E-Book, Deutsch, Band Band 040, 482 Seiten, Format (B × H): 158 mm x 240 mm
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E-Book, Deutsch, Band Band 040, 482 Seiten, Format (B × H): 158 mm x 240 mm
Reihe: Arbeiten zur Religionspädagogik (ARP)
ISBN: 978-3-86234-065-1
Verlag: V&R unipress
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection
Fachgebiete
Weitere Infos & Material
1;Inhalt;7
2;Zur Einführung;9
3;Erster Teil: Gemeindepädagogische Grundlagen;15
3.1;1. Gottfried Adam/Rainer Lachmann Was ist Gemeindepädagogik?;17
3.2;2. Rainer Lachmann Problemorientierte Geschichte der Gemeindepädagogik;43
3.3;3. Claudia Hofrichter Das katechetische Handeln der Kirche Katholische Entwicklungen und Spezifika;65
3.4;4. Rudolf Englert Lebenslauf und religiöse Entwicklung;87
3.5;5. Susanne Breit-Kefller/Martin Vorländer Ehrenamtliche Mitarbeitende;113
3.6;6. Gottfried Adam/Rainer Lachmann Gemeindepädagogische Didaktik und Planung;131
4;Zweiter Teil: Gemeindepädagogische Handlungsfelder;151
4.1;7. Norbert Mette Religiöse Erziehung in der Familie;153
4.2;8. Matthias Spenn Kirchliche Arbeit mit Kleinkindern;173
4.3;9. Frieder Harz Evangelische Kindertagesstätten;193
4.4;10. Christian Grethlein Kindergottesdienst;217
4.5;11. Martin Steinhäuser Christenlehre in gemeindepädagogischer Perspektive;239
4.6;12. Gottfried Adam Konfirmandenarbeit: Profil und Perspektiven;257
4.7;13. Ulrich Schwab Kirchliche Jugendarbeit in Deutlichkeit und Offenheit;285
4.8;14. Robert Schelander Kirchenpädagogik: Lernen im und am Lernort Kirche;307
4.9;15. Peter Bubmann Kirchenmusik als Bildungschance;321
4.10;16. Martin Schreiner Evangelische Schulen und Schularbeit;333
4.11;17. Dietrich Rusam Studierendengemeinde;351
4.12;18. Renate Zitt Diakonisch- soziales Lernen in der Gemeinde;365
4.13;19. Jürgen Wolff Evangelische Erwachsenenbildung zwischen Profil und Zeitgeist;383
4.14;20. Peter Bubmann Der Kirchentag als Bildungsangebot;415
4.15;21. Renate Rogall-Adam Altenbildung als kirchliches Handlungsfeld;427
4.16;22. Roland Rosenstock Lernort Internet;453
5;Dritter Teil: Anhang;465
5.1;23. Abkürzungsverzeichnis;467
5.2;24. Verzeichnis der Mitarbeitenden;471
5.3;25. Namenregister;473
5.4;26. Sachregister;481
"Zweiter Teil: Gemeindepädagogische Handlungsfelder (S. 151-152)
7. Norbert Mette Religiöse Erziehung in der Familie
Die erste soziale Umgebung für ein neu geborenes Kind ist die Familie, zunächst vor allem verkörpert durch die Mutter. Unter welchen familiären Bedingungen es aufwächst, ist grundlegend und prägend für seine ganze weitere Persönlichkeitsentwicklung.
1. Familie als Ort der Menschwerdung
Es hängt eben viel für die Menschwerdung eines Menschen davon ab, ob er beispielsweise als Kind elterliche Zuwendung zu spüren bekommt oder Ablehnung, ob es in seiner Entwicklung zu immer größerer Selbstständigkeit von den Eltern gefördert oder ob es in überfürsorglicher Abhängigkeit gehalten wird, ob es in einer seine Sinne und sein Denken anregenden Umgebung aufwachsen kann oder ob sein Ambiente es eher emotional und geistig abstumpfen lässt, ob über die Familie sich die sozialen Kontakte erweitern oder ob die Familie sich nach außen abkapselt u.a.m. Es sind jedoch nicht nur die Kinder, für deren Persönlichkeitsentwicklung die Familie ein entscheidender Ort ist.
Auch für die erwachsenen Partner verändert sich mit der Geburt eines Kindes ihre Weise der Beziehung zueinander und des Zusammenlebens nicht unerheblich. Sofern sie das Kind bzw. die Kinder wirklich an- und aufnehmen, erfahren sie es bzw. sie als Bereicherung auch für sich selbst, und zwar sowohl für ihre je individuelle als auch für ihre gemeinsame Weiterentwicklung. Aber auch der Umkreis derer, um die man sich sorgt, wird größer. Dass der Umgang mit Kindern nicht immer nur mit Freude verbunden ist, sondern sich auch schwierig gestalten und belastend werden kann, muss nüchtern gesehen werden. Familiäre Beziehungen können auch scheitern.
Nicht zuletzt spielt für die Bedingungen des familiären Zusammenlebens eine Rolle, ob den Eltern und Kindern die dafür notwendigen materiellen Ressourcen zur Verfügung stehen. Das Kind, das von früh an durch seine Arbeit mit dazu beitragen muss, dass seine Familie überlebt, hat erheblich andere Voraussetzungen für seinen Werdegang als das Kind, dessen Zimmer mit Spielsachen zuhauf ausgestattet ist.
Ob dieses darum auch in seiner emotionalen Reifung begünstigt ist, ist allerdings nicht schon aufgrund des materiellen Wohlstands ausgemacht. Verwahrloste Kinder sind vermehrt auch in den reichen Bevölkerungsschichten anzutreffen. Darüber hinaus nimmt die Zahl der soziopathogenen Kinder und Jugendlichen, die völlig empfindungslos gegenüber der Brutalität sind, mit der sie gegen andere vorgehen, in erschreckendem Maße zu."