E-Book, Deutsch, Band 1586, 144 Seiten
Reihe: Baccara
Wright Die Rache des stolzen Millionärs
1. Auflage 2009
ISBN: 978-3-86295-548-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 1586, 144 Seiten
Reihe: Baccara
ISBN: 978-3-86295-548-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Jahre ist es her, dass Millionär Damien Stanhope seine große Liebe Tess York gesehen hat. Aber dass sie ihm das Herz gebrochen hat, kann er nicht vergessen. Und Damien weiß genau, was er jetzt will: Zuerst wird Tess seinen Auftrag annehmen und das Haus renovieren, in das sie damals hatten einziehen wollen, dann ... Dann steht sie plötzlich vor ihm und sieht fast noch schöner aus als damals! Wie gebannt begegnet er ihrem Blick und spürt, wie brennende Sehnsucht in ihm aufsteigt. Aber noch einmal wird er sich nicht in Tess verlieben, das ist ausgeschlossen ... Oder?
Laura hat die meiste Zeit ihres Lebens damit verbracht, zu singen, an Tanzturnieren teilzunehmen oder als Schauspielerin zu arbeiten. Erst als sie begann, Romane zu schreiben, hat sie ihre wahre Leidenschaft und Berufung entdeckt! Geboren und aufgewachsen ist sie in Minneapolis, Minnesota. Danach lebte Laura für einige Zeit in New York, Milwaukee und Columbus, Ohio. Heute ist sie froh, einen Ort gefunden zu haben, an dem sie bleiben möchte: in Los Angeles. Ihr gemütliches Zuhause teilt sie mit ihrem Ehemann Daniel, der Theaterproduktionen leitet, ihren zwei Kindern und drei verwöhnten Hunden. Die Stunden, die Laura nicht über einem Manuskript verbringt, nutzt sie oft, um mit ihren Kindern zu spielen, in Kunstausstellungen oder ins Kino zu gehen. Außerdem malt sie, mag Waldspaziergänge und entspannt sich gern beim Picknicken am See. Viel Spaß findet sie auch daran, in der Küche zu werkeln oder ausgelassen mit den Hunden zu toben.
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1. KAPITEL
Es gab nichts Beunruhigenderes als den Anblick des Teufels in einer Kirche.
Tess York, die als eine der Brautjungfern an diesem Tag ein schwarzes Chiffonkleid von Vera Wang und ihr rotes Haar hochgesteckt trug, starrte auf den Mann in der vierten Bank und bekam feuchte Hände, während sie den Strauß roter Pfingstrosen umklammert hielt. Sein Name war Damien Stanhope, und er sah imposant und grimmig aus – genau so, wie sie ihn in Erinnerung hatte. Irgendwann einmal waren sie zusammen gewesen, Partner, Liebende und Freunde, doch dann war ein anderer Mann in ihr Leben getreten. Einer, der sanft und schüchtern wirkte und der ihr in jenen Tagen wie eine sichere Wahl erschienen war. Damals hatte Tess ein wahnsinniges Bedürfnis nach Sicherheit verspürt, deshalb hatte sie Damien verlassen, und sein hasserfüllter Blick hatte sie bis zur Tür hinausbegleitet.
Der Kiefernduft der Weihnachtsgirlanden, mit denen die ganze Kirche geschmückt war, kam ihr plötzlich nicht mehr romantisch und festlich vor, sondern löste fast Brechreiz in ihr aus. Was macht er hier, fragte sie sich nervös. Er gehörte hier nicht mehr her. Soweit sie wusste, hatte Damien Minnesota schon vor Jahren den Rücken gekehrt und war nach Kalifornien gezogen. Es hieß, dass er sein Geld mit Immobilien verdiente und normalerweise zwei Häuser pro Monat verkaufte. Angeblich war er völlig skrupellos. Abgebrüht wickelte er seine Geschäfte ab und war mittlerweile schwerreich.
Tess überraschte sein Erfolg nicht. Vor sechs Jahren hatte er als Zimmermann für ein örtliches Bauunternehmen gearbeitet, in leitender Position. Seine Ideen waren so überzeugend und erfindungsreich, die Ausführung seiner Arbeit so fachkundig und exakt gewesen, dass ihn damals jeder Bauunternehmer in der Stadt hatte abwerben wollen.
