E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
Williams Zwei Wochen wie im Paradies
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7337-5340-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
ISBN: 978-3-7337-5340-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Ein Traumurlaub! Melissa fliegt mit dem attraktiven Elliot Jay auf eine paradiesische Insel im Indischen Ozean. Sonne, Brandung, Spaziergänge am weißen Strand. Doch gehört Elliots Herz wirklich nur ihr? Denn auch die kühle Alison kämpft um seine Liebe...
Cathy Willams glaubt fest daran, dass man praktisch alles erreichen kann, wenn man nur lang und hart genug dafür arbeitet. Sie selbst ist das beste Beispiel: Bevor sie vor elf Jahren ihre erste Romance schrieb, wusste sie nur wenig über deren Inhalte und fast nichts über die verschiedenen Schreibtechniken. Aber sie hatte es sich nun mal fest vorgenommen, Autorin zu werden, und so lernte, las und schrieb sie, bis ihr erstes Manuskript angenommen wurde. Allen denjenigen, die ebenfalls von einer Karriere als Autorin träumen, kann sie deshalb nur nahe legen, den ersten Schritt zu machen und nicht zu schnell aufzugeben!
Zusammen mit ihrem Ehemann und den drei Töchtern Charlotte, Olivia und Emma lebt sie im englischen Warwickshire. Viele ihrer Romances spielen ebenfalls in einer typisch englischen Umgebung, aber manche auch an dem Ort, wo Cathy Williams geboren wurde: der sonnigen Tropeninsel Trinidad. Ihr großer Freundeskreis sorgt dafür, dass ihr stets eine interessante Handlung einfällt. Das Wichtigstes für ihre Handlung ist jedoch ihre eigener Glaube daran, dass wir alle auf der Suche nach der großen, wahren Liebe sind.
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2. KAPITEL
„Da Rebecca und ich beide ungebunden und niemandem Rechenschaft schuldig waren, stand einer leidenschaftlichen Affäre nichts im Wege“, beantwortete Elliot Melissas Frage.
Melissa lehnte sich vor. „Das klingt sehr nüchtern. Haben Sie Rebecca denn gar nicht geliebt?“
Er schnalzte mit der Zunge. „Darum geht es jetzt nicht.“ Ihre Naivität und die Betroffenheit, die aus ihren großen blauen Augen sprach, irritierten ihn. Zielstrebig brachte er das Gespräch wieder auf sein eigentliches Anliegen zurück. „Unsere Beziehung war schön, jedoch von vornherein zum Scheitern verurteilt – sie hat kein halbes Jahr gedauert. Ich möchte mit Ihnen nicht über mein jugendliches Abenteuer sprechen, sondern über dessen Folgen.“
„Und wer von Ihnen hat Schluss gemacht, Rebecca oder Sie?“
Elliot biss sich auf die Lippe, er war mit seiner Geduld am Ende. „Das spielt heute alles keine Rolle mehr, verstehen Sie das denn nicht? Die Einzelheiten sind bedeutungslos. Rebecca hat mir nie etwas von ihrer Schwangerschaft erzählt und flog zurück nach Australien, ohne eine Adresse zu hinterlassen. Von meiner Tochter habe ich erst vor sechs Monaten durch einen Anwalt erfahren.“
Melissa war fassungslos und brachte kein Wort mehr über die Lippen.
„Rebecca und ihr Mann kamen bei einem Autounfall ums Leben. Schon lange vorher hatten sie ein Testament gemacht, in dem sie mich zum Vormund bestimmten. Die beiden besaßen keine Angehörigen mehr, und Lucy war Einzelkind geblieben. In Lucys Geburtsurkunde bin ich übrigens als Vater eingetragen.“
Mit undurchdringlicher Miene nannte Elliot die Fakten, von irgendwelchen Emotionen ließ er sich nichts anmerken, dennoch blutete Melissa das Herz, besonders wegen Lucy. Wie schlimm musste es für das Kind gewesen sein, Mutter und Stiefvater auf einen Schlag zu verlieren und obendrein auch noch in eine ganz andere Welt versetzt zu werden!
Impulsiv streichelte Melissa Elliots Hand, und ihre Blicke trafen sich. Elliot zog den Arm zwar nicht zurück, doch seine ganze Haltung drückte Abwehr aus.
