Wood | Spanische Sonne, spanisches Glück | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 128 Seiten

Reihe: Digital Edition

Wood Spanische Sonne, spanisches Glück

Digital Edition
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-7337-8728-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Digital Edition

E-Book, Deutsch, 128 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-8728-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Immer schwerer fällt es Leslie, sich an ihren Vorsatz zu halten, sich nicht erneut auf den aristokratischen Julio einzulassen. Nie darf sie ihm verraten, dass sie einen gemeinsamen Sohn haben. Denn Leslie ist sich sicher: Julio will nur einen Erben und nicht ihre Liebe!



Sara Wood wurde in England geboren. An ihre Kindheit hat sie wundervolle Erinnerungen. Ihre Eltern waren zwar arm, gaben ihr jedoch das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit. Ihr Vater kannte seine Eltern nicht, deshalb war er so glücklich über seine eigene Familie. Die Geburtstagsfeiern, die er gestaltete, waren sensationell: Er trat als chinesischer Zauberer oder Clown auf, erfand lustige Spiele und Schatzsuchen. Von ihm lernte sie, dass harte Arbeit belohnt werden würde und sie einem vor allem Selbstachtung verschafft. Während ihrer Abschlusskurse lernte Sara ihren Mann kennen, einen nachdenklichen und aufmerksamen Menschen, der ihr Freund und Seelenverwandter wurde. Im Alter von 21 Jahren heiratete sie ihn und bekam mit 22 ihren ersten Sohn. Inzwischen hat sie noch drei weitere Kinder. Zwölf Jahre lang unterrichtete sie in der englischen Grafschaft Sussex, was ihr viel Freude bereitete. Ihr Wechsel zum Schreiben vollzog sich auf ungewöhnliche Art und Weise. Richie, ihr ältester Sohn war schon immer verrückt nach Naturkunde und besaß eine große Sammlung von Tierschädeln. Im Alter von 15 entschloss er sich, ein Buch über seine Sammlung zu schreiben. Ein angesehener Verlag veröffentlichte es, und er gewann sogar den begehrten Times Information Book Award. Ermutigt von seinem Erfolg, dachte Sara es ihm gleich tun zu können, und veröffentlichte verschiedene Wissensbücher für Kinder. Als sie die Mills & Boon-Autorin Charlotte Lamb im Fernsehen sah, glaubte sie, auch Liebesromane schreiben zu können! Allerdings hatte sie vorher nur selten Romane gelesen. Darum kaufte sie sich zahlreiche Bücher, las und analysierte sie akribisch, um danach selbst eine Romance zu schreiben. Erstaunlicherweise wurde ihr Buch angenommen und plötzlich war sie Romanautorin. Sara und ihr Ehemann zogen auf einen kleinen Landsitz in Cornwall, der zu ihrem ganz persönlichen Paradies wurde. Doch als ihr Mann ernsthaft krank wurde, mussten sie umziehen. Nach einem schrecklichen Jahr voller Sorge um ihn, in dem sie ihn pflegte und mit Adleraugen über ihn wachte, war sie erleichtert, als es wieder bergauf ging und sie zurück nach Sussex ziehen konnten. Ihr derzeitiges Haus ist groß und mit Reet gedeckt und liegt inmitten von schönen, sanften Hügeln und einem wundervollen Ausblick auf das Wandergebiet. Jetzt leben sie auch näher bei ihren Jungs (inzwischen Männer!) und können sie so öfter besuchen. Sie freut sich jedes Jahr wahnsinnig darauf, ihre ganze Familie am festlich ...
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1. KAPITEL

Dem Lastwagen mit der Aufschrift Gartenpflege, der vor der Villa vorfuhr, gönnte Conde Julio Valdez de Quadra nur einen flüchtigen Blick, bevor er sich wieder entspannt im Korbsessel zurücklehnte. Julio wartete darauf, dass etwas Bedeutsames geschah – wie das Auftauchen einer verführerischen Blondine zum Beispiel. Sobald er gehört hatte, seine Schwester würde von ihrem Mann betrogen, hatte Julio in Argentinien alles stehen- und liegen lassen und war nach Spanien gekommen, um einen Beweis für die Untreue seines Schwagers zu ermitteln. Das Auftauchen irgendwelcher Aushilfsgärtner war gewiss kein Indiz für Ehebruch.

Bremsen quietschten, eine Autotür wurde geöffnet, und Julio gähnte. Auf der Lauer zu liegen war eine langweilige Angelegenheit. Plötzlich wurde er jedoch hellwach, stellte das Weinglas ab und schwang die Füße vom Tisch. Den Lastwagen hatte nämlich eine Frau gefahren.

Zuerst sah Julio nur zwei zierliche Füße auf dem Trittbrett, dann ein Paar bemerkenswert langer, schlanker und wohlgeformter Beine mit seidig glatter Haut, die auf einer Skala von null bis zehn mindestens … zwölf Punkte verdienten, wie Julio lächelnd feststellte. Figur und Gesicht sind wahrscheinlich nicht annähernd so sehenswert, sagte er sich dann mit seinem üblichen Zynismus und beobachtete die Frau weiter.

