Young | Into the Deep - Herzgeflüster (Deutsche Ausgabe) | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 368 Seiten

Reihe: Ullstein eBooks

Young Into the Deep - Herzgeflüster (Deutsche Ausgabe)

Roman
13001. Auflage 2013
ISBN: 978-3-8437-0710-7
Verlag: Ullstein HC
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, 368 Seiten

Reihe: Ullstein eBooks

ISBN: 978-3-8437-0710-7
Verlag: Ullstein HC
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die erste Liebe ist unvergesslich. Der erste Verrat auch. Er gab ihr das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. Er sagte, dass er sie liebt. Charley und Jake waren ein Traumpaar. Damals. Bis ein tragisches Unglück geschah und Jake sie wortlos aus seinem Leben strich. Charleys Herz war gebrochen, sie konnte ihm nicht verzeihen. Dreieinhalb Jahre lang. Bis er ausgerechnet bei ihrem Auslandsjahr in Schottland wieder vor ihr steht. Geheimnisvoll und sexy. Und mit einer neuen Freundin an seiner Seite. Charley zeigt ihm die kalte Schulter. Doch Jake lässt nicht locker, er sucht ihre Nähe und ihre Vergebung. Tief in ihrem Herzen glimmt noch die Sehnsucht, aber wird sie Jake je wieder vertrauen können? Nach dem großen Erfolg von »Dublin Street« und »London Road« sehnsüchtig erwartet: Die neue Serie von Spiegel-Bestsellerautorin Samantha Young

Samantha Young wurde 1986 in Stirlingshire, Schottland, geboren. Seit ihrem Abschluss an der University of Edinburgh arbeitet sie als freie Autorin und hat bereits mehrere Jugendbuchserien geschrieben. Mit der Veröffentlichung von »Dublin Street« und »London Road«, ihren ersten beiden Romanen für Erwachsene, wurde sie zur internationalen Bestsellerautorin.
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Kapitel 1


Edinburgh, September 2012


»Hast du schon was zu essen eingekauft? Sind Lebensmittel teuer? Und verstehst du auch nur bei der Hälfte der Sachen, was es überhaupt ist?«

Ich schluckte mein Lachen hinunter. »Mom, ich bin in Edinburgh und nicht am Amazonas.«

»Ich weiß, aber die Europäer essen Dinge, die wir nicht im Traum essen würden.«

Sie klang so entsetzt, dass ich mir eine trockene Antwort nicht verkneifen konnte. »Sie sind immerhin keine Kannibalen.«

Ein feiner Limonadennebel zog an meinen Wimpern vorbei. Als ich den Kopf drehte, sah ich, wie meine beste Freundin prustend versuchte, sich nicht an ihrer Diätcola zu verschlucken, während sie meinem Teil des Gesprächs folgte. Wir saßen in der Gemeinschaftsküche unserer Studentenbude mit dem Rücken zu den bodentiefen Fenstern, die auf den Hof unseres Gebäudes hinausgingen. Die Sonne brannte auf die Scheibe, und die Wärme brachte unsere Haut zum Kribbeln. Alles in dem Raum war sauber, frisch und praktisch. Insgesamt war unsere Unterkunft einfach, aber warm und sicher und eine Million Mal besser, als mir alle zuvor hatten einreden wollen.

»Sei nicht so theatralisch, Charley. Ich habe nur gesagt, dass das Essen da ein wenig anders ist«, fuhr Mom fort. »Ich möchte sichergehen, dass du dich richtig ernährst.«

Ob ich in Edinburgh oder daheim in Indiana war, Mom wollte immer sichergehen, dass ich mich richtig ernährte. Das lag daran, dass ich nicht kochen konnte. Delia Redford war eine begnadete Köchin und Bäckerin, ebenso wie ihre älteste Tochter Andrea, und sie betrachtete es als persönliches Versagen ihrerseits, dass ihre jüngste Tochter (das bin ich) es sogar schaffte, Nudelwasser anbrennen zu lassen. Glücklicherweise konnte ich lesen und einen Herd bedienen, so dass mich Tiefkühlgerichte vor dem Verhungern retteten.

