Wood | Dein Bett oder meins? | E-Book | www2.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

Wood Dein Bett oder meins?


1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-1951-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-1951-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Nie wieder Männer! schwört Tori, als sie ihren Freund mit einer anderen erwischt. Sie flieht zu ihren besten Freundinnen in deren Apartment nach Notting Hill. Hier kann sie sich ausheulen und in dem leer stehenden Zimmer gemütlich schlafen. Allein! Doch als sie ins Bett schlüpft, trifft sie fast der Schlag: Da liegt schon wer. Jemand, dessen Haut warm und weich ist, der unverschämt gut duftet und der sie verschlafen murmelnd an sich zieht ... Fast könnte Tori bei diesem Fremden vergessen, was sie sich geschworen hat: Nie wieder Männer! Aber nur fast?



Schon mit acht Jahren schrieb Joss Wood ihr erstes Buch und hat danach eigentlich nie mehr damit aufgehört. Der Leidenschaft, die sie verspürt, wenn sie ihre Geschichten schwarz auf weiß entstehen lässt, kommt nur ihre Liebe zum Lesen gleich. Und ihre Freude an Reisen, auf denen sie, mit dem Rucksack auf dem Rücken, abenteuerliche Ziele in Südafrika, Europa und Amerika besucht. Beim Schreiben taucht sie ganz in ihre Geschichte ein, verliebt sich auch heute noch in die Helden ihrer Romane und flirtet beim Schreiben mit ihnen.

Wenn Joss Wood nicht gerade schreibt, oder sich um ihre Kinder kümmert, nutzt sie ihre Erfahrungen in Business und Marketing, um mit Hilfe einer ehrenamtlichen Organisation, die Wirtschaft ihres Heimatstädtchens an der Ostküste Südafrikas anzukurbeln. Umgeben von Farmen und einer atemberaubenden Berglandschaft, gehört die Gesellschaft von wilden Steppentieren vor der Haustür genauso zu ihrem glücklichen und etwas chaotischen Leben, wie ihre Familie, Freunde und natürlich ihre Bücher.

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1. KAPITEL

„Oh, ja … ooh … oh Baby!“

Oh, bitte, kein Porno, war alles, was Tori Phillips denken konnte, als sie nach einem höllischen Arbeitstag die Tür zu Marks Apartment hinter sich ins Schloss drückte. Nicht an einem Freitagabend um halb sieben, wenn sie nichts anderes wollte, als sich in einem kuscheligen Pyjama auf der Couch zu lümmeln, eine Tasse heißen Tee zu trinken und sich irgendeine alberne Reality-Show im Fernsehen anzusehen, um bestätigt zu bekommen, dass es Menschen gab, die noch verrückter waren als sie.

Und wenn sie schon dabei war … könnten sie heute mal auf den Sex verzichten? Sie war zu müde, um die Hauptrolle in Marks Kamasutra-Fantasien zu übernehmen.

„Mark?“

„Im Schlafzimmer.“

Seine Stimme war nicht gerade die sonorste, selbst wenn er sich Mühe gab. Und wenn er erregt war, hatte er eine regelrechte Fistelstimme. Herrgott, was sah er sich da nur an? Mit einem sehnsüchtigen Blick auf den Wasserkocher durchquerte Tori die Küche.

„So gut … ja, Baby … ooh …“

Definitiv ein Porno. Tori schnitt eine Grimasse. Verdammt. Das hieß, Mark stand in den Startlöchern, aber ihr platzte wirklich fast der Schädel vor Kopfschmerzen.

Sie öffnete die Schlafzimmertür … und blinzelte.

Die Laute kamen nicht aus dem Fernseher – der war schwarz –, sondern vom Bett. Für einen Moment weigerte sich ihr Verstand, das Bild zu verarbeiten, das sich ihr bot. Eine Frau mit bläulich-weißer Haut und riesigen Brüsten saß rittlings auf Mark und wippte auf ihm auf und ab wie eine verrückte Fee. „Fee“, weil sie auf ihren Pobacken ein Paar Flügel tätowiert hatte. Tori rechnete damit, dass sie jeden Moment abheben und in die Luft flattern würde …

„Ooh … ja … so gut, Baby …“

Die irre Fee konnte also sprechen, und ihr Wortschatz bestand aus fünf Wörtern. Beeindruckend.

