Zimmermann | Rosen, Chaos, Hochzeitsparty | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 192 Seiten

Reihe: Freche Mädchen - freche Bücher

Zimmermann Rosen, Chaos, Hochzeitsparty

aus der Reihe Freche Mädchen – freche Bücher!
12001. Auflage 2012
ISBN: 978-3-522-65156-1
Verlag: Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

aus der Reihe Freche Mädchen – freche Bücher!

E-Book, Deutsch, 192 Seiten

Reihe: Freche Mädchen - freche Bücher

ISBN: 978-3-522-65156-1
Verlag: Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Carlotta ist total aufgeregt: Ihr Vater hat Natascha einen Heiratsantrag gemacht! Nun steht das große Fest vor der Tür. Um ihren Freund Jannis zu beeindrucken, präsentiert ihm Carlotta das Hochzeitskleid. Doch oh Schreck - plötzlich entdeckt sie einen roten Fleck am Ausschnitt. Der war doch vorher noch nicht da! Und muss unbedingt wieder weg, denn die rauschende Hochzeitsparty naht mit großen Schritten. Nach vielen missglückten Selbstversuchen bringt sie das Kleid zur Reinigung - und trifft dort den coolen Chris, der ihr nicht mehr aus dem Kopf geht ... Reihe 'Freche Mädchen - freche Bücher!'

Irene Zimmermann lebt in Baden-Baden und ist seit den neunziger Jahren erfolgreich auf dem Kinder- und Jugendbuchmarkt vertreten, zuerst mit Kinderkrimis, dann in der Kultserie 'Freche Mädchen - freche Bücher!', in der sie diverse Bestseller schrieb. Viele ihrer Bücher wurden übersetzt, u.a. ins Türkische, Italienische und Chinesische, insgesamt in 14 Sprachen.
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»Carlotta


Bergmann! Ich frage dich hiermit: Willst du mich zum Ehemann nehmen und für immer und ewig lieben?«

Einen Moment lang schließe ich die Augen und diese Gelegenheit nutzt Jannis natürlich sofort, um mich zu küssen.

»Stopp!«, protestiere ich lachend. »Das gilt nicht! Ich bin gar nicht dazu gekommen, dir das Jawort zu geben. Folglich sind wir überhaupt noch nicht verheiratet, also zumindest nicht so richtig. Und wenn du nicht auf der Stelle wieder ganz lieb bist und gefälligst wartest, bis mir die richtige Antwort einfällt, musst du dir eben eine andere Braut suchen.«

Jannis grinst mich so lange erwartungsvoll an, bis ich schließlich sage: »Von mir aus, ich gebe mich geschlagen.«

Da ruft er: »Musik!«, und während er mich durchs Wohnzimmer wirbelt, trötet er mit gespitztem Mund etwas, was so ungefähr wie ein Hochzeitswalzer klingt.

Immer wenn er Luft holen will, habe ich Erbarmen mit ihm und er bekommt einen dicken Kuss. Minutenlang geht das so. Wir tanzen um den Esstisch herum, dann in die Küche, von dort aus durch die ganze Diele und wir bleiben erst stehen, als wir vor dem großen Spiegel angelangt sind.

»Du schaust so wunderschön aus, mein Schatz«, flüstert Jannis und schaut mich verliebt an. »Einfach nur wunderschön.«

Ich streiche meine Haare zurück, lächle meinem Spiegelbild zu und finde, dass Jannis ausnahmsweise mal recht hat. Vielleicht sollte man ab und zu ein Brautkleid tragen, zumindest eines von der Sorte, wie ich es gerade anhabe: schulterfrei, aus glänzender cremefarbener Seide, oben herum schmal geschnitten, mit Blüten und Strasssteinchen, die aufblitzen, wenn Licht darauffällt, und einem halblangen, schwingenden Tüllrock. Das Kleid ist ein wahnsinniger Hingucker. Dass ich das Oberteil mit weißen Tennissocken von Papa ausgestopft habe, fällt fast gar nicht auf.

Wenn ich mir jetzt Jannis in einem schwarzen Smoking, mit weißem Hemd und dunkler Fliege aus Samt vorstelle und nicht in tausendmal gewaschenen Jeans und blassgrünem T-Shirt mit dem Aufdruck What’s on?, dann würde ich ihn tatsächlich am liebsten vom Fleck weg heiraten.

Jannis scheint meine Gedanken zu ahnen, denn er legt den Arm um mich und flüstert mir zärtlich ins Ohr: »Ach komm, Carlotta, wir haben noch so viel Zeit. Erst mal heiratet Natascha.«

Ich gebe ihm ein Küsschen, ein leicht verrutschtes, weil Jannis sich in dem Moment vorbeugt, um einen Minifussel von meinem Rock zu pusten.

