Williams | Mit Charme und ganz viel Gefühl | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

Williams Mit Charme und ganz viel Gefühl


1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7515-1485-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7515-1485-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Endlich ein Heiratsantrag! Cristina schwebt auf Wolke sieben, bis sie erfährt, dass Rafael nur eine Vernunftehe eingehen will. An Liebe glaubt der Millionär nicht. Also muss Cristina ihn überzeugen und setzt ihre schärfsten Waffen ein: üppige Rundungen und viel Köpfchen ...



Cathy Willams glaubt fest daran, dass man praktisch alles erreichen kann, wenn man nur lang und hart genug dafür arbeitet. Sie selbst ist das beste Beispiel: Bevor sie vor elf Jahren ihre erste Romance schrieb, wusste sie nur wenig über deren Inhalte und fast nichts über die verschiedenen Schreibtechniken. Aber sie hatte es sich nun mal fest vorgenommen, Autorin zu werden, und so lernte, las und schrieb sie, bis ihr erstes Manuskript angenommen wurde. Allen denjenigen, die ebenfalls von einer Karriere als Autorin träumen, kann sie deshalb nur nahe legen, den ersten Schritt zu machen und nicht zu schnell aufzugeben!

Zusammen mit ihrem Ehemann und den drei Töchtern Charlotte, Olivia und Emma lebt sie im englischen Warwickshire. Viele ihrer Romances spielen ebenfalls in einer typisch englischen Umgebung, aber manche auch an dem Ort, wo Cathy Williams geboren wurde: der sonnigen Tropeninsel Trinidad. Ihr großer Freundeskreis sorgt dafür, dass ihr stets eine interessante Handlung einfällt. Das Wichtigstes für ihre Handlung ist jedoch ihre eigener Glaube daran, dass wir alle auf der Suche nach der großen, wahren Liebe sind.

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1. KAPITEL

An einem Wintertag, an dem die meisten Autofahrer lieber mit der Bahn als mit dem Auto reisten, stieg Rafael Rocchi in seinen schwarzen Ferrari. Er benutzte ihn viel zu selten, und wozu hatte er den teuren Schlitten, wenn er die meiste Zeit nur in der Garage stand? Die Fahrt von London zur Villa seiner Mutter im nordwestlich gelegenen Lake District war genau das Richtige nach der anstrengenden Woche im Büro. Nirgends entspannte er sich besser als am Lenkrad des rassigen Sportwagens – es gab ihm ein Gefühl der Befreiung, das er in seinem streng programmierten Alltag vermisste. Seit dem Tod seines Vaters vor acht Jahren leitete Rafael das Rocchi-Imperium im Alleingang. Das war keine leichte Aufgabe – stimulierend und überaus erfüllend, aber keineswegs entspannend.

Sowie er die City hinter sich gelassen hatte, beschleunigte er das Tempo. Nach dem heftigen Schneefall der letzten Tage war die Landschaft immer noch in eine dicke weiße Decke gehüllt. Jetzt schneite es nicht mehr. Die Fahrbahn war geräumt, wenn auch etwas glatt, was Rafael bei der hervorragenden Straßenlage des schweren Wagens jedoch nicht allzu sehr beunruhigte. Nach einer Weile stellte er sein Handy ab und legte eine CD ein, um den Klängen klassischer Musik zu lauschen. Nicht einen Moment kam es ihm in den Sinn, dass ein schnelles Auto und vereiste Straßen eine gefährliche Kombination ergaben. Er war überzeugt, den Ferrari ebenso unter Kontrolle zu haben wie sein übriges Leben, privat oder beruflich. Obwohl er erst sechsunddreißig war, galt er in der Geschäftswelt bereits als Legende, berühmt und berüchtigt für außergewöhnliches Flair und kaltblütige Entscheidungen.

Manchmal kam ihm der Verdacht, dass er auch den Frauen so etwas wie Furcht einflößte. Doch daran gab es seiner Ansicht nach nichts auszusetzen. Gesunder Respekt konnte nie schaden, ganz im Gegenteil. Es trug dazu bei, den Ablauf einer Beziehung von vornherein festzulegen – insofern man bei sechsmonatigen Affären überhaupt von Beziehungen reden konnte. Seine Mutter war anderer Meinung und machte daraus kein Geheimnis, genauso wenig wie aus ihren Bekehrungsversuchen. Zu denen gehörte zweifellos auch diese Party heute Abend. Ihre Behauptung, es handele sich um eine spontane Idee für ein zwangloses Beisammensein mit Nachbarn und Freunden, glaubte er nicht eine Minute. Bei über hundert Gästen konnte von spontan kaum die Rede sein.

