Young | Every Little Thing - Mehr als nur ein Sommer | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 512 Seiten

Reihe: Ullstein eBooks

Young Every Little Thing - Mehr als nur ein Sommer

Roman
17001. Auflage 2017
ISBN: 978-3-8437-1409-9
Verlag: Ullstein HC
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, 512 Seiten

Reihe: Ullstein eBooks

ISBN: 978-3-8437-1409-9
Verlag: Ullstein HC
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Kann dein Feind zu deiner großen Liebe werden? Bailey Hartwell heißt genauso wie der Ort, an dem sie lebt: Hartwell, Delaware. Sie stammt aus einer der ältesten Familien der Stadt und könnte sich nie vorstellen, ihre kleine Pension dort aufzugeben. Doch der gutaussehende Ex-New Yorker Vaughn Tremaine macht ihr als Manager eines Luxus-Hotels das Leben schwer. Wann immer sich die beiden treffen, gibt es Streit - auch wenn die sexuelle Spannung zwischen ihnen kaum zu leugnen ist. Doch als Bailey eine schlimme Entdeckung macht, erweist sich ausgerechnet Vaughn als Fels in der Brandung. Kann es sein, dass sie sich in ihm getäuscht hat? Oder bringt die Nähe zu Vaughn ihr Herz erst recht in Gefahr? Nach dem großen Erfolg von 'The Real Thing' kommt hier der zweite Band der neuen Hartwell-Serie von Samantha Young!

Samantha Young wurde 1986 in Stirlingshire, Schottland, geboren. Seit ihrem Abschluss an der University of Edinburgh arbeitet sie als freie Autorin und hat bereits mehrere Jugendbuchserien geschrieben. Mit der Veröffentlichung von »Dublin Street« und »London Road«, ihren ersten beiden Romanen für Erwachsene, wurde sie zur internationalen Bestsellerautorin.
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KAPITEL 2


Bailey


Ich hatte eine Mission.

Ich wollte die Kluft überwinden, die sich jüngst zwischen mir und meinem Freund Tom aufgetan hatte. Wir waren seit zehn Jahren zusammen, und dass man nach so langer Zeit auch mal eine schwierige Phase durchmachte, war ganz normal.

Aber wenn man im Bett von seinem Freund weggestoßen wird, weil er angeblich zu müde ist, um Sex zu haben, dann liegt ein ernsthaftes Problem vor.

Und ich war fest entschlossen, dieses Problem aus der Welt zu schaffen.

Im ersten Moment hatte ich ihn angebrüllt und ihn ein Arschloch genannt, denn seien wir ehrlich: So ein Verhalten ist wirklich einfach nur arschlochhaft.

Nachdem ich mich allerdings etwas beruhigt hatte, fing ich an nachzudenken. Schmiedete einen Plan, wie ich die Situation wieder ins Lot bringen konnte.

Meine Lösung: verführerische Dessous und ein Regenmantel.

Dafür brauchte ich zunächst einmal die verführerischen Dessous. Sicher, ich hatte einige heiße Teile im Schrank, aber die kannte Tom ja bereits. Ich wollte ihn mit etwas Neuem überraschen.

Die kleine Boutique Sherry’s Trousseau in der Nähe der Main Street hatte zwar gesalzene Preise, aber weder in einem der anderen Läden des Ortes noch in der Mall bei Dover gab er so hübsche Sachen wie bei Sherry. Leider barg es ein gewisses Risiko, Dessous in einer Kleinstadt zu kaufen, denn die anderen Kundinnen sowie die Ladenbesitzerin wussten natürlich sofort, dass ich auf eine heiße Nummer mit meinem Freund aus war. Und sie scheuten sich auch nicht, das Thema ganz offen anzusprechen – als hätten sie ein Anrecht auf Einzelheiten aus meinem Sexleben.

»Tom wird bestimmt seinen Spaß haben, wenn er dir das auszieht.« Sherry tippte den Preis für die rote Federboa, den BH, das Höschen, den Strapsgürtel und die hautfarbenen Seidenstrümpfe in die Registrierkasse. Ich hatte noch ein Paar rote Stilettos zu Hause, die ich zu dem neuerworbenen Ensemble tragen wollte.

»Bestimmt«, sagte ich. »Er wird vor Lust explodieren.«

Ich grinste schadenfroh, während Sherry vor Scham rot anlief. Dann verließ ich den Laden.

