Zwengel | Raumschiff Promet - Von Stern zu Stern 33: Der falsche Orff | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 5033, 150 Seiten

Reihe: Raumschiff Promet - Von Stern zu Stern (Science-Fiction-Abenteuer)

Zwengel Raumschiff Promet - Von Stern zu Stern 33: Der falsche Orff


1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-95719-593-7
Verlag: Blitz Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 5033, 150 Seiten

Reihe: Raumschiff Promet - Von Stern zu Stern (Science-Fiction-Abenteuer)

ISBN: 978-3-95719-593-7
Verlag: Blitz Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Was haben die Zeren des Orff zu verbergen? Mar Toger und Mo Humas, zwei hochrangige Angestellte im Palast des Orff, werden von den Wächtern der Regierung gejagt. In ihrer Begleitung ist ein Mann, der dem Allmächtigen Gebieter zum Verwechseln ähnelt. Auf dem Planeten Osch kämpft die Mannschaft der Promet II um das Leben von zwei Abtrünnigen, die auf eine entlegene Leitstelle verbannt wurden. Gefahr droht auch von drei Tonnenraumern mit tödlichen Vollstrecker-Robotern an Bord.

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Kapitel 1

Baranad-Stadt, Palast des Allmächtigen Gebieters Orff, 35. 12. Junkti

Der Mar Toger und Mo Humas saßen immer noch zusammen mit dem Orff auf der Bank im Garten seines privaten Wohntraktes und blickten vollkommen erstaunt zum Himmel. Keiner von ihnen hatte mit diesem desaströsen Ablauf des Sonnenreigens gerechnet. Vor allem der Mar war fassungslos. Er hatte bereits vier Reigen in seinem Leben gesehen und der letzte von ihnen war schon nicht besonders beeindruckend gewesen. Gesteuert hatte ihn der Auslöser Renc Kun, der glücklicherweise nicht Togers Wahl für dieses Amt gewesen war. Ein anderer Mar hatte Kun wegen seiner Verfehlungen nach Osch verbannt. Vielleicht wäre das schon ein Hinweis darauf gewesen, diesen verantwortungsvollen Posten nicht unbedingt nur mit Straftätern zu besetzten. Es musste doch ein paar Idealisten und glühende Orff-Anhänger geben, die mit Freude und Todesverachtung die Leitstelle Tro übernehmen wollten. Allerdings sollte sich Toger momentan weniger Gedanken um die vorherigen Sonnenreigen machen, denn er trug die Mitverantwortung für diesen hier.

Inzwischen fand er sogar Katastrophe eine viel zu milde Bezeichnung dafür. Der Sonnenreigen war viel zu früh gestartet und lange vor der vollen Blüte zerfallen. Allem Anschein nach war das Ereignis nicht nur optisch eine Enttäuschung, sondern es war offenbar auch noch total zerstörerisch. Er konnte nur vermuten, was sich gerade im Tro-System abspielte. Trotzdem musste er etwas sagen. Schließlich saß er neben dem Orff, dem allmächtigen Gebieter, der dieses Ereignis angeordnet hatte und zu dessen Ehren es veranstaltet wurde. Toger konnte nicht einfach nur stumm herumsitzen, als habe er nichts damit zu tun. Gerade erst hatte er im Saal des Obersten Zer miterleben müssen, wie der Orff den aktuellen Auslöser, Togers Auslöser, zusammengebrüllt hatte, damit dieser Sonnenreigen ein Erfolg wurde. Und nun diese Schande. Der Mar wagte nicht einmal, seinen Kopf in Richtung des Orff zu wenden.

Während seine Gedanken noch rasten und er überlegte, was er nun tun sollte, änderte sich die Anzeige auf dem großen Visoren-Bildschirm über dem Palast. Anstelle der kläglichen Reste des gescheiterten Ereignisses, wurden nach kurzer Pause Bilder eines früheren Sonnenreigens gezeigt. Mar Toger erkannte sofort, dass es sich um die Aufzeichnung des vorletzten Sonnenreigens handelte, und er war sicher nicht der einzige, dem das auffiel. Aber immerhin gab es nun eine Übertragung des angekündigten Schauspiels als Machtspektakel des Orff. Der Ersatz wurde von den Zeren nicht kommentiert, sie versuchten wohl tatsächlich, damit beim Publikum durchzukommen.

