Wöltje | Kosten- und Leistungsrechnung | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 492 Seiten, E-Book

Reihe: Haufe Fachbuch

Wöltje Kosten- und Leistungsrechnung

Alle Verfahren und Systeme auf einen Blick
3. aktualisierte und überarbeitete Auflage 2022
ISBN: 978-3-648-16570-6
Verlag: Haufe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Alle Verfahren und Systeme auf einen Blick

E-Book, Deutsch, 492 Seiten, E-Book

Reihe: Haufe Fachbuch

ISBN: 978-3-648-16570-6
Verlag: Haufe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Unternehmen sind einem immer höheren Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Umso wichtiger ist eine effiziente Kostenkontrolle. Dieses Buch bietet Ihnen einen praktischen Einstieg in die Kosten- und Leistungsrechnung. So kennen Sie stets die aktuellen Zahlen und können das Unternehmen sicher steuern. Inhalte: - Alle Verfahren und Fachbegriffe auf einen Blick - Mehr Transparenz und Kontrolle in der Finanzplanung - Online-Plattform: Excel-Rechner zur Liquidität, Cashflow, Finanzplanung etc. - Mit zahlreichen Übungen und Lösungen - Neu in der 3. Auflage: Life-Cycle-Costing (Produktlebenszyklusrechnung), leichter nachvollziehbare vertiefte Beispiele, mehr Schritt-für-Schrittabfolgen Digitale Extras: - Rechner und Übersichten - Aufgaben und Lösungen  

Jörg Wöltje ist Diplom-Wirtschaftsingenieur und war mehrjährig im Finanz- und Rechnungswesen, Controlling sowie als kaufmännischer Leiter tätig. Seit 1998 ist er Professor für BWL, Finanz- und Rechnungswesen, internationale Rechnungslegung sowie Unternehmensführung an der Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft. Daneben führt er Veranstaltungen bei privaten Bildungsträgern, der Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie sowie dem BankCOLLEG durch.
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1 Einführung in die Welt des kostenrechnerischen Denkens


Abb. 1: Kapitelübersicht

Summary

Möchte man die Kostenrechnung erfolgreich im Unternehmen anwenden, ist es unerlässlich, die wichtigsten Begriffe der Kostenrechnung und die Zusammenhänge, die zwischen der Finanzbuchhaltung und der Kosten- und Leistungsrechnung bestehen, zu kennen.

Am Ende dieses Kapitels werden Sie folgende Fragen beantworten können:

  • Wodurch unterscheidet sich die Finanzbuchhaltung, die zum Bereich des »Externen Rechnungswesens« gehört, von der Kosten- und Leistungsrechnung, die zum Bereich des »Internen Rechnungswesens« gehört?
  • Welche Aufgaben erfüllt die Kosten- und Leistungsrechnung?
  • Was sind eigentlich Kosten?
  • Was versteht man unter Kosten und Leistungen (Erlöse)?
  • Wie ist der Begriff »kalkulatorische Kosten« zu verstehen?
  • Was versteht man unter Anderskosten und Zusatzkosten?
  • Wodurch unterscheiden sich Einzel- und Gemeinkosten bzw. fixe und variable Kosten?
  • Was versteht man unter Gesamt- und Durchschnittskosten (Stückkosten)?
  • Welcher Zusammenhang besteht zwischen den Gesamt-, den Durchschnittskosten und den Grenzkosten?
  • Warum reichen die Buchführungsdaten nicht für die Zwecke der Kostenrechnung aus?
  • Wie können sich fixe und variable Kosten bei Beschäftigungsänderungen, d. h. bei Veränderung der Ausbringungsmenge, verändern?
  • Welche Systeme der Kosten- und Leistungsrechnung gibt es?
  • Wodurch unterscheidet sich die Voll- von der Teilkostenrechnung?

1.1 Wo steht die Kosten- und Leistungsrechnung innerhalb des Rechnungswesens?


Die Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) wird häufig als Betriebsbuchhaltung bezeichnet und stellt einen Bereich des Internen Rechnungswesens dar. Die folgende Übersicht zeigt Ihnen die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zwischen dem externen und dem internen Rechnungswesen.

