Buch, Deutsch, Band 1749, 303 Seiten, Paperback, Format (B × H): 121 mm x 190 mm, Gewicht: 311 g
Reihe: Beck'sche Reihe
Der Vatikan und die verbotenen Bücher
Buch, Deutsch, Band 1749, 303 Seiten, Paperback, Format (B × H): 121 mm x 190 mm, Gewicht: 311 g
Reihe: Beck'sche Reihe
ISBN: 978-3-406-54778-2
Verlag: Verlag C. H. Beck GmbH & Co. KG
Der Vatikan und die verbotenen Bücher
Das Christentum ist eine Buchreligion - und doch oder gerade deshalb verbrennt es Bücher: die Heilige Schrift genauso wie medizinische, juristische, naturwissenschaftliche, belletristische, klassische, theologische und philosophische Literatur. Das Medium Buch ist so gefährlich, dass sich die kirchliche Autorität lange nur mit Bücherverboten zu helfen wusste. Im Vatikan lagert dazu eine Fülle von höchst aufschlussreichem Material: ein einmaliges Archiv neuheitlicher Wissenskultur mit negativem Vorzeichen.
Hubert Wolf bietet einen Überblick über Entstehung, Geschichte und Arbeitsweise der Indexkongregation und beschreibt, wie Bücher in ihr Visier gerieten, wer die Zensoren waren, die die "gefährlichen" Bücher lasen, und welche Folgen eine Verurteilung hatte.
Nicht zuletzt erzählt er von überraschenden Prozessen und Urteilen, etwa gegen den "Knigge" und "Onkel Toms Hütte", gegen Leopold von Rankes Papstgeschichte oder Werke von Heinrich Heine und Karl May.
Die höchst anschaulich erzählten Beispielfälle vermitteln einen lebendigen Eindruck von der Arbeit der Zensoren, die die freigeistigen, erotischen, kirchenfeindlichen oder umstürzlerischen Bücher lesen mussten, die für andere tabu waren.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
Weitere Infos & Material
Prolog: Der Papst macht Reklame
Erster Teil
HINTER DEN MAUERN DES VATIKANS
Die Erfindung der Bücherverbote
Buchzensur als heilige Pflicht
Inquisition und Inquisitionen
Die Geburt des Index
Die Trienter Indexregeln
Zu den Anfängen der Indexkongregation
Die Entwicklung des Zensurverfahrens
Alles muß seine Ordnung haben
Das Zensurverfahren im 19. Jahrhundert
Von Denunzianten und Zensoren
Die geheimen Archive öffnen sich
Zweiter Teil
IM VISIER DER GLAUBENSWÄCHTER
Der Knigge: Ein Verstoß gegen die guten Manieren?
Johann Sebastian Drey: Karriereknick durch Gerüchte?
Heinrich Heine: Gegen die Religion der Freiheit?
Das erste Indexverfahren
Hintergründe und Drahtzieher
Nachhutgefechte: Die zweite Indizierung
Augustin Theiner: Opfer und Täter zugleich?
Theiner auf dem Index
Theiner als Konsultor des Index
Rankes Päpste: Dogma oder Geschichte?
Erfolgreich: Das Verfahren von 1841
Erfolglos: Das Verfahren von 1838
Onkel Toms Hütte: Revolutionäres Manifest oder gute Lektüre?
Der Inquisitor von Perugia in Aktion
Unbedingt verbieten
Keinesfalls verbieten
Johann Michael Sailer: Tribunal für einen Toten?
Die «Armen Seelen» als Denunzianten
Was nun?
Akten verschwinden im Archiv
Winnetou: Für Katholiken tabu?
Das anonyme Denunziationsschreiben
Ein Schnellkurs im Spurenlesen
Kurzer Prozess
Franz Heinrich Reusch: Eine deutsche Indexreform?.
Vom Zensor zum Rezensenten
Mit deutscher Gründlichkeit
Epilog: Das Ende des Index
Dank
ANHANG
Römische Index-Ausgaben
Verbotene Bücher
Verhandelte, aber nicht verbotene Bücher
Anmerkungen
Literaturhinweise
Bildnachweis
Personenregister