Bayer | Carl Laemmle und Sophie N. | Buch | 978-3-9818444-5-0 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 1, 18 Seiten, Format (B × H): 145 mm x 210 mm, Gewicht: 25 g

Reihe: Laemmle Luck Geschichte - Begegnungen mit Zeitzeugen

Bayer

Carl Laemmle und Sophie N.

Emigration und Reichspogromnacht - Begegnung mit einer Zeitzeugin-
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-9818444-5-0
Verlag: Edition CARL LAEMMLE

Emigration und Reichspogromnacht - Begegnung mit einer Zeitzeugin-

Buch, Deutsch, Band 1, 18 Seiten, Format (B × H): 145 mm x 210 mm, Gewicht: 25 g

Reihe: Laemmle Luck Geschichte - Begegnungen mit Zeitzeugen

ISBN: 978-3-9818444-5-0
Verlag: Edition CARL LAEMMLE


Der Gasthof „Zum Ochsen“ war bis 1938 kultureller Mittelpunkt
im süddeutschen Städtchen Laupheim.
Carl Laemmle, der erfolgreiche Gründer der Universal Studios,
war in den 1920er Jahren ein willkommener Gast im „Ochsen“.
Die Autorin lernte Sophie Nördlinger, die ehemalige Ochsenwirtin
tin, in New York 1989 persönlich kennen.
Die Zeitzeugin wusste viel von damals zu erzählen – auch von
ihrer bittersten Erfahrung – von den Ereignissen in der Reichspogromnacht
am 9. November 1938.
Ihren Lebensmut in der Emigration zum Aufbau einer neuen
en Existenz verdankte Sophie N. dem Hollywood-Pionier Carl
Laemmle.

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Zielgruppe


Pädagogen, Schüler, Wissenschaftler


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Meine Begegnung mit Sophie Nördlinger
-Das leidvolle Schicksal der Emigranten
-Wohin flohen die Nördlingers?
-Woran erinnerte sich Sophie Nördlinger?
-Sophie Nördlinger erzählte von ihrem herzensguten
Ehemann Benno
-Die Synagoge brannte am 9. November 1938 in Laupheim


Meine Begegnung mit Sophie Nördlinger
G. Bayer
Die persönliche Begegnung mit der letzten jüdischen Ochsen-Wir-
tin, Sophie Nördlinger, in New York 1989 möchte ich hier aus
meiner Erfahrung und Sichtweise weitergeben. Sophie Nördlinger
kannte Carl Laemmle noch persönlich aus Laupheim und weckte
unser Interesse für unsere Laemmle-Recherchen.
Sophie Nördlinger, geb. Sänger, wurde am 3.4.1898 in Laup-
heim als einziges Kind von Albert Sänger (bis 1929) und Klara
Sänger (geb. Einstein, 1865–1942) geboren. Sophie Nördlingers
Großvater Benjamin Sänger kaufte den Ochsen, heute bekannt als
„Zum Rothen Ochsen“, im Jahre 1860. Erbaut wurde das Gebäude
um die Wende des 18. und 19. Jahrhunderts.
Bis in die 1930er Jahre, in einer Zeit ohne Fernsehen, Radio
und Internet, war für das Städtchen Laupheim der jüdische Gast-
hof Ochsen der Dreh-und Angelpunkt des kulturellen und gesel-
ligen Lebens. Es war ein Haus ersten Ranges, wie in einer spaß-
haften Anzeige des Gesangsvereins „Frohsinn“ von 1914 zu lesen
war. Das beliebte Wirtshaus hatte mehr als nur Gastronomie mit
der Spezialität „Saure Kutteln“ zu bieten. Für Hochzeitsfeiern
und Purim-Feste zog man jedoch den größeren jüdischen Gast-
hof „Zum Kronprinzen“ vor. Der Leser, der das heutige Gasthaus
„Zum Rothen Ochsen“ kennt, ist amüsiert über die Aufzählung
der vielen Räumlichkeiten, wollten doch die Verfasser des Arti-
kels die vielfältigen Geselligkeiten im Gasthaus Ochsen etwas
ironisch hervorheben.
Das leidvolle Schicksal der Emigranten
Zwischen 1987 und 2003 hatte ich zusammen mit meinem in
2015 verstorbenen Mann, Udo Bayer, in den USA sowie auch hier
in Laupheim eine ganze Reihe von Begegnungen mit jüdischen
deutschstämmigen Amerikanern, die alle ein Schicksal miteinan-
der teilten: Sie mussten sich wegen des grausamen Naziterrors in
der Hitler-Zeit eine neue Heimat suchen. Das Leben eines Juden
war in der Hitlerzeit nicht viel wert. Deshalb sahen die Emigran-
ten die Rettung ihres Lebens als Geschenk an, das sie Zufällen zu
verdanken hatten.
Doch bei unseren Begegnungen spürten wir, wie das Geschehene
sie in ihrem Inneren noch wie ein Stachel schmerzte. Viele hatten
ihre leidvollen Erfahrungen lange verdrängt. Für einige war es das
erste Mal, dass sie sich gegenüber Deutschen der heutigen Gene-
ration öffneten. Stockend berichteten sie über ihre Erlebnisse und
Der Ochsen in den 1920er Jahren in Laupheim
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ihre Flucht in dieser schrecklichen Zeit. Für unser Zuhören waren
sie sehr dankbar. Die starken emotionalen Ereignisse waren den
Geretteten ebenso in ihr Gedächtnis eingebrannt wie ihre glück-
lichen Kindheitserlebnisse in ihrer Geburtsstadt. Tief betroffen
erkannten wir, dass jeder der Emigrierten auch von nahen Ver-
wandten berichten konnte, die es nicht mehr geschafft hatten,
den Fängen der Nazi-Schergen zu entkommen. In den persönli-
chen Gesprächen mit den 70- bis 80-jährigen Zeitzeugen fühlten
wir uns teilweise beklommen sprachlos, als sie von ihren einsti-
gen Qualen in Deutschland sprachen. Jede einzelne dieser persön-
lichen Geschichten, die allesamt von unfassbarem Leid erzählten,
hat uns aufgewühlt und sowohl bei mir als auch meinem Mann
tiefe Eindrücke hinterlassen. Wir empfanden damals große Scham,
Deutsche zu sein. Wie konnte es sein, dass so viele Deutsche so
wenig Mitgefühl aufgebracht haben? Wo war die Menschlichkeit
nur geblieben? Als Nachkriegskind hätte ich einige persönliche
Fragen an meine eigenen Eltern gestellt, die jedoch bereits nicht
mehr lebten.


Bayer, Gabriele
Die Autorin hatte Kontakte mit Zeitzeugen in den USA seit den 1980 er Jahren, besonders zu Zeitzeugen von Carl Laemmle. Sie ist mit Nachfahren der Laemmle Familie heute noch in freundschaftlichem Kontakt.



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