E-Book, Deutsch, Band 106, 448 Seiten
Reihe: Romana Extra
Williams / Webber / Evans Romana Extra Band 106
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7515-0022-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 106, 448 Seiten
Reihe: Romana Extra
ISBN: 978-3-7515-0022-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
GEFÄHRLICHE ROMANZE IN SPANIEN von ALLY EVANS
Bei einem Dorffest mit ausgelassenem Tanz im süßen Duft der Mandelblüten ist es um Vicky geschehen: Sie verliert ihr Herz an den geheimnisvollen Alejandro! Ohne zu wissen, wer der attraktive Spanier wirklich ist, den sie im Flugzeug nach Málaga kennengelernt hat ...
ZÄRTLICH VERFÜHRT UNTER PALMEN von MEREDITH WEBBER
Auf einer paradiesischen Südseeinsel will die hübsche Ärztin Fran eine Enttäuschung vergessen. Und verliebt sich Hals über Kopf in ihren Kollegen Steve Ransome! Doch Liebeskummer scheint erneut vorprogrammiert. Denn Steve will etwas, das Fran ihm niemals geben kann ...
IST ES DIESMAL FÜR IMMER? von CATHY WILLIAMS
Zauberhafte Urlaubstage verbringt Rebecca mit dem attraktiven Nicholas an der Loire. In romantischen Nächten scheint der Mann ihrer Träume ihre Gefühle endlich zu erwidern. Doch wie wird es weitergehen, wenn sie nach London zurückkehren? Ist es zwischen ihnen diesmal für immer?
DAS GEHEIMNIS DES ITALIENISCHEN PLAYBOYS von ANNIE CLAYDON
Warum Milliardär Gabriel DeMarco Beziehungen ablehnt, ist sein dunkelstes Geheimnis. Aber dass die schöne Clara ihn nach stürmischen Liebesstunden verlässt, passt dem italienischen Playboy überhaupt nicht! Zum ersten Mal beschließt er, um eine Frau zu kämpfen ...
Cathy Willams glaubt fest daran, dass man praktisch alles erreichen kann, wenn man nur lang und hart genug dafür arbeitet. Sie selbst ist das beste Beispiel: Bevor sie vor elf Jahren ihre erste Romance schrieb, wusste sie nur wenig über deren Inhalte und fast nichts über die verschiedenen Schreibtechniken. Aber sie hatte es sich nun mal fest vorgenommen, Autorin zu werden, und so lernte, las und schrieb sie, bis ihr erstes Manuskript angenommen wurde. Allen denjenigen, die ebenfalls von einer Karriere als Autorin träumen, kann sie deshalb nur nahe legen, den ersten Schritt zu machen und nicht zu schnell aufzugeben!
Zusammen mit ihrem Ehemann und den drei Töchtern Charlotte, Olivia und Emma lebt sie im englischen Warwickshire. Viele ihrer Romances spielen ebenfalls in einer typisch englischen Umgebung, aber manche auch an dem Ort, wo Cathy Williams geboren wurde: der sonnigen Tropeninsel Trinidad. Ihr großer Freundeskreis sorgt dafür, dass ihr stets eine interessante Handlung einfällt. Das Wichtigstes für ihre Handlung ist jedoch ihre eigener Glaube daran, dass wir alle auf der Suche nach der großen, wahren Liebe sind.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Verdammt, sie kam zu spät!
Das Taxi fuhr viel zu langsam. Im Schritttempo quälte es sich durch den Verkehr von San Francisco.
Aber sie musste doch unbedingt den Flieger bekommen!
Unruhig rutschte Vicky auf der Rückbank hin und her. Die kalifornische Nachmittagssonne brannte unbarmherzig vom Himmel herab und sorgte dafür, dass sie fast auf dem schwarzen Kunstleder anklebte. Zum Glück umspielte der zarte Kleiderstoff ihre Oberschenkel vollständig, sodass die vor dem direkten Kontakt mit dem schmuddeligen Bezug geschützt waren.
Das Kleid hatte sie sich extra für die Hochzeit ihrer besten Freundin Celia gekauft. Es war ein malvenfarbener Traum aus Seide und stand ihr hervorragend, denn es betonte ihre schlanke Figur und zeigte ihre Kurven, ohne allzu aufreizend zu wirken. Vicky hatte darin als Brautjungfer direkt neben Celia gestanden und ihrer Freundin dennoch nicht die Show gestohlen.
Das Kleid war perfekt – ganz anders als ihre jetzige Situation. Gerade musste das Taxi schon wieder halten, diesmal knapp vor der Abfahrt vom Highway. Himmel, das konnte doch nicht wahr sein! Ungeduldig trommelte Vicky mit den Fingern auf die Armlehne und sah angespannt zum Fenster hinaus. Der Flughafen war bereits in Sichtweite, aber der triste Anblick der grauen Zweckgebäude verbesserte ihre Laune auch nicht gerade. Reizvoll war allenfalls, dass der gesamte Komplex so nahe am Meer lag, dass einige der Start- und Landebahnen geradewegs ins Wasser zu führen schienen.
