E-Book, Deutsch, 61 Seiten
Bayer Carl Laemmle - Sein Kampf um Bürgschaften für jüdische Flüchtlinge
1. Auflage in 2018
ISBN: 978-3-9818444-1-2
Verlag: Edition CARL LAEMMLE
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
I am doing what my heart dictates me to do and I do it unstintingly
E-Book, Deutsch, 61 Seiten
ISBN: 978-3-9818444-1-2
Verlag: Edition CARL LAEMMLE
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Der Titel erscheint gleichzeitig in Deutsch und in Englisch. Die Original-Zitate sind auf Englisch. .
In Stuttgart wurde am 08.12.2016 eine Austellung "Carl Laemmle Presents.." eröffnet.
In Bremerhaven im Deutschen Auswandererhaus und in Laupheim wird Carl Laemmle in der Dauerausstellung repräsentiert.
Carl Laemmle gewinnt immer mehr an Bedeutung in den USA und auch in Deutschland. Die Nationalsozialisten wollten sein Andenken vergessen machen.
Jedes Jahr im März findet im großem Medieninteresse die Verleihung des Produzentenpreises statt, der von der Produzentenallianz in Berlin 2017 gegründet wurde. Das Buch Laemmle Bürgschaften ist das Herzstück aller Bücher über Laemmle. 1996 wertete der Autor Udo Bayer Dokumente aus den Nationalarchiven in Washington D.C aus, die bis dahin länger als ein halbes Jahrhundert geschlummert hatten.
Zielgruppe
Leser, die sich für die Geschichte des 20. Jahrhunderts interessieren.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Sandy Einstein aus Kalifornien erinnert sich:
Als ich aufwuchs, sprach mein Vater kaum über seine Vergangenheit und ich hatte auch kein Interesse daran, ihn danach zu fragen. Er sagte, dass er während des nationalsozialistischen Terrorregimes in den 1930ern durch einen Produzenten in Hollywood freigekauft wurde und dass er dessen Sohn in Hebräisch unterrichtete, da er in Deutschland Hebräischlehrer und Kantor war. Mein Vater verstarb als ich 20 Jahre alt und meine Mutter als ich 37 Jahre alt war. Sie hinterließ ein handschriftliches Testament, einige Finanzunterlagen und ungefähr 40 deutschsprachige handgeschriebene Briefe meines Vaters; alles verstaut in einer Kleiderkiste.
Ende 2010 – 28 Jahre nach dem Tod meiner Mutter – beschloss ich, mehr über meine Vorfahren zu erfahren. Gerade weil ich mich in meinen jungen Jahren nicht mit meiner Familiengeschichte auseinandergesetzt hatte. Ich öffnete die Kleiderkiste und fand Briefe meines Vaters. Einer fiel mir besonders auf, denn die Adresse lautete: Herrn Karl Laemmle Karlsbad Hotel Imperial. Ich weiß nicht wie mein Vater in den Besitz des Briefes kam. Es war ein Brief, den er an den Hollywood-Produzenten Carl Laemmle geschrieben hatte. Ich habe ihn übersetzt und erfahren, dass er in dem Brief Carl Laemmle zusagte, mit ihm nach Amerika zu kommen. Durch diesen Brief war ich so fasziniert, dass ich mehr über die Geschichte meines Vaters und seiner Herkunft erfahren wollte. Ich durchsuchte das Internet, erfuhr mehr über Carl Laemmle und entdeckte einen Aufsatz von Udo Bayer mit dem Titel ‚Laemmle’s List’, den er 1998 für das ‚Film History Journal’ geschrieben hatte. Unter anderen wurde beschrieben, dass Carl Laemmle Bürgschaften ausgestellt hatte, um deutsche Juden vor der Unterdrückung des Nazi-Regimes in den 1930ern zu retten. Nachdem ich den Aufsatz gelesen hatte, wurde mir klar, dass mein Vater einer derjenigen war, für den über ‚Laemmle’s List’ eine Bürgschaft ausgestellt wurde. Das war die entscheidende Erkenntnis für mich.
Ich trat mit Udo Bayer, dem renommierten Laemmle-Historiker in Laemmles Geburtsstadt Laupheim, in Kontakt und schickte ihm die etwa 40 Briefe meines Vaters zur Übersetzung. Dies war der Beginn unserer Freundschaft. Nachdem ich Udos Ausführungen gelesen hatte, entstand das Bedürfnis, die Welt auf Carl Laemmles unbekannte humanitäre Einsätze aufmerksam zu machen und ich begann, dies in der Medienlandschaft zu verbreiten. Udo und ich mailten uns. So erfuhr ich weitere Hintergründe über Laemmle, seine Bürgschaftserklärungen sowie die politische Situation der 1930er in Deutschland. Er sendete mir Archivdokumente aus dem Nationalarchiv in Washington D.C. und aus anderen Quellen zu. Diese Unterlagen sollten mir bei der Publikation von Artikeln helfen. Doch trotz der wertvollen Informationen, die ich von Udo erhalten hatte, war es sehr schwer, bei den Medien Interesse dafür zu wecken, einen Artikel über Laemmle und seine unbekannten humanitären Einsätze zu veröffentlichen. Ich zeigte jedoch Beharrlichkeit und gab nicht auf. Schließlich gelang es mir, die Publikation lokaler wie auch überregionaler Artikel zu initiieren. Mein größter Erfolg war die Kontaktaufnahme zu dem geschätzten Autor Neal Gabler. Nach großen Anstrengungen gelang es Herrn Gabler und mir, die New York Times für eine weltweite Veröffentlichungen eines Artikels über Laemmle zu gewinnen.
Im September 2013 reiste ich nach Laupheim, um Udo zu besuchen. Er war ein unübertreffbarer Gastgeber und Reiseführer. Er führte mich zu dem Ort, an dem sich damals die jüdischen Schule befand, an der mein Vater unterrichtete hatte, die Synagoge stand, in der er Kantor war und zum ‚Museum zur Geschichte von Christen und Juden’, in dem ein ganzer Flügel Carl Laemmle gewidmet ist...