Young | Flammenmädchen | E-Book | www2.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 320 Seiten

Reihe: Fire Spirits

Young Flammenmädchen


1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7457-5170-3
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

E-Book, Deutsch, Band 1, 320 Seiten

Reihe: Fire Spirits

ISBN: 978-3-7457-5170-3
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Die Young-Adult-Serie aus der Feder von Spiegel-Bestsellerautorin
Samantha Young!
Bislang war Aris größtes Problem die zerbrochene Beziehung zu Charlie, ihrem bestem Freund und ihrer heimlichen Liebe. Doch in der Nacht ihres 18. Geburtstags findet sie sich unvermutet in Mount Qaf wieder, dem Reich der Dschinn. Und nach dem, was sie dort über ihre wahre Herkunft erfährt, hat sie ganz andere Sorgen. Denn plötzlich steckt sie mitten im Machtkampf der Feuergeister. Bodyguard Jai soll sie beschützen. Aber vor wem? Und für wen? Kann Ari dem arroganten
jungen Dschinn mit den faszinierenden grünen Augen wirklich trauen? Und warum ist Charlie auf einmal wieder so interessiert an ihr - und ihren neuen Kräften?



Die SPIEGEL-Bestsellerautorin Samantha Young lebt in Schottland und hat in Edinburgh Geschichte studiert - viele gute
Romanideen hatte sie während der Vorlesungen. Ihre Romane werden in 30 Ländern veröffentlicht. Wenn Samantha Young mal nicht schreibt, kauft sie Schuhe, die sie eigentlich nicht braucht.

Young Flammenmädchen jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


1. KAPITEL


GEIST IN DER SEELE


Ari sah zu, wie Mr Dillon den Galgen samt hängendem Männchen von der Tafel wischte. Das arme Wesen hatte sterben müssen, weil die Klasse nicht auf „akkumulierte Abschreibung“ gekommen war, um das Rätsel zu lösen. Es war die allerletzte Schulwoche. Fach: Wirtschaft.

Ari versteckte ein Gähnen hinter ihrer Hand und schaute aus dem Fenster hinüber zu den Bäumen hinter dem Parkplatz. Ob er irgendwo da draußen war?

„Mann, ich hätte nicht gedacht, dass der Unterricht noch langweiliger werden könnte“, flüsterte Nick Melua ihr zu. Ari gab ein zustimmendes Geräusch von sich und nickte. Auf das Abschlusszeugnis und das Ende ihrer Schulzeit zu warten, war eine Höllenqual. Und dass es sich beim Wartezimmer ausgerechnet um den Klassenraum von Mr Dillon handeln musste, machte es nicht besser.

Ari fuhr zusammen. Am besten gewöhnte sie sich jetzt schon an diese Langeweile. Nach den Sommerferien würde sie an der Penn University anfangen, Wirtschaft zu studieren. Schnell verdrängte sie diese Zukunftsaussichten und konzentrierte sich stattdessen auf ihre Sorge um Charlie. War er da draußen hinter dem Parkplatz? Schon wieder?

„Miss Johnson?“

Sie seufzte und blickte zur Tafel. „W“, riet sie, ohne auch nur eine Sekunde nachzudenken. Sofort spürte sie die strafenden Blicke ihrer Mitschüler.

„Falsch.“ Mr Dillon schüttelte den Kopf. „Nick?“

„U“, rief Nick eifrig und wurde mit einem dankbaren Lächeln belohnt, weil man das Wort nun erahnen konnte.

„Unternehmer!“, rief Staci Pike so begeistert, dass man fast glauben konnte, sie würde sich tatsächlich für den Unterricht interessieren. Ari grinste sie schief an, und Staci zuckte entschuldigend mit den Schultern. Staci konnte es nicht ertragen, wenn jemand sich schlecht fühlte, und die Schweißperlen auf Mr Dillons Stirn verrieten, dass er sich wirklich bemühte, die Klasse bei Laune zu halten. Das konnte Staci nicht tatenlos mit ansehen.

Dankbar lächelte Mr Dillon. „Korrekt! Magst du nach vorn kommen, Staci, und das nächste Wort bestimmen?“

Ari grinste sie an. Siehst du? Das hat man davon, wenn man mal nett ist.

