E-Book, Deutsch, Band 454, 384 Seiten
Reihe: Baccara Collection
Yates / Maynard / Rawlins Baccara Collection Band 454
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7515-1630-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 454, 384 Seiten
Reihe: Baccara Collection
ISBN: 978-3-7515-1630-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
VERGISS MICH NICHT, MEIN SEXY COWBOY von MAISEY YATES
Ihr Erzfeind hat das Gedächtnis verloren! Kurzerhand macht Juniper ihrem Nachbarn Chance Carson weis, dass er als Rancharbeiter bei ihr angestellt ist. Da Chance ihre Fehde vergessen hat, kommen sie sich sehr nahe. Doch was, wenn der sexy Rancher seine Erinnerung zurückerlangt?
FALSCHER ZWILLING ZUR RECHTEN ZEIT von JANICE MAYNARD
Sich einen Abend lang als sein Zwillingsbruder ausgeben? Kein Problem für Joshua Banks. Doch aus dem Abendessen mit ihrer gemeinsamen Jugendfreundin Layla wird unverhofft mehr. Wie soll er Layla den Rollentausch bloß erklären, ohne sie gleich wieder zu verlieren?
SCHULD UND SÜNDE von DEBBI RAWLINS
In ihrer neuen Heimat Blackfoot Falls erwartet Beth jede Menge Chaos: die Renovierung ihrer Pension, ihre unzuverlässige Schwester, ihre rebellische Nichte Liberty. Der einzige Lichtblick ist, dass Beth bei dem heißen Ranchbesitzer Nathan Landers Abbitte für Libertys Streiche leisten muss ...
Schon von klein auf wusste Maisey Yates ganz genau, was sie einmal werden wollte: Autorin.
Sobald sie mit einem Stift umgehen und ihre erste Worte zu Papier bringen konnte, wurde sie von der Leidenschaft fürs Schreiben gepackt und bis heute nicht mehr losgelassen.
Von da an konnte nichts und niemand Maisey mehr vom Schreiben abhalten. Niemand? Als Maisey ihren absoluten Traummann und späteren Ehemann traf, eroberte dieser ihr Herz im Sturm und die schriftstellerischen Ambitionen rückten ein wenig in den Hintergrund.
Doch als Maisey schwanger mit ihrem zweiten Kind war, las sie ihren allerersten Liebesroman - dies veränderte alles. Wusste Maisey schon immer, dass sie Autorin werden wollte, so war sie doch bisher ziemlich ratlos, was und über welche Themen sie schreiben sollte. Aber jetzt verliebte Maisey sich auf Anhieb in das Genre Romance. Sofort wusste sie, das ist es, was sie schreiben will. Zu ihren Lieblingsautorinnen zählen Penny Jordan, Miranda Lee und Lynne Graham.
Ihr Lebensmotto, das sowohl in der Liebe wie auch im Leben eine Portion Humor unverzichtbar ist, spiegelt sich auch in ihren Romanen wider. Maisey Yates liebt es, wenn sich ihre Helden lustige Wortgeplänkel liefern.
Zusammen mit ihrem Mann - der sich im Übrigen nicht davor scheut, Windeln zu wechseln - und den drei gemeinsamen Kindern lebt Maisey Yates in Oregon.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Chance Carson konnte sich über sein Leben nicht beklagen.
Nun, er könnte schon. Ein Mann konnte immer etwas finden, worüber er sich beschweren konnte, aber so etwas lag Chance nicht. Seiner Meinung nach war jeder Tag ein Geschenk. Die Sonne ging auf, die Sonne ging unter, er ging zu Bett, wachte auf und machte alles noch einmal, und das war ein Triumph, egal wie man ihn maß.
Hinzu kam, dass er mit seinen Brüdern zusammenarbeiten oder nach Belieben an Rodeo-Wettbewerben teilnehmen konnte. Kurz, er hatte das Gefühl, einen Traum zu leben.
Dabei war es keine Selbstverständlichkeit, am Leben zu sein. Er wusste nur zu gut, wie schnell ein Leben viel zu früh zu Ende sein konnte. Es war eine andere Trauer als beim Tod eines älteren Menschen, und diese Ungerechtigkeit veränderte einen.
Er hatte versucht, diesen Veränderungen wenigstens etwas Gutes abzugewinnen.
„Du machst ein verdammt selbstzufriedenes Gesicht“, sagte sein Bruder Boone vom Rücken seines Pferdes aus.
Fünf der Brüder waren auf ihren Pferden draußen, auf der Suche nach Nachzüglern.
