Winter | Atlan 508: Die Schläfer | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 508, 64 Seiten

Reihe: Atlan classics

Winter Atlan 508: Die Schläfer

Atlan-Zyklus "Die Abenteuer der SOL"
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-8453-4382-2
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Atlan-Zyklus "Die Abenteuer der SOL"

E-Book, Deutsch, Band 508, 64 Seiten

Reihe: Atlan classics

ISBN: 978-3-8453-4382-2
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Es geschah im Dezember des Jahres 3586, als Perry Rhodan mit seinen Gefährten die SOL verließ und zur BASIS übersiedelte, nachdem er den Solgeborenen das Generationenschiff offiziell übergeben hatte. Die neuen Herren der SOL sahen sich somit endlich in die Lage versetzt, ihre Wünsche zu realisieren. Sie trennten sich von der Menschheit, um ihre eigenen Wege zu gehen. Sie betrachteten den Weltraum als ihren eigentlichen Lebensbereich und das Schiff als ihre Heimat - und die meisten von ihnen scheuten davor zurück, das Schiff zu verlassen und einen Himmelskörper zu betreten. Seit der Zeit, da die SOL unter dem Kommando der Solgeborenen auf große Fahrt ging und mit unbekanntem Ziel in den Tiefen des Sternenmeeres verschwand, sind mehr als zweihundert Jahre vergangen, und niemand hat in der Zwischenzeit etwas vom Verbleib des Generationenschiffs gehört. Im Jahr 3791 ist es jedoch soweit - und ein Mann kommt wieder in Kontakt mit dem verschollenen Schiff. Dieser Mann ist Atlan. Die Kosmokraten entlassen ihn, damit er sich um die SOL kümmert. Die SOL und die Gegebenheiten an Bord haben sich dermaßen verändert, dass Atlan das Schiff kaum wiedererkennt. Wie es zu dem allgemeinen Chaos kam, beleuchtet ein Kapitel aus der bislang unbekannten Historie der SOL. Dieses Kapitel behandelt DIE SCHLÄFER ...

DETLEV G. WINTER Detlev Horn, wie er mit richtigem Namen heißt, wurde 1951 geboren und ist von Beruf Standesbeamter. Bereits in den späten 70er Jahren machte der junge Autor durch Romane in der TERRA ASTRA-Reihe auf sich aufmerksam. Weitere Erfahrungen sammelte er in der ATLAN-Serie, bis er schließlich von 1981 bis 1985 für PERRY RHODAN schrieb.