„Ihr Mitleid können Sie sich schenken“, meinte er barsch. „Es geht um Lucy, nicht um mich, nur deshalb brauche ich Sie.“
Melissa zog schnell die Hand zurück, als hätte sie sich verbrannt.
„Lucy hat sich hier nicht gut eingelebt“, stellte er nüchtern fest.
„Können Sie ihr das übel nehmen?“
„Natürlich nicht, doch das ändert nichts an der Situation. Lucy behauptet, die Schule zu hassen, verkriecht sich sofort nach dem Unterricht in ihrem Zimmer und isst mehr, als ihr gut tut. In den fünf Monaten, die sie jetzt bei mir lebt, hat sie stark zugenommen, und die Tendenz steigt immer noch.“
„Und ausgerechnet ich, eine Fremde, soll da helfen?“ Melissa schüttelte den Kopf. Sah Elliot denn nicht, dass er selbst die Schlüsselrolle spielte?
„Sie sind genau die Person, die ich brauche. Halten Sie Lucy dazu an, sich sportlich zu betätigen, und stellen Sie ihr eine vernünftige Diät zusammen.“
„Aber …“
„Sind Sie an dem Job interessiert, ja oder nein? Wenn nicht, können wir uns jedes weitere Wort ersparen.“
„Darum geht es nicht.“ Melissa bemühte sich, seinen feindseligen Blick zu ignorieren. „Die Frage ist, ob ich Ihnen überhaupt helfen kann. Die Situation ist äußerst kompliziert …“
„Das ist nicht entscheidend. Auch für das schwierigste Problem gibt es eine Lösung – man muss sie nur finden, und fast immer ist die einfachste die beste.“
„Das mag in der Wissenschaft zutreffen, jedoch nicht im wahren Leben.“
„Auch menschliche Konflikte lassen sich beilegen, wenn man seinen klaren Verstand gebraucht und sich nicht durch Sentimentalitäten beeinflussen lässt. Nehmen Sie den Job nun an oder nicht?“
Melissa zögerte. Wollte sie mit diesem Mann wirklich etwas zu tun haben? Er war ein abgebrühter Geschäftsmann, und mit ihm zusammenzuarbeiten würde ihre Geduld auf eine harte Probe stellen. Doch da sie Lucy unbedingt kennenlernen wollte, nickte sie.
„Abgemacht, kommen wir also jetzt zu den Einzelheiten.“ Aus der Innentasche seines Jacketts zog er ein Blatt Papier hervor und breitete es auf dem Tisch aus. „Das ist der Vertrag – wenn Sie bitte hier unterschreiben würden.“ Er reichte ihr einen Kugelschreiber, der ebenso wie seine Garderobe, seine Schuhe und seine Uhr einen teuren Designer verriet.
„Ist das wirklich notwendig? Würde eine mündliche Vereinbarung nicht ausreichen?“
„Mag sein, doch mit einem Schriftstück sind wir auf der sicheren Seite.“
Melissa schluckte und unterschrieb. Darüber, worauf sie sich damit eingelassen hatte, wollte sie im Moment nicht nachdenken.
„Schön. Ihren Lebenslauf nehme ich auch mit, damit ich die notwendigen Daten und Ihre Adresse habe. Morgen erhalten Sie eine Kopie des Vertrages, und Arbeitsbeginn ist der kommende Montag. Das habe ich mit Samantha so abgesprochen, damit Sie noch Zeit haben, Ihre Termine entsprechend zu verlegen. Sie haben stets spätestens um halb vier in der Wohnung zu sein, denn dann kommt Lucy aus der Schule.“
„Soll sie wirklich jeden Tag trainieren?“, fragte Melissa zweifelnd.