Ihre Familie besaß das meiste Land in Lone Rock, Oregon. Die Evergreen-Ranch befand sich seit Generationen im Familienbesitz, doch im Grunde hatte sie lange Zeit aus nichts anderem als nackter Erde bestanden – bis ihr Vater sein Vermögen im Rodeo und als Vorsitzender des Rodeo-Verbands gemacht hatte. Jetzt war es eine florierende Rinderfarm mit luxuriösen Häusern, die der Wildnis um sie herum einen Hauch von Zivilisation verliehen. Zu verdanken hatten sie diese Entwicklung dem Status und dem Erfolg der Familie als Rodeokönige. Sie nahmen gemeinsam an Wettkämpfen teil und arbeiteten gemeinsam. Und da die meisten von ihnen auf der Ranch wohnten, lebten sie auch praktisch zusammen.
Allerdings hätte das Rodeo die Familie auch fast einmal entzweit, denn ihre Schwester Callie war eine der ersten Frauen beim Saddle Bronc. Inzwischen bekam die Frauenmannschaft des Verbandes immer mehr Zulauf.
Chance war sehr dafür – solange es nicht seine kleine Schwester betraf.
Im Moment war keine Saison. Sie hingen alle auf der Ranch herum und verbrachten mehr Zeit miteinander als gewöhnlich. Flint, Jace, Kit, Boone und er, alle zusammen.
Wie damals als Kinder.
Fast.
Sophie war tot, und sie würde nie wieder zurückkommen. Es war ein Schmerz, mit dem er zu leben gelernt hatte. Trauer war schon seltsam. Die Leute sprachen von „darüber hinwegkommen“, aber er sah das nicht so. Man musste einfach lernen, damit zu leben. Lernen, dem Schmerz einen festen Platz zuzuweisen, damit man weiterhin atmen und mit ihm leben konnte.
Doch Chance konzentrierte sich auf das, was er hatte, nicht auf das, was er nicht hatte. Morgen musste er für ein paar Tage verreisen, um ein weiteres Stück Vieh zu kaufen.
„Ich bin zufrieden. Es ist ein weiterer schöner Tag in einer schönen Gegend.“
„Du bist ein Spinner“, sagte Flint.
„Meinetwegen, aber es bleibt dabei. Ich genieße einfach den Tag. Morgen breche ich auf und werde nicht hier sein.“
„Stimmt. Noch mehr Rinder“, sagte Jace, und versuchte vergebens, ein erfreutes Gesicht zu machen.
„Das ist nun mal unser Job“, sagte Chance.
„Klar“, sagte Boone.
„Wo bringen wir die Rinder eigentlich unter?“, fragte Boone.
„Du weißt schon, wo“, sagte Chance.
„Ich frage mich nur, wie lange es wohl dauern wird, bis mir eine der Sohappy-Schwestern ins Gesicht springt.“
„Boone“, sagte Chance. „Du weißt genau, dass Juniper und Shelby sich sofort auf uns stürzen werden.“
„Es geht um vier Fuß Grenzland“, sagte Boone. „Keine eineinhalb Meter.“
„Das macht nichts. Sie glaubt, dass unser Ur-Urgroßvater ihren Ur-Urgroßvater beim Pokern dazu gebracht hat, das Land zu verwetten, als er betrunken war. Sie macht mir jedes Mal Vorwürfe, wenn wir uns begegnen. Wir streiten uns schon seit drei Generationen, und Grandpa ist buchstäblich vor Wut darüber gestorben.“ Nicht, dass ihr Großvater ein besonders ehrenwerter Mann gewesen wäre, aber es ging ums Prinzip. „Ich werde den verdammten Zaun nicht versetzen. Und sie wird mich auch nicht dazu bringen, ihr etwas zu überschreiben – nur aufgrund irgendeiner Lügengeschichte, die in den Familien herumerzählt wird.“
„Nun ja, es geht immerhin um vier Fuß in die eine Richtung und etwa eine Meile in die andere“, gab Kit zu bedenken. „Dazu kommen Anschuldigungen wegen Sabotage, Viehdiebstahl und allerlei anderem Blödsinn.“
„Es ist mir egal, ob sie sich darüber aufregt, das ist nicht mein Problem. Wenn diese Frau rückwirkend beweisen will, dass ihr Ur-Urgroßvater nicht in der Lage war, das Land zu überschreiben, kann sie das gerne versuchen.“
„Diese Frau?“, fragte Boone. „Ich dachte, wir reden über beide Sohappy-Schwestern. Komisch, dass es jetzt plötzlich nur um die eine geht.“
Chance war bei all dem nicht wohl in der Haut. Sein Bruder zog ihn gern damit auf, dass es zwischen ihm und Juniper mehr als nur Wut gab. Aber das stimmte nicht. Sicher, sie war schön. Beide Sohappy-Schwestern waren schön. Doch er hatte Juniper noch nie anders erlebt als mit einem finsteren Ausdruck im Gesicht. Zumindest, wenn sie ihn ansah.
