E-Book, Deutsch, 144 Seiten
Reihe: Julia
Winters Die Prinzessin und der Milliardär
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-1913-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 144 Seiten
Reihe: Julia
ISBN: 978-3-7337-1913-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Prinzessin Tuccia? Schockiert erkennt der sizilianische Milliardär Cesare Donati, wer ihm da in die Arme gelaufen ist. Aber so sehr ihre Nähe seine Lust entfacht, Tuccia ist tabu - sie ist einem anderen Mann versprochen! Trotzdem kann er sich ihren Reizen nicht lange entziehen ...
Rebecca Winters war eine berühmte amerikanische Romanceautorin aus Salt Lake City, Utah. Ihre Heimat und ihre Lieblingsurlaubsziele in Europa dienten oft als Kulisse für ihre romantischen Liebesromane.
In ihrer 35-jährigen Schaffenszeit schrieb sie 175 Romance Novels, die weltweit fast 30 Millionen Mal verkauft wurden.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Salon des Reines, Paris, Frankreich
Der Chauffeur des Comte Jean-Michel Ardois hielt vor dem Brautmodegeschäft in der Rue de L’Echelle. In den vergangenen zwei Wochen war Prinzessin Tuccianna Falcone Leonardi von Sizilien schon dreimal zur Anprobe mit ihrer Mutter hier gewesen. Jedes Mal hatte sie unter dem Vorwand, auf die Toilette zu müssen, den exklusiven Laden heimlich nach Fluchtwegen untersucht.
Heute Morgen sollte sie zum letzten Mal das Brautkleid anprobieren, um sicherzugehen, dass für die Trauung am nächsten Tag alles perfekt war. Doch Tuccia hatte gar nicht die Absicht, zu der pompösen Hochzeit zu erscheinen, die ihre Eltern und Comte Ardois arrangiert hatten. Seit ihrer aufgezwungenen Verlobung vor zehn Jahren hatte Tuccia von ihrer Freiheit geträumt. Jetzt war der Zeitpunkt für ihre Flucht gekommen.
Madame Dufy, die Geschäftsinhaberin, begrüßte Tuccia und ihre Mutter und führte sie in den Ankleideraum.
„Delphine ist gleich mit Ihrem Kleid bei Ihnen. Es ist genauso wunderschön wie Sie, Prinzessin!“, bemerkte Madame Dufy. Dann eilte sie davon, um ihre Angestellte zu holen.
Auf diesen Moment hatte Tuccia gewartet. Sofort wandte sie sich ihrer Mutter zu, der Marchesa di Trabia. „Ich muss kurz auf die Toilette.“
„Das darf doch wohl nicht wahr sein!“
„Ich kann nichts dafür. Du weißt, dass es immer so ist, wenn ich nervös bin.“
„Du bist unmöglich, Tuccia! Dann geh! Aber beeil dich. Wir haben eine lange Liste mit Dingen, die wir heute noch erledigen müssen.“
„Ich bin blitzschnell, mamma.“
Schließlich ist das meine letzte Chance, den Klauen des Grafen zu entkommen!
Tuccia wusste, dass der Comte ihr einen Leibwächter zuteilen würde, sobald sie verheiratet waren, und dass er sie für den Rest ihres gemeinsamen Lebens nicht aus den Augen lassen würde. Sie hatte zufällig mit angehört, wie er es mit ihren Eltern besprochen hatte, die gesagt hatten, sie brauche eine starke Hand. Danach hatte Tuccia ihr Verschwinden umso akribischer geplant …
Sie ging durch den Flur zur Toilette, huschte aber nur hinein, um ihren Verlobungsring auf den Boden neben dem Waschbecken zu legen. Wer ihn fand, konnte denken, was er wollte. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass niemand sie gesehen hatte, lief sie durch einen anderen Flur zur Hintertür – und aus dem Geschäft hinaus.
Von dort waren es nur ein paar Schritte durch die Gasse für den Lieferverkehr zur Straße, wo sie rasch in ein Taxi stieg.