Nein, sie beabsichtigte wieder einmal, ihren Sohn unter die Haube zu bringen, obwohl er schon hundertmal versucht hatte, sie davon abzubringen. Sein Leben gefiel ihm so, wie es war, aber das wollte ihr nicht in den Kopf. Im Grunde war Maria Rocchi immer noch die traditionelle Italienerin, die mit zweiundzwanzig geheiratet hatte und kurz danach mit ihrem Mann nach England auswanderte. Natürlich ging es ihr gegen den Strich, dass ihr Sohn und einziges Kind mit sechsunddreißig weder an Ehefrau noch an Nachwuchs dachte. Mehr als ein Kind hatte ihr das Schicksal nicht vergönnt.

Rafael liebte und achtete seine Mutter, auch wenn sie ihm ab und zu auf die Nerven ging. Nicht zuletzt darum war er ihrer Einladung – oder genauer gesagt, ihrem Befehl – gefolgt. Schon jetzt wusste er, dass er sich auf der Party zu Tode langweilen und das auserwählte Mädchen ihm nicht gefallen würde. Maria hatte nie verstanden, dass es ihm bei Frauen nur auf zwei Dinge ankam: Sie mussten schön sein, vorzugsweise blond und gertenschlank, und durften nichts Dauerhaftes im Sinn haben.

Mit derlei Betrachtungen beschäftigt, nahm Rafael eine Biegung in der zweispurigen Landstraße etwas zu schnell. Im nächsten Moment trat er hart auf die Bremse. Der Ferrari hielt mit quietschenden Reifen knapp zwei Meter hinter einem leeren Mini-Cooper, der mit der Nase in einer Schneewehe am Straßenrand steckte.

Wütend riss er die Tür auf und sprang aus dem Wagen. Was hatte sich der Fahrer dabei gedacht, mitten in der Kurve stehen zu bleiben? Und wo war er überhaupt?

Plötzlich erhob sich jemand hinter dem Mini und starrte ihm verdutzt entgegen. Natürlich eine Frau!

„Was zum Teufel … Sind Sie verletzt?“

Die Fahrerin blinzelte und machte zögernd ein paar Schritte.

„Nun?“

Sie sagte kein Wort. War sie stumm?

„Ich sollte meinen Wagen zur Seite fahren“, informierte er sie knapp. „Sonst passiert womöglich noch ein Unfall.“

Da er auch diesmal keine Antwort bekam, wandte er sich schulterzuckend ab, um den Ferrari aus der Gefahrenzone zu entfernen. Als er sich umdrehte, war die Frau verschwunden.

Mit wachsender Gereiztheit kam Rafael zu dem Mini zurück und entdeckte sie auf beiden Knien im Schnee, wo sie mit einem eingeschalteten Handy als Taschenlampe nach etwas suchte. Als sie ihn hörte, sah sie auf.

„Ich … Es tut mir leid … Sind Sie okay?“, stammelte sie.

Rafael musterte die zusammengekauerte Gestalt. „Ist Ihnen eigentlich klar, wie gefährlich es ist, ein Auto hier stehen zu lassen?“, fragte er schließlich.

Widerstrebend richtete sie sich auf. „Ich habe versucht, es von hier wegzubringen, aber es ging nicht.“ Nervös kaute sie an der Unterlippe.

Jetzt, wo sie vor ihm stand, stellte er fest, dass sie höchstens ein Meter sechzig und ausgesprochen rundlich war. Seine Laune wurde noch schlechter. Wäre sie groß und schlank gewesen, hätte er seinen ganzen Charme eingesetzt, aber so … Verdrossen krauste er die Stirn.

„Und da lassen Sie es einfach, wo es ist, und kriechen im Schnee umher.“ Geduld gehörte nicht zu Rafaels herausragenden Tugenden, und langsam war sie am Ende.