Was dachte sie sich eigentlich? Sie erlaubte sich eine Bemerkung über den Erregungszustand meines Mannes, und ich durfte nicht von den Folgen dieser Erregung sprechen? Tja, Pech gehabt. Eigentlich hätte sie ohnehin an meine deplatzierten Kommentare gewöhnt sein müssen. Sie machten das Leben in einer Kleinstadt erträglich. Ich sagte immer, was ich dachte, ungefiltert, und wenn die Neugier der Leute wieder mal zu groß wurde, schlug ich sie mit ihren eigenen Waffen, indem ich Einzelheiten preisgab, die selbst sie gar nicht so genau wissen wollten.

Das machte Spaß.

Ich warf einen Blick über die Schulter zurück, um nachzusehen, ob Sherry sich gerade bei Ellen Luther, der einzigen weiteren Kundin im Laden, über meinen schockierenden Kommentar ausließ, da …

»Uff!« Ich verspürte einen heftigen Schmerz im Kiefer, als ich mit etwas Hartem zusammenstieß und ins Stolpern geriet. Durch die plötzliche Bewegung machte die Papiertüte in meiner Hand einen Schlenker, einer der dünnen Henkel riss ab, und meine nagelneuen Dessous fielen heraus und landeten auf dem Gehsteig.

Mit offenem Mund starrte ich darauf. Erst nach einer Weile bemerkte ich die Schuhe.

Auf Hochglanz poliert.

Derbys aus schwarzem Leder.

Ich hätte meinen kompletten Besitz darauf verwettet, dass sie von Prada waren.

Und es gab in Hartwell nur einen einzigen Mann, der Designerklamotten trug, als wären sie eigens für ihn gemacht.

Mit einem sehr mulmigen Gefühl im Bauch sah ich auf.

Und tatsächlich: Kein Geringerer als Vaughn Tremaine stand da vor mir und betrachtete meine neue Reizwäsche, als wäre sie ein Laternenpfahl oder irgendein anderer, gänzlich uninteressanter Alltagsgegenstand. Wie immer trug er einen maßgeschneiderten Dreiteiler, in dem er absolut fabelhaft aussah.

Jetzt spürte ich nicht nur meinen Kiefer, der mit einer seiner breiten Schultern Bekanntschaft geschlossen hatte, sondern meinen ganzen Körper.

Gelähmt vor Entsetzen, sah ich zu, wie er sein Sakko aufknöpfte, bevor er in die Hocke ging, um meine Unterwäsche aufzulesen. Bei jedem anderen hätte mir das nichts ausgemacht. Aber Vaughn Tremaine war nicht jeder andere.

Er hielt meinen nagelneuen BH in der Hand, sah zu mir auf und zog fragend eine Augenbraue hoch.

Nicht zum ersten Mal wurde mir unter seinem stahlgrauen Blick ganz seltsam zumute. Das Schweigen zog sich in die Länge, während wir einander anstarrten und ich gegen den Drang ankämpfte, meinen Kram einfach liegenzulassen und die Flucht zu ergreifen. Das Problem war – na ja, ehrlich gesagt gab es im Zusammenhang mit Vaughn Tremaine eine ganze Reihe von Problemen –, dass er a) viel zu gutaussehend war und es b) als einziger Mensch schaffte, mich völlig aus der Fassung zu bringen.

So auch in diesem Augenblick. Ich konnte nicht umhin zu bemerken, mit welchem Gleichmut er meine verführerische Wäsche in der Hand hielt.

In seinen Augen war ich ungefähr so attraktiv wie eine zu lange gekochte Nudel.

Eigentlich hätte mich das gar nicht jucken sollen.

Der Kerl war absolut unmöglich.

»Da kann sich Tom wohl auf einen interessanten Abend freuen.« Vaughn hielt mir den BH hin.

Ich riss ihm das Teil aus der Hand. Meine Wangen glühten. Bestimmt war das die Rache des Universums für meine freche Bemerkung gegenüber Sherry. Als er dann auch noch nach meinem Höschen und Strapsgürtel greifen wollte, fauchte ich: »Finger weg!«

»Wo ich doch schon mal hier unten bin.« Statt meiner Aufforderung nachzukommen, hob er die zerrissene Tüte auf und legte die Dessous behutsam wieder hinein. Dann stand er auf und wollte mir die Tüte reichen.

Aus lauter Wut und Verlegenheit machte ich einen schnellen Schritt nach vorn, um sie ihm wegzunehmen, und geriet dabei aus dem Gleichgewicht. Vaughn fing mich auf. Seine starken Hände an meinen Oberarmen lösten eine regelrechte Panik in mir aus, und ich entwand mich verärgert seinem Griff.

Noch vor einem Jahr hätte ich ihn vielleicht nicht ganz so grimmig angesehen.

Ein bisschen grimmig schon. Aber nicht so grimmig.

