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E-Book, Deutsch, Band 165, 64 Seiten

Reihe: Lore-Roman

Winter Lore-Roman 165

Ehe mit dem falschen Mann
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7517-5300-5
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Ehe mit dem falschen Mann

E-Book, Deutsch, Band 165, 64 Seiten

Reihe: Lore-Roman

ISBN: 978-3-7517-5300-5
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Vanessa Komtess von Wissenhausen ist eine junge Dame, die aussieht wie einem Modejournal entstiegen. Alles an ihr ist perfekt, angefangen von den Schuhen bis zu der kunstvollen Frisur. Doch eines hat sie nicht: den perfekten Mann. Denn sie hat sich in den Falschen verliebt. Das glauben jedenfalls ihre Eltern. Cord Klenken ist ein Vertreter für Landmaschinen, erfolglos und seit Kurzem auch noch arbeitslos. Die Eltern meinen, er habe es nur auf Vanessas Vermögen abgesehen. Weil Vanessa ohne Cord nicht leben kann, drängt sie ihn zu einer heimlichen Hochzeit. Der Vater wird ihr schon nachträglich seinen Segen erteilen. Doch sie täuscht sich gewaltig. Der alte Wissenhausen tobt vor Wut und verweist seine Tochter des Hauses. Fortan sind die beiden Frischverheirateten auf sich allein gestellt. Geld haben sie keines mehr. Glücklicherweise können sie bei Vanessas Schulfreundin und deren pflegebedürftiger Tante unterkommen. Cord bemüht sich um eine neue Stelle, doch alle Versuche sind vergeblich. Als Vanessa dann ein Kind erwartet, scheint Cords Geduld am Ende zu sein. Vanessa zwingt sich zu denken, dass sie ihn doch besser kennt, diesen aufmerksamen, zärtlichen Mann, der nur in den letzten Wochen anders geworden ist, weil das Leben ihm so hart mitspielt. Doch mit der Zeit wachsen ihre Zweifel ...