»Mom, die Leute hier essen fast die gleichen Sachen wie wir, weil sie … na ja … menschliche Wesen sind.«

»Aber ihre Schokolade ist besser«, murmelte Claudia und biss herzhaft in einen Dairy-Milk-Riegel. Ich sah sie stirnrunzelnd an. »Das ist Geschmackssache.«

»Was ist Geschmackssache?«, fragte Mom neugierig. »Ist Claudia da? Ernährt sie sich vernünftig?«

Ich grinste. »Mom will wissen, ob du dich richtig ernährst.«

Claudia nickte und murmelte mit vollem Mund: »Noch nie besser.« Sie hob die Finger und schluckte. »Hey, Delia Mom.«

Mom lachte. »Grüß sie von mir.«

»Mom sagt auch hey.«

»Dein Vater lässt ausrichten, dass ihr beide euch jeden Tag melden sollt.«

Ich verzog das Gesicht. »Andie musste sich auch nicht jeden Tag melden, als sie in Dublin war.«

»Wir brauchten Andie auch gar nicht erst dazu aufzufordern. Aber bei dir können wir froh sein, wenn wir überhaupt mal von dir hören.«

»Es ist ja nicht so, als würde ich ständig kiffen, Mom, ich studiere und kümmere mich um allen anderen Sch – kram.«

Ihr Tonfall wurde scharf. »Wolltest du Scheiß sagen?«

»Würde ich, eine erwachsene Frau von zwanzig Jahren, es wagen, im Gespräch mit meiner Mutter zu fluchen?«

Mom räusperte sich.

Ich seufzte. »Mom, wir werden dich nicht jeden Tag anrufen. Das ist zu teuer. Und ich habe auch keine Zeit, jeden Tag mit dir zu skypen. Wenn ich es schaffe, maile ich dir ab und zu mal, und wir verabreden uns einmal die Woche zum Skypen, okay?«

»Bei dir klingt es wie eine lästige Pflicht.«

»Mami, ich hab dich lieb. Es ist keine lästige Pflicht. Ich werde dich bestimmt auch vermissen … aber ich bin gerade mal zwei Tage weg. Gib mir eine Chance, dich überhaupt zu vermissen.«

Sie lachte leise, und ich entspannte mich. »Ich mach mir einfach nur Sorgen. Du bist mein Baby, und Claud ist mein Adoptivkind.«

»Wir kommen schon klar. Aber jetzt müssen wir los. Es ist Einführungswoche, und Claudia und ich müssen noch ein paar Dinge erledigen, bevor die Kurse anfangen. Ich schicke dir so bald wie möglich eine Mail.«

»Aber du hast meine Frage nach dem Essen nicht beantwortet.«

»Wir waren einkaufen. Unser Kühlschrank, der Gefrierschrank und die Küchenschränke sind bis zum Anschlag voll.«

»Womit?«

»Lebensmitteln, Mom.«

»Was für Lebensmittel?«

Ich warf Claudia einen verzweifelten »Hilf mir«-Blick zu, woraufhin sie in gespieltem Schmerz aufschrie.

»Was war das?«

»Ich muss Schluss machen, Mom. Claudia kriegt gerade einen Zuckerschock.« Ich legte auf und grinste meine lachende Freundin an. »Ich sollte das Handy ausschalten, bevor sie zurückruft.«

Prompt vibrierte das Handy in meiner Hand. Claudia und ich fuhren erschrocken zusammen. Aber als ich auf das Display sah, las ich: »Anruf Andie.«

»Die gönnen mir keine Atempause. – Hallo«, meldete ich mich.

»Selber hallo«, antwortete Andie. »Du bist seit zwei Tagen weg. Du schickst keine SMS, rufst nicht an …«

»Ich habe bis vor zwei Sekunden mit Mom telefoniert.«

»Gut. Wie ist es gelaufen? Hat sie dir einen Vortrag übers Essen gehalten?«

»Hast du den etwa auch zu hören bekommen?«

»Als ich im Ausland studiert habe? Na klar. Sie glaubt anscheinend, dass alle Menschen außerhalb von Amerika nicht vom Planeten Erde stammen und sich von Alien Food ernähren.«

»Ja, genau das.«

»Und? Gefällt dir Edinburgh?«

»Bisher schon. Ist irgendwie komisch, so weit weg von zu Hause zu sein, aber die Stadt ist toll.«

»Wie geht’s Claudia?«

»Sie genießt die Schokolade.«

»Die ist aber nicht so gut wie unsere.«

»Genau das hab ich auch gesagt!«

»Ihr habt beide keine Ahnung«, mischte sich Claudia ein, während sie aufstand, um das Schokoladenpapier in den Mülleimer zu werfen. »Könntest du deiner Schwester jetzt bitte sagen, dass du sie zurückrufst? Wenn wir noch länger hierbleiben, muss ich leider dein Handy zertrümmern.«

