Winter | Halloween in Nebelwald | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 120 Seiten

Winter Halloween in Nebelwald


1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7534-7554-7
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 120 Seiten

ISBN: 978-3-7534-7554-7
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Dieser Wald hat etwas gegen ungebetene Besucher. Besonders an Halloween. Auf die alljährliche Halloweenparty würde Michelle am liebsten genauso gern verzichten wie auf ihre Mitschüler selbst. Noch dazu soll die Feier in einer alten, abgelegenen Fabrik im Wald stattfinden. Michelle ahnt nicht, dass an diesem Abend eine verhängnisvolle Wahl über Leben und Tod entscheiden wird. Um seine Familie vor dem finanziellen Ruin zu bewahren, nimmt Stephan ein unmoralisches Jagdangebot an. Aber der Wald rund um die kleine Ortschaft Nebelwald hält nicht nur kostbare Trophäen, sondern auch Mysterien bereit, die auf Rache sinnen. Ein schriller Vergnügungspark am Kamm des Thüringer Waldes bietet für Frank die perfekte Gelegenheit, mit der Tourismusregion Profit zu generieren. Nur das Geld im Blick, übersieht er den Nebel, der sein Meisterwerk zu verschlingen droht - und die Jagd auf ihn eröffnet ...

Maria Winter, 1997 geboren, ist gelernte Verwaltungsfachangestellte und lebt mit ihrem Partner in einem beschaulichen Örtchen im Thüringer Wald. Schon in der Grundschulzeit verbrachte sie ihre mehr oder weniger arbeitsfreien Minuten in der Schulstunde kritzelnd an kleinen, noch ziemlich ungefährlichen Geschichten über ihre Lieblingsnachtwesen. Während in der Regelschule in der Twilight - Phase alle anderen den Vampir anschmachteten, wollte sie am liebsten mit dem Werwolf durch den Wald streifen. Auf ihrem Instagramprofil mariasbuecherbox postet sie regelmäßig über ihre Lieblingsbücher und ihre verfassten Rezensionen dazu.