Toger linste vorsichtig zum Orff neben sich und erwartete Gebrüll. Nach diesem Debakel musste der Allmächtige Gebieter sicher seine sanfte Art schnell wieder ablegen und zu alter Form zurückkehren.

„Es tut mir leid, Allmächtiger Gebieter“, stammelte Toger. „Ich bin absolut entsetzt über dieses Debakel. Es gibt keine ausreichenden Worte der Entschuldigung für mein Versagen und ich unterwerfe mich völlig Eurer Gnade.“

Als keine Antwort erfolgte, wagte es der Mar, den Orff direkt anzusehen. Der Allmächtige Gebieter schien keineswegs erzürnt, wegen des misslungenen Sonnenreigens. Mit einem Ausdruck von Freude auf dem Gesicht betrachtete er die Aufzeichnung des früheren Sonnenreigens auf dem Visoren-Bildschirm.

Irritiert fuhr Toger fort: „Ich bitte auch um Vergebung und Gnade für den neuen Auslöser Nare Dugas und seine Frau. Sie sind neu auf diesem Posten und verfügten nicht über die notwendige Erfahrung. Und wenn ich das bemerken darf, ich wurde auch etwas von der Aufgabe überrumpelt, diesen Posten so schnell besetzen zu müssen. Hätte ich mehr Zeit gehabt, einen geeigneten Kandidaten zu …“ Der Orff unterbrach ihn, indem er eine Hand leicht anhob. Toger schwieg sofort.

Der Allmächtige Gebieter reagierte völlig gelassen und lächelte den Mar sogar an. „Ich darf dich beglückwünschen, Mar Toger. Es war ein mutiger Schritt, diesen Auslöser auszuwählen.“

Toger klappte die Kinnlade herunter. Es war ein guter Moment, um einfach mal zu schweigen und sich an der Tatsache zu erfreuen, dass er offenbar davongekommen war. Doch er war so überrascht von der Reaktion des Orff, dass er einfach weiterredete. „Ich verstehe nicht, warum weder der Hohe Zer noch die anderen Zeren dieses Debakel vorhergesehen haben. Wir hätten noch rechtzeitig eingreifen können, um euch diese Blamage zu ersparen, Allmächtiger Gebieter.“

Der Orff seufzte traurig. „Die Zeren sind Lügner. Sie haben schon seit langer Zeit ihre Fähigkeit der Prognose von zukünftigen Wahrheiten eingebüßt.“

Toger erschrak bis ins Mark. In aller Öffentlichkeit die Macht der Zeren anzuzweifeln war ein unglaublicher Frevel, der mit dem sofortigen Tod bestraft wurde. Er blickte sich nach allen Seiten um, ob jemand die Worte gehört hatte. Selbst die Tatsache, dass der Orff persönlich sie ausgesprochen hatte, konnte den Mar nicht beruhigen.

Das Bild auf dem großen Visoren-Bildschirm änderte sich und riesengroß erschien am Himmel über Baranad City das Gesicht des Orff.

Mit steinerner Miene und gewohnt herrischem Ton begann er zu sprechen: „Bürger meines Reiches. Freuen wir uns über den gelungenen Ablauf des Sonnenreigens, den ich als Zeichen meiner Dankbarkeit habe erscheinen lassen. Zum Wohle aller Bewohner des Reiches. Dank meiner weitreichenden Fürsorge für alle Völker meines Reiches gibt es keine Konflikte und Kriege mehr. Alle leben vereint in Wohlstand und Frieden, denn erst unter meiner Herrschaft ist unser Planetenverbund zur ewigen Blüte aufgestiegen. Aber auch das Wohlergehen so vieler anderer Völker liegt mir am Herzen, die bisher noch nicht ihren Weg in unser Reich gefunden haben und noch nicht alle seine Vorzüge genießen können. Wir blicken in eine strahlende Zukunft. Aber es gibt dort draußen auch eine Menge Völker, die uns feindlich gesonnen sind. Die Zwietracht säen wollen, indem sie Lügen verbreiten. Sie sind neidisch auf unseren Erfolg und wollen ihn uns wegnehmen. Sie wollen nicht daran teilhaben an unserer großen Vision und wollen kein Teil des Reiches werden. Nein, sie wollen alles für sich, ohne sich dafür anzustrengen. Sie sind Diebe und Mörder. Deshalb müssen wir auch in Zukunft wachsam sein, wenn uns Fremde besuchen. Ihr habt sicher von den Leuten in dem Tropfenschiff gehört. Das sind Verbrecher der schlimmsten Sorte und nur die Vorhut. Jederzeit können andere an ihrer Stelle erscheinen. Sie machen unhaltbare Versprechungen, mit denen sie vielleicht die Schwächsten unter uns verführen können, eine Dummheit zu begehen. Deshalb müssen wir wachsam sein und es auch bleiben, um allen Bedrohungen von außen zu trotzen. Hört nicht auf solche Verlockungen und meldet jedes Fehlverhalten, nur so bleiben wir stark genug.“

