Wood | Ein unerwartet heißes Wiedersehen | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2315, 144 Seiten

Reihe: Baccara

Wood Ein unerwartet heißes Wiedersehen


1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7515-1586-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 2315, 144 Seiten

Reihe: Baccara

ISBN: 978-3-7515-1586-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Nach langer Zeit kehrt Jack Grantham zurück nach Calcott Manor, in das Haus seiner Familie. Hier will er herausfinden, wer hinter den Drohungen steckt, mit denen seine Großmutter erpresst werden soll. Und hier trifft er auch Peyton wieder - die rothaarige Schönheit, mit der er vor zwei Jahren eine leidenschaftliche Nacht verbracht hat. Zwischen ihnen knistert es noch genauso heftig wie damals, doch dann findet Jack heraus, dass Peyton tief in die Geheimnisse seiner Familie verstrickt ist ...



Schon mit acht Jahren schrieb Joss Wood ihr erstes Buch und hat danach eigentlich nie mehr damit aufgehört. Der Leidenschaft, die sie verspürt, wenn sie ihre Geschichten schwarz auf weiß entstehen lässt, kommt nur ihre Liebe zum Lesen gleich. Und ihre Freude an Reisen, auf denen sie, mit dem Rucksack auf dem Rücken, abenteuerliche Ziele in Südafrika, Europa und Amerika besucht. Beim Schreiben taucht sie ganz in ihre Geschichte ein, verliebt sich auch heute noch in die Helden ihrer Romane und flirtet beim Schreiben mit ihnen.

Wenn Joss Wood nicht gerade schreibt, oder sich um ihre Kinder kümmert, nutzt sie ihre Erfahrungen in Business und Marketing, um mit Hilfe einer ehrenamtlichen Organisation, die Wirtschaft ihres Heimatstädtchens an der Ostküste Südafrikas anzukurbeln. Umgeben von Farmen und einer atemberaubenden Berglandschaft, gehört die Gesellschaft von wilden Steppentieren vor der Haustür genauso zu ihrem glücklichen und etwas chaotischen Leben, wie ihre Familie, Freunde und natürlich ihre Bücher.

Wood Ein unerwartet heißes Wiedersehen jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


1. KAPITEL


Ich, Lady Avangeline Forrester-Grantham, bin schon manchmal in Schwierigkeiten gewesen, aber nie in so großen wie jetzt. Doch wenn meine Enkel mich weiter so behandeln, als wäre ich dumm, können sie was erleben. Ich weiß so viel wie sie. Wahrscheinlich mehr.

Jack Grantham war stinksauer auf seinen Bruder.

Er hatte geglaubt, er wäre auch früher schon wütend auf Fox gewesen – sie waren beide willensstarke, entschlossene Typen und gerieten oft aneinander –, aber das hier hatte eine neue Qualität.

Er war fuchsteufelswild und wusste nicht, ob ihr Verhältnis noch zu retten war. Im Augenblick hätte er es als Sieg betrachtet, das Gesicht seines Bruders und Geschäftspartners nie wieder zu sehen.

Jack lehnte die Stirn an das kühle Fenster seines Büros mit der unglaublichen Aussicht auf den Central Park. Er hatte schon seit Tagen pochende Kopfschmerzen und nicht den Eindruck, dass er sie bald loswerden würde.

Als er ein Klopfen an der einen Spaltbreit geöffneten Tür hörte, machte er sich nicht die Mühe, sich umzudrehen. „Hau ab, Fox. Ich bin noch nicht bereit, mit dir zu reden. Vielleicht bin ich das nie mehr.“

„Falscher Bruder.“

Jack drehte sich um und brachte ein kleines Lächeln zustande. Merrick Knowles war zusammen mit ihm, seinem Cousin Soren und seinen beiden Brüdern Malcolm und Fox aufgewachsen.

Jacks und Sorens Eltern waren bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen, als er acht war.

Ihre Großmutter Avangeline, eine milliardenschwere Hotel- und Restaurantunternehmerin, hatte ihr Firmenimperium verkauft, um die vier Jungen, von denen noch keiner elf Jahre alt gewesen war, mit Unterstützung ihrer geliebten Haushälterin und vertrauten Freundin Jacinta Knowles großzuziehen.

Sie waren alle nach Calcott Manor gezogen, Avangelines weitläufiges Anwesen bei Hatfield, Connecticut. Und Jacintas achtjähriger Sohn Merrick gehörte bald zu ihnen. Merrick war nicht nur wie ein Bruder für ihn, sondern auch sein bester Freund.