„Das wäre schön.“ Er zögerte etwas. „Ich habe mir keine harten, schweißtreibenden Übungen vorgestellt …“
„Oh, damit könnte ich Ihnen sowieso nicht dienen.“ Melissas Lachen war so ansteckend, dass Elliot unwillkürlich mit einstimmte. „Meine Methode ist sanfter, mit Bodybuilding habe ich nichts im Sinn.“
„Und warum arbeiten Sie ausgerechnet im Vigo, wenn Sie konsequenten Muskelaufbau ablehnen?“
„Das habe ich nicht behauptet. Gerätetraining hat durchaus seine Vorteile, aber es ist nicht alles. Und ich arbeite hier, weil die Klientel interessant ist. Außerdem war das Vigo das erste Studio, das auf meine Bewerbung positiv reagiert hat.“
„Und was ist so interessant an der Klientel?“
„Hier trainieren nicht nur Amateure, sondern auch Profis, die einen guten Physiotherapeuten brauchen, wenn sie einmal verletzt sind, mein Arbeitsgebiet ist also sehr umfassend und vielschichtig.“ Neugierig sah sie ihn an. „Und was treibt Sie ins Vigo?“
„Squash.“ Elliot fiel auf, dass er vom Thema abgekommen war, und er blickte auf die Uhr. „Wenn ich es irgendwie einrichten kann, spiele ich zwei Mal die Woche. Ich liebe dieses Spiel, es ist anspruchsvoll, auf Sieg orientiert und fordert vollen Einsatz.“
Genau die Eigenschaften, die einen Mann wie ihn reizen, überlegte Melissa. Allein Sport zu treiben, ohne seine Kräfte dabei an einem Gegner zu messen, würde ihm wahrscheinlich nicht reichen.
„Doch zurück zum Thema“, redete er weiter. „Mit einer Diät und etwas Stretching ist es bei Lucy wohl nicht getan.“ Er seufzte und stützte den Kopf auf die Ellenbogen – die erste menschliche Regung, die Melissa an ihm auffiel. „Ich erwarte von Ihnen, dass Sie meine Tochter motivieren. Mir fehlt zwar nicht jegliches Verständnis für ihre schwierige Lage, doch ich bin kaum zu Hause und kann mich nicht ausreichend um sie kümmern. Ich bin beruflich stark eingebunden.“
„Und was genau erwarten Sie von mir?“
„Gehen Sie mit Lucy im Park joggen, kochen Sie mit ihr anschließend etwas Leckeres, das gleichzeitig gesund ist, zeigen Sie ihr die Geschäfte in London, in denen sie die Dinge für ihren persönlichen Bedarf findet. Natürlich werde ich Ihnen ein Konto eröffnen, und Sie erhalten auch eine Kreditkarte. Geld spielt keine Rolle.“
„Aber …“
„Lassen Sie es mich Ihnen bitte erklären. Der Job ist nicht für lange, doch während der Zeit, in der Sie für mich arbeiten, wird Ihr Privatleben darunter leiden, deshalb ist das Gehalt so großzügig bemessen. Ich nehme an, Ihr Partner wird dies für einige Monate akzeptieren.“
Bisher hatte er überhaupt noch nicht darüber nachgedacht, ob Melissa Lee in einer festen Beziehung lebte oder nicht. Jetzt fragte er sich, was für ein Mann ihr Freund wohl sein mochte. Da sie sich von materiellen Vorteilen nicht beeindrucken ließ, musste er Geld haben – bestimmt war er der Traum jeder Schwiegermutter, wohlhabend, nett und solide.
„Mit einem Partner hat das nichts zu tun, aber …“
„Sie haben also keinen? Umso besser.“
„Trotzdem habe ich einen Bekanntenkreis!“
„Davon gehe ich aus. Ich wollte Sie lediglich darauf hinweisen, dass Sie die nächste Zeit etwas flexibel sein müssen. Kommen Sie also Montag so gegen vier; wenn Lucy noch nicht zu Hause ist, wird Lenka Sie empfangen.“
„Lenka?“
„Meine Haushälterin, sie ist Polin.“
Elliot machte ganz den Eindruck, als würde er sich damit verabschieden wollen, und Melissa stutzte. „Und was ist mit mir?“, fragte sie irritiert.
„Wie bitte?“ Verständnislos sah er sie an.
„Wo leben Sie eigentlich? Natürlich, in der Finanzwelt sind Sie eine Autorität, wahrscheinlich brauchen Sie nur mit den Fingern zu schnipsen, und jeder tut blind, was Sie von ihm verlangen. Aber in einer Situation wie dieser zieht diese Methode nicht.“
Elliot verschlug es die Sprache. Niemand, niemand wagte es, in diesem Ton mit ihm zu reden! Und schon lange nicht eine kleine Angestellte, der er ein derart fantastisches Gehalt bezahlte! Doch da ihre Worte einen wahren Kern enthielten, schluckte er seinen Stolz hinunter, beherrschte sich und sah sie fragend an.
„Ich kann doch nicht einfach...