„Zum Flughafen Le Bourget, bitte.“
Ihr Herz wollte einfach nicht aufhören, wie verrückt zu klopfen, als sie losfuhren. Sie blickte zurück. Bis jetzt kam niemand aus der Gasse hinter ihr her. Sie bangte und hoffte den ganzen Weg zum Flughafen, wo sie einen Privatjet bestieg, den ihre Tante Bertina unter falschem Namen für sie gechartert und bezahlt hatte. Nach der Landung in Palermo, Sizilien, würde sie sich ein Taxi zum Palazzo ihrer Tante nehmen.
Ihr liebster Mensch auf der ganzen Welt würde ihr in Kürze Zuflucht bieten. Und Bertina würde ihr auch weiterhin helfen müssen, oder alles war verloren.
Einen Tag später in Mailand, Italien
Das Abendessen im privaten Speisesaal des berühmten mittelalterlichen Kastells, dem Sitz des ersten Duca di Lombardi, war beendet. Herzog Vincenzo Gagliardi erhob feierlich seinen Kelch, auf dem das Wappen der Familie Gagliardi prangte. „Viel Glück, Cesare. Unser Unternehmen hängt von dir ab. Ich hoffe, du kehrst schnell mit der Vertretung für meine Frau zurück. Das Baby wird bald da sein. Ich will, dass Gemma endlich aufhört zu arbeiten. Besser heute als morgen!“
„Ganz meine Meinung.“ Takis hob sein Glas. „Du musst dich beeilen.“ Er stieß mit Cesare an, und sie tranken einen Schluck des Spitzenweins, den Vincenzo zu Cesares Verabschiedung aus dem riesigen Weinkeller des Kastells geholt hatte.
Cesare Donati blickte seine beiden besten Freunde lächelnd an. Sie waren seit über einem Jahrzehnt wie Brüder für ihn. Gemeinsam hatten sie die ehemalige Festung in das Fünfsternehotel und Restaurant Castello di Lombardi verwandelt, Europas begehrtestes Resort.
„Ich habe eine Überraschung für euch. Ich werde in zwei Tagen mit unserem neuen Patissier zurück sein. Das habe ich Gemma heute Morgen schon gesagt.“
„So schnell?“, riefen Takis und Vincenzo erstaunt.
„Die Vorbereitungen laufen schon seit einer Weile, also macht euch keine Sorgen.“
Seine Freunde lächelten erleichtert. Cesare hatte sich schon längst für einen würdigen Nachfolger für Gemma entschieden. Aber er wollte für sich behalten, wen er ausgewählt hatte, bis er ihnen Ciro Fragala persönlich vorstellen konnte, am besten zusammen mit einer seiner sizilianischen Dessertkreationen.
Obwohl Gemma als Patissière perfekt war und sie mit ihren Desserts die Gäste aus der High Society anlockte, war für Cesare seine sizilianische Mutter die beste Köchin der Welt.
Sie hatte ihr Handwerk von den Nonnen gelernt, die das Waisenhaus geleitet hatten, in dem sie erzogen worden war, bis sie achtzehn wurde. Weil sie gesagt hatte, Signor Fragala sei der beste Patissier in ganz Sizilien, hatte Cesare die notwendigen Nachforschungen über ihn angestellt. Nach einem Besuch in dem Restaurant in Palermo mit seiner Mutter vor zwei Monaten hatte er ihrer Einschätzung zugestimmt.
Wenn Ciro für sie arbeiten könnte, wäre das eine echte Bereicherung für das Nobelrestaurant der drei Freunde! Cesare und seine Mutter hatten sich in den vergangenen Wochen mehrere Male mit dem fünfundfünfzigjährigen Witwer getroffen. Und der Patissier hatte sich nur zu gerne bereit erklärt, im berühmten Restaurant des Castello zu arbeiten.
Weil er keine Kinder hatte, war es kein Problem, umzuziehen. Er hatte bereits gekündigt, und Cesare plante, ihn persönlich hierher nach Mailand zu bringen. Der neue Patissier würde mit dem französischen Küchenchef im Castello gut zusammenarbeiten.
„Wir fahren dich zum Flughafen“, sagte Vincenzo.