Vergleich zwischen externem und internem Rechnungswesen1
Externes Rechnungswesen Internes Rechnungswesen
Ziel Dokumentation, Informations- und Zahlungsbemessungsfunktion Planung, Steuerung und Kontrolle der Unternehmensprozesse
Grundprinzip Gläubigerschutz gemäß der hadelsrechtlichen Rechnungslegung an betriebswirtschaftlichen Grundsätzen ausgerichtet
Informationsadressaten
  • (potenzielle) Eigentümer
  • Kreditgeber (Banken)
  • Finanzamt, Behörden
  • Unternehmensleitung
  • Lieferanten und Kunden
  • Unternehmensleitung
  • Management (über Unternehmensleitung)
Informationspolitik Ausnutzung von bilanzpolitischen Gestaltungsspielräumen:
  • des Unternehmens gegenüber Gläubigern und Finanzamt
  • der Unternehmensleitung gegenüber den Anteilseignern
  • Unternehmensleitung entscheidet über Umfang der Informationsweitergabe an die Belegschaft und an die Öffentlichkeit
Regelungsmerkmal
  • Buchführungspflicht
  • Einschränkung des Gestaltungsspielraums durch handels- und steuerrechtliche Vorschriften (HGB, AktG, GmbHG, EStG, UStG, AO etc.)
  • freiwillige Rechnung
  • Orientierung am Informationsbedürfnis der Adressaten
  • i. d. R. keine gesetzlichen Vorschriften
Bezugsobjekt
  • Einzelgesellschaft
  • Konzern
  • Gesamtunternehmen
  • Unternehmensbereiche
  • Produkte
Berichtszeitraum
  • vergangene Ist-Werte
  • vergangene Ist-, Normal- und zukünftige Planwerte

Tab. 1: Differenzierung zwischen internem und externem Rechnungswesen

1.1.1 Was sind die Besonderheiten der Kosten- und Leistungsrechnung?


Bei der Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) handelt es sich um eine innerbetriebliche Rechnung. Sie ist an keine gesetzlichen Regelungen gebunden (freiwillig) und beschäftigt sich mit dem Bereich, der den eigentlichen Betriebszweck ausmacht. In der Regel wird die Kostenrechnung monatlich (unterjährig) betrachtet und abgeschlossen. Sie schafft einen Überblick über die einzelnen Betriebsbereiche (Kostenstellen) und die dazugehörigen Leistungen (Kostenträger).

Anders als beim externen Rechnungswesen wird in der Kostenrechnung nicht nur die Vergangenheit dokumentiert (= Ist-Kosten), sondern es werden auch Durchschnittswerte aus der Vergangenheit gebildet (= Normalkosten) und Zukunftskosten (= Plankosten) im Voraus geplant. In der KLR sind Realgüterströme und nicht Zahlungsmittelbewegungen entscheidend. Folglich können auch fiktive kalkulatorische Rechengrößen (Anders-/Zusatzkosten) berücksichtigt werden. Somit stellt die Kostenrechnung ein Steuerungsinstrument für das Unternehmensmanagement dar.

1.1.2 Funktionen und Aufgaben der Kosten- und Leistungsrechnung


Die Kosten- und Leistungsrechnungsrechnung (KLR) hat die Aufgabe und das Ziel, für das Management Informationen und Entscheidungsgrundlagen zu schaffen, damit im Unternehmen Geld verdient werden kann. Hierbei geht es nicht nur um die Kalkulation der Preise, sondern auch um die Darstellung des Erfolgs von einzelnen Produkten oder Produktgruppen. Darüber hinaus werden mithilfe der Kostenrechnung die unfertigen und fertigen Erzeugnisse/Leistungen bewertet. Weiterhin werden mithilfe der Berechnung von Preisuntergrenzen die Spielräume bei Vertragsverhandlungen ausgelotet.

