E-Book, Deutsch, 274 Seiten
Wolf Meine Beziehung zu mir selbst
2. Auflage 2024
ISBN: 978-3-7584-8829-0
Verlag: epubli
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Ein Bund fürs Leben
E-Book, Deutsch, 274 Seiten
ISBN: 978-3-7584-8829-0
Verlag: epubli
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Ich wurde als Kathrin an einem Sonntagmorgen im Januar 1984 geboren und befinde mich seit diesem Tag auf einer wundervollen 'Abenteuerreise'. Diese 'Reise' beschreite ich seitdem in jedem einzelnen Moment meines Lebens, um mich in allen Facetten meines SEINs erfahren zu können.
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1.
Mein bereits im Vorwort erwähntes Buch „Meine Reise vom Überlebenskampf zum SEIN“ hat mich Schritt für Schritt in die Erkenntnis geführt, dass ICH bereits BIN! Mit dieser tiefgreifenden Erkenntnis hat sich sehr viel verändert. Ich bin mir nähergekommen. Auch wenn ich mir gar nicht mehr näherkommen konnte, so ist mir bewusst geworden, was es bedeutet, ICH zu SEIN. Plötzlich war da kein Gefühl mehr, noch vor irgendetwas in meinem Leben flüchten zu müssen. Nicht einmal mehr vor mir selbst. Ich musste nicht mehr zuerst jemand Bestimmtes werden, um sein zu können. Und dieses Gefühl, das sich in diesem Moment, indem ich diese Worte niederschreibe, auftut, ist unbeschreiblich. Tränen der Liebe mir selbst gegenüber fließen mir gerade über meine Wangen. Sie sind einfach da und dürfen es auch sein. Sie sind mit einer Dankbarkeit gepaart, die so tief in mir zu spüren ist, dass ich gar nicht weiß, was ich noch sagen soll. Diese Tränen sind ein Teil meiner selbst und ich bin mittlerweile sehr stolz darauf, sie fließen lassen zu können.
Noch vor einigen Monaten unterdrückte ich noch alles, was sich in mir auftat, oder aber versuchte „Gefühle“ ungewollter Art durch äußere Methoden in „bessere“ zu verändern. Doch diese Zeiten, so wertvoll und bedeutend sie auch für mich waren, haben sich gewandelt. Sie haben sich in der Hinsicht gewandelt, dass es mir mittlerweile schon sehr oft möglich ist, mich so SEIN zu lassen, wie ICH eben BIN. Hin und wieder kommt es noch vor, dass ich mich selber dabei erwische, dass ich davor noch etwas zurückscheue. In solchen Fällen nehme ich es wahr und belasse es dabei. Ich „schaue“ dann einfach, was mich noch dazu veranlasste, in einem solchen Fall den „Weg“ der Angst zu beschreiten. Es ist weder „schlecht“ noch „gut“. Es ist in solchen Momenten einfach so.
Irgendwann kam ich in diesem Leben an den Punkt, an dem ich mein Leben nicht mehr durch positive Affirmationen oder auch andere spirituelle Methoden in „positive“ Bahnen lenken wollte. Diese Option rückte immer weiter in den Hintergrund, je weiter ich in den letzten Wochen voranschritt. So wundervoll all diese spirituellen Methoden auch sind, halten sie dennoch die einst vollzogene, geistige Trennung aufrecht. Eine Trennung, von der auch ich dachte, dass sie lebensnotwendig für mich sei. Wenn ich aber immer nur hingehe und mir die „positiven“ Gefühle in mein Leben ziehen möchte, dann lehne ich etwas, das zu mir gehört ab, um mich auf eine gewisse Art und Weise besser fühlen zu können. Ich lehne somit einen Teil von mir ab und gewähre den „guten Gefühlen“ eine „Daseinsberechtigung“ und den angeblich „schlechten Gefühlen“ eben nicht, um innerlich in die Ruhe kommen zu können. In eine Ruhe, die ich mir kurzfristig erschaffe, die jedoch langfristig keinen „Bestand“ hat.