Tess beobachtete ihn, wie er, diesen arroganten Zug um den Mund, unbeweglich auf seinem Platz saß und mitverfolgte, wie Mary und Ethan sich das Eheversprechen gaben. Tess’ Anspannung wuchs. Sie hatte alles versucht, um die Fehler zu vergessen, die sie in der Vergangenheit gemacht hatte. Sie wollte ihr altes Leben, in dem sie mit dem schlechtesten aller Ehemänner verheiratet gewesen war, komplett aus ihrer Erinnerung löschen. Zusammen mit ihren Partnerinnen, Olivia Winston und Mary Kelley hatte sie eine Event-und Catering-Agentur gegründet und führte inzwischen ein angenehmes und komfortables Leben. Alles, was sie sich wünschte, war, so zu tun, als ob die Vergangenheit nie existiert hätte, und weiterhin glücklich und achtsam das Hier und Jetzt zu genießen.
Doch dieser teuflische Mann hatte sich in der Kirche gezeigt.
Hinter ihr griff jemand in die Tasten des Klaviers und spielte die Einleitung aus dem „Phantom der Oper“: „All I Ask Of You“. Wie auf Kommando drehten sich alle Hochzeitgäste um und schauten auf die zwei Künstler, die auf das Klavier zuschritten und dann anfingen zu singen.
Alle, mit Ausnahme von Tess. Sie konnte sich nicht von Damiens Anblick losreißen. Vielleicht würde er, wenn sie ihn nur lange genug anstarrte, aufstehen und gehen. Fast musste sie bei diesem dummen Gedanken lachen. Er war nicht der Typ, den man hinausjagen oder vergraulen konnte. Sie kannte niemanden, der einen so eisernen Willen hatte wie er.
Eingehend musterte sie ihn. Er war schlanker geworden und breiter in den Schultern, doch sein Mund wirkte ebenso hart wie sein ganzer Gesichtsausdruck, als ob er nie lächeln würde.
Warum war er hier? Kannte er Ethan? Oder, Gott bewahre, Mary?
Tess trat von einem Bein auf das andere, ihre schwarzen Pumps drückten. Auf keinen Fall war sie bereit, ihren Partnerinnen ihr Herz auszuschütten …
Neben ihr lehnte sich Olivia Winston, die Expertin für kulinarische Genüsse von „No Ring Required“, herüber. „He, ich weiß, der Gesang hat nicht gerade Broadway-Format, aber bleib trotzdem bei der Sache, okay?“
„Ja, natürlich. Sicher“, murmelte Tess verwirrt.
Die hübsche Brünette runzelte die Stirn. „Was ist los mit dir?“
„Nichts“, versicherte Tess schnell.
„Sieht aber nicht danach aus“, flüsterte Olivia.
Um bei der Hochzeit ihrer Geschäftspartnerin kein Aufsehen zu erregen, versuchte Tess sich auf die Sänger zu konzentrieren. Sie musste sich zusammennehmen. Vielleicht wusste Damien gar nicht, dass sie da war … vielleicht hatte er die ganze Geschichte mit ihr vergessen. Vielleicht war er verheiratet, hatte zwei Kinder und einen Hund namens Buster. Immerhin waren mittlerweile sechs Jahre vergangen. Wenn man bedachte, was ihr inzwischen alles passiert war …
Doch während sie mit halbem Ohr zuhörte, wie die Sänger für das Brautpaar einen Song schmetterten – die Musik schwoll immer mehr an und füllte die ganze Kirche aus –, hatte Tess das komische Gefühl, beobachtet zu werden. Sie verspürte dieses merkwürdige Kribbeln. Dieses Gefühl hatte sie bisher nur einmal gehabt.
An dem Tag, als sie dem teuflischen Damien Stanhope den Rücken zugekehrt und den Raum verlassen hatte.
„Sir, möchten Sie, dass ich Sie nach Hause fahre?“
Während sein Chauffeur durch die verstopfte Innenstadt fuhr, saß Damien im Fond seiner Limousine. Der Kragen seines schwarzen Mantels berührte fast sein Kinn und betonte seine harten Gesichtszüge. „Nein. Ich werde ins Georgian gehen.“
„Es tut mir leid, Sir, ich habe noch nie gehört, dass Sie …“
„Bringen Sie mich ins Georgian Hotel“, fiel ihm Damien unbeeindruckt ins Wort. „Ich werde zu dem Empfang gehen.“
„Aber, Sir, Sie gehen nie …“ Die Worte des Fahrers erstarben.
„Haben Sie ein Problem damit, Robert?“, fragte Damien ungeduldig, während außerhalb des schwarzen Wagens der Schnee in dichten Flocken auf die Scheiben fiel.