»Ich hab’s vernommen«, sagte Andie. Ich konnte förmlich hören, wie sie die Augen verdrehte. »Ich muss sowieso zur Arbeit. Hier ist es nämlich früh am Morgen, wie ihr vielleicht noch wisst. Genauer gesagt, sehr früh, und das Erste, was ich tue, ist, meine kleine Schwester anzurufen, um zu hören, wie es ihr geht. Und es ist ein teures Ferngespräch, aber interessiert sie das überhaupt?«

Ich lachte. »Tut es. Aber ich habe gerade keine Zeit, um es ausreichend zu würdigen. Claudia kann unser süßes kleines Apartment nicht ausstehen, und ich habe sie zum Mittagessen hergeschleift. Vermutlich kriegt sie jeden Moment Ausschlag.«

»Das wollen wir natürlich nicht. Bis bald, Supergirl.«

»Bis nachher.« Ich schaltete das Handy aus und sah Claudia stirnrunzelnd an. »Das war unhöflich.«

»Das hier« – sie machte eine umfassende Handbewegung – »ist kein Apartment. Es ist ein Gemeinschaftsraum mit einem Flur davor, der zu fünf identischen Zimmern führt, die mit Feuerschutztüren versehen sind.«

»Es gibt aber auch ein Bad, das sich abschließen lässt. Ich nenne das einen Pluspunkt gegenüber den meisten Studentenwohnheimen.«

»Sehr witzig.«

»Und du bist verwöhnt.«

Claudia kniff die Augen zusammen. »Ich vermisse unser Apartment. Es ist hell und luftig. Wir haben einen Balkon. Außerdem wohnen da nur wir beide.«

Das hörte ich bereits zum x-ten Mal, seit Claudia den ersten Blick auf unsere neue Unterkunft geworfen hatte. Also ignorierte ich sie, schob sie aus der Gemeinschaftsküche und checkte im Vorbeigehen, ob meine Zimmertür abgeschlossen war.

Zu Hause in Indiana waren wir an der Purdue-Universität eingeschrieben, und da Claudias Eltern stinkreich waren, wohnten wir beide in einem hübschen Apartment in West Lafayette, etwa zehn Minuten Fahrt vom Campus entfernt. Ohne Claud hätte ich mir das niemals leisten können. Dass sie verwöhnt ist, war natürlich nur ein Witz und bezog sich außerdem auf alles Materielle. Ja, sie war es gewohnt, alles zu bekommen, was sie wollte, aber ihr Leben entsprach dem Klischee eines reichen Kindes – ihre Eltern waren nie da und interessierten sich einen Scheiß für sie. Statt Liebe gaben sie ihr Geld und erwarteten auch noch, dass Claud ihnen dafür dankbar war. Aber Claudia ließ sich davon nicht unterkriegen, sondern suchte sich Menschen, die sie wirklich mochten. Als Gegenleistung war sie unerschütterlich loyal.

Wir hatten uns gleich im ersten Jahr am College kennengelernt und auf Anhieb gut verstanden. Ich mochte sie, eben nicht nur wegen ihres Geldes, und sie sagte, ich sei der ehrlichste Mensch, dem sie je begegnet war. Als ich Claud an Thanksgiving mit zu mir nach Hause nahm und sie meiner Familie vorstellte, wurde unsere Freundschaft noch enger. Meine Mom und mein Dad behandelten Claud wie ihr eigenes Kind und genauso überfürsorglich wie mich (was ihr insgeheim gefiel). Sogar Andie ließ es sich nicht nehmen, Claud mit großschwesterlicher Herablassung zu überschütten (was ihr ebenfalls insgeheim gefiel).

Meine Familie ist nicht reich. Ich bin in einem kleinen Ort namens Lanton aufgewachsen, etwas mehr als zwei Stunden nordwestlich von Indianapolis. Meinem Dad gehört die Autowerkstatt im Ort, und meine Mom betreibt einen kleinen Blumenladen. Wir kamen zurecht. Meine Eltern konnten es sich nur aus einem einzigen Grund leisten, ihre Töchter auf gute Schulen zu schicken und sogar im Ausland studieren zu lassen, und dieser Grund war...


Young, Samantha
Samantha Young wurde 1986 in Stirlingshire, Schottland, geboren. Seit ihrem Abschluss an der University of Edinburgh arbeitet sie als freie Autorin und hat bereits mehrere Jugendbuchserien geschrieben. Mit der Veröffentlichung von 'Dublin Street' und 'London Road', ihren ersten beiden Romanen für Erwachsenen, wurde sie zur internationalen Bestsellerautorin.



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