Frauen liebten Chance. Und er liebte die Frauen, solange es zwanglos und rein körperlich blieb.
Aber Shelby und Juniper Sohappy liebten ihn nicht, vor allem Juniper nicht.
Verdammt, ja, sie war wunderschön. Lange schwarze Haare, Augen wie Bitterschokolade, goldbraune Haut, hohe Wangenknochen …
Aber ihre Persönlichkeit …
Seit ihrer Schulzeit war sie ein boshafter kleiner Skorpion, und er nannte sie nicht aus purer Gemeinheit so. Einmal hatte sie ihm einen Skorpion in den Rucksack gesteckt, als sie zehn und er zwölf war.
Sie hasste ihn, seit seine Familie nach Grandpas Tod auf die Ranch gezogen war. Zehn Jahre alt war er damals gewesen.
Sie hasste ihn, nur weil er ein Carson war.
Wer konnte es ihm da verübeln, wenn er ihr manche ihrer Provokationen mit gleicher Münze heimzahlte? Einmal hatte er sie bei einer Wohltätigkeitsauktion ersteigert und sie gezwungen, niedere Arbeiten auf der Ranch zu verrichten. Ganz im Ernst – wer könnte ihm das verübeln?
Nun, sie konnte es.
Fakt war, dass er es jederzeit wieder tun würde, obwohl die Fetzen nur so geflogen waren. Er liebte es, mit ihr zu streiten, auch wenn er ihr zur gleichen Zeit sagen wollte, sie solle ihn verdammt noch mal in Ruhe lassen und nie wiederkommen.
Es war wie eine Krankheit.
Wie die Versuchung, einem Mädchen in der zweiten Klasse an den Zöpfen zu ziehen.
Nur dass seine anderen Gefühle ihr gegenüber alles andere als kindisch waren.
„Das könnte heikel werden“, sagte Boone. „Sollten wir vielleicht eine Überwachungsanlage installieren?“
„Grandpa hat das nicht getan, und Dad auch nicht.“
„Yeah“, sagte Boone. „Grandpa hat auch kalt geduscht, weil er dachte, dass heißes Wasser einen Mann verweichlicht. Ich bin mir nicht sicher, ob ›weil es schon immer so war‹ ein guter Grund ist, etwas zu tun.“
„Wie auch immer“, sagte Chance. „Juniper Sohappy und ihre schlechte Laune sind nicht mein Problem. Sie weiß genau, was sie tun muss, um es eskalieren zu lassen. Sie will um jeden Preis eine Familienfehde aufrechterhalten, in deren Mittelpunkt immer ich zu stehen scheine.“
Sie könnte sich mit jedem seiner Brüder streiten, aber das tat sie nie.
Es schien fast, als würde sie ihn gerne anschreien.
„Anschreien“ war vielleicht etwas übertrieben. Als sie sich im Supermarkt am Bierkühlschrank über den Weg gelaufen waren, wo jeder von ihnen ein paar Bier holte, hatte sie gezischt wie ein wildes Wiesel.
„Hast du eine Klette in der Hose, Juniper?“
„Nur eine Klette unter meinem Sattel, schon mein ganzes Leben. Und das bist du, Carson.“
Flint zuckte mit den Schultern. „Du willst vielleicht Juniper nicht zu deinem Problem machen, aber ich habe das Gefühl, dass sie das will.“
Chance feixte. „Das will ich sehen.“
„Das war ja klar.“
„Trinkst du später etwas mit uns?“, fragte Boone.
„Nein. Ich werde früh ins Bett gehen, damit ich gleich morgen früh aufbrechen kann.“
Sie beendeten ihre Arbeit, und seine Brüder machten sich auf den Heimweg. Einem spontanen Impuls folgend ritt Chance zu dem Teil ihres Landes, der an die Ranch der Familie Sohappy grenzte.
Und dann ging so ziemlich alles schief.
Erst übersah er die Klapperschlange, dann flippte sein Pferd aus und haute einfach ab, der dreckige Verräter. Und zu allem Überfluss schlug er bei seinem Sturz mit dem Kopf direkt auf einen Stein auf.
Natürlich regnete es.
Die Sicht war miserabel, und Juniper ahnte, dass ihr Telefon heute Abend keine Ruhe geben würde, egal, ob sie eingeteilt war oder nicht. Bei solchem Wetter kam es ständig zu Unfällen auf diesen windigen Landstraßen. Sie sollte heute Nacht keine Schicht übernehmen, sondern sich ausschlafen. Sie hatte bereits zwölf Stunden am Stück gearbeitet, und es gab nicht genug Energydrinks auf der Welt, um ihr über den toten Punkt hinwegzuhelfen.
Vielleicht hatte sie aber einfach auch nur schlechte Laune.
Das lag natürlich an diesem verdammten Chance Carson. Die Carsons im...