Wunderli | "ihm gegenüber" | Buch | 978-3-903325-16-6 | sack.de

Buch, Deutsch, 100 Seiten, Format (B × H): 150 mm x 210 mm

Wunderli

"ihm gegenüber"

Gleichberechtigung in der Kirche und was die Bibel dazu (nicht) sagt
Deutschsprachige Erstausgabe 4/2020
ISBN: 978-3-903325-16-6
Verlag: KSH Digital

Gleichberechtigung in der Kirche und was die Bibel dazu (nicht) sagt

Buch, Deutsch, 100 Seiten, Format (B × H): 150 mm x 210 mm

ISBN: 978-3-903325-16-6
Verlag: KSH Digital


Gott, der Herr, sprach:
„Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist.
Ich will ihm eine Hilfe schaffen,
ihm gegenüber.“
nach Gen 2,18

Wie stellt Gott sich die Zusammenarbeit zwischen Mann und Frau in der christlichen Gemeinde vor? Da müsste man direkt bei ihm nachfragen.

Der Autor ist einen anderen Weg gegangen: Er hat die Bibel von vorn bis hinten auf diese Frage hin gelesen.
Die Bibeltexte vergleicht er mit unterschiedlichen Auslegungen, die in den letzten Jahren zu diesem Thema geschrieben wurden.
Dabei zeigt er, dass nicht alles so eindeutig zu beantworten ist, wie es auf den ersten Blick scheint.

Ein interessanter, tiefgehender Blick anhand der Bibel auf ein stets polarisierendes Thema, mit dem sich alle christlichen Konfessionen auseinandersetzen.

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Zielgruppe


Christliche Gläubige in den deutschsprachigen Freikirchen, in Kirchen verschiedener Konfessionen, sowie alle, die sich für Genderfragen, Geschlechter-Hierarchie und den Stand der Frau in der Kirchengemeinden aufgrund der biblischen Aussagen im Alten und Neuen Testament intereressieren.


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Inhalt
Einleitung 5
Mann und Frau im Alten Testament 9
Mann und Frau in der Schöpfung 9
Der Sündenfall 14
Frauen im Alten Testament 17
Frauen im Neuen Testament 25
Jesus und die Frauen 25
Frauen als Diakoninnen? 28
Frauen als Gemeindeleiterinnen? 31
Frauen als Lehrerinnen? 36
Frauen als Apostel? 38
Fazit: Frauen im Neuen Testament 39
Paulus an die Frauen 41
Die Kopfbedeckung 41
Das Schweigegebot 49
Das Lehrverbot 55
Eph 5,21-33 66
Anwendungsmodelle für die Gemeinde 75
Modell 1: Frauen als Gehilfinnen 75
Modell 2: Frauen als Prophetinnen 78
Modell 3: Frauen als Gegenüber 81
Schlussbemerkungen 89
„Dürfen Frauen predigen?“ 89
Unwichtige Fragen 90
einander gegenüber 91
Literatur 93
Verwendete Bibeltexte 98


„Dürfen Frauen predigen?“
„Ist die Leitung der Gemeinde nur Männern vorbehalten?“
Oder etwas allgemeiner: „Gibt es in der Bibel eine Hierarchie der Geschlechter, aus welcher sich Regeln für den Dienst in der Gemeinde ableiten lassen?“

Solche und ähnliche Fragen werden immer wieder gestellt und bisweilen recht hitzig diskutiert.

Nach freikirchlichem Verständnis ist die Bibel die Instanz, die diese Fragen beantworten soll. So tragen manche Bücher zu diesen Themen die Bibel zumindest im Untertitel:
- „Die Frau in Amt und Würden. Gleichberechtigung auf Grundlage der Bibel.“
- „Yes, she can! Die Rolle der Frau in der Gemeinde. Ein bibelfestes Plädoyer.“
- „Lehrverbot für Frauen. Was Paulus wirklich meinte.“

Ich werde auf diese Werke und auf viele andere noch eingehen. Bei diesen Titelformulierungen wird der Wunsch sichtbar, auf der Grundlage der Bibel Gemeinde zu bauen. Beide Geschlechter, Männer und Frauen, sollen ihre Rolle so wahrneh-men, wie es den biblischen Grundsätzen entspricht. Aber wie lauten diese Grundsätze? Die Meinungen zu dieser Frage gehen auseinander und wenn man verschiedene Auslegungen zu den einzelnen Texten miteinander vergleicht, staunt man nur zu oft, wie weit sie auseinander liegen.