Sie kletterte rückwärts aus der Fahrerkabine und zog einen langen Baumwollrock über den bewundernswerten Beinen zurecht. Schade. Immerhin gab es noch wohlgerundete Hüften zu sehen, eine auffallend schmale Taille und einen schönen geraden Rücken. Nicht übel, dachte Julio, eigentlich sogar ausgesprochen sexy.

Plötzlich kniff er die Augen zusammen. Lockiges blondes Haar fiel der Frau auf die Schultern. War das etwa die Blondine, mit der sein Schwager Santini Ehebruch beging?

Die Frau wandte sich um. Langsam ließ Julio den Blick von ihren festen Brüsten über den schlanken Hals zu ihrem Gesicht gleiten. „Bei allen Heiligen!“ Julio stöhnte ungläubig. „Ausgerechnet Leslie!“

War Leslie Santinis Geliebte? Die Beschreibung passte. Obwohl seine Schwester fast hysterisch geklungen hatte, als sie mit Julio telefonierte, war die Schilderung der Rivalin sehr präzise ausgefallen: eine Frau von ungefähr dreiundzwanzig Jahren, etwa eins siebzig groß, tolle Figur. Engländerin, blond, mit viel Sex-Appeal.

Verlangend betrachtete Julio Leslie. Sie war umwerfend schön und noch verführerischer als früher. Sie war anmutig und selbstbewusst, aus dem unbefangenen Teenager war eine sinnliche Frau geworden, mit verträumt blickenden blauen Augen und vollen, schön geschwungenen Lippen. Brennendes Begehren durchflutete Julio, als sie sich vorneigte, um ihr Aussehen im Außenspiegel zu überprüfen und dabei zufrieden lächelte. Am liebsten wäre er aufgesprungen und zu ihr geeilt, hätte sie an die Seitenwand des Wagens gedrängt und dann …

„Verdammt“, fluchte Julio leise, als er sich vorstellte, wie sein Schwager mit Leslie im Bett lag, sie umarmte, die festen Rundungen ihres Körpers unter den Händen spürte – Leslie, die so leidenschaftlich war und voll ungehemmter Lebensfreude … Langsam umfasste Conde Julio Valdez de Quadra das dünne Weinglas und zerbrach es unbeherrscht in der Hand.

„Ich hab’s geschafft, dank Santini“, jubelte Leslie, noch immer wie berauscht von ihrem Glück, obwohl es mindestens achtzehn Stunden her war, seit sie sich mit Estebán Santini getroffen hatte. Nun erst wurde ihr richtig bewusst, was Don Estebáns Versprechen für sie bedeutete: Förderung, Zukunftsaussichten und keine finanziellen Sorgen mehr.

Sie war es mittlerweile leid geworden, mehr schlecht als recht davon zu leben, Hotelgärten entlang der Costa del Sol zu pflegen. In einem engen kleinen Wohnwagen auf dem Hof des Gärtnereibetriebs mitten in Torremolinos zu hausen verursachte ihr allmählich Platzangst. Leslie hatte es satt, dass man ihr oft einfach die Tür vor der Nase zuwarf, wenn sie ihre Dienste anbot. Und ihre bisherigen Auftraggeber verabscheute sie geradezu: zugleich aalglatt höfliche und plump dreiste Hoteldirektoren, die sie mit den Blicken förmlich auszogen. Aber mit alledem war es jetzt vorbei.

Mit Santini als Gönner stand sie gleich ganz anders da, außer ihm würden weitere Kunden ihre Dienste wünschen – und sie würde sich aussuchen können, zu welchem Aristokraten oder reichen Geschäftsmann sie als Nächstes ging. Herrlich! Leslie lächelte strahlend, als sie sich ausmalte, wie begeistert ihr Sohn Tom sein würde, wenn er hörte, dass sie in ein kleines Haus auf dem Land umziehen würden. Santini hatte ihr nicht nur Arbeit angeboten, sondern auch das Gärtnerhaus, das auf seinem ausgedehnten Besitz lag.

Der Regen fiel immer dichter, fast konnte man die steile Straße nach Ronda nicht mehr sehen. Vorsichtig steuerte Leslie den mit Humus beladenen, schon ziemlich klapprigen Lastwagen bergan. Hoffentlich hielt die Rückwand der Ladefläche den Druck aus …

„Oh nein!“ Leslie stöhnte, als sie spürte, dass der Wagen plötzlich leichter wirkte. Das konnte nur eins bedeuten! Rasch hielt sie an, stieg aus und blickte starr auf den riesigen Erdhaufen, der mitten auf der Straße hinter ihrem Wagen lag.

Da Leslie eine unverbesserliche Optimistin war, sah sie sich hoffnungsvoll um. Vielleicht kam ja zufällig ein Trupp Straßenarbeiter vorbei … Doch keine Menschenseele ließ sich blicken.