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2.
Die Helden   Vor Wochen bereits war das Objekt auf den Orterschirmen der SOL aufgetaucht. Schon damals, als der erste Impuls empfangen wurde, war allen Beobachtern klar geworden, dass es sich um einen äußerst stark im mehrdimensionalen Bereich strahlenden Körper handeln musste. Entgegen den sonstigen Gewohnheiten der Arbeitsgemeinschaft, war diesmal kein Ausweichmanöver veranlasst worden. Mit unverminderter Geschwindigkeit trieb das Raumschiff auf das Objekt zu. Cleton Weisel begründete das mit der Überlegung, dass sich unter Umständen eine Möglichkeit bieten würde, den n-D-Strahler als neue Energiequelle zu nutzen. Seit zwei Tagen befand sich der Körper nun auch in der Reichweite der Tasterinstrumente. Die übermittelten schematischen Bilder wurden aufgezeichnet und gespeichert. Mit SENECAS Hilfe wurden Auswertungen und Theorien erstellt. Automatische Sonden, die sich dem Objekt bis auf einige hundert Kilometer näherten, lieferten zusätzliche Informationen. Der Entschluss, eine Space-Jet auszuschleusen und eine Gruppe Freiwilliger zur direkten Untersuchung loszuschicken, fiel in den frühen Morgenstunden dieses Tages, der für eine kleine Anzahl Menschen zum Beginn einer folgenschweren Entwicklung werden sollte. »Ich meine«, begründete Cleton Weisel seine Anordnung, »dass wir die Landung auf diesem Objekt riskieren können. Inzwischen sind wir sicher, dass es sich um einen toten Gesteinsbrocken handelt, um einen Meteor, auf dem keinerlei intelligentes Leben zu erwarten ist. Die Besatzung der Space-Jet wird ihre Forschungen demzufolge ohne Schwierigkeiten und unbehelligt durchführen können.« Keines der führenden Mitglieder der Arge SOL, wie die Arbeitsgemeinschaft kurz bezeichnet wurde, widersprach. Einige bekundeten ihre Zustimmung durch ein knappes Nicken. Die Idee wurde allgemein positiv aufgenommen. Der einzige, der die Entscheidung nicht kommentarlos hinnahm, war Gavro Yaal. Der Kosmobiologe und Hydrokultur-Farmer hielt sich zufällig in der Zentrale auf und hatte die Anweisung mitbekommen. Obwohl er der Arbeitsgemeinschaft nicht angehörte, sah er keinen Grund, seine Bedenken für sich zu behalten. Er erhob sich von seinem Platz an einem Datensichtgerät und ging auf Cleton Weisel zu. »Was du vorhast, ist verantwortungslos!«, rief er scharf. »Es ist ein lebensgefährliches Unternehmen, und du weißt das! Wenn du so tust, als könnte nichts passieren, verharmlost du diese Sache mit voller Absicht!« Der Kopf des hageren Mannes ruckte herum. Äußerlich blieb er gelassen, seine Augen jedoch blitzten. »Wer hat dich gefragt, Gavro! Die Entscheidungen auf der SOL treffen meine Leute und ich. Du solltest dich daran gewöhnt haben.« Die letzte Bemerkung zielte eindeutig auf die frühere Stellung des Kosmobiologen ab. Vor zwei Jahrzehnten noch war er ein einflussreicher Mann gewesen, der es immer wieder geschickt verstanden hatte, die Besatzungsmitglieder der SOL von seinen Ansichten zu überzeugen. Im Lauf der Zeit hatte jedoch eine Gruppe von Wissenschaftlern und Technikern immer stärker werdende Bestrebungen unternommen, sich gegen die übrigen Solaner abzugrenzen. In dem Maß, in dem es ihnen gelungen war, sank zugleich die Anhängerschaft Gavro Yaals. Heute bildeten sie eine elitäre Clique, der allein die Wartung und Steuerung des Schiffes und, daraus folgernd, das Kommando oblag. Auf den Kosmobiologen hörten nur noch wenige. Im Vergleich zu Cleton Weisel und seiner Arge SOL war er bedeutungslos geworden. »Darum geht es nicht«, fuhr er den Chef der Arbeitsgemeinschaft an. »Ich gebe vielmehr zu bedenken, dass wir auf einen extrem starken Hyperstrahler zusteuern, dessen Emissionen die Besatzung der Space-Jet ins Verderben reißen können.« »Du unterschätzt die Bedeutung, die wir dem Meteor beimessen«, entgegnete der Techniker ruhig. »Wir wollen prüfen, ob wir dieses Objekt als zusätzliche Energiequelle nutzbar machen können! Ich halte die Expedition für notwendig und vertretbar, zumal nur Freiwillige daran teilnehmen werden.« Gavro Yaal sah den unnachgiebigen Blick des anderen und wandte sich brüsk ab. Einmal mehr wurde ihm klar, dass es keinen Sinn hatte, mit diesem Mann zu diskutieren. Die Missklänge zwischen ihnen beiden würden sich wahrscheinlich nicht mehr ausräumen lassen. Sie hatten sich im Lauf der Jahre manifestiert und waren viel zu tief verwurzelt, als dass man sie hätte bereinigen können. Das pausbäckige Gesicht des Kosmobiologen war vor unterdrücktem Zorn gerötet, als er sich wieder an seinen Arbeitsplatz begab. Er ließ sich einige Daten überspielen, die für seinen momentanen Forschungskomplex wichtig waren und nur von hier aus abgerufen werden konnten. Er war gereizt und nervös und fühlte sich, als würde jede Person im Kommandoraum ihn feindselig beobachten. Sicher war es Einbildung, aber er vermochte sich nicht dagegen zu wehren. Die Informationsfolie riss er förmlich an sich, als sie in den Auffangbehälter fiel. Die Bewegungen, mit denen er die Zentrale verließ, waren überhastet. »An die Arbeit, Freunde!