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Ehe mit dem falschen Mann Ein Roman, der nachhaltig das Herz berührt Von Helga Winter Vanessa Komtess von Wissenhausen ist eine junge Dame, die aussieht wie einem Modejournal entstiegen. Alles an ihr ist perfekt, angefangen von den Schuhen bis zu der kunstvollen Frisur. Doch eines hat sie nicht: den perfekten Mann. Denn sie hat sich in den Falschen verliebt. Das glauben jedenfalls ihre Eltern. Cord Klenken ist ein Vertreter für Landmaschinen, erfolglos und seit Kurzem auch noch arbeitslos. Die Eltern meinen, er habe es nur auf Vanessas Vermögen abgesehen. Weil Vanessa ohne Cord nicht leben kann, drängt sie ihn zu einer heimlichen Hochzeit. Der Vater wird ihr schon nachträglich seinen Segen erteilen. Doch sie täuscht sich gewaltig. Der alte Wissenhausen tobt vor Wut und verweist seine Tochter des Hauses. Fortan sind die beiden Frischverheirateten auf sich allein gestellt. Geld haben sie keines mehr. Glücklicherweise können sie bei Vanessas Schulfreundin und deren pflegebedürftiger Tante unterkommen. Cord bemüht sich um eine neue Stelle, doch alle Versuche sind vergeblich. Als Vanessa dann ein Kind erwartet, scheint Cords Geduld am Ende zu sein. Vanessa zwingt sich zu denken, dass sie ihn doch besser kennt, diesen aufmerksamen, zärtlichen Mann, der nur in den letzten Wochen anders geworden ist, weil das Leben ihm so hart mitspielt. Doch mit der Zeit wachsen ihre Zweifel ... »Sie haben es immer eilig«, stellte Frau Voigtländer kopfschüttelnd fest, als sie sah, wie hastig Fräulein Schierenbeck ihren Einkaufswagen vor sich herschob. »Wie geht es denn Ihrer Tante? Schon etwas besser?« »Ja und nein. Seitdem der Arzt ihr die neuen Tabletten verschrieben hat, spürt sie nicht mehr so große Schmerzen, aber gesund ist sie noch lange nicht.« »Na ja, in dem Alter ...« »So alt ist meine Tante noch gar nicht«, stellte Julia richtig. Sie warf einen Blick auf ihren Zettel, auf dem sie notiert hatte, was sie einkaufen wollte. »Ihre Tante kann froh sein, eine Nichte wie Sie zu haben. Sie opfern sich richtig auf, Fräulein Schierenbeck. Gestern Abend habe ich noch zu meinem Mann gesagt, richtig ist das eigentlich nicht, habe ich gesagt. Ich meine, dass Sie immer nur für Ihre Tante leben, nie ausgehen, eigentlich nie richtig unter Menschen kommen ... Man ist schließlich nur einmal jung. Und was haben Sie von Ihrer Jugend?« Julia achtete nicht auf das Geschwätz der Nachbarin. Sie hatte immer ein schlechtes Gewissen, wenn sie Tante Hermine allein lassen musste. Dabei verlangte ihre Tante keineswegs ständig ihre Gesellschaft, im Gegenteil, oft genug sagte sie das gleiche wie Frau Voigtländer. »Immer diese langen Schlangen an der Kasse!« Frau Voigtländer schüttelte den Kopf. »Da sollten sie eine Frau mehr einstellen. Na ja, dann müssen wir halt warten. Ihre Tante kann von Glück sagen, dass Sie mal Krankenschwester gelernt haben. Sonst hätte sie womöglich in ein Pflegeheim gehen müssen. Ihre Tante hat schon gewusst, was sie tat, als sie Sie Schwester lernen ließ. Jetzt hat sie gleich eine Pflegerin zu Hause, und zwar die beste, die sie sich nur wünschen kann. War wirklich sehr klug von Ihrer Tante, das alles so vorauszuplanen.« »Ich wollte gern Krankenschwester werden.« Dass die Menschen anderen immer niedrige Motive unterstellen müssen, dachte Julia. Frau Voigtländer schaute das Mädchen nachdenklich an. »Ich will mich ja nicht in Ihre Angelegenheiten einmischen, Fräulein Schierenbeck, wirklich, das liegt mir fern, aber ...« Wenn du dich nicht einmischen willst, dann halt deinen Mund, hätte Julia ihr am liebsten erwidert. »Sie sind so ein hübsches junges Ding, wenn ich das mal ganz offen sagen darf, bloß – man sieht das erst auf den zweiten Blick. Sie müssten mehr aus sich machen, Fräulein Schierenbeck. Ein bisschen Lippenrot ... Und dann so Schatten um die Augen ... Und natürlich eine andere Frisur. Sie tragen Ihr Haar altmodisch, und wenn die Männer auch nichts von Mode verstehen, irgendwie kriegen sie das mit. Und eine altmodische Frau, die wollen sie nicht haben. Sie sollten mal zu meinem Friseur gehen, der würde etwas aus Ihrem Kopf machen. Hätte ich Ihr Haar ...« Sie seufzte tief von innen heraus. »So dick, und dann dieses echte Blond! Früher hab ich ja mal gedacht, Sie täten es sich färben, aber jetzt weiß ich, auf den Gedanken kommen Sie überhaupt nicht. Alles echt bei Ihnen. – Wie langsam das hier nur vorangeht! Die da vorn kauft wohl für eine ganze Kompanie ein. Sehen Sie, ein ganzes Pfund Butter. Dabei haben die es gar nicht so. Ihr Mann ist bloß Vertreter. Aber dick Butter aufs Brot, das muss sein. Kennen Sie das Auto, das die fahren?