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1. Kapitel
Michelle – 2 Tage vor Halloween Michelle schlug die Tür ihres Spintes zu, der trotz zig Büchern und Heftern in allen möglichen Farben erstaunlich aufgeräumt war, und erschreckte sich fast zu Tode. Was anhand ihres Quiekens vermutlich die halbe Schule mitbekommen hatte. „Jennifer, bist du verrückt? Du kannst dich doch nicht so anschleichen!“ Außer Atem presste Michelle ein Wirtschaftsbuch schützend an ihre Brust. Jennifer schmunzelte und vollführte einen tiefen Augenaufschlag. „Sorry, ich konnte es mir nicht verkneifen. Es ist immer wieder zu schön, dich zu überraschen.“ Michelles Atmung beruhigte sich allmählich und sie versetzte Jennifer einen leichten Stoß gegen die Schulter. Dann musste auch sie schief lächeln. Sie wusste, dass es ihre Freundin nicht böse meinte. Es war zu einem kleinen Scherz geworden, der sie seit der Grundschulzeit verband und sich durch ihre Abiturzeit ziehen würde. Dessen war sich Michelle sicher, auch wenn sich beide ziemlich verändert hatten. Jennifer hatte die Traummaße eines Models, sowie blonde Haare, die sich in sanften Wellen über ihre Schultern ergossen und für die jedes Mädchen am Berufsbildungszentrum Schmalkalden morden würde. Zudem modelte sie in ihrer Freizeit. Auch wenn es bisher nur kleinere Fotoshootings waren, Michelle war sich sicher, dass sie gute Chancen hatte, eines Tages groß rauszukommen. Michelle hingegen war von kompakterer Statur. Sie war nicht dick, aber kräftiger gebaut als Jennifer. Daran änderten auch ihre Laufrunden nichts, die sie mindestens drei Mal pro Woche absolvierte, um den Kopf vom Schulstress freizukriegen. Ja, es hat sich einiges geändert, dachte Michelle. Aber dieser Scherz war den beiden geblieben. „Michelle“, flötete Jennifer aufgeregt und zog ihre Hand hinter ihrem Rücken hervor. In ihr befand sich eine rechteckige Karte aus cremeweißem Papier. „Sie haben ihn endlich bekanntgegeben“, fuhr Jennifer mit dieser übertrieben aufgekratzten Stimme fort, die Michelle immer ein bisschen auf die Nerven ging. Michelle starrte die Karte mit einem Stirnrunzeln an. „Was bekanntgegeben?“, fragte sie unschuldig. „Ach komm, tu nicht so, als wüsstest du es nicht“, rief Jake, während er die Arme von hinten um Jennifer schlang, um ihr anschließend einen Kuss auf die Wange zu drücken. Er war ein großer schlaksiger Kerl mit kurzen schwarzen Haaren, die zu einer Frisur zum Dahinschmelzen gestylt waren. Zudem strahlte seine goldbraune Hautfarbe in Verbindung mit den eisblauen Augen etwas Exotisches aus. Wäre er nicht wie Michelle im Leichtathletikteam der Schule, würden sie nicht nur Welten trennen. Diese Welten würden verhindern, dass sie je miteinander zu tun hätten. Dafür war Michelle zu gewöhnlich und er … Er war eben Jake. Und er hatte sie durchschaut. Kein Wunder bei ihrer wirklich schlechten schauspielerischen Leistung. „Na, den Ort der Halloweenparty natürlich!“, rief Jennifer ungläubig. Michelle fand es total süß, dass sie ihr ihre Show abgekauft hatte. Sie konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Ein Blick auf Jakes zum Lächeln verzogene Lippen zeigte ihr, dass er das ähnlich amüsant fand. Jennifer drehte sich ohne Vorwarnung um und boxte ihrem Freund leicht in die Seite. Michelle warf sie einen strengen Blick zu. „Hört auf, mich zu verarschen und hinter meinem Rücken über mich zu lachen.“ Doch gerade das ließ Jake und Michelle in Lachen ausbrechen. Auch wenn sie es gern wollte, konnte es Michelle ihr kaum verübeln. Viel zu lang schon waren sie Freunde, als dass sie sich über Jennifers manchmal rüdes Verhalten noch aufregte. Als sie sich beruhigten, fuhr Jennifer fragend fort: „Du kommst doch, oder nicht?“ Michelle biss sich auf die Unterlippe. Natürlich wusste sie genau, wovon Jennifer die ganze Zeit redete. Es ging um die berüchtigte Halloweenparty, die der Abiturjahrgang der Gestalter veranstaltete. Michelle kannte die Partys nur vom Hörensagen. Obwohl sie seit zwei Jahren stattfanden, hatte sie sich erfolgreich davor gedrückt. Im Gegensatz zu den Schülern mit dem Schwerpunkt Gestaltung wirkte sie mit Wirtschaft stets langweiliger und mit Menschenmassen hatte sie ohnehin ein Problem. Auch wenn das, was sie bisher von den Partys gehört hatte, sie ein wenig faszinierte. Die Mädchen aus den Gestalterklassen suchten eine besondere Location in der Umgebung und richteten diese halloweenmäßig her. Zudem gab es jede Menge Getränke, laute Musik und heiße Tänze. Verkleidung war natürlich Pflicht. Letztes Jahr hatte die Party auf Schloss Wilhelmsburg stattgefunden und war noch Wochen danach in aller Munde gewesen. „Michelle?