«, hörte er Cleton Weisels Anordnung, bevor sich das Schott hinter ihm schloss. »Wir suchen Freiwillige.«   *   Mit dem bloßen Auge war der Meteor kaum zu erkennen. Bestenfalls konnte man seine Existenz erahnen – als unregelmäßig geformter lichtloser Fleck zeichnete er sich gegen den Sternen übersäten Hintergrund ab. Die Tasterechos hingegen waren wesentlich aufschlussreicher. Sie lieferten einwandfreie dreidimensionale Bilder, die auf einem großen Monitor wiedergegeben wurden. Durch die rechnergesteuerte Auswertung der reflektierten Impulse entstand eine klare und fast naturgetreue Projektion jenes Körpers, auf den die Space-Jet zusteuerte. Es war ein Gesteinsbrocken mit einem mittleren Durchmesser von annähernd dreihundert Kilometern. Die Oberfläche wies zahlreiche Unebenheiten auf, ohne jedoch hervorstechende geographische Merkmale zu besitzen. »Das Bruchstück eines Planeten, der vor langer Zeit einer Katastrophe zum Opfer fiel und geborsten ist«, urteilte Lefton Hellst und deutete auf die Anzeigen der Fernanalyse. »Die Zusammensetzung der Elemente weist darauf hin, dass dieses Teil aus dem glutflüssigen inneren Kern der betroffenen Welt stammt. Unter mörderischem Druck wurde es in den Weltraum geschleudert, wo es sofort erkaltete.« Makos Naratnam, der zweite Wissenschaftler, der sich in der Zentrale aufhielt, nickte zustimmend, ohne den Blick vom Taster-Bildschirm zu wenden. Der Meteor wirkte wie dunkles, zu einem Klumpen geschmolzenes Glas – wie das Gestalt gewordene Abbild der bizarren Phantasie eines eigenwilligen Künstlers. »Vielleicht hat der Planet Leben getragen«, fuhr Lefton fort, während er die Beine übereinander schlug und sich bequem zurücklehnte. »Die Explosion kann ein ganzes Volk innerhalb eines Sekundenbruchteils ausgelöscht haben.« Makos drehte seinen Sessel so, dass er den Kollegen ansehen konnte. Der Chemiker war ein mittelgroßer, zur Korpulenz neigender Mann, dessen stechend grüne Augen und verschlossene Gesichtszüge allzu deutlich sein oft übertrieben egoistisches, von eiskalter Pragmatik bestimmtes Wesen erkennen ließen. Obwohl er noch nie mit ihm zusammengearbeitet hatte, war Makos bereits klar, dass es zwischen ihnen beiden keinerlei menschliche Beziehungspunkte geben würde. Er selbst stufte sich eher als gefühlsbetont und sensibel ein, und die Art, in der Lefton den Untergang eines Volkes kommentierte, machte ihn betroffen. »Du sagst das so, als würde es dich nicht berühren«, stellte er fest. »Warum sollte es das?«, gab der Chemiker achselzuckend zurück. »Ich kann es ohnehin nicht mehr ändern. Es beweist mir lediglich, dass wir Solaner die einzig richtige Einstellung zum Leben gefunden haben. Solange sich ein Volk an seinen Planeten gebunden fühlt, ist es derartigen Katastrophen hilflos ausgeliefert. Wir dagegen nennen ein Raumschiff unsere Heimat, das sich nach unserem Willen lenken und kontrollieren lässt. Im Vergleich zu weltenabhängigen Wesen garantiert uns das eine weitaus höhere Überlebenschance.« »Was für ein Unsinn!«, mischte sich Lynka Woortz ein. Sie trat auf die Wissenschaftler zu und machte eine unbestimmte Geste. »Du tust gerade so, als sei die SOL unverwundbar. Dabei können wir genauso leicht in eine Situation geraten, die sich nicht von uns meistern lässt, und dann ergeht es uns nicht besser als jenen Leuten, deren Planet in Stücke gebrochen ist!« Die Buhrlo-Frau, die sich mit vier ihrer Artgenossen an Bord der Space-Jet aufhielt, war eine der ersten deren Körper vollständig von jener rötlich schimmernden, gläsern wirkenden Hornschicht umgeben war. Gerade siebzehn Jahre alt, stellte sie somit den vorläufigen Endpunkt einer vermutlich durch Strahlenschäden verursachten genetischen Entwicklung dar, die diese Menschen befähigten, ohne Hilfsmittel im freien Raum zu existieren. Im Gegensatz zu den so genannten Halbbuhrlos, die lediglich narbenartige Ansätze dieser Glashaut besaßen, waren sie sogar darauf angewiesen, bestimmte Zeiten im natürlichen Vakuum zu verbringen, wenn sie ihre Lebensfähigkeit erhalten wollten. Das war auch der Grund, warum die fünf an der Expedition teilnahmen. »Es ist eine reine Auffassungssache«, reagierte der Chemiker auf Lynkas Einwand. »Wir sollten darüber nicht streiten.« »Ich streite ja nicht«, konterte sie kühl. »Nicht mit einem Mann wie dir!« In einer Haltung, die geistig überlegene Würde ausdrücken sollte, wandte sie sich ab und ging zu ihren Artgenossen zurück, die in einer Gruppe beisammen standen. Makos Naratnam lächelte...



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