, da auch Besatzungskosten, Vorkriegsschulden und andere verlorene Vermögenswerte der Sieger beglichen werden sollten.

Eine fatale Wirkung hatte der Rückzug der USA aus dem Vertragswerk, der einzigen Macht, die wirtschaftlich einen Siegerstatus hatte behaupten können. In der nach der Ratifizierung des Versailler Vertrages im Jahr 1920 eingerichteten Reparationskommission unter französischem Vorsitz waren die USA jahrelang nur durch Beobachter vertreten. Der Kontaktaufnahme mit diesem Gremium diente die Kriegslastenkommission mit einem ständigen Delegierten in Paris. Bereits ab dem 1. September 1919 kamen erhebliche deutsche Kohlelieferungen an Frankreich und andere Länder in Fluss. Dabei stellte sich das Problem der Anrechnung der rasch ansteigenden Sachlieferungen und der Besatzungskosten auf die monetär zu entrichtenden Reparationen.

Bis 1. Mai 1921 betrugen die deutschen Leistungen nach Angabe der Reparationskommission effektive – auf Besatzungskosten anzurechnende – 2,6 Milliarden Goldmark und zusätzlich 2,5 Milliarden aus Gutschriften, nach deutschen Berechnungen über 37 Milliarden Goldmark, nach offiziellen Mitteilungen der Deutschen Regierung bis Ende 1920 mehr als 20 Milliarden.

Die am 20. Juni 1920 in Boulogne zusammenkommenden alliierten Premierminister verlangten eine Gesamtsumme von 269 Milliarden, abgeleitet aus auf 42 Jahre gestreckten Jahreszahlungen, der in Paris versammelte Oberste Rat am 29. Januar 1921 Annuitäten für gleichfalls 42 Jahre, die sich auf insgesamt 226 Milliarden Goldmark beliefen, zusätzlich 12 Prozent Abgaben vom Wert der deutschen Jahresausfuhren. Die Londoner Konferenz erstellte am 5. Mai 1921 einen Zahlungsplan über 132 Milliarden Goldmark, zahlbar zur Tilgung und Verzinsung von Schuldverschreibungen (A-, B- und C-Bonds) in Jahresraten von 2 Milliarden Goldmark zusätzlich des Wertes von 26 Prozent der deutschen Jahresausfuhren.


Becker, Winfried
Dr. Winfried Becker ist em. Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Passau.



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