“, riss Jennifers Stimme sie aus ihren Gedanken. „Ich weiß nicht, eigentlich habe ich schon was anderes vor“, wich sie verhalten aus. „Ein Buch lesen zählt nicht. Das ist dir klar, oder?“ Jake klang ernst, doch er lächelte sie weiterhin schelmisch an. „Du wirst dir diese Party nicht wegen eines Stücks bedrucktem Papier durch die Finger gehen lassen“, entgegnete Jennifer entsetzt. „Du hast dich schon die letzten Jahre gedrückt. Dieses Mal lasse ich das nicht zu, Michelle Schmidt!“ Die Nachnamennummer. Michelle schluckte. Jennifer meinte es bitterernst. „Das ist unser letztes Jahr am BBZ. Nächstes Jahr um diese Zeit werden wir unseren Abschluss längst in der Tasche haben und im ganzen Land an Unis verstreut sein. Deshalb lässt du dir dieses große Treffen nicht entgehen!“ Jennifer stemmte sogar die Hände in die Hüfte, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen. Autsch, das tat tatsächlich weh. Scham stieg in Michelle auf. Jennifer hatte sie mit ihren Worten getroffen. Wahrscheinlich verbrachte sie zu wenig Zeit mit ihren Freunden. In dieser Hinsicht schien Michelle wirklich eine miese Freundin zu sein. Als hätte ihre beste Freundin ihre bedrückenden Überlegungen bemerkt, ließ sie die Arme sinken und zog eine Augenbraue verführerisch hoch. „Außerdem wird er auch kommen.“ „Er?“, fragte Michelle verdutzt nach. „Mike“, säuselte Jake und lehnte sich mit verschränkten Armen an die Spinte. Neben den Schuldgefühlen trafen die beiden noch einen Punkt tief in Michelle. Sie stand bereits auf Mike, seit sie ihn das erste Mal gesehen hatte. Er ging in die Parallelklasse und sie teilten einige Kurse. Für Michelles Geschmack viel zu wenige. „Ein ganzer Abend mit Mister Wuschel, klingt doch perfekt“, witzelte Jake. „Nenn ihn nicht so“, tadelte Michelle ihn und Jennifer kniff ihn zeitgleich erneut in seine Seite. „Au!“ „Danke.“ Michelle nickte Jennifer zu. „Nicht dafür.“ Sie winkte ab, wohlwissend, dass Michelle es hasste, wenn Jake ihn aufgrund seiner lockigen, kastanienbraunen Haare so nannte. „Also, was ist?“ Jennifer blickte sie hoffnungsvoll an. In ihrem Blick entdeckte Michelle einen überdrehten, freudigen Funken, den sie auf keinen Fall zum Erlöschen bringen wollte. Michelle würde nicht verkraften, ihre Freundin jetzt derart zu enttäuschen. Sie konnte ihr nicht absagen. Außerdem war da noch Mike. Bisher war sie zu schüchtern gewesen, um ihn nach einer Verabredung zu fragen, und während der Schulzeit traute sie sich unter den ganzen neugierigen Blicken ohnehin nicht, ihn anzusprechen. Manchmal gab es einfach diese Typen, die man in der Schule nur aus der Ferne bewunderte. Aber genau die waren es, bei denen es eine reelle Chance gab, von ihnen wahrgenommen zu werden, wenn man sie außerhalb ihres Territoriums erwischte. Zumindest mit etwas Glück. „Na schön.“ Michelle stöhnte übertrieben laut, lächelte aber. „Ich komme mit.“ „Wunderbar“, rief Jennifer, reichte ihr die Karte und klatschte kolibriartig in die Hände. Auf ihrer Vorderseite prangte eine verschmitzt grinsende Kürbislaterne in hellem Grau. Um sie herum wanden sich blassgrüne knochige Äste. Michelle drehte die Karte herum und las die Überschrift, die in zerlaufener, blutroter Farbe als Blickfang diente. Bist du mutig genug für unsere Halloweenparty? Darunter fand sie eine Anfahrtsskizze sowie die wichtigsten Daten zum Standort und zur Party selbst. Laut Zeichnung lag das Ziel etwas außerhalb eines Ortes namens Nebelwald, der sich gut zwanzig Kilometer entfernt von Schmalkalden am Kamm des Thüringer Waldes befand. „Dieses Jahr haben sie sich echt selbst übertroffen. An dieser Stelle soll ein altes, verlassenes Fabrikgelände sein. Was bedeutet, wir können fernab jeglicher Zivilisation die Musik so laut aufdrehen, wie wir wollen. Wir werden absolut ungestört sein. Das wird großartig“, rief Jennifer euphorisch aus und Michelle ließ sich von ihrer guten Laune anstecken, während sie sich bei ihrer Freundin unterhakte und sie sich auf den Weg...



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