Merrick ging zur Kaffeemaschine in der Ecke und schlug mit der Faust auf den Knopf, um zwei Tassen Espresso einlaufen zu lassen. Dann nahm er die winzigen Tassen, trug sie durchs Zimmer und reichte ihm eine.

Es war Jacks sechster Espresso an diesem Morgen, aber das Koffein in seinem Körper linderte seine Wut nicht. Er war am Boden zerstört, fühlte sich betrogen und konnte nicht fassen, dass ausgerechnet sein kaum älterer Bruder diese Gefühle in ihm ausgelöst hatte.

„Du weißt, dass Fox dich nur beschützen wollte“, sagte Merrick, setzte sich auf die Couch und streckte seine langen Beine aus.

Sie waren alle große Männer, aber Merrick übertraf sie mit seinen eins fünfundneunzig alle.

„Ich bin dreiunddreißig Jahre alt, mich muss man nicht mehr beschützen.“ Jack ließ sich in seinen maßgefertigten Ledersessel fallen.

Vor einer Woche, als Fox ihn, Soren und Merrick zum Essen eingeladen hatte, war Jack noch davon ausgegangen, dass Fox sie nur darüber informieren wollte, ob es ihm während seines Aufenthalts in Calcott Manor gelungen war, ihre starrsinnige Großmutter zu überzeugen, ein Testament zu machen.

Avangeline war über achtzig und verfügte über die Vermögenswerte und die Kaufkraft eines kleinen Landes. Sollte sie ohne Testament sterben, blühte ihren Erben ein bürokratischer Albtraum. Er hatte gehofft, Fox hätte herausgefunden, was hinter ihrer Unvernunft steckte.

Außerdem hatte er erwartet, dass Fox in Erfahrung gebracht hatte, warum Alyson Garwood, die nach Malcolms Tod dessen Leber transplantiert bekam, sich bei Avangeline eingenistet hatte. Warum hatte sie von ihrem Job als Anwältin ein Sabbatjahr genommen und sich nach Calcott Manor zurückgezogen? Was wollte sie von Avangeline? Geld? Eine Immobilie?

Aber statt sie auf den neuesten Stand zu bringen, zerstörte sein Bruder seine Welt. Während Fox in Calcott Manor war, fand er heraus, dass ihre Großmutter erpresst wurde. Der Erpresser drohte, publik zu machen, mit wem Avangeline seit Langem ein Verhältnis hatte – warum sollte das ein Problem sein? – und, was wesentlich besorgniserregender war, dass ihre Eltern den verruchten Sadomaso-Club The Basement, der ihnen sogar gehört hatte, als persönliche Spielwiese missbrauchten. Die Eltern, die er innig geliebt, respektiert, ja sogar vergöttert hatte.

Von ihrem gefährlichen Doppelleben zu erfahren, war schockierend, aber was ihn bis ins Mark erschütterte, war, dass Fox ihm dieses Wissen jahrelang vorenthalten hatte.

Merrick stellte seine Tasse auf den Couchtisch und stützte die Unterarme auf die Oberschenkel. „Jack, seit ich dich kenne, hattest du ein extrem unrealistisches Bild von deinen Eltern. Für dich waren sie der Perfektion immer so nahe, wie zwei Menschen es nur sein können. Du hast sie übertrieben idealisiert und warst stolz darauf, dass sie alles richtig gemacht hatten.“

Jack strich sich übers Gesicht. „Das war eine Lüge epischen Ausmaßes. Und Fox wusste es. Er hat es mich weiter glauben lassen.“

„Worüber bist du eigentlich wirklich wütend? Dass deine Eltern auf eine etwas härtere Spielart von Sex standen oder dass sie nicht perfekt waren?“

„Ich bin wütend, weil Fox es mir nicht gesagt hat!“, blaffte Jack.

„Klar, dazu hast du auch jedes Recht“, antwortete Merrick so vernünftig wie immer.

Er war ihr selbsternannter Beschützer, der Kitt, der sie alle zusammenhielt. Jack hoffte, dass dieser Kitt superstark war, denn die klebrigen Fäden, die sie alle verbanden, waren bis zum Zerreißen gespannt.