« »Nein«, erwiderte Julia in einem Ton, der einer empfindlicheren Frau das Weitersprechen verwehrt hätte. Frau Voigtländer war nicht empfindlich. »Einen Opel, aber der gehörte eigentlich ins Museum. Dass die olle Kiste überhaupt noch fährt! – Sie haben ja überhaupt kein Auto.« »Wir brauchen auch keins.« »Ihre Tante, die will wohl keins bezahlen?«, fragte Frau Voigtländer. »Dabei wäre es doch ganz schön, wenn sie mal rauskäme aus ihrem Haus. Obwohl, das muss der Neid ihr lassen, es ist schon ein schönes Haus, und dann das große Grundstück ... Wie Sie das in Ordnung halten, Fräulein Schierenbeck, alle Achtung! Unseres ist viel kleiner, aber ich weiß einfach nicht, woher ich die Zeit nehmen soll, im Garten zu arbeiten. Das macht mein Mann.« Du solltest nicht so viel auf der Straße stehen und klatschen, dann hättest du Zeit, dachte Julia. Es ging an der Kasse wirklich sehr langsam voran, und ihre Ungeduld stieg von Minute zu Minute, die sie hier warten musste. »Ihre Tante, die muss jetzt ja wohl fest liegen, nicht?«, fragte Frau Voigtländer in unstillbarer Neugierde. »Besucht ihr Sohn sie denn manchmal?« »Nein. Er – hat wenig Zeit.« »Verstehe. Die Frau ... So ist das, wenn die Söhne heiraten, dann ist die Mutter abgemeldet, und die Frau hat das Sagen. Mit dem Lothar war nie viel los. Er hat seiner Mutter viel Kummer gemacht. Wird wohl ganz wie der Vater. Als der Schierenbeck gestorben ist, da haben nicht viele um ihn getrauert. Ihre Tante hat es natürlich nicht zugegeben, aber ich glaube, die war ganz froh, dass er weg musste. War das ein Egoist! Na ja, man soll von Toten nichts Schlechtes reden, aber wie man über den etwas Gutes sagen soll ...? Ein Glück für Sie, dass Ihre Tante Sie damals aufgenommen hat, als Ihre Eltern plötzlich starben. So ist sie, gutmütig bis zur Dummheit. Aber jetzt zahlt es sich für sie aus. Manchmal werden gute Taten belohnt. Kommt ja selten genug vor. Denn ihr Sohn, der hätte sie glatt ins Altenheim abgeschoben. Es geht mich ja nichts an, aber wenn Ihre Tante mal ... Wer erbt das alles?« »Weiß ich nicht«, erwiderte Julia abweisend und aufgebracht. »Ich hoffe ja, dass meine Tante noch lange nicht sterben muss.« »Das hoffe ich auch, aber man muss ja auf alles gefasst sein, und es kann nie etwas schaden, sich Gedanken über die Zukunft zu machen. Wenn es noch kein neues Testament gibt, dann sollten Sie jetzt darauf achten, dass Ihre Tante Sie rechtzeitig versorgt.« »Das werde ich meiner Tante überlassen.« »An Tod und Testament denken alte Leute nicht gern, das schieben die immer vor sich her, und eines Tages ist es dann zu spät, und die Hinterbliebenen haben das Nachsehen. Der Lothar, der hat nun wirklich keinen Pfennig verdient, wenn Sie mich fragen. Zu Weihnachten schickte er seiner Mutter einen Gruß, anstatt selbst zu kommen. Aber wenn es ans Erben geht, dann steht er vor der Tür, bevor sie noch ganz kalt ist, wetten?« Julia atmete auf, als sie jetzt die Kasse erreicht hatte und ihre Einkäufe auf das Band legen konnte. Sie wollte einfach nicht daran denken, dass ihre geliebte Tante Hermine auch einmal sterben musste. Sie war die älteste Schwester ihres Vaters, eine Frau, die Julia von ganzem Herzen liebte. Und nicht nur weil sie wusste, was sie ihr verdankte. Tante Hermine war ein Mensch, der einem anderen nie etwas Böses zugefügt hatte, der nie ein abfälliges Wort über einen anderen Menschen gesprochen hatte. Und da dachte man doch nicht ans Erben, wenn sie krank wurde. Man hoffte, dass es ihr bald wieder besser gehen möge. »Auf Wiedersehen«, warf sie Frau Voigtländer hin, als sie bezahlt hatte. »Warten Sie doch noch einen Moment, ich komme dann mit«, schlug Frau Voigtländer vor. »Keine Zeit. Meine Tante wartet auf mich.« »Immer diese Eile bei den jungen Leuten.« Die füllige Nachbarin konnte nur den Kopf schütteln. *** Julia hastete nach Hause. Auf dem Weg zur Tür suchte sie das Schlüsselbund hervor. Es war ein wunderschöner, warmer Tag. Ich hätte Tante Hermine auf die Terrasse schieben sollen, dachte sie. Selbst gehen konnte Tante Hermine nicht, sie musste im Rollstuhl sitzen, eine alte Frau, die ihre Behinderung klaglos ertrug. »Ich bin wieder da«, rief sie in die Stille des Hauses. »Wie...



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