Die folgenden Funktionen und Aufgaben stehen bei der Kosten- und Leistungsrechnung im Vordergrund:

  • Kalkulation der betrieblichen Leistungen: Die wesentliche Aufgabe der Kalkulation besteht darin, für die Preispolitik Informationen über die Preisuntergrenze im Absatzbereich – mithilfe der Selbstkosten der Kostenträger – und über die Preisobergrenze im Beschaffungsbereich zu liefern. Außerdem werden die Verrechnungspreise für innerbetriebliche Leistungen ermittelt.
  • Dispositionsfunktion: Die KLR liefert Entscheidungsgrundlagen in Form von Prognoseinformationen für den Beschaffungs- und Absatzbereich sowie für die Produktion. Die Prognoseinformationen beschreiben die wirtschaftlichen Vorteile der zur Auswahl stehenden Alternativen.

Beispiele:

Beschaffung: Welche Bestellmenge?
Welche Preisobergrenze?
Produktion: Welches ist das gewinnoptimale Produktionsprogramm?
Eigenfertigung oder Fremdbezug?
Welche Produktionsmenge?
Kauf oder Miete bzw. Leasing?
Wie sind die unfertigen und fertigen Erzeugnisse zu bewerten?
Absatz: Welches Sortiment?
Welche Preisuntergrenze?
Sollen Zusatzaufträge angenommen werden?
  • Ermittlung des Betriebsergebnisses: In der Betriebsergebnisrechnung wird der Erfolg durch Abzug der Kosten von den Erlösen ermittelt, der nach einzelnen Produkten, Produktgruppen, Geschäftsbereichen, Kundengruppen, Absatzgebieten etc. differenziert errechnet werden kann.
  • Überwachungsfunktion: Wie wirtschaftlich wird in den Kostenstellen gearbeitet? Die ABC-Analyse kann dabei als Instrument eingesetzt werden, um festzustellen, welche Produkte am stärksten am Umsatz beteiligt sind und maßgeblich zum Gewinn beitragen. Mit ihrer Hilfe kann auch festgestellt werden, welche Produktelemente die höchsten Kosten verursachen und somit besonders beachtet werden sollten.
  • Kontrolle der Wirtschaftlichkeit: Die Wirtschaftlichkeitskontrolle erfolgt durch den Soll-Ist-Vergleich, z. B. durch den Vergleich von geplanten und den tatsächlichen Kosten. Der Leistungserstellungsprozess kann überwacht und Schwachstellen sowie Unwirtschaftlichkeiten können erkannt werden. Beispiele:
    • Kontrolle des Betriebsgeschehens,
    • Analysen (Kosten, Mengen, Preise und Beschäftigung),
    • Überprüfung von Investitionsvorhaben,
    • Überprüfung des Bestellverhaltens,
    • Kontrolle der Losgrößen bei der Beschaffung und der Produktion,
    • Finden von Kostensenkungspotenzialen.
  • Bewertungsaufgabe: Die Bestände der fertigen und unfertigen Erzeugnisse und aktivierungspflichtige Eigenleistungen (z. B. selbst erstellte Maschinen) müssen sowohl im...


Wöltje, Jörg
Jörg Wöltje ist Diplom-Wirtschaftsingenieur und war mehrjährig im Finanz- und Rechnungswesen, Controlling sowie als kaufmännischer Leiter tätig. Seit 1998 ist er Professor für BWL, Finanz- und Rechnungswesen, internationale Rechnungslegung sowie Unternehmensführung an der Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft. Daneben führt er Veranstaltungen bei privaten Bildungsträgern, der Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie sowie dem BankCOLLEG durch.

Jörg Wöltje

Jörg Wöltje ist Diplom-Wirtschaftsingenieur und war mehrjährig im Finanz- und Rechnungswesen, Controlling sowie als kaufmännischer Leiter tätig. Seit 1998 ist er Professor für BWL, Finanz- und Rechnungswesen, internationale Rechnungslegung sowie Unternehmensführung an der Hochschule Karlsruhe - Technik und Wirtschaft. Daneben führt er Veranstaltungen bei privaten Bildungsträgern, der Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie sowie dem BankCOLLEG durch.



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