„Aber nicht zum Vergnügen! Ich … ich suche nach meiner Kontaktlinse. Sie ist mir herausgefallen, als ich mir die Augen gerieben habe. Ich bin nämlich schon stundenlang unterwegs. Wenn ich morgen früh nicht nach London zurück müsste, wäre ich mit dem Zug gekommen. Aber dann hätte ich jemanden aufwecken müssen, um mich zum Bahnhof zu bringen. Und das wollte ich nicht, weil ich es unhöflich finde. Übrigens …“ Sie streckte dem Fremden eine Hand entgegen. „Wir haben uns noch gar nicht begrüßt.“

Er war der attraktivste Mann, dem sie jemals begegnet war. Sehr groß, bestimmt eins neunzig. Das schwarze Haar trug er aus der Stirn gekämmt, sodass nichts von den markanten Gesichtszügen ablenkte. Dass er im Moment ausgesprochen unfreundlich aussah, hielt Cristina nicht davon ab, ihn anzulächeln.

Rafael ignorierte die kleine Hand. „Ich kümmere mich um Ihr Auto“, verkündete er schroff. „Danach kommen Sie besser mit mir. Ich nehme an, wir haben das gleiche Ziel, diese Straße führt nur zu einem Haus.“

„Oh … Das brauchen Sie wirklich nicht!“, protestierte sie ein wenig atemlos.

„Ich weiß. Aber die Verantwortung, dass Sie unterwegs noch einen Unfall bauen, weil Sie nichts sehen, nehme ich lieber nicht auf mich.“ Damit setzte er sich ans Lenkrad des Minis und manövrierte den Wagen mühelos aus dem Schnee, um ihn etwas weiter entfernt am Straßenrand zu parken. Cristina sah gebannt zu – was ihr in einer halben Stunde nicht gelungen war, schaffte er in wenigen Minuten.

„Das war genial“, meinte sie beeindruckt, als er zurückkam.

„Übertreiben Sie nicht. Zumindest ist der Karren jetzt aus dem Weg.“

„Ich kann auch selbst fahren. Ich stecke immer eine Reservebrille ein, weil mir von den Kontaktlinsen manchmal die Augen wehtun. Tragen Sie auch welche?“

„Wie bitte?“

„Schon gut.“ Cristina dachte an den bevorstehenden Abend und seufzte.

„Was ist?“ Ungeduldig öffnete Rafael die Beifahrertür des Ferraris. Worauf wartete sie? Ein eisiger Wind wehte, und noch mehr Schnee lag in der Luft.

„Nichts, nur …“

„Nur was?“

Mit einer mutlosen Geste zeigte sie auf ihre Gestalt. „So, wie ich aussehe, kann ich mich nirgends blicken lassen.“ Sie kannte ihre Gastgeberin nur flüchtig, sie war ihr ein- oder zweimal bei ihren Eltern in Italien begegnet. Maria Rocchi schien eine nette Person zu sein, aber in diesem Zustand konnte sie ihr trotzdem nicht gegenübertreten. Beim Herumkriechen hatte sie sich schmutzig gemacht, ihr Kleid war nass und die Strumpfhose zerrissen. Von der Frisur ganz zu schweigen! Ihr lockiges Haar war von Natur widerspenstig und selbst unter normalen Umständen schwer zu bändigen, aber jetzt sah es aus wie eine Löwenmähne nach einem Elektroschock. Nein, so präsentierte man sich nicht auf einer Gesellschaft – was sollte die Frau von ihr denken?

„Reden Sie keinen Unsinn! Mir ist kalt, und ich habe keine Lust, noch länger herumzustehen. Warum holen Sie nicht lieber Ihr Gepäck? Wenn es Sie erleichtert, bringe ich Sie nach der Ankunft in eins der Gästezimmer, wo Sie sich frisch machen oder umziehen können, was auch immer …“

„Im Ernst?“ Cristinas Bewunderung stieg ins Grenzenlose. Der Mann hatte für alles eine Lösung. Erst der Mini, jetzt das Problem ihrer Erscheinung … Besonders freundlich war er zwar nicht gerade, doch das konnte sie ihm kaum verübeln. Ihretwegen wäre es um ein Haar zu einem Unfall gekommen, und der Schreck saß ihm natürlich immer noch in den Gliedern.

Sie lief zu ihrem Auto, um Reisetasche und Mantel zu holen, während Rafael ungeduldig auf die Armbanduhr schaute. Die Party war wahrscheinlich bereits in vollem Gange.

„Vielen Dank, Sie sind wirklich sehr nett.“ Noch ganz außer Atem hielt Cristina ihm Tasche und Mantel entgegen, die Rafael kommentarlos im Kofferraum verstaute. Er konnte sich nicht erinnern, wann ihn jemand das letzte Mal nett genannt hatte – und offen gesagt legte er...



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