Das konnte tatsächlich abenteuerlich werden, vorausgesetzt, sie verpasste den Flieger nicht doch noch.
Dreißig bis vierzig Minuten, das hatte ihr der Fahrer versichert, als sie vor ihrem Hotel in das eilig herbeigerufene Taxi gesprungen war. Und jetzt waren sie schon fast sechzig Minuten unterwegs. Vicky ärgerte sich maßlos über sich selbst. Wäre sie pünktlich aufgebrochen, dann hätte sie es geschafft, das Kleid im Hotel noch in Ruhe zu wechseln. Aber sie hatte ja unbedingt bis zur letztmöglichen Sekunde bleiben müssen.
Und warum das alles, Victoria Williams? Weil du auf keinen Fall den Wurf des Brautstraußes verpassen wolltest!
Hätte sie nur ein kleines bisschen nachgedacht, wäre ihr klar gewesen, dass die Blumen den langen Flug nach Málaga sowieso nicht überstehen würden. Denn – wie hätte es anders sein können – natürlich hatte sie den Strauß gefangen. Würde sich damit nun ebenso bewahrheiten, dass sie als Nächste heiratete? Wen denn?
Johnny kam dafür sicher nicht infrage, auch wenn der Kollege furchtbar gern mal mit ihr ausgegangen wäre und sie in letzter Zeit immer so verliebt anschaute, dass Vicky seiner stummen Bitte kurz vor ihrer Abreise nach Kalifornien schließlich nachgegeben hatte. Ja, sie würde sich von ihm ausführen lassen, demnächst, aber keineswegs zu einem romantischen Dinner. Ein Pub in London mit krachlauter Musik, Bier und Ausschankschluss musste reichen. Damit Johnny nicht doch noch auf falsche Ideen kam. Er war ein netter Bursche, mehr aber auch nicht.
Endlich bog das Taxi in die Spur zu ihrem Terminal ein. Und schon bevor es richtig hielt, öffnete Vicky die Tür. Heiße Luft strömte in die Fahrgastkabine, wenigstens gab es dadurch einen leichten Windzug. Schnell stieg sie aus, ging an den Kofferraum, in dem ihr Trolley und der kleine Reiserucksack verstaut waren, und versuchte, die Klappe selbst zu öffnen.
Halt, der Brautstrauß! Der lag noch im Auto. Während der Taxifahrer ihr Gepäck aus dem Kofferraum hob, lief Vicky wieder zurück und angelte den Strauß roter und lachsfarbener Rosen von der Rückbank. Sie drückte dem Fahrer einen Geldschein in die Hand und rannte los.
Ihre Absätze klackerten hektisch auf dem glatten Material des Terminalbodens. Sie orientierte sich kurz und hastete dann weiter. Einfach mit dem Handy einzuchecken, dafür war leider keine Zeit mehr. Gott sei Dank wurde ganz hinten gerade ein Schalter ihrer Fluglinie frei. Glück gehabt!
Allerdings wohl doch nicht genug Glück, wie sich jetzt herausstellte. Die Bedienstete schaute auf ihr Ticket und zuckte dann bedauernd mit den Schultern. Ihrem anschließenden Redeschwall entnahm Vicky, dass das Flugzeug hoffnungslos überbucht war. Eine Methode, die Fluglinien vor allem bei langen Flügen über die Ozeane häufig einsetzten, um zu vermeiden, dass Plätze leer blieben. Eigentlich eine Frechheit, denn wer zuletzt kam, hatte auf diese Weise trotz eines gültigen Tickets das Nachsehen.
Das würde sie sich jedoch nicht bieten lassen! Ihr Kampfgeist erwachte. Sie knallte den Brautstrauß auf den Tresen und begann, leidenschaftlich mit der jungen Frau zu diskutieren. Die Tonlage ihres britischen Englischs schraubte sich dabei in ungeahnte Höhen, aber das war ihr egal. Sie musste diesen Flieger bekommen. Unbedingt! Sonst schaffte sie den Anschlussflug nicht und kam zu spät zur Beerdigung ihrer Großmutter, ihrer abuela, die überraschend gestorben war.
Vicky hielt erschöpft inne. Tiefe Traurigkeit überkam sie. Seit mehr als zwanzig Jahren hatte sie ihre Großmutter väterlicherseits nicht gesehen. Im Grunde hatte sie gar keine Beziehung mehr zu ihren spanischen Verwandten, denn ihre Mutter hatte die Verbindung nach dem plötzlichen Tod von Vickys Vater abreißen lassen.