Mark drehte den Kopf und bemerkte ihre schockierte Miene. „Tori! Wurde auch Zeit, dass du nach Hause kommst. Wir hatten keine Lust mehr, auf dich zu warten, und dachten uns, wir fangen schon mal an. Komm, zieh dich aus. Cinnamon wird dir zeigen, was du zu tun hast.“

Cinnamon? So heißt sie also? Zimt? Ernsthaft? Tori wünschte, sie könnte sich die Augen mit antibakterieller Seife auswaschen.

„Komm schon, Tori, beeil dich.“

Die irre Fee sah über die Schulter zu ihr hin, ohne ihren wilden Ritt zu unterbrechen. „Hey, Süße, nur nicht schüchtern. Ich werde auch ganz sanft sein.“

Äh … nein. Danke, aber nein danke. Sollte man sie ruhig für prüde halten, aber sie stand nicht auf Frauen. Und mit einer verlebt aussehenden Frau mit tätowierten Feenflügeln auf dem Hintern würde sie sich ganz bestimmt nicht einlassen.

Es gab also doch gewisse Dinge, die sie nicht für die Liebe tat. Gut zu wissen.

„Komm endlich, Vicky. Das wird lustig“, drängte Mark ungeduldig.

„Nenn mich nicht Vicky“, fauchte Tori. Als ob das jetzt wichtig wäre. Großer Gott. Reglos starrte sie auf die beiden vor sich und spürte ätzende Wut in ihrer Kehle aufsteigen. Am liebsten hätte sie laut geschrien.

Es kostete sie endlose Mühe, sich zu beherrschen und ein schmales Lächeln aufzusetzen. „Sekunde noch, Süße … Ich muss nur etwas holen. Mach ruhig weiter. Eine kleine Warnung noch … er verschießt sein Pulver ziemlich schnell.“

Der Ritt auf dem Bett kam zum Stillstand.

„Gott, wirst du jetzt stutenbissig?“ Mark tat, als hätte sie ihn dabei ertappt, dass er aus der Flasche statt aus dem Glas trank – und nicht in flagranti mit einer wasserstoffblonden Schlampe im Bett erwischt. „Vielleicht hätte ich dich vorbereiten sollen, bevor du nach Hause kommst …“, gestand er immerhin zu.

Der Würgereiz wurde stärker. „Möchtest du das wirklich jetzt ausdiskutieren, während du mitten in Aktion bist?“

Das Ganze war vollkommen surreal. Wie die Katastrophen, die man in den Nachrichten sah, man war entsetzt und gefesselt zugleich. Tori sah zu, wie Mark der irren Fee die Hüfte tätschelte. Sie rollte sich von ihm, und er setzte sich auf die Bettkante. Seine Erektion war der offenkundige Beweis, dass er bereit war, die Party weiterzufeiern.

Kurz schloss Tori die Augen, dann ging sie zu dem großen begehbaren Schrank, griff nach ihrer Reisetasche, stopfte T-Shirts und Jeans und ein paar Sachen fürs Wochenende hinein.

„Was treibst du da?“, kam es von Mark, als sie, die Tasche in der Hand, ins Bad stapfte.

„Ich backe Cupcakes!“, blaffte sie. „Wonach sieht es denn aus?“

„Danach, dass du überreagierst, Vicky.“

Mit einem vernichtenden Blick auf ihn nahm sie die Kulturtasche, die sie ihm geschenkt hatte, packte ihr Make-up und Hygieneutensilien hinein, quetschte die Kulturtasche in die Reisetasche, zog den Reißverschluss zu und schwang sich die Tasche über die Schulter.

Mark zog sich seinen Bademantel über und fuhr sich mit den Fingern durch das blonde Haar. „Das ist nur deine Schuld, das weißt du, oder? Ich habe dir von Anfang an gesagt, dass ich es oft und abwechslungsreich brauche, und …“

„Dein ‚oft‘ ist ein Witz, und dein ‚abwechslungsreich‘ grenzt an pervers. Und das …“, sie zeigte auf das Bett mit der Blondine, „… ist unverzeihlich!“

„Du liebst mich nicht genug.“

Ich liebe dich überhaupt nicht. Der Gedanke kam aus dem Nichts und überraschte Tori. Sie hatte gedacht, sie würde ihn lieben. Aber dann müsste sie jetzt am Boden zerstört sein statt einfach nur angeekelt, oder?

„Du benimmst dich unvernünftig, völlig grundlos.“ Mark gähnte ausgiebig, ohne sich die Mühe zu machen, die Hand vor den Mund zu halten.