Durch diese „spirituellen Methoden versuchte ich in den letzten Monaten nicht nur in mir etwas in positive Bahnen zu lenken, sondern auch im Außen auftretende Momente, die ich nicht mochte, zu verändern. Solche Augenblicke wurden von mir stets abgelehnt, um verdrängen zu können, aber auch um nicht mehr an bestimmte vergangene Erfahrungen erinnert werden zu müssen. Aufgrund dieser „Vorgehensweise“ erschuf ich mir meine eigene „Welt“. Eine Welt, in der ich ein aufkeimendes Gefühl, von dem ich im Grunde nicht wollte, dass es da ist, weil es mir mein Inneres und damit meinen „Trennungsschmerz“ aufzeigte, stets manipulierte, anstatt es so sein zu lassen, wie es sein wollte.
Manchmal waren es bereits Kleinigkeiten, die mich durch das „Außen“ störten. Doch um nun ganz ehrlich zu sein, hatte das „Außen“ rein gar nichts damit zu tun. So störte ich mich genau genommen an mir selbst.
Ja genau, ich war mein eigener „Störenfried“. Ein „Störenfried“, weil ich mich nicht so wie ich bin sein lassen konnte. Sobald ich ein Gefühl, das sich in mir auftat, nicht mochte, unterdrückte ich es und störte in solchen Momenten einen natürlich ablaufenden, inneren Vorgang. Er wurde von mir kontrolliert oder auch unterbrochen, um dem einst erfahrenen „Trennungsschmerz“ fernbleiben zu können. Einem Schmerz, der mir zu einem bestimmten Moment in meinem Leben hier auf der Erde zu Teil wurde. Dieser Schmerz, von dem ich dachte, dass er schmerzhaft sei, ist alles andere als das. Einzig die damit verbundene schmerzhafte Erfahrung ist es, die dazu beitrug, dass ich mich einst in diesem Menschenleben in die geistige Trennung begab und mich nicht sein ließ. Ich ließ mich in diesem und auch darauffolgenden –Augenblicken nicht sein und überging Gefühle, von denen ich dachte, dass es besser wäre, sie nicht mehr auszuleben. Ich wollte mit einer solch schmerzhaften Erfahrung nicht noch einmal konfrontiert werden. Heute weiß ich, wie wertvoll sie jedoch für mich war, da ich mir ohne sie nicht im Geringsten über mein „wahres“ Selbst bewusst geworden wäre.
Dieser Trugschluss, dass ich mich durch spirituelle Methoden besser fühle, ist sehr weit verbreitet. Auch ich habe mich verschiedensten spirituellen Methoden ein knappes Jahr lang zugewandt. In dieser Zeit bemerkte ich zunehmend, dass mich etwas gravierend an ihnen störte. Ich war mehr und mehr verwirrt. Zu Beginn bemerkte ich eine „Verbesserung“. Ich freute mich, etwas gefunden zu haben, was mich dabei unterstützte, mich innerlich mehr zur Ruhe kommen zu lassen und mich mit der „Anderswelt“ zu verbinden. Ich freute mich, dass sich mir gegenüber so viele verschiedene Möglichkeiten darboten. All diese Methoden lagen wie auf einem Silbertablett für mich bereit. Ich musste nur noch auswählen und zugreifen.
Auch wenn im ersten Moment ein durchaus „positiver“ Effekt auftritt, halten mich all diese faszinierenden Methoden dennoch davon ab, mich dem Trennungsschmerz „zuzuwenden“. Sie entfernen mich auf unterschiedlichste Art und Weise von ihm und führen mich stattdessen in eine faszinierende und sagenumwobene „Scheinwelt“. Eine Welt, in der ich auf Elementarwesen, aber auch alles andere stoßen kann. Diese Welt, der auch ich mich zuwandte, ist wahrlich magisch. Man kann sich vollkommen in ihr verlieren. Ich liebe sie.