Dass sie jetzt allerdings durch eine simple Überbuchung daran gehindert werden sollte, ihrer Großmutter wenigstens die letzte Ehre zu erweisen, das kam überhaupt nicht infrage.
Mit erhitzten Wangen begann sie erneut auf die Frau einzureden. Oh ja, wenn sie etwas haben wollte, konnte sie sich durchsetzen, das hatten schon einige Leute erfahren müssen. Und sie war nicht gewillt, gerade jetzt klein beizugeben.
Schließlich gab die Flughafenangestellte hinter dem Schalter nach. Sie nahm Vickys Ticket entgegen und tippte etwas in den Computer. Ein kurzer Augenblick, dann summte der Drucker und spuckte ein neues Ticket aus. Die Frau schob es zu ihr herüber. Abermals summte es, jetzt wurden die Klebebänder für das Gepäck ausgedruckt. Vicky wagte einen schnellen Blick darauf. Ja, es war immer noch dieselbe Flugnummer, dem Himmel sei Dank!
In einem spontanen Entschluss zog sie eine rote Rose für sich aus dem Brautstrauß und reichte den Strauß als kleines Dankeschön an die Frau hinter dem Schalter weiter. Dann sprintete sie los.
Vicky war mehr als erstaunt, als die junge Stewardess, die sie am Eingang des Fliegers empfing, sie nicht nach rechts, sondern nach links in die Flugkabine bat. Dort befanden sich doch nur das Cockpit und die teuren Plätze – Plätze, die sie sich niemals leisten konnte, denn als angestellte Landschaftsgärtnerin verdiente sie nicht viel.
Verwundert und noch immer ziemlich atemlos folgte sie der Flugbegleiterin, die weiterhin lächelte und sie tatsächlich ganz nach vorn führte, vorbei an den Passagieren der ersten Klasse, die sie interessiert musterten.
„So, Miss Williams, hier wäre dann Ihr Platz“, sagte sie und wies auf einen ausladenden Sitz – ach was, auf einen wirklich riesigen weichen Ledersessel, der vom Nachbarsessel durch eine mehr als breite Armlehne getrennt war.
Hier würde man sich niemals ins Gehege kommen, weder mit den Armen noch mit den Beinen. Vicky staunte. Die Bedienstete vom Schalter hatte ihr offensichtlich ein Upgrade auf die Businessklasse gewährt – und das, ohne einen einzigen Cent mehr zu verlangen.
Noch mehr allerdings staunte sie über den Fluggast, der den Nachbarsessel belegte. Mein Gott, und neben diesem Mann sollte sie die nächsten elf Stunden sitzen? Vicky fühlte, wie sie bis unter die Haarwurzeln errötete. Der Mann saß lässig in seinem Sessel. Sicherlich hatte er damit gerechnet, den gesamten Flug ohne einen Nachbarn verbringen zu können, denn auf dem freien Sitz neben ihm lagen bereits ein Laptop, eine schwarze Ledermappe und mehrere Papiere.
Er trug ein weißes Hemd, das über seiner breiten Brust leicht – aber nur ganz leicht – spannte, und einen maßgeschneiderten Anzug, dessen Jacke er abgelegt hatte. Schätzungsweise Mitte dreißig, war seine Erscheinung tipptopp. Er hatte eine gerade Haltung und breite Schultern, außerdem – so viel ließ sich ebenfalls erkennen – eine sehr athletische Figur. Seine Gesichtshaut war sommerlich braun, die Haare schwarz und glänzend, das Kinn markant und die Augen … Himmel, diese Augen!
Vicky wusste nicht, wo sie hinschauen sollte, während sie den interessierten Blick des Mannes auf sich spürte. Hatte sie eben wirklich noch geglaubt, ihre Jacke aus dem Rucksack holen zu müssen, um sich vor der Klimaanlage zu schützen? Jetzt musste sie hoffen, dass der leichte Luftzug es schaffte, sie über elf lange Stunden hinweg genügend abzukühlen.
Der Flug ging über Zürich, und vielleicht hätte sie doch lieber der umständlicheren Verbindung mit zwei Umstiegen in Kanada und Frankfurt den Vorzug geben sollen, die noch dazu billiger gewesen wäre. Allerdings wäre sie dann zu spät zur Beerdigung gekommen, denn in Kanada hätte sie einen sehr langen Aufenthalt gehabt. Überdies hätte sie ja heute lediglich ein bisschen pünktlicher von der Feier verschwinden müssen, in dem Fall wäre sie gar nicht erst in diese verrückte Situation geraten.
Bis eben hatte Alejandro noch geglaubt, auch den Nachbarsitz in Anspruch nehmen zu können. Was ihm für seine Arbeit nur recht gewesen wäre, denn er verstand den Begriff Businessklasse genau so, wie er gemeint war: Die Ausstattung dieser Sitzplätze gab den Passagieren – natürlich für einen geharnischten Aufpreis –...