Staci kniff die Augen zusammen, während sie an Aris Tisch vorbeiging. „Blöde Kuh“, flüsterte sie gerade laut genug, dass Ari es hören konnte. Ari schnaubte verächtlich.

Fünfzehn Minuten erfolglosen Ratens später war die Klasse total genervt. Schließlich seufzte Mr Dillon. „Das Männchen ist mausetot. Du musst uns die Lösung also verraten, Staci.“

Ungläubig schaute Staci in die Runde. „Ihr seid unfassbar schlecht!“

„Los, mach schon, Staci!“, jammerte Nick und schlug mit der Faust auf den Tisch. „Spuck’s aus!“

„Okay, die beiden Wörter sind ‚Bill Gates‘.“

Ari brach in Gelächter aus, während der Rest der Klasse wie aus einem Mund aufstöhnte.

Als die Klasse kurz darauf endlich entlassen wurde und Ari und Staci zusammen auf dem Weg zu den Spinden waren, verstand Staci noch immer nicht, was mit ihren Klassenkameraden los gewesen war. „Was war daran denn bitte so schwer?“ Sie zuckte die Achseln.

„Es sollte ein Begriff aus dem Fach Wirtschaft sein“, erklärte Ari.

„Na und? Bill Gates ist ja wohl einer der bedeutendsten Wirtschaftsmagnaten der Welt!“

„Hallo!“, erklang unvermittelt eine warme Stimme, und ein Arm wurde um Staci geschlungen. Ihr Freund A. J. zog die zierliche Staci – ihre Mutter war Japanerin – an seinen vom Wrestling gestählten Körper. Stacis mandelförmige Augen weiteten sich leicht, bevor sie sich entspannte und den Kopf in den Nacken legte, damit er sie küssen konnte.

Ari seufzte und riss die Tür ihres Spinds mit mehr Schwung auf als beabsichtigt.

„Hat da etwa jemand schlechte Laune?“, fragte A. J. sanft und lächelte, sowie er Aris bösen Blick auffing, den sie ihm über die Schulter hinweg zuwarf.

Staci schüttelte den Kopf. „Nein, sie ist nach der gefühlt längsten Unterrichtsstunde aller Zeiten einfach nur zu Tode gelangweilt.“

„Für schlechte Laune gibt’s gerade auch wirklich keinen Grund“, sagte eine vertraute Stimme. Ari schaute an der Tür des Spinds vorbei, um ihrer besten Freundin zuzulächeln. Rachel grinste zurück, und ihre kinnlangen blonden Haare schwangen hin und her, als sie aufgeregt von Staci zu Ari blickte. „In ein paar Tagen sind wir endlich frei und … Trommelwirbel, bitte!“, wies sie mit erwartungsvoll hochgezogenen Augenbrauen A. J. an, der ihrem Wunsch mit seinen nicht vorhandenen Drumsticks nachkam. „Dann steigt Aris Party zu ihrem achtzehnten Geburtstag und Schulabschluss!“

Während ihre Freunde anfingen, die Party zu organisieren, zu der ihr Vater Derek bereits seine offizielle Erlaubnis erteilt hatte, bemühte Ari sich, angemessen begeistert zu lächeln. Es war nicht so, als wären ihr Geburtstage oder auch das Ende der Schulzeit egal. Es ging eher um ihre Zukunftspläne – denn wie sie die finden sollte, war ihr noch nicht klar.

„Leute, ich werde euch auf der Party mal das Stethoskop zeigen, das Mom und Dad mir geschenkt haben. Das ist echt super!“ Rachels Augen leuchteten bei dem Gedanken an ihr bevorstehendes Medizinstudium. Die Einführungskurse wollte sie am Dartmouth College absolvieren und sich danach an der John Hopkins University bewerben. Ari zweifelte keine Sekunde daran, dass Rachel das alles mit Bravour meistern würde.