»Außerdem haben wir jetzt genug Hochzeit gespielt. Wie wär’s, wenn du das Kleid wieder in den Schrank hängst? Ich bin mir nicht sicher, ob es in Ordnung geht, dass du es einfach so anziehst. Wenn ich Natascha wäre …«

»Bist du aber nicht!«, unterbreche ich ihn und verziehe das Gesicht. »Natascha kriegt schon nichts mit, darauf kannst du dich verlassen. Ich hänge das Kleid nämlich millimetergenau so in ihren Schrank zurück, wie es war. Bist du jetzt zufrieden?«

»Ja, aber dann mach’s bitte auch gleich«, sagt er und entfernt schon den nächsten Fussel.

»O Mann«, stöhne ich. »Mach doch kein Drama daraus. Mit dem Kleid passiert hundertpro nichts. Ich verspreche dir, ab sofort ganz besonders aufzupassen, ja? Und nachher beim Essen nehme ich extra eine Riesenserviette. Statt dich aufzuregen, könntest du mich lieber mal wieder küssen.«

»Bitte versteh mich nicht falsch, Carlotta, aber irgendwie hatte ich eben das blöde Gefühl, es ist alles nicht okay.«

Ich mache ein paar Tanzschritte um ihn herum und bleibe vor ihm stehen. »Doch! Es ist sogar vollkommen okay! Es handelt sich hier sozusagen um ausgleichende Gerechtigkeit.«

»Ausgleichende Gerechtigkeit? Ist das nicht eine Nummer zu groß?«

Hätte ich mir gleich denken können, dass er mich nicht versteht. Deshalb sage ich geduldig: »Sieh mal, ich bin Brautjungfer, und diesen nicht ganz unwichtigen Job kann ich ja schlecht in Jeans und Flip-Flops erledigen, oder? Da ist es doch logisch, dass ich mir Gedanken darüber gemacht habe, was ich zur Hochzeit anziehen könnte. Vor ein paar Tagen habe ich dann zufällig ein irre tolles Kleid in der Stadt entdeckt und Papa den Vorschlag gemacht, dass er es mir kaufen könnte. Weißt du, was er geantwortet hat?«

»Dass du jede Menge Klamotten hast, dass dein Schrank aus allen Nähten platzt und so weiter und so fort,« sagt Jannis und grinst.

Ich vermute, dass ist der Standardsatz, den männliche Gehirne beim Thema Kleidung immer wieder produzieren, denn genau so hatte es Papa auch gesagt.

»Bingo! Und dann hat er noch hinzugefügt, dass die Hochzeit sowieso viel mehr kostet, als er in seinen schlimmsten Albträumen befürchtet habe. Ich finde es trotzdem bescheuert, wenn ausgerechnet an mir gespart wird. Ist doch gemein, oder?«

Jannis zuckt mit den Schultern. »Ja, schon«, antwortet er, aber es klingt nicht sehr überzeugt.

»Komm, sei wenigstens du kein Spielverderber!«, rufe ich. »Ich würde jetzt wahnsinnig gern mit dem Handy Fotos machen und an Anke und Sven schicken … Oder was hältst du davon, wenn wir uns endlich an unser Hochzeitsmenü machen? Ich hab wahnsinnigen Hunger. Puh! Heiraten ist ja voll anstrengend.«

Das mit dem Essen ist mir glücklicherweise noch eingefallen, denn dass Jannis keine Lust auf Fotos hat – vor allem auf Fotos, die ich dann in der Pause auf dem Schulhof rumzeigen könnte –, sehe ich ihm an der Nasenspitze an. Die Idee mit dem Hochzeitsmenü scheint er aber gut zu finden, denn als ich seine Hand nehme und ihn in die Küche ziehe, wehrt er sich nicht.

Er sagt auch nichts zu dem Chaos, das dort herrscht. Das Frühstücksgeschirr steht nach wie vor herum. Zwar habe ich Natascha versprochen, mich nach der Schule gleich darum zu kümmern, aber ich habe alles nur zur Seite geschoben. Immerhin ist auf dem Tisch genügend Platz, um für Jannis und mich zu decken.

»Wir schauen mal im Kühlschrank nach, was so alles da ist«, schlage ich vor, doch Jannis scheint sich im Moment mehr für die Pinnwand neben der Tür zu interessieren. Er deutet auf den Flyer, der dort in dem Durcheinander von Einkaufszetteln, Quittungen und meinem Stundenplan hängt, und sieht mich fragend an. »Ist das auf dem Foto hier nicht Lorraine?«

»Ja«, sage ich, »unsere heiß geliebte Nachbarin. Wir sind übrigens zu ihrer Ausstellung eingeladen, übernächste Woche. Mittwoch, um siebzehn Uhr. Ich fände es toll, wenn du mitkommst.«

Jannis nimmt den Flyer von der Pinnwand und liest mit erhobener Stimme vor: »… präsentiert die bekannte Bildhauerin Lorraine Lachenmayer einige ihrer aufsehenerregenden Bilder und Skulpturen. Anschließend Diskussion mit dem Publikum und kleiner Imbiss.« Er steckt den Flyer zurück. »Tut mir leid, ist nicht mein Ding. Du kannst von mir wirklich nicht erwarten, dass ich mir das antue.«

