E-Book, Deutsch, 144 Seiten
Reihe: Baccara
Wright Prickelndes Verlangen nach dir
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-7515-3618-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 144 Seiten
Reihe: Baccara
ISBN: 978-3-7515-3618-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Love ist Ärztin mit Leib und Seele. Außerdem glaubt sie an die große Liebe. Ihren Jugendfreund Drake Jackson in einer Kapelle in Las Vegas zu heiraten, gehörte nicht zu ihrem Lebensplan. Doch woher kommt auf einmal dieses prickelnde Verlangen, das sie in seiner Gegenwart spürt?
Es gab nie eine Zeit, zu der Elle Wright nicht gerade ein Buch anfangen wollte, in eins vertieft war oder eins beendete. Sie lernte in ihrer Jugend die Bedeutung des Lesens kennen und wurde zu einer Liebhaberin von Romanzen, als ihre Mutter ihr den ersten Liebesroman schenkte. Elle Wright lebt im Südosten von Michigan.
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1. KAPITEL
Dr. Lovely Washington runzelte die Stirn, als sie die Sonnenstrahlen auf sich spürte. Schon Morgen? Sie tastete zur Seite und hielt inne, als sie kühle Haut unter ihrer Handfläche spürte. Drake. Sie kniff ihn. Er schob ihre Hand weg und murmelte etwas Unzusammenhängendes.
Sie schlug nach ihm. „Drake, was machst du in meinem Bett? Und bitte, lass die Jalousien runter. Das Licht bringt mich um.“
„Lass mich“, nuschelte er.
„Ich lasse dich erst in Ruhe, wenn du aufstehst und die Sonne aussperrst“, sagte sie und rieb sich die Stirn. „Ich habe Kopfschmerzen. Bist du nicht spät dran?“
Als er sich nicht rührte, setzte sie dazu an, ihm das Laken fortzuziehen, hielt dann aber jäh inne. Sie berührte ihre nackten Brüste. Oh, nein. Wo ist mein Shirt? Eine dumpfe Vorahnung ließ sie unter das Laken linsen.
Hastig setzte sie sich auf. „Oh, Gott, ich bin nackt!“ Ihr Verstand raste, während sie versuchte, sich an den vergangenen Abend zu erinnern. Doch irgendwie war alles verschwommen. Sie hatten eine Zwei-Zimmer-Suite im Bellagio gebucht, weil ihr Familientreffen dort stattfand. Zwei Zimmer, zwei Betten. Trotzdem lag Drake in ihrem Bett, und sie war nackt. „Oh, nein.“
Drake hatte zugestimmt, sie zu begleiten, weil sie zu diesen Treffen nur ungern allein ging. Außerdem war sie nicht gerade begeistert von der Vorstellung gewesen, ihrer Familie nach der Trennung von Derrick allein gegenüberzutreten. Wenn sie jemanden brauchte, war Drake immer für sie da. Er war ihr bester Freund, seit dem zarten Alter von zwei Jahren.
Alles war gut, bis sie telefonisch die Nachricht aus dem Krankenhaus erhielt, dass sie eine Patientin verloren hatte. Entsetzlich. Drake hatte sie mit auf den Strip in Las Vegas genommen, um sie abzulenken. An mehr erinnerte sie sich nicht.
Sie hielt die Hände vors Gesicht und betete, dass der stechende Schmerz in ihrem Kopf endlich aufhören möge.
Doch, an eine Sache erinnerte sie sich: Tequila. Viel Tequila. Verstohlen blickte sie zu Drake und holte dann tief Luft. Sie konnte nicht erkennen, ob er etwas anhatte. Er lag auf dem Bauch, sein nackter Rücken schimmerte im Sonnenlicht. Das Laken bedeckte seinen Hintern. Vorsichtig hob sie es an.
„Drake!“, rief sie und rüttelte an seiner Schulter.