„Die haben dir schon ein Stethoskop besorgt?“, stieß A. J. schnaubend hervor. „Dir stehen erst mal drei Jahre mit Einführungskursen bevor, bis du das brauchst!“

„Du willst also wirklich freiwillig sieben Jahre lang studieren? Du hast sie ja nicht mehr alle!“ Staci schüttelte sich. „Ich könnte mir das beim besten Willen nicht vorstellen.“

A. J. zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht – sieben Jahre lang Filme zu machen, klingt für mich jetzt nicht so furchtbar.“

Staci rollte ungeduldig mit den Augen. „Du findest alles toll, solange du dadurch von eurer Farm runterkommst.“

Am liebsten wäre Ari ganz woanders gewesen. Ihre Freunde wussten so genau, wer sie waren und was sie vom Leben wollten … Das machte ihr schreckliche Angst. Sie kam sich neben den anderen vor wie ein Freak. Während ihre Freunde sich weiter übers College unterhielten, fragte sie sich, was zum Teufel eigentlich nicht mit ihr stimmte. Staci und A. J. würden zusammen zur Rhode Island School of Design gehen, um Regie und Animation zu studieren. Davon redeten sie schon, seit sie vor drei Jahren zusammengekommen waren. Ari schloss ihren Spind ab. Mühsam unterdrückte sie eine Panikattacke. Früher hatte sie nie unter Angstzuständen gelitten, doch im letzten Monat hatte sie drei Panikattacken gehabt. Mit dem Rücken zu ihren Freunden schloss sie die Augen. Als ihr Vater ihr ein Wirtschaftsstudium vorgeschlagen hatte, hatte sie nicht widersprochen. Genau genommen hatte sie nämlich keine Ahnung, was sie sonst tun sollte. Anders als ihre Freunde hatte sie noch nie das Gefühl gehabt, dass sie irgendetwas besonders gut konnte oder dass sie spezielle Interessen besaß. Wie sollten die anderen das nachvollziehen? Sie brauchte dringend jemanden, der sie verstand.

Sie brauchte Charlie.

„Hey“, sagte Rachel sanft, legte ihr die Hand auf die Schulter und drehte sie zu sich um. „Alles in Ordnung? Du bist in letzter Zeit so still.“

„Ja, alles bestens.“

„Wirklich?“

Warum konnte sie nicht mit Rachel darüber sprechen? Rachel war ihre beste Freundin. Das war allerdings nicht immer so gewesen.

Früher war Charlie ihr bester Freund gewesen. Mehr als das – er war ihre Familie gewesen. Charlie war da gewesen, als Aris Vater ihren neunten Geburtstag vergessen hatte, und als sie mit zehn einen Weinkrampf bekommen hatte, weil sie schuld daran gewesen war, dass ihr Vater und seine Freundin sich getrennt hatten. Oder als sie das erste Mal ihre Regel gekriegt hatte und komplett durchgedreht war, obwohl sie eigentlich genau gewusst hatte, was mit ihr passierte. Damals war sie Hals über Kopf aus der Schule abgehauen, und Charlie hatte sie bis nach Vickers Woods hinter der Autobahn verfolgt. Als sie dann heulend zugegeben hatte, was los war, hatte er sie an die Hand gefasst, war mit ihr nach Hause gelaufen und hatte seiner Mom leicht stotternd berichtet, wo das Problem lag. Mrs Creagh hatte sie in die Arme geschlossen und in der Schule Bescheid gesagt. Dann hatte sie ihren Dad angerufen, um zu erklären, weshalb Ari verschwunden war und wo sie steckte. Gemeinsam waren sie anschließend in die Drogerie gefahren. Mrs Creagh hatte sich rührend um sie gekümmert.

Ganz gleich, was auch passiert war, Charlie war immer für sie da gewesen. Doch dann war etwas geschehen – und Charlie war nicht mehr wirklich da gewesen, um für sie da zu sein.

„Machst du dir wieder Sorgen wegen Charlie?“, fragte Rachel.

Ari bedachte sie mit einem Blick, der ausdrückte: „Ach, fang bloß nicht wieder damit an!“

„Kommt, wir gehen zum Mittagessen in die Cafeteria“, unterbrach A. J. die beiden, um ein Gespräch über Charlie zu verhindern. Für ihn war Charlie ein Versager, und er begriff nicht, wieso Ari so viel Zeit an ihn verschwendete.

Ari trat einen Schritt zurück. „Ich komme gleich nach. Haltet mir einen Platz frei.“

Rachel zog die Augenbrauen zusammen. „Du willst doch nicht wieder zu ihm, oder?“

Ari presste die Lippen aufeinander und wandte ihren Freunden den Rücken zu. „Haltet mir einfach einen Platz...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.