Roman
Buch, Deutsch, 272 Seiten, ENGLBR, Format (B × H): 145 mm x 210 mm, Gewicht: 390 g
ISBN: 978-3-8196-1000-4
Verlag: Universitätsverlag Brockmeyer
Der Skandal:
Es ist der größte Literaturskandal, der sich jemals in der Bundesrepublik zugetragen hat: Im Jahr 1952 erscheint ein schmaler Gedichtband unter dem Titel „Ich schreibe mein Herz in den Staub der Straße“. Der angebliche Autor: George Forestier, Fremdenlegionär in Indochina, ein Jahr zuvor bei den Kämpfen verschollen. Die Gedichte sollen sein Vermächtnis sein. Der Coup gelingt. Das Buch wird zur literarischen Sensation des Jahres und fährt traumhafte Auflagen ein. Doch einen George Forestier hat es nie gegeben … Als der Schwindel auffliegt, steht der gesamte literarische Betrieb des Landes blamiert vor aller Welt: Verleger wie Lektoren, die Fachkritik vor allem. Auch der berühmte Dichter Gottfried Benn hatte seine Finger darin stecken. Ein äußerst peinlicher Augenblick der Branche, der bis heute die Frage wachhält: Sieht so die Wirklichkeit unsres Verlagswesens aus?
Der Roman:
Angelehnt an den genau aufgerollten Betrugsfall Forestier erfindet der Autor Michael Zeller eine einfallsreiche, komplexe Erzählung, getragen von den unvergesslichen Charakteren dreier Schriftsteller-Typen, FALSCHSPIELER jeder auf seine Weise. Um sie und ihre Frauen entfaltet sich ein lebendiges Panorama der deutschen Gesellschaft, von den Nachkriegsjahren bis in unsere Gegenwart hinein. Die Leidenschaften schlagen hohe Wellen in diesem brisanten Spiel um Original und Fälschung, um Geld und Ruhm.
Zielgruppe
An Literatur Interessierte
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
„Ganz für sich stand das Haus oben am Hang des Graubergs, vorm Waldrand, in einem terrassierten Garten. Unter uns das Tal: Der Fluss, die Stadt, die flachen Berge jenseits. Darüber öffnete sich der Himmel weit. Nichts liebte ich mehr als diesen Blick aus unserem Wohnzimmer, durch ein großes Bogenfenster. Dicht aneinandergedrängt die Häuser, Dach an Dach, um den sandsteinroten Machtfinger des Kirchturms gestreut. Doch es war der Fluss, der mich ans Fenster lockte, wie er sich durch die Wiesen wand, lang genug, ehe er an der Fensterkante abbrach. Diesen Schnitt nahm meine Phantasie nie ernst. In zwei Fernen entschwand der Fluss, wenn ich übers Land schaute, nach links und rechts, und ich konnte sie mir mit meinen eigenen Bildern ausmalen. Das Wasser glänzte hoch, von der Sonne aufgeladen, blinzelte mir ins Auge, als meinte es nur mich.“