„Ich verstehe, wieso er es getan hat, Jack. Es war dir immer unglaublich wichtig, dass das Vermächtnis deiner Eltern als Traumpaar – umwerfend gut aussehend, erfolgreich, verrückt nacheinander – gewahrt bleibt.“

„Red keinen Scheiß!“

Merrick zog eine Augenbraue hoch. „Junge, du hast vor ein paar Jahren eine Zeitung wegen übler Nachrede verklagt, weil ein Journalist in zwei Zeilen angedeutet hat, dass dein Vater seine Beziehungen zu Politikern ausgenutzt haben könnte, um einen Auftrag von der Regierung zu bekommen.“

„Den Prozess habe ich nicht gewonnen.“

Merrick ignorierte seine hitzige Antwort. „Du hast eine Stellungnahme abgegeben, als Vance Kane in seinen Memoiren enthüllt hat, eine Affäre mit einer wunderschönen blonden Society-Lady von der Ostküste gehabt zu haben – eine Anspielung auf deine Mom. Indem du darauf beharrt hast, dass deine Eltern wahnsinnig glücklich waren und einander nie betrogen haben, hast du einer Story, die sonst so gut wie unbemerkt geblieben wäre, viel Aufmerksamkeit verschafft. Der Ruf der beiden ist dein wunder Punkt. Ich habe mich schon immer gefragt, warum.“

Jack starrte in seine leere Espressotasse und erinnerte sich an das letzte Gespräch, das er mit seinem Dad am Morgen von dessen Todestag geführt hatte. Er hatte endlich den Mut gefunden, seinem Dad sein Zeugnis zu zeigen, das nur die beiden besten Noten A und B enthalten hatte. Sein Vater hatte die Zensuren überflogen, ihn mit kühlen grauen Augen angesehen und die sechs Wörter ausgesprochen, die von da an sein Leben bestimmt hatten.

Kannst du das etwa nicht besser?

Alles, sein Erscheinungsbild, sein Arbeitsethos, seine Erfolge in Beziehungen und im Geschäftsleben, musste sich seitdem an diesen Worten messen lassen. Das nächste Projekt, Date oder Geschäft musste immer besser sein als das vorherige. Oft kam er sich vor wie in einem Hamsterrad.

In seinen Augen waren seine Eltern perfekt gewesen, also musste er es auch sein.

Nur, dass sie gar nicht perfekt waren, und er hatte keine Ahnung, wie er mit dieser Information umgehen sollte. Es fühlte sich an, als hätte Fox seinen Überzeugungen das Fundament entzogen. Er war ins Schwimmen geraten.

Und wütend. Habe ich schon erwähnt, dass ich wütend bin?

Merrick trank seinen Espresso, lehnte sich zurück und schlug die Beine übereinander. „Du musst darüber hinwegkommen, Jack, und Fox verzeihen. Ihr habt doch nicht den Verlust eurer Eltern und dann Malcolms Tod durchgestanden, um das hier einen Keil zwischen euch treiben zu lassen.“

„Ich bin nicht derjenige, der meinem Bruder wichtige Informationen über unsere Eltern vorenthalten hat“, fuhr Jack ihn an.

„Aber du bist derjenige, der die beiden idealisiert hat und nicht die geringste Kritik an ihnen duldete. Du bist derjenige, der Spendensammlungen und Benefizveranstaltungen im Gedenken an sie organisiert und Schaum vor dem Mund bekommt, wenn er etwas liest oder hört, das seiner Heile-Welt-Version seiner Familie widerspricht. Du kannst sie doch weiterhin lieben und trotzdem akzeptieren, dass sie Fehler und Schwächen hatten.“

„Einen Sexclub zu besitzen, ist keine Schwäche. Es ist …“ Jack merkte, dass er laut wurde, und brach ab. Er verschränkte die Hände hinter dem Kopf und schloss die Augen. „Die Sache hat mich bis ins Mark erschüttert, M.“

„Bro, du bist ausreichend in der Welt rumgekommen, um zu wissen, dass Leute manchmal einen kleinen Fetisch haben.“

Sicher, etwas über das Sexleben seiner Eltern zu hören, war eklig, doch er war alt und erfahren genug, um sich daran nicht zu stören. Es war der Rest, der ihm verdammt zu schaffen machte.

„Damit komme ich klar, aber es regt mich auf, dass sie so junge Sexarbeiterinnen engagiert haben, dass es nur knapp legal war. Und dass meine Mom sich im Darknet mit einer gefährlichen Gruppe eingelassen hat und sie in...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.