„Sir?“ Robert schaute in den Rückspiegel, versuchte dabei jedoch dem Blick seines Arbeitgebers auszuweichen. „Wenn ich offen sprechen darf …“
Damien sah ihn fragend an. „Dürfen Sie … wenn Sie währenddessen Ihre Aufmerksamkeit auf den Verkehr richten. Die Straßen in Minneapolis können sehr rutschig sein.“
„Ja, Sir.“ Robert konzentrierte sich wieder aufs Fahren und hielt das Lenkrad mit beiden Händen fest.
Damien atmete erleichtert auf. „So, was wollen Sie wissen?“
„In den vier Jahren, in denen ich für Sie gearbeitet habe, ist dies der erste Hochzeitsempfang eines Geschäftspartners, zu dem Sie jemals gegangen sind.“
„Ach ja?“, erwiderte Damien tonlos.
„Ja, Sir.“
„Hm.“
„Handelt sich dann wohl um ein wichtiges Geschäft, Sir.“
Sie fuhren langsamer, bogen ab und hielten schließlich. Damien schaute auf und runzelte die Stirn. „Sind wir da?“
„Ja, Sir. Aber vor uns steht eine lange Schlange von Autos.“
Sie waren noch ein ganzes Stück vom Hoteleingang entfernt, doch Damien wartete ungern. Er griff nach dem Türdrücker und stieß die Wagentür auf. „Ich steige hier aus, Robert.“
„Aber Sir!“ Robert schaute unsicher nach hinten. „Soll ich …“
„Nein, nein. Bleiben Sie im Wagen.“
Er nickte. „In Ordnung, Sir.“
Damien war schon halb aus der Tür, als er sich plötzlich noch einmal umdrehte. „Und, Robert?“ „Ja, Sir?“ „Um Ihre Frage zu beantworten: Bei diesem Empfang handelt es sich um eine weit wichtigere Angelegenheit als ein Geschäft.“ Er stieg aus. „Warten Sie in einer Stunde am Haupteingang.“
Der Ballsaal des Georgian Hotels, ausgestattet mit einer vergoldeten Decke, Kristalllüstern und einem schwarz-weiß gemusterten Marmorfußboden, bot das spektakulärste Ambiente für eine Hochzeitsfeier in Minneapolis. In jeder Jahreszeit präsentierte der Raum einen umwerfenden Anblick, aber im Dezember wirkte er mit der weißen Weihnachtsbeleuchtung, den Fichten und Mistelzweigen besonders märchenhaft. Auf allen schwarzen Platztellern fanden sich von Hand gemachte Schokoladen-Zuckerstangen, süß eingebettet in kleine Weihnachtsstiefel.
Tess York beschrieb sich selbst als Schokoholic, und schon fünf Minuten nach ihrer Ankunft im Hotel war ihr kleiner Stiefel leer. Sie saß neben Olivia, und der einzige Grund, warum sich noch eine Zuckerstange auf ihrem Teller befand, bestand darin, dass Tom Radley, ein Freund von Marys Familie und der erste Kunde von „No Ring Required“, Tess an die Hand nahm und auf die Tanzfläche zog, bevor sie die Süßigkeit aufessen konnte.
Auf der rechteckigen Bühne abseits der Tanzfläche schmetterte eine Sängerin, die auf scheußliche Art ähnlich Natalie Cole klang, Liebeslieder.
Neben Tess tanzten Olivia und ihr Verlobter Mac Valentine. Die beiden wirkten so attraktiv und elegant, dass man sie leicht für ein glamouröses Hollywood-Paar hätte halten können. Atemberaubend in ihrem schwarzen Brautjungfernkleid, das dem von Tess ähnelte, die dunklen Haare lang und offen über die bloßen Schultern fallend, wandte sich Olivia Tess zu und stichelte lächelnd: „Du bist eine erstaunlich schlechte Tänzerin, weißt du das?“
„Vielen Dank auch“, erwiderte Tess trocken.
„Gar nicht wahr“, widersprach Tom Radley und wich aus, um Tess’ spitzen Absätzen zu entgehen, als sie eine heikle Drehung auf das Parkett legte. „Hör nicht auf sie, Tess.“ Dabei funkelte er Olivia herausfordernd an. „Sie ist anmutig wie ein Schwan und leicht wie eine Feder.“
Olivia grinste. „Solange sie dir nicht auf die Füße tritt,...