Verschlafen hob er den Oberkörper und stützte sich auf beiden Ellenbogen ab. „Was ist?“
„Steh auf“, befahl sie. „Sofort.“
Er blinzelte. „Was ist passiert?“
Sie sprang aus dem Bett und zog das Laken mit sich. „Sieh dich an“, sagte sie und deutete auf seinen Hintern. „Du bist nackt! Du liebe Güte!“
„Oh, Mist.“ Er rollte sich aus dem Bett, nahm die zusammengeknüllte Decke und wickelte sie sich um die Hüften.
Keiner von beiden rührte sich, schwer atmend sahen sie sich an.
„Warum bist du nackt?“ Ihr Herz raste, als sie sah, wie sein Blick auf das Bett fiel.
„Warum bist du nackt?“
Sie schluckte, hatte plötzlich einen Kloß im Hals. „Ich habe zuerst gefragt.“
„Ich weiß es nicht.“ Er drückte seinen Nasenrücken mit Daumen und Zeigefinger.
„Warum bist du so nervös?“, fragte sie. Drake war normalerweise ein ruhiger und beherrschter Mensch, und sie waren lange genug befreundet, dass sie merkte, wenn er nervös war.
Aus müden Augen blinzelte er sie an und zog die Stirn kraus. „Ich kann mich an nichts erinnern. Ich weiß nur, dass wir über den Strip gelaufen sind und gesoffen haben.“
„Was soll das heißen, du kannst dich an nichts erinnern? Du bist nackt!“, schrie sie.
Er presste die Hände an die Schläfen. „Nicht so laut. Bitte, Love. Das bekommt meinem Kopf überhaupt nicht. Außerdem musst du mich nicht ständig daran erinnern, dass wir nackt sind.“
Sie presste das Laken an ihre Brust. Tränen traten ihr in die Augen. „Drake, haben wir …“
Er hielt die Hand hoch. „Sprich es nicht aus. Ich bin sicher, es gibt eine Erklärung für alles.“
„Aber wir sind beide …“ Sie wischte sich eine Träne von der Wange.
„Fang jetzt nicht an zu weinen. So sind wir überhaupt erst in diese Situation geraten.“
Sie stemmte die Hände in die Hüften. „Was soll das nun wieder heißen?“
Er bedeckte sich die Augen. „Zieh das Laken wieder hoch, Love.“
Als sie merkte, dass sie es auf den Boden hatte fallen lassen, schrie sie erneut auf, hob es schnell auf und wickelte es sich um den Körper. „Das kann alles nicht wahr sein.“
Er deutete aufs Badezimmer. „Zieh dir etwas an, um Gottes willen. Es ist schon schlimm genug.“
„Sag mir nicht, was ich tun soll.“
„Geh ins Bad“, befahl er.
„Du gehst ins Bad“, konterte sie.
„Love.“
„Was?“
Als er ein paar Schritte auf sie zumachte, wich sie zurück, bis sie gegen einen Stuhl stieß und sich setzte.
Drake streckte die Hand aus, sie nahm sie und ließ sich von ihm hochziehen. Dann schob sie ihn weg. „Geh weg von mir, du Mistkerl.“
Er stupste sie in Richtung Bad. „Zieh dich an. Wir werden nie herausfinden, was passiert ist, wenn wir hier so stehen bleiben.“
„Ich hasse dich“, knurrte sie und stolperte ins Bad. Sie schloss die Tür und lehnte sich kurz dagegen. Dann schnappte sie sich den hoteleigenen Bademantel und schlüpfte hinein. Nachdem sie den Gürtel fest zugebunden hatte, riss sie die Tür wieder auf und stürmte zurück ins Schlafzimmer.
Drake hatte sich die Hose angezogen, stand nun mit dem Rücken zu ihr und fluchte vor sich hin.
„Du hast mich ausgenutzt.“ Sie hatte keine Ahnung, ob der Vorwurf gerechtfertigt war. Trotzdem war sie wütend genug, ihn an den Schultern zu packen und zu schütteln.