Cesare schüttelte den Kopf. „Danke, aber ihr habt schon genug getan, indem ihr mich mit diesem Abendessen überrascht habt. Eure schwangeren Ehefrauen waren wirklich großzügig, uns drei allein essen zu lassen. Inzwischen fragen sie sich bestimmt, wo ihr bleibt. Und meine Limousine wartet schon.“
„Dann begleiten wir dich hinaus.“
„Danke.“ Cesare trank den Rest seines Weins aus und stand auf. Er griff nach dem Koffer, den er neben der Doppeltür abgestellt hatte, und ging voran.
„Gute Reise“, sagte Takis, als Cesare in die Limousine stieg.
„Immer.“
Vincenzo lächelte. „Wir können es kaum erwarten, diesen geheimnisvollen Patissier kennenzulernen.“ Er klopfte Cesare auf die Schulter und schloss die hintere Tür der Limousine, dann entfernte sich der Wagen vom Castello.
Zwei Stunden später landete der herzogliche Jet auf dem Flughafen Palermo, wo auf dem Rollfeld eine weitere Limousine auf Cesare wartete. Er sagte dem Fahrer, er solle ihn nach Mondello bringen. In dem schicken Seebad hatte er eine Villa für seine Mutter und seine Schwester gekauft, die jetzt verheiratet war und mit ihrem Mann und dem gemeinsamen Kleinkind in der Stadt wohnte.
Cesare hatte für seine wundervolle Mutter Lina Donati immer nur das Beste gewollt.
Sie würde Palermo niemals verlassen. Nach ihrer Zeit bei den Nonnen hatte sie angefangen, in einem Restaurant zu arbeiten. Bald hatte sie geheiratet, doch ihre Ehe war nur von kurzer Dauer gewesen. Von ihrem Mann verlassen, hatte sie als Köchin für den Lebensunterhalt ihrer kleinen Familie gesorgt – und sich durch ihr Können bald einen Namen gemacht. Cesare fand, dass sie das beste Essen auf der Welt kochte. Ihr zu Ehren hatte er eine hochmoderne Küche in der Villa installieren lassen.
Vom ständigen Stehen hatte Lina einen schlimmen Rücken, deshalb kochte sie jetzt ausschließlich für Bertina Spadaro. Diese freundliche Dame war wirklich kein fordernder Arbeitgeber, trotzdem hatte Cesare seine Mutter angefleht, endlich in den Ruhestand zu gehen. Er würde immer für sie sorgen. Aber sie konnte sich ein Leben ohne Arbeit nicht vorstellen, und sie hatte Bertina gern. Die adlige ältere Schwester der Marchesa di Leonardi di Trabia war ihr in den beiden letzten Jahren eine gute Freundin geworden.
Die Familie Leonardi stammte aus der Gemeinde Trabia, fünfzig Kilometer von Palermo entfernt, und konnte ihre Wurzeln bis ins fünfzehnte Jahrhundert zurückverfolgen. Der gegenwärtige Marchese und seine Frau wohnten aber nicht im Schloss der Familie, sondern hatten ihren eigenen Palazzo im Herzen von Palermo.
Mondello hatte alles: exklusive Jachtklubs am Sandstrand, Restaurants, Läden und eine Marina mit vielen Jachten, unter denen die große strahlend weiße des Marchese herausragte.
Bevor er seiner Mutter die Villa gekauft hatte, war Cesare an ihrem Privatstrand durch den Sand gelaufen und hatte die vom Duft der Orangen- und Jasminblüten erfüllte Luft eingeatmet. Die Gegend hier war wirklich bezaubernd! Jedes Mal, wenn er nach Palermo flog, wurde er daran erinnert, dass es nirgendwo sonst auf der Welt eine Stadt gab, die ihn so faszinierte wie diese.
Als Cesare heute Abend in die alte farbenprächtige Stadt kam, wurde er einmal mehr von dem unverwechselbaren Geruch nach Fisch und Gewürzen empfangen, der immer Erinnerungen an seine Kindheit und Jugend zurückbrachte.
Sein Vater war in der Handelsmarine gewesen. Er hatte sich...