Wäre die Verwirrung nicht größer gewesen als die Faszination, dann wäre ich wahrscheinlich immer noch jeden Tag dabei zu meditieren, Affirmationen aufzusagen oder Glaubensarbeit zu leisten. Ich würde immer noch manifestieren oder mir um die Raunächte oder irgendwelche „Portaltage“ Gedanken machen. Vor allem würde ich jedoch immer noch auf der Suche sein. Auf der Suche nach dem inneren Frieden. Einem Frieden, der nicht erreicht werden kann, indem ich mir beispielsweise vorgaukle, dass ich wundervoll bin oder dass mein Tag wundervoll ist, obwohl dem in diesem Moment vielleicht gar nicht so ist. Ich wäre auf der Suche nach einem Frieden, der nicht erreicht werden kann, weil er nicht erreicht werden muss. Frieden IST bereits, wie auch alles andere bereits IST. Frieden beginnt in und mit mir, indem ich mich so, wie ich eben bin, SEIN lasse, ohne noch etwas aus der Angst heraus unterdrücken zu müssen.
Mit Hilfe der spirituellen Methoden gebe ich meinem Verstand einfach nur noch weitere Möglichkeiten mit an die Hand, die ihn dabei unterstützen, die Trennung zu mir selbst aufrecht zu erhalten. Nicht mehr und nicht weniger.
Ich möchte damit nicht sagen, dass all die im Außen vorzufindenden Methoden schlecht sind. Im Gegenteil. Sie sind in dem Moment, in dem sie jemandem begegnen, ein wahres Geschenk. Sie sind eine Bereicherung auf dem zu beschreitenden „Erdenweg“. Ohne all diese Methoden wäre selbst ich nicht zu meiner Erkenntnis gelangt, dass ICH bereits BIN. Immer. Sie führten mich stets zu genau den Orten oder auch Personen, die für mich zu einem bestimmten Moment wichtig waren. Doch so wichtig diese auch sind, ist es ab einem gewissen Augenblick von großem Vorteil, wenn ich mich für die Möglichkeit dessen, dass mich all diese Methoden daran hindern, mich wahrhaft wahrnehmen zu können, öffnen kann. Sie sind im Grunde einfach nur eine riesige Ablenkung. Eine Ablenkung von meinem Leben. Einem Leben, das ich denke zu leben, dem jedoch eher ein Überleben vorausgeht, solange ich mir der Beziehung zu mir selbst nicht bewusst bin. Zudem sind sie auch eine Ablenkung von meinen zu mir gehörenden Gefühlen. Gefühlen, die ich aus verschiedensten Gründen stets mied und lieber auf eine „Reservebank“ schickte.
Ich kann mich wahrlich in dieser spirituellen „Methodenmatrix“ verlieren, da sie mir als „Suchendem“ sehr häufig ein Gefühl von Zugehörigkeit, Halt oder auch Sicherheit vermittelt. Ist das so, dann bin ich mit den Jahren ein „gefundenes Fressen“ für all diejenigen, die mir mit solchen Methoden „das Blaue vom Himmel“ vermitteln wollen, obwohl sie sich größtenteils selbst noch in eben dieser geistigen Trennung befinden, ohne es bewusst wahrnehmen zu können. Solange sie davon ausgehen, dass es etwas braucht oder man etwas dafür tun muss, um verbunden zu sein, haben sie selbst noch nicht erkannt, dass sie bereits sind. In dem Moment, in dem ich das erkenne, brauche ich mich nichts mehr zu fragen, geschweige denn noch etwas ins „Positive“ zu verändern. Ich brauche nichts mehr, das mich auf meiner „Suche“ „finden“ lässt, da es weder einer Suche noch einem Fund bedarf. ICH BIN ja bereits. Somit ist eine solche Auswahlmöglichkeit an „spirituellen Techniken“ keine wirklich dauerhafte Lösung.
Obwohl all diese Methoden mich aufgrund eines mulmigen Gefühls in der Bauchgegend nach kurzer Zeit dazu veranlassten, mich zu fragen, ob sie wirklich das sind, was nötig ist, um das finden zu können, was ich...