„Wirklich, Süße. Du machst die ganze Stimmung kaputt“, stimmte die irre Fee ernst zu.

Sie musste hier raus, bevor sie einen Doppelmord beging. Häftlingsorange war so gar nicht ihre Farbe.

Die Tasse Tee ist inzwischen überlebenswichtig geworden, dachte Tori, als sie auf der Rückbank des Taxis saß, das sie nach Hause bringen würde. Nach Hause in die Lancaster Road. Nach Hause zu Poppy und Izzy.

Izzy ist ja gar nicht mehr da, erinnerte sie sich. Sie war ja mit ihrem Harry zusammen. Die beiden waren so verdammt glücklich miteinander, dass es manchmal richtig wehtat, sie anzusehen. Aber Poppy würde zu Hause sein …

Sie musste einfach nur wieder nach Hause zurück, dann würde sie sich schnell wieder besser fühlen. Sie brauchte Menschen um sich, die sie wirklich liebten.

Liebe. Ihr heiliger Gral. Ihre ewige Suche. Es musste nicht die perfekte Liebe sein, nicht unbedingt ein Märchen. Sie brauchte keinen Traumprinzen, aber sie wäre gern jemandes Prinzessin.

Für Mark allerdings nicht mehr.

Sie hörte Izzys spöttische Stimme in ihrem Kopf. Bei Männern hast du wirklich ein todsicheres Händchen, Toz. Du suchst dir unter Garantie immer den schrägsten Typen von allen aus.

Schon möglich. Aber das lag daran, dass sie immer darauf hoffte, dass vielleicht gerade dieser Mann sie lieben könnte. Tief, wahrhaft, für immer.

Im Wunschdenken war sie Meisterin.

Sie hätte Mark längst den Laufpass geben sollen. Aber sie hatte immer noch gehofft, ihn ändern zu können. Und wenn sie ehrlich war, hatte es ihr geschmeichelt, Zentrum seines Begehrens zu sein. Es mochte nicht die Liebe gewesen sein, nach der sie sich sehnte, aber immerhin …

Es hatte gereicht, um die Textnachrichten auf seinem Handy zu ignorieren, genau wie das Teenie-Girl, das neulich fast die Tür eingeschlagen hatte, und die konstanten Anrufe seiner Exfreundin. Natürlich hatte sie ihn verdächtigt, mehrgleisig zu fahren, aber einen handfesten Beweis hatte sie nie gefunden. Sie hatten sich deswegen gestritten – sie hatten sich wegen allem gestritten! –, aber Tori hatte ihre Rechtfertigung gehabt: lieber dieses laute, verrückte Auf und Ab als der Kalte Krieg, den sie bei ihren Eltern miterlebt hatte. Lautstarkes Streiten war besser als sarkastische Kommentare, verletzende Beleidigungen und abfälliges Lächeln. Sie würde laut und explosiv immer vorziehen, so war man wenigstens gewarnt, bevor es zu emotionalem Blutvergießen kam.

Mark war sicher nicht perfekt, aber sie auch nicht. Er war auch nicht der Traummann, aber … er war jemand gewesen, mit dem man abends einschlafen und morgens aufwachen konnte. Mit dem man zusammen sein konnte.

Nur hat er jetzt nicht nur den Beweis geliefert, sondern eine Bombe platzen lassen, dachte sie, als das Taxi vor ihrem früheren Zuhause, der Wohnung im obersten Stock der alten umgebauten Feuerwache mit dem Café im Parterre, hielt.

Sie wischte sich die Tränen von den Wangen, holte tief Luft, stieg aus und zog ihre Reisetasche vom Rücksitz.

Wie soll ich es dieses Mal erklären, überlegte sie, als sie zu den Fenstern hochblickte. Seit ihrer Kindheit war Poppy immer diejenige gewesen, zu der sie gerannt war, wenn das Leben ihr wieder einmal übel mitgespielt hatte.

Poppy und Izzy. Ihre ältesten Freundinnen. Die Menschen, die sie am meisten liebten. Sie würden sie mit offenen Armen empfangen, so wie immer. Und dann würden sie ihr zuhören, wenn sie ihre Geschichte erzählte, so wie immer. Tori wünschte, sie hätte die Courage, die Wahrheit ein einziges Mal beim Namen zu nennen – dass sie sich ausgehöhlt und leer und traurig fühlte. Dass sie maßlose Angst hatte, nie das zu finden, wonach sie sich am meisten sehnte.

Angst, dass sie bald...



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