Doch, im Prinzip schon!, denke ich. Zumindest aus Liebe zu mir könnte er mitkommen, denn geteiltes Leid ist bekanntermaßen halbes Leid. Nur weil ich das ungute Gefühl habe, dass eine Diskussion über dieses Thema jetzt nicht so angebracht wäre, verkneife ich mir meinen Kommentar. Stattdessen reiße ich mit Schwung die Kühlschranktür auf. »Also gut, dann überlegen wir lieber, was wir essen wollen.«

»Ist hier jemand auf Diät?«, erkundigt Jannis sich nach einem kurzen Blick auf vier Eier, ein Glas Apfelmus und eine Tüte Milch.

»Ehm … nee, eigentlich weniger«, sage ich verblüfft. »Ich dachte, der Kühlschrank sei voll wie immer.«

Hätte ich Papa nicht zugetraut, dass er seine Drohung tatsächlich wahr macht und nichts mehr einkauft – nämlich so lange, bis ich mein Zimmer endlich aufgeräumt habe. Es ist ein bisschen peinlich, weil Jannis so komisch guckt, doch dann fällt mir glücklicherweise eine Lösung ein. »Pfannkuchen! Wir machen einfach Pfannkuchen. Mehl ist bestimmt da und dann haben wir da auch noch Nutella und Kirschmarmelade.«

»Bei uns gab’s erst gestern Pfannkuchen und ich …«

»Aber die sind überhaupt kein Vergleich zu denen, die du gleich machen wirst«, unterbreche ich ihn und hole eine frische Tischdecke aus dem Schrank. »Auf unserer Hochzeitsspeisekarte steht also: Pfannkuchen mit selbst gemachter Kirschmarmelade, Nutella und Apfelmus«, sage ich zufrieden und stelle Teller und Gläser auf den Tisch, während Jannis sich mit mehr oder weniger Begeisterung um die Pfannkuchenproduktion kümmert. »Die Speisekarte musst du dir richtig toll vorstellen, so mit ganz vielen Herzen aus Goldfolie und solchen Sachen. Willst du vom Apfelmus probieren?«

»Später, ich muss mich erst mal konzentrieren«, murmelt er, als ich ihm einen Löffel voll in den Mund schiebe. »Du machst mich irre nervös.«

Ich schlinge die Arme um ihn und kichere. »Sei kein Spielverderber, das ist ja schließlich unsere Hochzeit.«

»Sag mir lieber, wie viel Mehl wir brauchen. Wenn ich die vier Eier hier aufschlage … Habt ihr vielleicht irgendwo ein Kochbuch? Und zieh dir bitte endlich eine Schürze über, bevor du …«

Weiter kommt Jannis nicht, denn in diesem Augenblick wird heftig ans Küchenfenster geklopft und wir zucken beide erschrocken zusammen.

»Hallöchen? Jemand zu Hause?«, flötet Lorraine und presst ihr Gesicht gegen die Scheibe.

»So ein Mist!«, schimpfe ich und ziehe eine Grimasse. »Das hat uns gerade noch gefehlt!«

Jannis beißt sich auf die Unterlippe. »Was ist, wenn sie mitkriegt, dass du das Brautkleid anhast? Garantiert erzählt sie das sofort deinem Vater und …«

Ich lege ihm den Finger auf den Mund. »Pst«, mache ich. »Kein Grund zur Panik. Wir tun einfach so, als wären wir nicht da.«

Reglos stehen wir mitten in der Küche...


Schössow, Birgit
Birgit Schössow wurde 1963 in Hamburg geboren. Sie gestaltet die Cover der Frechen-Mädchen-Bücher. Außerdem macht sie Bilderbücher, Presseillustrationen und Trickfilme. Begonnen hat Birgit Schössow damit schon als Kind. Eigentlich malt und zeichnet die ganze Familie. Und weil es zu Hause einfach alles gab, mit dem man zeichnen, malen und basteln konnte, hat sie als kleines Mädchen vieles ausprobiert. Ein Vorbild war Peter, ihr Bruder. Und weil sie, wie er auch, Illustratorin werden wollte, besuchte sie nach dem Abitur die Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg. Heute lebt sie in einem Häuschen in der Nähe der Ostsee.

Zimmermann, Irene
Irene Zimmermann lebt in Baden-Baden und ist seit den neunziger Jahren erfolgreich auf dem Kinder- und Jugendbuchmarkt vertreten, zuerst mit Kinderkrimis, dann in der Kultserie "Freche Mädchen – freche Bücher!", in der sie diverse Bestseller schrieb. Viele ihrer Bücher wurden übersetzt, u.a. ins Türkische, Italienische und Chinesische, insgesamt in 14 Sprachen.



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