Unser Verhältnis war immer schon feindselig gewesen, weil er mir von Tag eins an das Gefühl gegeben hatte, eine ungebildete Provinzlerin zu sein, während er selbst den weltgewandten Großstädter heraushängen ließ. Er hatte Tom und mich verspottet, und so etwas brachte mich auf die Palme. Er war kein besserer Mensch als ich, selbst wenn er das glaubte.

Zugegeben, es hatte auch Spaß gemacht, sich mit ihm zu streiten – bis zum vergangenen Sommer. Während einer unserer berüchtigten Verbalschlachten hatte er mir – vor Jess und allen anderen, deren Meinung mir etwas bedeutete – zu verstehen gegeben, dass er mich nicht leiden konnte. Und ja, vielleicht hatte ich diese Abfuhr auch ein kleines bisschen verdient. An dem Tag war ich besonders eklig zu ihm gewesen, weil ich mich kurz davor mit Tom gestritten hatte … aber … Also …

Das Schwein hatte mich gekränkt, und das konnte ich ihm einfach nicht verzeihen.

»Wie immer der perfekte Gentleman, Tremaine.«

»Ich dachte, es wäre gentlemanlike, wenn ich Ihnen helfe, Ihre Sachen aufzuheben.«

»Nein – gentlemanlike wäre es gewesen, die Situation zu analysieren, zu erkennen, dass es nicht gentlemanlike ist, die Unterwäsche einer Frau anzufassen, sondern selbige Unterwäsche zu ignorieren und Ihres Weges zu gehen, damit ich Gelegenheit habe, sie möglichst unauffällig wieder einzutüten.«

Er zog amüsiert den rechten Mundwinkel nach oben. »Ich hätte Sie nie im Leben für so ein scheues Reh gehalten, Miss Hartwell. Und ich hätte auch niemals gedacht, dass Sie sich, nur weil ich Ihr Höschen gesehen habe, gleich in selbiges machen.«

»Haha, wie geistreich.« Dass er »Miss Hartwell« zu mir sagte, überhörte ich. Zumindest versuchte ich es zu überhören. Er sollte nicht erfahren, wie sehr es mich verletzte, dass er sich standhaft weigerte, mich beim Vornamen zu nennen. Um es ihm heimzuzahlen, redete ich ihn grundsätzlich nur mit »Tremaine« an.

Er brachte wirklich meine besten Seiten zum Vorschein. Genau wie ich bei ihm.

Er grinste. »Sie werden lachen, aber ich habe festgestellt, dass ich in Ihrer Gegenwart tatsächlich geistreicher bin.«

»Ja, das passiert eben, wenn man sich mit einer überlegenen Gegnerin messen muss.«

Es gab Momente, so wie diesen, in denen glaubte ich ein Fünkchen Respekt in Vaughns Augen aufblitzen zu sehen. Aber ich wusste, dass das nur Einbildung sein konnte. Reines Wunschdenken. »Wir sind heute aber besonders kratzbürstig.«

»Ihren Pluralis Majestatis können Sie sich sonst wohin schieben, Tremaine. Mit dieser geschwollenen Ausdrucksweise beeindrucken Sie mich überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil: Sie kotzt mich einfach nur an.«

Er machte einen Schritt auf mich zu, und ich zwang mich, nicht vor ihm zurückzuweichen. Vaughn Tremaine durfte keinesfalls wissen, dass seine Nähe mir den Atem raubte. Er blickte mir forschend ins Gesicht. Das machte er immer, als unterzöge er jeden meiner Gesichtszüge einer eingehenden Prüfung. Ich wusste natürlich ganz genau, dass er damit nur eins bezweckte: Er wollte mich einschüchtern.

Auftrag erfüllt, würde ich sagen.

Idiot.

»Sie...


Young, Samantha
Samantha Young wurde 1986 in Stirlingshire, Schottland, geboren. Seit ihrem Abschluss an der University of Edinburgh arbeitet sie als freie Autorin und hat bereits mehrere Jugendbuchserien geschrieben. Mit der Veröffentlichung von 'Dublin Street' und 'London Road', ihren ersten beiden Romanen für Erwachsenen, wurde sie zur internationalen Bestsellerautorin.

Samantha Young wurde 1986 in Stirlingshire, Schottland, geboren. Seit ihrem Abschluss an der University of Edinburgh arbeitet sie als freie Autorin und hat bereits mehrere Jugendbuchserien geschrieben. Mit der Veröffentlichung von Dublin Street und London Road, ihren ersten beiden Romanen für Erwachsene, wurde sie zur internationalen Bestsellerautorin.



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