Der Mar Toger verfolgte staunend die Ansprache. Er verstand nun gar nichts mehr. Wie konnte der Orff dort angeblich direkt zu seinen Untertanen reden? Warum gab man nicht zu, dass es eine Aufzeichnung war? Nur darum konnte es sich handeln, schließlich saß der Orff die ganze Zeit neben ihm. Zum ersten Mal fiel ihm auf, dass die Haarfarbe nicht stimmte. Der Orff hatte braune Haare, die hatte er auch zuletzt noch bei dem Gespräch mit dem Auslöser auf Osch gehabt. Aber dieser Mann hier hatte graues Haar. Er wirkte nicht älter, nur die Haarfarbe unterschied sich. Wurde er für seine Ansprachen ans Volk geschminkt?

Mo Humas bemerkte den prüfenden Blick des Mar und wandte sich dann an den Orff. „Der Mar Toger ist sehr verwirrt wegen der jüngsten Ereignisse. Ich könnte mir vorstellen, dass er tausend Fragen hat. Darf ich ihn einweihen?“

Der Orff nickte. „Nur zu.“

Bevor Mo ein weiteres Wort sagen konnte, wurde es laut im Gebäude. Der Lärm drang sogar bis zu ihnen in den Garten. Alle drei standen von der Bank auf. Der Orff lief in den Wohnbereich um nachzusehen, während auf dem Visor sein Abbild immer noch weitersprach. Mo folgte dem Allmächtigen Gebieter.

Zurück blieb der Mar Toger, der nicht so recht wusste, was er nun tun sollte. Doch da es keinen anderen Weg aus dem Garten gab als durch das Gebäude, schloss er sich ihnen an. Der Orff marschierte durch den kargen Flur und legte ein ordentliches Tempo vor. Von hinten war nicht zu erkennen, ob er wegen des Lärms empört war oder nur neugierig den Geräuschen folgte. Mo Humas hatte ihn inzwischen eingeholt und wollte ihn gerade am Arm festhalten, als sie weiteren Lärm hörten und ihn dieses Mal als Explosion identifizierten. Im Inneren des Palastes wurden Türen aufgesprengt, jemand drang mit Gewalt in den Privatbereich des Orff ein.

Am Durchgang zu den Räumlichkeiten blieben Mo und der Orff stehen, sodass Toger sie einholen konnte. „Was geschieht hier?“, fragte er außer Atem.

Mo stieß einen Laut aus, dass er schweigen solle. Also schob er sich an ihr vorbei neben den Orff, um in den Raum zu sehen, den er vorhin durchquert hatte. Er erstarrte beim Anblick von mehreren Eindringlingen, die sich im Raum verteilten und direkt auf sie zu kamen.

„Ist denn niemand zum Schutz des Orff hier?“, flüsterte Toger aufgeregt.

„Das da sind die Wächter des Orff“, antwortete Mo hinter ihm.

„Sie suchen uns, um uns vor einer drohenden Gefahr zu beschützen“, sagte Toger mit unsicherer Stimme.

„Begreifst du es nicht? Sie sind die drohende Gefahr“, sagte Mo Humas. „Wir müssen weg!“

Mehrere Wächter kamen in ihre Richtung und hatten die Waffen...



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