Als er sich umdrehte, verloren sie beide die Balance und stürzten auf die Matratze. Aufgebracht schlug sie um sich und versuchte, ihn von sich zu stoßen, bis er nach ihren Handgelenken griff und sie aufs Bett drückte.
„Beruhige dich“, bat er. „Hör auf, nach mir zu schlagen.“ An seiner Schläfe pochte eine Ader, und sein Bizeps spannte sich, als er ihre Arme über ihrem Kopf festhielt.
Love war so wütend wie noch nie. Aber da war noch etwas anderes. Etwas, das sie nie zuvor gespürt hatte. Zumindest hatte sie immer versucht, es nicht zu spüren. Doch wenn er seinen harten Oberkörper an ihre weiche Brust presste, war es schwierig, keine Erregung zu fühlen.
„Runter von mir, Drake.“ Um Abstand zwischen ihnen zu schaffen, bäumte sie sich unter ihm auf. Sexuelle Erregung konnte sie jetzt überhaupt nicht gebrauchen.
„Love, würdest du einfach …“ Er seufzte. Dann sah er ihr in die Augen. Sie verspürte ein Flattern im Magen, Wärme breitete sich in ihr aus. Sie verfluchte ihren Körper, weil er auf eine Weise reagierte, die sie nicht wollte.
Macht er das absichtlich? Sein Blick ruhte auf ihr, er schien direkt bis in ihre Seele zu schauen. Vielleicht wollte Drake sie nicht anmachen, aber die Wirkung, die er auf sie hatte, ließ sich nicht verhehlen.
„Versprich es mir.“ Seine heisere Stimme schien ein Feuer in ihrem Bauch zu entzünden. „Wenn ich dich loslasse, musst du deine Hände bei dir behalten.“
„Du hast die Gelegenheit genutzt“, murmelte sie mit bebender Stimme. Ihre Verärgerung schmolz unter seinem Blick dahin. Sie öffnete die Fäuste, und die Anspannung in ihren Armen ließ nach. Sie waren sich so nah, dass sein Atem ihren Mund streifte, und Love spielte mit der Idee, es zuzulassen, dass er die Gelegenheit nutzte.
„Das wissen wir nicht“, riss er sie aus ihren Gedanken. „Wir können uns beide nicht an die letzte Nacht erinnern. Du kannst nicht mit Sicherheit sagen, dass wir etwas anderes getan haben als schlafen.“
„Aber wir waren nackt“, murmelte sie. Warum flüstere ich eigentlich?
Er drückte ihre Handgelenke. „Hör auf, das immer wieder zu betonen. Konzentrieren wir uns besser auf die Gegenwart.“
„Dann nimm endlich deinen nackten Oberkörper von mir, und ich versuche es.“
Er sprang hoch. Ausgestreckt blieb sie auf dem Bett liegen, wütend auf ihren Körper, weil er Verrat an ihr begangen hatte. Und auf ihren Verstand wegen der eigenartigen Gedanken. Sie starrte an die Decke und wünschte, sie könnte die Zeit einen Tag zurückdrehen. Gestern war Drake einfach Drake gewesen – nicht dieses sexy Wesen mit zerzaustem Haar. Würde sie ihn jemals wieder als den Freund ansehen können, der er war, ohne an seinen schlanken Körper zu denken? Ganz zu schweigen von der feinen Haarlinie, die über seinen Bauch lief und unter dem Bund der tiefsitzenden Jeans verschwand. Sie zog den Bademantelgürtel enger, setzte sich auf und strich ihr Haar zurück.
„An was erinnerst du dich?“, fragte er in dem Ton, in dem er oft mit seinen Patienten sprach. Distanziert.
Offensichtlich war er nicht so betroffen wie sie. Autsch. Sie räusperte sich. „Lana hat angerufen. Bei einer meiner Patientinnen hatten die Wehen eingesetzt, und sie wurde wegen möglicher Kardiomyopathie ins Krankenhaus eingeliefert“, antwortete sie, als berichtete sie während der...