„Ich muss dich aber da hinaufbringen“, sagte Leslie wütend zu dem Erdhaufen und blickte zu der alten, von Wehrmauern umschlossenen Stadt Ronda, die etwa hundert Meter weiter oben am Felshang beiderseits einer wildromantischen Schlucht lag.

„Natürlich ist weit und breit kein Mann da, wenn man mal einen braucht. Kein Märchenprinz, ja, nicht einmal einer der fleißigen sieben Zwerge. Dann muss ich es eben allein schaffen, wie immer“, meinte sie halblaut und lächelte schon wieder. Nichts konnte momentan ihre überschwänglich gute Laune trüben.

„Also los, Leslie!“, ermunterte sie sich, nahm eine Schaufel und begann, fröhlich singend, die Erde zurück auf den Laster zu werfen. Nach vier Liedern kam die Sonne hinter den Wolken hervor, und sofort wurde es heiß. Leslie geriet ins Schwitzen. Plötzlich hörte sie das Klappern von Hufen auf dem Straßenpflaster und richtete sich eifrig auf. Da kommt ja mein Prinz, sogar auf einem feurigen schwarzen Hengst, dachte sie lächelnd, als sie einen Reiter weiter unten die alte Brücke überqueren sah, die den schäumenden Fluss überspannte. „Was für ein umwerfender Anblick“, flüsterte Leslie hingerissen.

Der Mann trug die andalusische Männertracht, die das Herz jeder romantischen Frau höher schlagen ließ: eine hautenge graue Hose, darüber Reitstiefel, ein rüschenbesetztes Hemd und eine kurze graue Jacke. Die Krempe des schwarzen Huts verbarg das Gesicht so weit, dass nur eine kantige Kinnlinie zu sehen war, doch allein schon die kerzengrade Haltung des Reiters verriet Stolz, ja sogar Hochmut.

Sicher ein typisch spanischer Macho. Von dem kann ich keine Hilfe erwarten, dachte Leslie herablassend und kam wieder zur Erde zurück – im wahrsten Sinn des Wortes. Prinzen schaufelten keinen Humus. Von ihnen zu träumen war angenehm, aber sinnlos, wenn bis abends noch unzählige Dinge zu erledigen waren. Sie machte sich wieder an die Arbeit, schwer atmend und die Stirn von Schweißperlen bedeckt.

Plötzlich hörte Leslie gedämpften Hufschlag auf dem Gras neben der Straße, und eine dunkle Männerstimme fragte auf Spanisch: „Kann ich Ihnen helfen?“

Rasch blickte Leslie, ohne sich aufzurichten, nach links und sah vier Pferdebeine, darüber glänzende schwarze Stiefel.

„Kann ich helfen?“, fragte der Mann nochmals ungeduldig.

„Nein, danke“, erwiderte sie auf Spanisch und lächelte. Der und helfen? In den Sachen? „Ich könnte nämlich nicht das Geld für die Reinigung aufbringen“, fügte sie, fast unhörbar, amüsiert hinzu.

Doch plötzlich glitt der Fremde aus dem Sattel, griff sich die zweite Schaufel und begann, schwungvoll Erde auf den Lastwagen zu werfen. Offensichtlich hat mein Prinz die Muskeln von Sylvester Stallone und das gute Herz von Mutter Teresa, dachte Leslie. Bisher habe ich zwar nicht viel von spanischen Edelmännern gehalten, abgesehen von Don Estebán, aber vielleicht sollte ich nicht so voreingenommen sein, nur weil Conde Julio Valdez de Quadra ein Ungeheuer war.

„Wenn Sie unbedingt helfen wollen, halte ich Sie natürlich nicht davon ab“, sagte sie, ohne den Blick zu heben. „Danke sehr.“

„Schon gut“, erwiderte der Mann.

Verstohlen warf sie ihm gelegentlich einen Seitenblick zu, während sie einträchtig nebeneinander arbeiteten. Der Unbekannte hatte lange, kräftige Beine, deren Muskeln sich unter der engen Hose deutlich abzeichneten. Flüchtig fragte sich Leslie, wo ein spanischer Grande gelernt haben konnte, so gut mit einer Schaufel umzugehen. Dass ihr Helfer der Oberschicht angehörte, war unverkennbar. Ein Bauer würde schließlich nicht im Festtagsstaat aufs Feld reiten.

„Genug.“

„Wie bitte?“ Noch immer vornübergebeugt, blickte sie überrascht zu dem Mann. Das Haar fiel ihr über die Augen, daher konnte sie sein Gesicht nicht deutlich sehen.

„Aufhören.“

„Ich bin noch nicht fertig“, protestierte sie erstaunt.

„Doch.“ Das klang herrisch. Offensichtlich war der Fremde daran gewöhnt, dass man ihm sofort gehorchte.

Anscheinend erwartete er jedoch auch, Leslie würde sich nicht fügen, denn er nahm ihr kurzerhand die Schaufel weg und warf sie an den Straßenrand. Von wildem Thymian und Rosmarin stieg würziger Duft auf, den Leslie...



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