Tatsächlich lassen viele Stellen unterschiedliche Interpretationen zu. Die Frage wird sein, wie man einzelne Stellen gewich-tet bzw. welchen Stellen man den Vorrang vor anderen gibt. Ein einfacher Grundsatz dabei lautet, dass schwierige Stellen durch einfache erklärt werden sollen. Aber auch das klingt einfacher, als es ist. Ein Grund dafür ist nicht nur die Komplexität des Themas, sondern auch die Tatsache, dass jeder Exeget bzw. jede Exegetin mit einem Vorverständnis und möglicherweise auch mit bestimmten Interessen an dieses Thema herangeht.

So ist es beispielsweise wesentlich, dass ich diesen Beitrag als Mann schreibe und nicht als Frau. Da ich ein Mann bin, habe ich nicht mit Einschränkungen im Dienst zu rechnen. Ich darf predigen und als Pastor arbeiten, wenn ich das gerne möchte. In den biblischen Texten wird die Sichtweise des Mannes ausreichend berücksichtigt. Es könnte in meinem Interesse sein, den Status quo einer konservativen Gemeinde beizubehalten.

Tatsächlich liegt das nicht in meinem Interesse, da es mir ein Anliegen ist, Gemeinden zu bauen, die keinen Fremdkörper in der westeuropäischen Kultur darstellen. Das tun sie aber, wenn sie Frauen in ihrem Dienst einschränken.

Die Gemeinde wird zwar den Gegensatz zwischen dieser Welt und dem Reich Gottes, von dem Jesus spricht, immer wieder spüren. So gesehen wird sie ein Fremdkörper in der Gesell-schaft sein. Wenn es jedoch zusätzliche kulturelle Barrieren zwischen der Gemeinde und der Gesellschaft gibt, wird die Bot-schaft, die sie verkündigt, nicht mehr verständlich, geschweige denn attraktiv sein.

Ich halte es zudem für wesentlich, dass in der Predigt und in der Gemeindeleitung die Ansicht der Frauen, die oft mehr als die Hälfte der Gemeindeglieder ausmachen, angemessen vertreten wird, und das geht nur, wenn Frauen an diesen Diensten in ausreichendem Maße beteiligt sind. Ideal wäre aus meiner Sicht eine Quote von fünfzig Prozent.

Meine Sicht ist aber zweitrangig. Wenn man die Bibel als Wort Gottes liest, ist sie die Instanz, die das entscheidet, und nicht meine persönlichen Wünsche. Bibeltexte sind jedoch immer interpretationsbedürftig. Ich muss mir deshalb meine eigenen Denkvoraussetzungen, Wünsche und Traditionen bewusst machen. Die verschiedenen Interpretationen muss ich verglei-chen, um zu verhindern, dass ich mich nur in meinen eigenen „Denkbahnen“ bewege.

Am Ende wird entscheidend sein, welchen Stellen ich den Vorrang vor anderen gebe. Diese Stellen dienen als hermeneuti-scher Schlüssel: Alle anderen Stellen werden im Licht dieser Stellen ausgelegt. Auch darüber muss ich Rechenschaft ablegen, wenn ich die einzelnen Texte interpretiere und vor allem, wenn ich meine Interpretation mit anderen diskutiere. Nur zu oft redet man aneinander vorbei, weil jeder einen anderen hermeneutischen Schlüssel verwendet.


Wunderli, Armin
Dr. Amin Wunderli ist Praktischer Theologe und lehrt Hermeneutik und Religionspädagogik am Campus Danubia in Wien und an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems. Zudem erteilt er freikirchlichen Religionsunterricht am Gymnasium in Purkersdorf und ist Amtsleiter des Schulamts der Freikirchen. Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern.



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